Homeserver: Aufbau für unterschiedliche Anforderungen

Rennsemme

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Hallo zusammen,

auf Grund der Zusammensetzung meines Haushalts erscheint mir das installieren eines Homeservers sehr sinnvoll. Allerdings bin ich serverseitig absoluter Neuling. Nach Studium der FAQ's erscheint mir ein "Datei-, Backup-, Multimedia-, Web- und VoIP-Server in einem" das sinnvollste zu sein. Allerdings ist der FAQ-Beitrag nun schon mehr als 2 Jahre alt. Ich schlüssel das ganze mal wie folgt auf:

1.) Familiäre Situation
2.) vorhandene Installationen
3.) Anforderungen (Hardware - Softwareseitig)

Familiäre Situation:
Aktuell (die nächsten 12 Monate) wohnen wir (meine Frau, ich und unser 11 Monate alter Sohn) in einer 3 Zimmerwohnung und werden dann in eine neugebaute Doppelhaushälfte umziehen.

Voraussetzungen
In 12 Monaten bestehen folgende Voraussetzungen (bei der aktuellen Wohnsituation sind die Voraussetzungen annähernd die gleichen, nur dass die Multimediageräte nicht per LAN verbunden sein können und die Wohnung natürlich keine Netzwerkverkabelung hat)

* Internetverbindung Kabeldeutschland 32Mbit (2Mbit upload) - evtl. 100 MBit wenn notwendig
* Kablemodem und Router FRITZ!Box Fon WLAN 7270 v2
* Ein PC per LAN am Router, ein Laptop wahlweise über LAN oder WLAN
* Gigabit-Netzwerk wird im ganzen Haus verlegt (CAT7 geplant)
* Philips TV mit LAN-Anschluß
* Verstärker mit LAN-Anschluß
* Blurayplayer mit LAN-Anschluß
* Android Smartphone

Anforderungen (in 12 Monaten):

*Zugriff von allen Rechnern (wahrscheinlich mehr als 2) mit Windows und/oder anderen Betriebssystemen auf den Server als "Datenspeicher"
* Zugriff von allen vorhanden Smartphones auf den Server (Datennutzung, Steuerung des Servers von Unterwegs, etc.)
* Anbindung mittels Gigabitnetzwerk, das als Hausinstallation besteht.
* regelmäßige Backups (möglichst automatisiert) auf (Wechsel?)platten, um diese ausserhalb des Servers zu lagern. Es sollte immer eine Platte (oder ein Plattensatz bei RAID0 Konfiguration) im Server bleiben und einer an anderer Stelle gelagert werden
* Streamen von FullHD und MP3 direkt an Fernseher bzw. Verstärker
* Zugriff von Blurayplayer und Fernseher auf Internet (nice to have)
* es sollen möglichst viele Codecs wiedergegeben werden können
* Ausstattung sollte ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis haben
* Erweiterung des Servers um die ein oder andere Festplatte sollte problemlos möglich sein
* Möglichst sparsam was den Energieverbrauch anbelangt, da der Server 24/7 laufen soll
* Speicherplatz sollte auf jeden Fall 2 TB sein, und dazu dann die Platten für die Backupfunktion.

Fragen:
1.) Welche Hardware ist für meine Anforderung ausreichend / gut?
2.) Welches Betriebssystem wäre sinnvoll? Die Clients laufen aktuell mit Windows 7?
3.) Welche Software ist notwendig / sinnvoll?

Für konstruktive Ratschläge bin ich sehr dankbar. Und bitte keinen Hinweis auf die Sufu, da ich nicht das passende gefunden habe. Budget liegt übrigens bei 300 bis 600 Euro.

Viele Grüße
Rainer
 
Zuletzt bearbeitet: (Budget und Speicherkapazität hinzugefügt)
Also du suchst quasi ein NAS und ein HTPC, verstehe ich das richtig? Als NAS kannst du entweder auf eine Fertiglösung zurückgreifen, oder du baust dir selber ein NAS. Als Betriebsystem würde ich NAS4Free oder das dazu sehr ähnliche FreeNAS empfehlen. Etwas wichtiges hast du vergessen, wie hoch ist dein Budget und wie viel Speicherplatz benötigst du?

Mit NAS4Free ist es meines Wissens nach möglich Musik zu Streamen, Videos sind glaube ich nicht möglich, aber da kann ich auch falsch liegen, da ich mich mit dem Thema noch nicht befasst habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und vor allem, wie sehen die Kenntnisse und der Einarbeitungs- und Lernwille mit verschiedenen Betriebssystem aus.

Schau dir einfach mal fertige NAS Systeme an. QNAP, Synology und Thecus fallen mir da spontan als große Hersteller mit Modellen für verschiedene Einsatzszenarien ein.

Kleine Randnotiz, Raid0 bietet KEINE Redudanz, sondern steigert die Ausfallwahrscheinlichkeit. Sobald eine Platte das zeitliche segnet, sind alle Daten im Verbund weg. Raid1, 10, 5 oder 6 sind die bessere Wahl, wenn es um Datensicherheit geht.
 
Hallo KillerCow,

der Einarbeitungswille ist schon da... wenn du ein Unixsystem meinst. Der Kenntnisstand auf Unix ist praktisch nicht vorhanden. Fertige NAS sind halt teurer als der Eigenbau, und flexibler bin ich mit einem selfmadesystem auch. Zudem kann ich dann vielleicht noch was lernen :-)

Mir ist schon klar, dass RAID 0 nur für die Steigerung der Performance geeignet ist. Frage ist, ob man das bei so einer NAS/HTPC-Mischung überhaupt braucht. RAID1 bzw. RAID5 würde ich mal ausklammern, weil ich ganz normal regelmäßige Backups machen möchte.

Viele Grüße
Rainer
 
Hallo Rennsemme,


erstaunlich, dass man immer noch mein altes FAQ liest. Vielleicht sollte ich mich doch noch mal dran setzen und es aktualisieren. Wenn ich Zeit finde (daran hapert es im Moment).

* Zugriff von allen vorhanden Smartphones auf den Server (Datennutzung, Steuerung des Servers von Unterwegs, etc.)
Was ist mit Datennutzung gemeint?
Zugriff auf die Dateien von unterwegs? Dann empfiehlt sich so was wie ownCloud.

* regelmäßige Backups (möglichst automatisiert) auf (Wechsel?)platten, um diese ausserhalb des Servers zu lagern. Es sollte immer eine Platte (oder ein Plattensatz bei RAID0 Konfiguration) im Server bleiben und einer an anderer Stelle gelagert werden
Das Festplattenwechseln wird dir relativ schnell auf den Keks gehen. Besser ist da eine Lösung, die man nur einmal einrichtet und dann von alleine läuft.
Denke mal nach, ob dir externe USB3- oder eSATA-Festplatten als Backupmedium ausreichen.

* Streamen von FullHD und MP3 direkt an Fernseher bzw. Verstärker
[...]
* es sollen möglichst viele Codecs wiedergegeben werden können
Das schreit nach einem DLNA-Server. ;-)

* Zugriff von Blurayplayer und Fernseher auf Internet (nice to have)
Der Server hat da nichts mit zu tun. Ob diese Geräte ins Internet kommen, liegt an deinem Router. Und der betrachtet sie als ganz normale netzwerkfähige Computer. Es sollte also kein Problem darstellen.

Der Rest der Punkte liest sich wie die Suche nach der eierlegenden Wollmichsau. ^^

Zu deinen Fragen:
1.) Welche Hardware ist für meine Anforderung ausreichend / gut?
Diese Frage kann ich nicht gut beantworten, da ich im Moment keinen Überblick über den Markt habe. Sicher ist aber, dass du mit einer billigen DualCore-CPU mit integrierter Grafikkarte die Forderung nach ausreichend Leistung und geringen Stromverbrauch erreichen wirst. So lange es sich nicht um das Transkodieren von 4k-Material handelt, reicht die Rechenleistung aus.
Bei RAM kannst du 4 GB einplanen. Das kostet fast nichts und weniger kann eventuell zu Problemen führen.
Beim Mainboard würde ich an deiner Stelle auf etwas kleines im Micro-ATX-Format oder kleiner gehen. Es muss nur einen Gigabit-Anschluss und einen PCIe-Port haben. Den Port brauchst du, falls du später mal den Rechner aufrüsten willst (zB mehr Festplatten anschließen).
Eine dedizierte Grafikkarte ist unnötig, die in der CPU reicht aus.


2.) Welches Betriebssystem wäre sinnvoll? Die Clients laufen aktuell mit Windows 7?
Dann wäre Windows 7 das geeignete OS für deinen Server.
Warum? Du weißt, wie man es bedient und wo die Tücken sind. Dir jetzt ein Linux zu empfehlen, wäre kontraproduktiv. Damit kennst du dich (scheinbar) nicht aus und die Lernkurve ist nicht ohne.

3.) Welche Software ist notwendig / sinnvoll?
AV-Scanner, der bei einer Warnmeldung Mails senden kann (sonst bekommst du das gar nicht mit).
ownCloud für den Zugriff von unterwegs für das Handy.
Wegen ownCloud brauchst du noch einen Webserver. Der Apache sollte es tun.


Es wäre vielleicht besser, direkt ein NAS-System zu nehmen. Die können quasi alles, was du bei den Anforderungen aufzählst. Empfehlenswert sind Geräte von QNap und Synology. Beide Hersteller haben auch online eine Demo der Benutzeroberfläche, falls du dir das mal ansehen willst: QNap, Synology.
 
Hallo e-Laurin,

der Synology DS212j hört sich ja schon mal ganz passabel an. Im neuen Haus mit der hausinternen Netzwerkverkabelung sollte das auch mit dem einen Gigabitnetzwerkanschluss funktionieren. Bei der aktuellen Wohnsituation müsste ich noch einen switch dazwischen schalten oder? Würde das Teil aktuell nicht über den Router, sondern per Direktverbindung laufen lassen.

Vielen Dank und beste Grüße
Rainer
Ergänzung ()

Tarnatos, wie leicht ist das Gerät zu bedienen? Beim Synoloy soll da ja sehr leicht gehen. Die Frage ist nur, ob beim Synology beispielsweise der RAM für Streaming nicht zu klein ist. Bei deinem HP-Gerät kann der ja erweitert werden.

Viele Grüße
Rainer
 
Hallo,

naja das Gerät ist natürlich nicht einfach zu bedienen. Es ist ein Vollwertiger PC, der natürlich ein Betriebssystem benötigt.

Die Synology NASs sind dagegen Fertiglösungen.
 
Ich kann dir nur den Selbstbau empfehlen, mit einem dafür geeignetem System. Das geht generell mit jedem *NIX, dafür vorgefertigte Distributionen vereinfachen das stark. Ich persönlich würde dir nas4free empfehlen, FreeNas würde ich nicht einsetzen, da es eine andere Zielgruppe hat und nicht so schön im Heimgebrauch einzusetzen ist. Die beiden Systeme sind jedoch BSD, wenns ein Linux sein soll käme zB openmediavault in Frage.

Solltest du dich für nas4free entscheiden, würde ich kein normales RAID verwenden, sondern die Raid-Level von ZFS. ZFS ist ein extrem gutes Dateisystem, das Dateisystem, Raid und Volume Management übernehmen kann. Dort kannst du "DataPools" dann mit Mirroring (=RAID-1) Striping (=RAID-0) oder Raid-Z1 (=RAID-5) benutzen, allerdings ohne ein paar Nachteile der normalen. Allerdings braucht ZFS mind. 4GB RAM um es gut zu verwenden, besser sind 8.
 
Rennsemme schrieb:
Bei der aktuellen Wohnsituation müsste ich noch einen switch dazwischen schalten oder? Würde das Teil aktuell nicht über den Router, sondern per Direktverbindung laufen lassen.
Ein NAS ist auch nur ein Computer. Du müsstest es also an einen Switch hängen (zB den, der in vielen Routern eingebaut ist), wenn das ganze Netzwerk darauf zugreifen soll.
 
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