Das Problem liegt mitunter auch in der Art und Weise wie aktuelle CPUs getestet werden, da kaum einer von uns die Möglichkeit hat, selber auszutesten, ob CPU A oder CPU B besser passt. Und wie erwähnt wurde, dass sich jedes Spiel etwas anders verhält. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass gerade bei eingeschränktem Budget meist die Grafikkarte auch noch eine Rolle spielen kann. Ein paar Gedanken dazu:
- für den preisbewussten PC Käufer scheint es Sinn zu machen, den einen oder anderen Euro in die Grafikkarte zu investieren statt in eine teurere CPU. ABER: mit einer besseren Grafikkarte steigt auch das "Risiko", dass die schwächere CPU limitiert wird.
- es gibt Spiele, die profitieren stark von HT, andere überhaupt nicht. Man kann versuchen, die Entscheidung aufgrund persönlicher Präferenzen zu fällen, wenn man beispielsweise ein Spiel sehr gerne spielt, das HT bevorzugt.
- Aktuelle CPU Tests (und auch die Grafikkartentests...) verlassen sich weiterhin viel zu stark auf die durschnittliche FPS. Frame-Time Analysen und minimale FPS werden erst seit kurzem überhaupt mit einbezogen. Da zeigt sich dann schnell, was ein i7/Xeon im Vergleich zu einem i5 leisten kann. Beispiel Crysis 3 hier:
https://www.computerbase.de/2014-05...er-1230-test/4/#diagramm-crysis-3-1920-x-1080 Während die durschnittlichen FPS suggerieren, dass zwischen einem Xeon und einem i5 kaum ein Unterschied besteht, zeigen die minimalen FPS ein deutlich anderes Bild.
- Die Tatsache, dass man jede aktuelle Grafikkarten in eine GPU Limit jagen kann und Mittelklasse-Grafikkarten bei aktuellen Spielen auch meist am Limit laufen, machen ein CPU Test ungemein schwierig. Die meisten Magazine versuchen daher, mit reduzierter Auflösung das GPU Limit zu umgehen. Berechtigterweise kann man da aber argumentieren, dass der dort gezeigte Unterschied eventuell bei FullHD mit max. Settings nicht mehr zu tragen kommt. Oft fehlt dazu aber ein Vergleichswert. Und wie das Beispiel Crysis 3 zeigt, ist es durchaus möglich, dass bei FullHD und max. Settings zwar der Unterschied bei den durchschnittlichen FPS tatsächlich praktisch verschwindet, bei den minimalen FPS aber stehen bleibt.
- usw.
Im Endeffekt bleibt es eine Budget-Frage. Es gibt jedoch praktisch keinen Grund, warum man auf einen i5 setzen soll, wenn das Budget nicht absolut kritisch ist. Die Diskussion, ob die X% Aufpreis sinnvoll sind, weil nur Y% Mehrleistung zu sehen sind, basieren eben mitunter auf Argumenten, welche von oben gelisteter Problematik betroffen sind. Ergo ist es für die meisten User hier ein Zitieren von Benchmarkresultate, die eben genau die wichtigen Aspekte (min. FPS, Frame-Time etc.) NICHT beleuchten.
Kommt hinzu, dass man auch bei einem PC mit einem i3 und einem GTX-980 SLI Gespann die Settings so wählen kann, dass bei Spiel XY kein CPU Limit sondern ein GPU Limit eintritt. Ist deshalb ein i7 den Aufpreis nicht wert? Wohl kaum. Aber je höher die Leistung der zu vergleichenden Prozessoren, umso dünner der Grat zwischen jenen Settings, die noch einen Unterschied zeigen können und jenen Settings, die in ein GPU Limit führen.