Knogle
Lieutenant
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[How-To] Overclocking mit Hi-Z Clock statt BLCK
Viele Leute haben mich gebeten ein Tutorial zu schreiben , wie man doch mit RW-Everything auf Non-OC Boards übertakten könnte.
Bisher habe ich das nur für Systeme mit X58 und 5500 und 5520 Chipsatz getestet , deshalb ist momentan nicht garantiert das es auch auf anderen Systemen läuft
Kurz vorweg:
Angst ist nicht nötig, aber bitte arbeitet sorgfältig, vorsichtig, gewissenhaft und fangt erst mit dem Übertakten an, wenn ihr euch wirklich sicher seid!
Dieses Tutorial ist nur für fortgeschrittene PC-Nutzer gedacht , welche auch wissen was sie da tun, da ein falscher Wert euer System beschädigen oder zum Absturz bringen kann
Inhalt:
1.) Allgemeines
a) Für welche Prozessoren/Mainboards gilt dieses How-To?
b) Welche Leistungssteigerungen sind zu erwarten?
c) Welche Folgen hat das Übertakten?
d) Welcher Prozessor, welches Mainboard ist am Besten geeignet?
2.) Grundlagen/Grundwissen
a) Erläuterung der Pinbelegung von Taktgebern
b) Programme
c) Risiken
3.) Vorgehensweise
4.) Tipps für Fortgeschrittene
a) Für welche Prozessoren/Mainboards gilt dieses How-To?
Dieses How-To gilt für die Intel Prozessoren Core i7 und auch zu den Core i5.
Es gilt für alle Mainboards, die diese Prozessoren unterstützen, und im Gegensatz zum BIOS Overclocking auf für viele Boards welche in Fertig-PCs verbaut wurden , und nativ keine OC-Optionen bieten.
b) Welche Leistungssteigerungen sind zu erwarten?
Es lässt sich bei dieser Art von OC pauschal nicht sagen , deshalb sollte man auf Benchmarks wie Cinebench zurückgreifen.
c) Welche Folgen hat das Übertakten?
Übertakten ist ein Betrieben oberhalb der vom Hersteller spezifizierten Taktrate. Ich führe nun stichpunktartig die Folgen auf, gegliedert in CPU, RAM, und Mainboard.
In diesem Fall ein Ersetzen des Takts
CPU:
Garantieverlust
mehr Abwärme / höherer Stromverbrauch
Erhöhung der Temperatur bzw. der Lautstärke des Lüfters am Kühler
Geringere Lebensdauer / Defekt
Instabilität bei zu hoher Übertaktung
Mainboard (Erhöhung des BClK's und NB/SB Spannungen):
eventuell Garantieverlust
mehr Abwärme / höherer Stromverbrauch
Erhöhung der Temperatur bzw. der Lautstärke des Lüfters am Kühler (bei Vorhandensein)
Instabilität bei zu hoher Übertaktung
Geringere Lebensdauer / Defekt
RAM:
Garantieverlust, wenn Betrieb außerhalb der Spezifikation
Anmerkung: Manche Hersteller tolerieren Übertaktung, sofern dies in den vorgegebenen Bereichen geschieht.
mehr Abwärme / minimal höherer Stromverbrauch
Instabilität bei zu hoher Übertaktung
Geringere Lebensdauer / Defekt
d) Welcher Prozessor, welches Mainboard ist am Besten geeignet?
Welcher Prozessor verwendet wird ist zunächst eher weniger relevant.
Es kommt eher auf das Mainboard an.
Viele Intel Mainboards bieten sogut wie keine Möglichkeit zu übertakten , da bei diesen meist ein Taktgenerator des Typs RTM 868-668 verwendet wird , zu welchem es keine Dokumentationen oder Datenblätter gibt
Geeignet sind vorallem Server - und Workstation Mainboards zu denen es meist Datenblätter gibt (Vorallem bei Supermicro)
Auch Boards von Fertig-PCs dürften geeignet sein , solange der Taktgenerator oder SMBus Controller identifizierbar ist (Bei X58 und 5520 meist ICHx oder Winbond )
Ich werde hier nur auf das OC via BCLK eingehen , da das OC via Multi etwas komplizierter ist und über die MSR Register erfolgt.
2.) Grundlagen/Grundwissen
Um Verwirrung zu vermeiden, sollte jeder sich diesen Abschnitt aufmerksam durchlesen.
a) Bioseinstellungen, Fachbegriffe
BCLK: (Basis clock) Der BCLK ist der der Basistakt. Alle andere Taktraten hängen über Multiplikatoren von dem BCLK ab. Der Gesamttakt errechnet sich aus BLCKxMulti
QPI: (Quick Path Interconnect) Die Verbindung zwischen CPU und Northbrige
UCLK: (Uncoretakt) Vom Uncoretakt hängt in erster Linie der L3-Cache, QPItakt und der Memorycontroller ab.
GTLs: (Gunning Transceiver Logic) Eine "Geheimwaffe" von erfahrenen Übertaktern, da man mit einer Optimierung Vcore einsparen kann, bzw, ein höherer stabiler Takt möglich ist. In wie fern das beim Core i7 funktioniert, habe ich noch nicht getestet, Erfahrungswerte von anderen erwünscht
Multiplikator: Der endgültige Takt des Prozessors ergeben sich aus dem Produkt des BCLK und des Multiplikators. Also in Kurzform: BCLKxMulti=CPU-Takt. Da der Multiplikator bei den meisten CPUs nach oben hin gesperrt ist, führt nur eine Erhöhung des BCLK den gewünschten Effekt der Taktsteigerung herbei.
Bsp.: Jeder i7 hat einen BCLK 133MHz, der i7-920 hat den Multi 20
133MHz * 20 = 2667MHz
NB: (=Northbridge) Die NB koordiniert sozusagen das Zusammenspiel von CPU, Grafikkarte (PCIe-Bus) und der SB (Southbridge). (vereinfacht dargestellt!)
NB-Spannung/ MCH-Spannung: (MCH=Memory Controller Hub) Durch eine Erhöhung dieser Spannung kann man einen höheren BCLK erreichen, wenn die NB hier limitiert und nicht die CPU. Vor dem Übertakten ist es ratsam, diese Spannung manuell fest einzustellen, da sie auf der Einstellung "Auto" bei OC automatisch erhöht werden kann, und man die Kontrolle verliert. Meistens ist die niedrigste Einstellungsmöglichkeit die Standardspannung, da ein Undervolten nicht möglich ist, eine kurze Recherche im Internet sollte aber auch die nötigen Information liefern.
PLL-Spannung: Damit kann man das letzte Hertz des Prozessors rausquetschen. Allerdings muss man mit dieser Spannung extrem vorsichtig sein, da eine zu starke Erhöhung einen plötzlichen Defekt der CPU und/oder des Mainboards nach sich zieht. Ich rate von einer Erhöhung dieser Spannung ab.
Ram: Steht für Arbeitsspeicher.
Ramteiler: Durch den Ramteiler kann man den Ramtakt anpassen. Man sollte den Teiler so wählen, dass der Speicher noch ungefähr in seiner Spezifikation läuft, es sei denn man will Ram-OC betreiben.
SB: (=Southbridge) Die SB übernimmt die "weniger wichtigen Aufgaben", wie zB. Festplatten, USB-Anschlüsse etc....
Speedstep/ Eist: Die Stromsparfunktion von Intel-CPUs. Es wird der Multi und die Spannung gesenkt. Beim Übertakten könnten dadurch Instabilitäten auftreten und oft wird die Spannung nicht mehr gesenkt.
Timings/Latenzen: Die "Reaktionszeit" des RAMs, eine Erhöhung führt zu einem höher erreichbaren Ramtakt. Niedrigere Latenzen sind allerdings schneller. (Bsp.: 7-7-7-24 ist schneller als 8-8-8-28)
VCore: Die Betriebsspannung der CPU. Eine Erhöhung führt zu besseren Übertaktungsergebnissen. Beim i7 sollte man für den alltäglichen Betrieb nicht mehr als 1,35V einstellen (Luftkühlung). Außerdem steigt die Temperatur drastisch an, und die Lebensdauer der CPU sinkt. Diese Spannung ist die wichtigste beim OC, um einen hohen CPU-Takt zu stabilisieren.
VDimm: Die Betriebsspannung des Rams. Eine Erhöhung führt zu besseren Übertaktungsergebnissen. Aber beim Core i7 nicht mehr als 1,65V einstellen! Mehr dazu später
VID: (=Voltage ID) Die VID ist die von Intel für die CPU zugewiesene Standardspannung. Sie liegt bei jeder CPU anders. Coretemp kann die VID leider noch nicht auslesen beim i7. Man kann aber einfach unter last (prime z.B.) unter CPU-Z kontrollieren welche Spannung anliegt. Das ist dann die Standardspannung (VID)
QPI Spannung: Diese Spannung hilft oft, einen höheren BCLK zu ermöglichen bzw. zu stabilisieren.
b) Programme
Diese Programme sind NOTWENDIG , da die Werte und Spannungen immer überprüft werden sollten.
CPU-Z
Coretemp
RW-Everything , oder alternativ DosSMB (Unter DOS)
Speedfan (Zum auslesen der Kennung des SMBus Controllers)
3.) Vorgehensweise
Die Vorgehensweise entspricht im Geringen der, meines anderen Tuts http://extreme.pcgameshardware.de/o...-auf-non-oc-boards-alternative-zu-setfsb.html
Also wir machen folgendes
Wir ersetzen den BLCK praktisch durch den Hi-Z Clock
Der Hi-Z Clock kann im Gegensatz zum BLCK statt von 2 PLLs auch nur von 1 erzeugt werden, weshalb man von 4,8V PLL Spannung runter kann auf bis zu 3,3V oder niedriger (Noch nicht unter 3,3V getestet)
Der Taktgeber ist wie bei vielen Motherboards ein IDT Pentium 4 kompatibler Taktgenerator (Typ IDTCV183-1B)
Dieses Tutorial kann auf alle IDT Pentium 4 kompatiblen Taktgeber angewendet werden, jedoch sind nicht ueberall alle P4 Funktionen verfuegbar.
Beachtet jedoch, dass ihr bei einigen Taktgeneratoren nur via MS-DOS mit DosSMB Treiber im letzten Bit des Taktgebers das Read Only Bit abaendern muesst, da dies unter Windows aufgrund der fehlende Rechte und des Protected Modes nicht klappt.
Eventuell kann das deaktivieren von Execute Disable Bit da Abhilfe schaffen, habe ich jedoch noch nicht getestet.
Nach Bild 1 seht ihr, dass bei diesem Taktgeber nur via Block Mode, und nich via Byte oder Word gelesen werden kann.
Falls ihr versucht Daten via Byte oder Word Mode zu schreiben, stirbt euch eure Kiste weg.
Dieser Taktgeber verfuegt unteranderem, ausser die beiden PLLs fuer die CPU, auch ueber 2 PLLs fuer restliche Komponenten, um z.B. auch SATA oder PCI(e) zu uebertakten.
Diese koennt ihr dann bei Bedarf in dem Programm RW-Everything ueber den SMBus, Adresse 0x4D und 0x5D anpassen in Byte 17
Dort gilt, niedriger Hexwert --> Hoeher Source Clock fuer SATA und co. , je nachdem was ihr da machen wollt
PLL 4 0x5D ist dabei fuer SATA und IOH und PLL 0x4D fuer PCIe und den Rest.
Und hier die SRC Takte mit Spread Spectrum zum programmieren
Naja nun zurueck zum Thema
Um den Takt von BCLK auf Hi-Z zu wechseln muessen wir in den Test Mode fuer den Taktgeber wechseln.
Dies geht entweder 1. durch nen Inverter durch direkte Modifikation am Taktgeber, oder durch den "Soft"ware Weg
Dazu muessen wir in Byte 19 des Taktgebers
Das Bit 3 anpassen auf 1 um den Test Mode zu aktivieren, da das Bit 4 in Byte 19 von Bit 3 abhaengig ist.
Wenn Bit 3 angepasst wurde, und Bit 4 ebenfalls gesetzt, und geschrieben wurde, bekommt ihr erstmal nen Bluescreen (Aufschrift: MACHINE_CHECK_EXCEPTION) und dann nen direkten Neustart
Nun geht ihr wieder in den Taktgeber rein, und modifiziert Byte 18, da Byte 18 nun den "BCLK" abloest.
Dort wird ein Hex-Wert stehen, und ihr werdet durch den CPU Multi feststellen, dass der "BCLK" oder Hi-Z Takt nun auf 100MHz statt 133MHz liegt.
Nun koennt ihr via Byte 18 den Hi-Z durch absenken des Hex-Werts erhoehen
Weiterhin ist es nun moeglich, die Straps abzuaendern, was mit dem BLCK aufgrund der Generation der beiden PLLs nicht moeglich war.
Dafuer aendert ihr die 3 ersten Werte in Byte 0 statt von
101 z.B. auf 011 oder 010, jenachdem was fuer einen Strap ihr anwenden wollt.
Da ihr nun den Hi-Z Takt verwendet, werden die anderen Komponenten durch den eigenen Multi nicht mituebertaktet, weshalb ihr diesen "BCLK" soweit hochziehen koennt wie es euch die Spannung erlaubt.
Nun da ihr den Hi-Z Takt und Testmode statt Normal Mode verwendet, koennt ihr PLL Nr2 getrost abschalten
Dazu geht ihr in das Byte 10 des Taktgebers rein, und aendert den Wert von Bit 5 auf 0 auf "Power dwn", weshalb ihr dann auch aufgrund von irgendwelchen Gruenden der Takt nun auch unter Last nicht zu schwanken scheint, im Gegensatz zu reinem BLCK OC
Ausserdem koennt ihr die CPU nun im sogenannten "Free run" Modus laufen lassen, wobei sich die CPU nen eigenen Hi-Z Takt, und eigenen Multi sucht, je nach Last, wobei der Multi aufgrund irgendwelcher Gruende dann auch ueber dem eigentlich maximal moeglichen Multi liegt.
Eigentlich war es das auch schon
Das ganze könnt ihr auch noch abspeichern , so das die Werte auch nach einem Kaltstart noch erhalten bleiben
In dem Fall muss man einfach in Byte 0 den Wert von Bit 0 auf 1 stellen --> Fertig!
Das ist das Ergebnis.
Jedoch laesst sich der Takt nun nicht so einfach nachvollziehen, da saemtliche Programme nix anzeigen koennen
!!!ACHTUNG!!! nach einem CMOS Reset gehen die Einstellungen verloren, ausser ihr habt das PD_Store Bit gesetzt , deshalb empfehle ich einen Dump des Taktgebers als .bin Datei zu erstellen um dies nach einem CMOS Reset wieder einstellen zu können.
Spread Spectrum , PCIe Teiler etc. lassen sich ebenfalls ueber den Taktgeber einstellen , darauf werde ich jedoch nur eingehen falls dies auch gewünscht ist.
Das wars dann eigentlich schon mit der vorgehensweise
Beachten sollte man halt nur das man nicht wild an allen Werten rumfummelt , weil dann kann da schnell was kaputt gehen
Dies ist besonders gut für Boards geeignet die im BIOS keine OC Funktionen bieten
Spannungen kann man ebenfalls über den Super I/O anheben , jedoch werde ich den Artikel noch vervollständigen , und dies dann auch hinzufügen
Grundsätzlich ist mit Programmen wie RW-Everything und DosSMB mehr in Sachen OC möglich als im BIOS verfügbar ist , zum Beispiel könnt ihr auf Wunsch auch den USB Port oder andere Dinge übertakten.
4.) Tipps für Fortgeschrittene
Wer sich mit dem QPI Link befassen will kann sich ein bisschen im I/O Space des RAMs umsehen (Bereich 0x00A - 0x000F00) , jedoch habe ich mich damit noch nicht genug auseinandergesetzt.
Der Nachteil ist: RWE laeuft im Gegensatz zu DosSMB nicht im Realmode , weshalb man nicht auf alle Bereiche Zugriff hat.
Bei manchen Taktgebern versteckt sich im letzten Bit ein Schreibschutz , welcher verhindert das ihr Werte ändern koennt.
Stellt ihr dieses Bit auf 0 habt ihr vollen Zugriff
Alternativ bietet sich auch das OC direkt ueber den REF Takt an, dieser liegt bei 14,318MHz, und kann ebenfalls modifiziert werden.
ACHTUNG!!! Dabei wirkt sich diese Erhoehung jedoch auf ALLES aus, sowohl RAM als auch alle anderen Komponenten
Viele Leute haben mich gebeten ein Tutorial zu schreiben , wie man doch mit RW-Everything auf Non-OC Boards übertakten könnte.
Bisher habe ich das nur für Systeme mit X58 und 5500 und 5520 Chipsatz getestet , deshalb ist momentan nicht garantiert das es auch auf anderen Systemen läuft
Kurz vorweg:
Übertakten ist ein tiefer Eingriff in das System. Die Hardware und Software des PCs kann dadurch beschädigt werden oder komplett den Betrieb verweigern. Ich habe ausdrücklich vor den Gefahren gewarnt, und hafte nicht für entstandene Folgeschäden, Langzeitschäden und jegliche Art von Schäden!
Alle Arbeiten geschehen auf eigene Gefahr!
Angst ist nicht nötig, aber bitte arbeitet sorgfältig, vorsichtig, gewissenhaft und fangt erst mit dem Übertakten an, wenn ihr euch wirklich sicher seid!
Dieses Tutorial ist nur für fortgeschrittene PC-Nutzer gedacht , welche auch wissen was sie da tun, da ein falscher Wert euer System beschädigen oder zum Absturz bringen kann
Inhalt:
1.) Allgemeines
a) Für welche Prozessoren/Mainboards gilt dieses How-To?
b) Welche Leistungssteigerungen sind zu erwarten?
c) Welche Folgen hat das Übertakten?
d) Welcher Prozessor, welches Mainboard ist am Besten geeignet?
2.) Grundlagen/Grundwissen
a) Erläuterung der Pinbelegung von Taktgebern
b) Programme
c) Risiken
3.) Vorgehensweise
4.) Tipps für Fortgeschrittene
a) Für welche Prozessoren/Mainboards gilt dieses How-To?
Dieses How-To gilt für die Intel Prozessoren Core i7 und auch zu den Core i5.
Es gilt für alle Mainboards, die diese Prozessoren unterstützen, und im Gegensatz zum BIOS Overclocking auf für viele Boards welche in Fertig-PCs verbaut wurden , und nativ keine OC-Optionen bieten.
b) Welche Leistungssteigerungen sind zu erwarten?
Es lässt sich bei dieser Art von OC pauschal nicht sagen , deshalb sollte man auf Benchmarks wie Cinebench zurückgreifen.
c) Welche Folgen hat das Übertakten?
Übertakten ist ein Betrieben oberhalb der vom Hersteller spezifizierten Taktrate. Ich führe nun stichpunktartig die Folgen auf, gegliedert in CPU, RAM, und Mainboard.
In diesem Fall ein Ersetzen des Takts
CPU:
Garantieverlust
mehr Abwärme / höherer Stromverbrauch
Erhöhung der Temperatur bzw. der Lautstärke des Lüfters am Kühler
Geringere Lebensdauer / Defekt
Instabilität bei zu hoher Übertaktung
Mainboard (Erhöhung des BClK's und NB/SB Spannungen):
eventuell Garantieverlust
mehr Abwärme / höherer Stromverbrauch
Erhöhung der Temperatur bzw. der Lautstärke des Lüfters am Kühler (bei Vorhandensein)
Instabilität bei zu hoher Übertaktung
Geringere Lebensdauer / Defekt
RAM:
Garantieverlust, wenn Betrieb außerhalb der Spezifikation
Anmerkung: Manche Hersteller tolerieren Übertaktung, sofern dies in den vorgegebenen Bereichen geschieht.
mehr Abwärme / minimal höherer Stromverbrauch
Instabilität bei zu hoher Übertaktung
Geringere Lebensdauer / Defekt
d) Welcher Prozessor, welches Mainboard ist am Besten geeignet?
Welcher Prozessor verwendet wird ist zunächst eher weniger relevant.
Es kommt eher auf das Mainboard an.
Viele Intel Mainboards bieten sogut wie keine Möglichkeit zu übertakten , da bei diesen meist ein Taktgenerator des Typs RTM 868-668 verwendet wird , zu welchem es keine Dokumentationen oder Datenblätter gibt
Geeignet sind vorallem Server - und Workstation Mainboards zu denen es meist Datenblätter gibt (Vorallem bei Supermicro)
Auch Boards von Fertig-PCs dürften geeignet sein , solange der Taktgenerator oder SMBus Controller identifizierbar ist (Bei X58 und 5520 meist ICHx oder Winbond )
Ich werde hier nur auf das OC via BCLK eingehen , da das OC via Multi etwas komplizierter ist und über die MSR Register erfolgt.
2.) Grundlagen/Grundwissen
Um Verwirrung zu vermeiden, sollte jeder sich diesen Abschnitt aufmerksam durchlesen.
a) Bioseinstellungen, Fachbegriffe
BCLK: (Basis clock) Der BCLK ist der der Basistakt. Alle andere Taktraten hängen über Multiplikatoren von dem BCLK ab. Der Gesamttakt errechnet sich aus BLCKxMulti
QPI: (Quick Path Interconnect) Die Verbindung zwischen CPU und Northbrige
UCLK: (Uncoretakt) Vom Uncoretakt hängt in erster Linie der L3-Cache, QPItakt und der Memorycontroller ab.
GTLs: (Gunning Transceiver Logic) Eine "Geheimwaffe" von erfahrenen Übertaktern, da man mit einer Optimierung Vcore einsparen kann, bzw, ein höherer stabiler Takt möglich ist. In wie fern das beim Core i7 funktioniert, habe ich noch nicht getestet, Erfahrungswerte von anderen erwünscht
Multiplikator: Der endgültige Takt des Prozessors ergeben sich aus dem Produkt des BCLK und des Multiplikators. Also in Kurzform: BCLKxMulti=CPU-Takt. Da der Multiplikator bei den meisten CPUs nach oben hin gesperrt ist, führt nur eine Erhöhung des BCLK den gewünschten Effekt der Taktsteigerung herbei.
Bsp.: Jeder i7 hat einen BCLK 133MHz, der i7-920 hat den Multi 20
133MHz * 20 = 2667MHz
NB: (=Northbridge) Die NB koordiniert sozusagen das Zusammenspiel von CPU, Grafikkarte (PCIe-Bus) und der SB (Southbridge). (vereinfacht dargestellt!)
NB-Spannung/ MCH-Spannung: (MCH=Memory Controller Hub) Durch eine Erhöhung dieser Spannung kann man einen höheren BCLK erreichen, wenn die NB hier limitiert und nicht die CPU. Vor dem Übertakten ist es ratsam, diese Spannung manuell fest einzustellen, da sie auf der Einstellung "Auto" bei OC automatisch erhöht werden kann, und man die Kontrolle verliert. Meistens ist die niedrigste Einstellungsmöglichkeit die Standardspannung, da ein Undervolten nicht möglich ist, eine kurze Recherche im Internet sollte aber auch die nötigen Information liefern.
PLL-Spannung: Damit kann man das letzte Hertz des Prozessors rausquetschen. Allerdings muss man mit dieser Spannung extrem vorsichtig sein, da eine zu starke Erhöhung einen plötzlichen Defekt der CPU und/oder des Mainboards nach sich zieht. Ich rate von einer Erhöhung dieser Spannung ab.
Ram: Steht für Arbeitsspeicher.
Ramteiler: Durch den Ramteiler kann man den Ramtakt anpassen. Man sollte den Teiler so wählen, dass der Speicher noch ungefähr in seiner Spezifikation läuft, es sei denn man will Ram-OC betreiben.
SB: (=Southbridge) Die SB übernimmt die "weniger wichtigen Aufgaben", wie zB. Festplatten, USB-Anschlüsse etc....
Speedstep/ Eist: Die Stromsparfunktion von Intel-CPUs. Es wird der Multi und die Spannung gesenkt. Beim Übertakten könnten dadurch Instabilitäten auftreten und oft wird die Spannung nicht mehr gesenkt.
Timings/Latenzen: Die "Reaktionszeit" des RAMs, eine Erhöhung führt zu einem höher erreichbaren Ramtakt. Niedrigere Latenzen sind allerdings schneller. (Bsp.: 7-7-7-24 ist schneller als 8-8-8-28)
VCore: Die Betriebsspannung der CPU. Eine Erhöhung führt zu besseren Übertaktungsergebnissen. Beim i7 sollte man für den alltäglichen Betrieb nicht mehr als 1,35V einstellen (Luftkühlung). Außerdem steigt die Temperatur drastisch an, und die Lebensdauer der CPU sinkt. Diese Spannung ist die wichtigste beim OC, um einen hohen CPU-Takt zu stabilisieren.
VDimm: Die Betriebsspannung des Rams. Eine Erhöhung führt zu besseren Übertaktungsergebnissen. Aber beim Core i7 nicht mehr als 1,65V einstellen! Mehr dazu später
VID: (=Voltage ID) Die VID ist die von Intel für die CPU zugewiesene Standardspannung. Sie liegt bei jeder CPU anders. Coretemp kann die VID leider noch nicht auslesen beim i7. Man kann aber einfach unter last (prime z.B.) unter CPU-Z kontrollieren welche Spannung anliegt. Das ist dann die Standardspannung (VID)
QPI Spannung: Diese Spannung hilft oft, einen höheren BCLK zu ermöglichen bzw. zu stabilisieren.
b) Programme
Diese Programme sind NOTWENDIG , da die Werte und Spannungen immer überprüft werden sollten.
CPU-Z
Coretemp
RW-Everything , oder alternativ DosSMB (Unter DOS)
Speedfan (Zum auslesen der Kennung des SMBus Controllers)
3.) Vorgehensweise
Die Vorgehensweise entspricht im Geringen der, meines anderen Tuts http://extreme.pcgameshardware.de/o...-auf-non-oc-boards-alternative-zu-setfsb.html
Also wir machen folgendes
Wir ersetzen den BLCK praktisch durch den Hi-Z Clock
Der Hi-Z Clock kann im Gegensatz zum BLCK statt von 2 PLLs auch nur von 1 erzeugt werden, weshalb man von 4,8V PLL Spannung runter kann auf bis zu 3,3V oder niedriger (Noch nicht unter 3,3V getestet)
Der Taktgeber ist wie bei vielen Motherboards ein IDT Pentium 4 kompatibler Taktgenerator (Typ IDTCV183-1B)
Dieses Tutorial kann auf alle IDT Pentium 4 kompatiblen Taktgeber angewendet werden, jedoch sind nicht ueberall alle P4 Funktionen verfuegbar.
Beachtet jedoch, dass ihr bei einigen Taktgeneratoren nur via MS-DOS mit DosSMB Treiber im letzten Bit des Taktgebers das Read Only Bit abaendern muesst, da dies unter Windows aufgrund der fehlende Rechte und des Protected Modes nicht klappt.
Eventuell kann das deaktivieren von Execute Disable Bit da Abhilfe schaffen, habe ich jedoch noch nicht getestet.
Nach Bild 1 seht ihr, dass bei diesem Taktgeber nur via Block Mode, und nich via Byte oder Word gelesen werden kann.
Falls ihr versucht Daten via Byte oder Word Mode zu schreiben, stirbt euch eure Kiste weg.
Dieser Taktgeber verfuegt unteranderem, ausser die beiden PLLs fuer die CPU, auch ueber 2 PLLs fuer restliche Komponenten, um z.B. auch SATA oder PCI(e) zu uebertakten.
Diese koennt ihr dann bei Bedarf in dem Programm RW-Everything ueber den SMBus, Adresse 0x4D und 0x5D anpassen in Byte 17
Dort gilt, niedriger Hexwert --> Hoeher Source Clock fuer SATA und co. , je nachdem was ihr da machen wollt
PLL 4 0x5D ist dabei fuer SATA und IOH und PLL 0x4D fuer PCIe und den Rest.
Und hier die SRC Takte mit Spread Spectrum zum programmieren
Naja nun zurueck zum Thema
Um den Takt von BCLK auf Hi-Z zu wechseln muessen wir in den Test Mode fuer den Taktgeber wechseln.
Dies geht entweder 1. durch nen Inverter durch direkte Modifikation am Taktgeber, oder durch den "Soft"ware Weg
Dazu muessen wir in Byte 19 des Taktgebers
Das Bit 3 anpassen auf 1 um den Test Mode zu aktivieren, da das Bit 4 in Byte 19 von Bit 3 abhaengig ist.
Wenn Bit 3 angepasst wurde, und Bit 4 ebenfalls gesetzt, und geschrieben wurde, bekommt ihr erstmal nen Bluescreen (Aufschrift: MACHINE_CHECK_EXCEPTION) und dann nen direkten Neustart
Nun geht ihr wieder in den Taktgeber rein, und modifiziert Byte 18, da Byte 18 nun den "BCLK" abloest.
Dort wird ein Hex-Wert stehen, und ihr werdet durch den CPU Multi feststellen, dass der "BCLK" oder Hi-Z Takt nun auf 100MHz statt 133MHz liegt.
Nun koennt ihr via Byte 18 den Hi-Z durch absenken des Hex-Werts erhoehen
Weiterhin ist es nun moeglich, die Straps abzuaendern, was mit dem BLCK aufgrund der Generation der beiden PLLs nicht moeglich war.
Dafuer aendert ihr die 3 ersten Werte in Byte 0 statt von
101 z.B. auf 011 oder 010, jenachdem was fuer einen Strap ihr anwenden wollt.
Da ihr nun den Hi-Z Takt verwendet, werden die anderen Komponenten durch den eigenen Multi nicht mituebertaktet, weshalb ihr diesen "BCLK" soweit hochziehen koennt wie es euch die Spannung erlaubt.
Nun da ihr den Hi-Z Takt und Testmode statt Normal Mode verwendet, koennt ihr PLL Nr2 getrost abschalten
Dazu geht ihr in das Byte 10 des Taktgebers rein, und aendert den Wert von Bit 5 auf 0 auf "Power dwn", weshalb ihr dann auch aufgrund von irgendwelchen Gruenden der Takt nun auch unter Last nicht zu schwanken scheint, im Gegensatz zu reinem BLCK OC
Ausserdem koennt ihr die CPU nun im sogenannten "Free run" Modus laufen lassen, wobei sich die CPU nen eigenen Hi-Z Takt, und eigenen Multi sucht, je nach Last, wobei der Multi aufgrund irgendwelcher Gruende dann auch ueber dem eigentlich maximal moeglichen Multi liegt.
Eigentlich war es das auch schon
Das ganze könnt ihr auch noch abspeichern , so das die Werte auch nach einem Kaltstart noch erhalten bleiben
In dem Fall muss man einfach in Byte 0 den Wert von Bit 0 auf 1 stellen --> Fertig!
Das ist das Ergebnis.
Jedoch laesst sich der Takt nun nicht so einfach nachvollziehen, da saemtliche Programme nix anzeigen koennen
!!!ACHTUNG!!! nach einem CMOS Reset gehen die Einstellungen verloren, ausser ihr habt das PD_Store Bit gesetzt , deshalb empfehle ich einen Dump des Taktgebers als .bin Datei zu erstellen um dies nach einem CMOS Reset wieder einstellen zu können.
Spread Spectrum , PCIe Teiler etc. lassen sich ebenfalls ueber den Taktgeber einstellen , darauf werde ich jedoch nur eingehen falls dies auch gewünscht ist.
Das wars dann eigentlich schon mit der vorgehensweise
Beachten sollte man halt nur das man nicht wild an allen Werten rumfummelt , weil dann kann da schnell was kaputt gehen
Dies ist besonders gut für Boards geeignet die im BIOS keine OC Funktionen bieten
Spannungen kann man ebenfalls über den Super I/O anheben , jedoch werde ich den Artikel noch vervollständigen , und dies dann auch hinzufügen
Grundsätzlich ist mit Programmen wie RW-Everything und DosSMB mehr in Sachen OC möglich als im BIOS verfügbar ist , zum Beispiel könnt ihr auf Wunsch auch den USB Port oder andere Dinge übertakten.
4.) Tipps für Fortgeschrittene
Wer sich mit dem QPI Link befassen will kann sich ein bisschen im I/O Space des RAMs umsehen (Bereich 0x00A - 0x000F00) , jedoch habe ich mich damit noch nicht genug auseinandergesetzt.
Der Nachteil ist: RWE laeuft im Gegensatz zu DosSMB nicht im Realmode , weshalb man nicht auf alle Bereiche Zugriff hat.
Bei manchen Taktgebern versteckt sich im letzten Bit ein Schreibschutz , welcher verhindert das ihr Werte ändern koennt.
Stellt ihr dieses Bit auf 0 habt ihr vollen Zugriff
Alternativ bietet sich auch das OC direkt ueber den REF Takt an, dieser liegt bei 14,318MHz, und kann ebenfalls modifiziert werden.
ACHTUNG!!! Dabei wirkt sich diese Erhoehung jedoch auf ALLES aus, sowohl RAM als auch alle anderen Komponenten
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