HP ProLiant MicroServer, RAID 1 und 5

Domi83

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Hallöchen alle miteinander,

ich hätte da mal eine kleine Frage, verwendet jemand von euch einen HP ProLiant MicroServer mit einem Software RAID? Für einen Hardware RAID Controller bin ich etwas geizig und die Software Lösung (Ubuntu, mdadm) hat bei mir immer wieder ausgereicht.

Allerdings musste ich vergangenes und dieses Jahr feststellen, dass ein RAID 5 doch gerne wie eine kleine Diva ist und bei Spannungsschwankungen, spontanem Stromverlust etc. richtig gemein sein könnte. Für meinen Server im Keller werde ich mir nun eine APC Back-UPS 700VA USV besorgen, damit das System nicht wieder einfach aus geht, wenn Strom weg ist oder das RAID 5 Ärger macht.

Daten sind keine verloren gegangen, da es zig Backups gibt und den wichtigen Daten. Was aber für mich von Interesse wäre, ob ihr ein RAID 5 oder RAID 1 (Software RAID) bevorzugt, wenn es um Stabilität und Zuverlässigkeit geht?! Bis dato sind meine Erfahrungen bezüglich RAID 1 positiver, als beim RAID 5 weil es halt gerne eine kleine Diva zu sein scheint.

Da aufgrund des Alters auch zwei HDDs die Stromprobleme nicht überstanden haben, wäre halt auch die Überlegung 2x 6TB WD RED zu kaufen und ein RAID 1 zu erzeugen, oder ich besorge mir 3x 3TB und baue mir ein RAID 5 mit 6TB :)

Gruß, Domi

p.s. Was ich hier im Forum und via Google schon erfahren habe ist, dass bei einem Software RAID 5 wohl eine USV das "must-have" wäre um solche Probleme wie bei mir zu vermeiden. Das Thema wäre geklärt, wenn die USV geliefert wird.
 
Weder ein RAID1 noch 5 überstehen Doppel-Festplatten-Fehler wie in deinem Fall (durch Stromschwankungen). Da nützten dir nur gute Backups etwas. Ein RAID1 ist in deinem Fall die einfachere, weniger komplexe Lösung, da keine Parität berechnet werden muss und die Daten durch die Software einfach "doppelt" abgelegt werden können.

Eine gute USV fängt die Spannungsspitzen ab und liefert auch bei einem Unterbruch genügend Strom, um den Server im Notfall geregelt herunterzufahren.
 
Beim Raid 5 mit so wenigen - also drei - Festplatten hast du zwar mehr Ausfallsicherheit durch das Raid, aber auch mehr Ausfallwahrscheinlichkeit durch die Anzahl der Festplatten. Es ist außerdem langsamer als das Raid 1. Wenn es also etwas performant sein soll, auf jeden Fall Raid 1 (die WD Festplatten sind eh schon nicht sehr schnell). Bei Raid 5 hast du ja die Probleme durch den Strom schon angerissen, kommt aber auch immer darauf an was der Server machen soll und wie verfügbar das ganze werden soll.

Grade zum HP Microserver kann ich dir auch ein sehr luxx-eriöses Forum mit einem Home Server Unterforum empfehlen - mehr Infos gibts im deutschen Bereich nicht ;)
 
Ich betreibe ein Software RAID5 mit FreeNAS auf dem Microserver und hatte bislang keine Probleme.
Ein unabhängiges Backup macht aber ohnehin immer Sinn.
 
Wie du schon selbst schreibst: Raid 5 ist eine USV dringend zu empfehlen, mindestens eine VI, VFI wäre die Königsdisziplin, eine VFD kann hier u.U. nicht ausreichend sein. Wenn die Begrifflichkeiten bei der bisherigen Produktrecherche nicht auftauchten: Der dt. Wikipedia-Artikel zu USV ist recht gut für den Einstieg ;)

Ansonsten: Ich betreibe an einem Selbstbau System ein Raid 5 aber eben auch mit USV und in einem HP Microserver Gen8 ein Raid 10. Vorteile vom Raid 10: schnellerer Rebuild bei Ausfall einer Platte und es können bis zu zwei Platten aussteigen sofern es je eine von einem der beiden Raid 1 ist ;)
 
ich habe in meinen Servern (Dell PowerEdge T110 II, HP Proliant MicroServer N54L und Fujitsu Primergy RX300 S6) nur versschiedene RAID1, RAID10 oder StorageSpaces mit Mirror. RAID5 ist ohne anständigen RAID-Controller und guter Serverabsicherung einfach zu anfällig.

Bei RAID5 hast Du das Problem, dass bei Volumes über 12 TB und Festplatten mit einer MTBF von 10 hoch 14 ein weiterer Fehler bei der Wiederherstellung des Volumes sehr wahrscheinlich ist.

Weiterer Vorteil von RAID1, Du kannst einfach eine Platte aus dem laufenden System nehmen und an einem anderen System einlesen. Keine RAID-Controller Abhängigkeit und viel geringere CPU-Belastung als bei einem Software RAID5.
 
Moin moin und vielen Dank schon mal für die Rückmeldung. Backup ist kein Thema, die Daten die wichtig sind, sind gesichert :) Von daher alles geklärt.

Ich muss gestehen, ich habe ein paar dedizierte Server in den Rechenzentren mit RAID1 und im Büro haben wir auch Server mit RAID1 (reicht aus) und die haben sich halt wesentlich stabiler und ruhiger dargestellt, als das RAID5 welches ich im ProLiant Server drin habe / hatte.

An eine USV hatte ich halt schon länger gedacht und wollte mir bei Gelegenheit eine kaufen, hab es aber noch nicht gemacht. Nachdem ja nun zwei HDDs ausgestiegen sind, wird halt am Server noch ein Bisschen umgebaut. Der Server selbst ist hier bei mir Zuhause im Keller und fungiert als NAS, VPN Lösung und diverse weitere Features. Da benutze ich lieber ein Debian, Ubuntu oder CentOS... so ein FreeNAS hatte ich mal installiert, fand ich dann aber doof, daher wieder auf das "normale" System umgestiegen :D

Was die Performance angeht, drei PCs greifen via LAN drauf zu, 2 Notebooks via W-LAN und ein Vu+ Receiver wenn es mal "localhost-TV" gibt. Ich denke mal die normalen WD RED mit 5.400rpm sollten ausreichend sein. Oder gibt es empfehlenswerte 6TB Festplatten die etwas zackiger sind, auch wenn es nicht zwingend notwendig ist?!

Mehr kann ich zu der Uhrzeit jetzt nicht mehr sagen und nun wird "bubu" gemacht.

Gruß, Domi
 
Ich habe das FreeNAS in einer VM auf dem Server, ZFS bietet im Vergleich zu normalen ext(2/3/4) durchaus einige Vorteile.
 
@Rego: Naja.. so langsam kann man den Mythos der CPU-Last bei einem Raid aber mal beiseite legen, oder? Das mag früher so sein aber heutzutage, wenn ich nicht gerade einen der schwächsten Atoms/ARM nehme hat man da keinen Flaschenhals oder spürbare Last...

@martinallnet: Dir ist bekannt, dass man freenas in einer Produktivumgebung nicht virtualisiert nutzen sollte und davon explizit abgeraten wird? Ebenso macht mMn ZFS nur Sinn und vor allem auch Spaß, wenn die Platten komplett und nur dem freenas zur Verfügung stehen und man SSDs fürs Caching nutzt.

@Domi83: Nimm ruhig "NAS"-Platten der Kapazität deiner Wahl. Wenn es dir um die Performance geht werden auch Platten mit 7200 RPM kaum einen Gewinn bringen, da eher das Netzwerk mit GBit der Flaschenhals sein wird zumindest beim sequenziellen lesen und schreiben. Wenn du IOPS und Latenzen erhöhen/verbessern willst, nutze SSDs als Cache. Ja, das klappt auch unter Linux. Du kannst z.B. deine Datenplatten als Raid 5 (oder Level deiner Wahl) nutzen und eine SSD und baust über beides ein LVM und gibst bei der Erstellung die SSD als Cache an. Aber Vorsicht: Stirbt die SSD so stirbt auch dein LVM daher ist es ratsam 2 SSDs im Raid 1 zu nutzen oder entsprechend ein Backup zu haben ;)
 
Als Host habe ich ein Proxmox, da FreeNAS mit anderer Software z. T. unpraktisch ist.
Die NAS-Funktion stellt nur einen kleinen Teil meines Servers dar und nur für ein NAS ist der Microserver ohnehin zu schade.
 
Für ein reines NAS war mir der MicroServer auch zu schade, der macht auch noch Virtualisierung für mich... hat zwar nur den Standard Prozessor drin mit mehr RAM oben drauf, aber für das Bisschen reicht es aus. Hinzu kommt halt noch DLNA für Geräte die nicht auf Samba / NFS zugreifen können, OpenVPN ist noch drauf, WebServer, DHCP und irgendwas macht er noch :D

Ich denke mal, ich werde einfach zwei RAID 1 aufbauen... 2x 3TB für Backups die ich vom lokalen PC dort hin schaufle und 2x 6TB für diverse andere Dinge und gut ist. Wenn dann mal erweitert werden soll, kann ich Server-Intern die Daten hin und her schaufeln, eines der beiden RAID Systeme kann dann erweitert werden und gut ist. Bei einem MicroServer mit 4 HDD Ports und einem RAID 5 bestehend aus 4 HDDs ist das schon etwas schwieriger :)

Bezüglich Festplatten werde ich wohl wieder zu WD greifen, damit bin ich eigentlich sehr zufrieden und drei Modelle hab ich mir auch schon angeschaut.
-> https://geizhals.de/?cmp=1143813&cmp=1386736&cmp=1401865

Wenn ich wirklich 6TB nehme, wäre halt die Wahl zwischen RED oder GOLD, wenn es doch 8TB werden, dann die RED und fertig ist. Auch mein Geiz spielt dann noch eine gewisse Rolle :D

Gruß, Domi
 
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