Homepage: In welchem Umfang loggt ihr? Frage Datenschutz?

x.treme

Captain
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Sep. 2008
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Hey,

vorweg: Mir ist klar dass es hier im Forum keine Rechtsberatung gibt ;)


Jedoch mache ich mir darüber Gedanken in welchem Umfang ich auf meiner Seite loggen sollte, um trotzdem mit den deutschen Datenschutzbestimmungen konform zu bleiben.

Komponenten (Server- oder CMS-Seitig) erlauben ja teilweise eine komplette Verfolgung von Usern über die Seite. Da werden von IP über Browser, Land, Auflösung, OS, Login-Name, Ref-Herkunft, angeschaute Seiten, verwendete Such-Begriffe etc. alles miteinander verknüpft.

Und auch Serverseitig wird meistens die komplette IP geloggt. Immerhin möchte man sich ja absichern, für den Fall von Angriffen auf die Seite.

Andererseits werden Leute wegen einem fehlenden Facebook-Absatz im Impressum verklagt ...

Also, in welchem Umfang loggt ihr? Oder geht ihr nach dem Motto: Wo kein Kläger da kein Richter? Denn in meine Log-Files schaut ja eh keiner anderer ;)
 
Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen Abmahnung und Klage. Die Abmahnung wird nicht gerichtlich oder inhaltlich geprüft, jeder kann jeden wegen allem abmahnen.

Die Deutschen Datenschutzbestimmungen sind oft nicht codifiziert also nirgendwo in Detail und Klartext zu finden, es herrscht extreme Rechtsunsicherheit für alle Beteiligten und alles wird im Einzelfall vor Gericht entschieden. Alles ist Auslegungssache und eher eine Frage der kreativen Interpretation vor Gericht.

Wo kein Kläger da kein Richter gilt trotzdem. Ich studiere übrigens Jura.

Auch die Rolle der Datenschutzbeauftragten ist äußerst zweifelhaft, nur keiner traut sich, die Sachen bis ganz zum Ende vor Gericht über alle Instanzen durchzufechten, da immer ein Kostenrisiko im Falle einer Niederlage besteht.

Antworten auf deine Fragen gibt es also erst, wenn mal ein Fall vorm BGH oder Verfassungsgericht, bzw. EuGH landet. Bis dahin haben Abmahnanwälte Hochkonjunktur, weil diese die extreme Rechtsunsicherheit und die Angst vor den mit einer gerichtlichen Niederlage verbundenen, sehr hohen Kosten eiskalt ausnutzen.
 
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Will mich da jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber im Prinzip kannste alles loggen, was Dir der User hergibt. Solange der Benutzer nur die Seite aufruft, werden eigentlich keine personenbezogenen Daten preisgegeben (IP-Adresse wäre aber ein Sonderfall). Personenbezogen wird es dann schon eher, wenn Facebook und Co mit in die Seite eingebunden wird, oder der User ein Account erstellen kann (mit personenbezogenen Daten).
Wennste auf Nummer sicher gehen willst, kannste die IP pseudonymisieren.

Vllt. hilft Dir ja das: http://www.e-recht24.de/muster-disclaimer.htm
 
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http://www.gesetze-im-internet.de/bdsg_1990/

Je nachdem, wer die Rechnung zahlt kann ein Anwalt alles so auslegen, wie es im aktuellen Fall vorteilhaft ist. Wenn es nicht gelingt, den Richter zu überzeugen, denn geht man eben in die nächste Instanz u.s.w.

Jedes Gesetz kann mit beliebigen anderen Gesetzen, Definitionen und Urteilen so vermischt, uminterpretiert und ausgelegt werden, wie es einem passt, dabei sind keine Grenzen gesetzt.

Außerdem gilt streng genommen nicht der Gesetztext, sondern das was der Gesetzgeber damit ursprünglich erreichen wollte und sich anhand von Entwürfen, etc. kreativ nachweisen lässt. Es ist also alles eine Frage der Interpretation und Auslegung.
 
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Pft... allein aus Sicherheitsgründen würde ich zumindest immer IP+Browerkennung loggen. Wenn dir doch mal jemand ans Bein pisst kannst du damit wenigstens nachverfolgen, wer da Schaden verursacht hat.
So Sachen wie Herkunftsland, Sprache und Co kann man auch anonymisiert loggen.
 
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