Commander Alex
Fleet Admiral
- Registriert
- Dez. 2007
- Beiträge
- 29.889
Inhaltsverzeichnis:
1. Vorwort
2. Technische Daten
3. Lieferumfang/Verpackung
4. Äußeres Erscheinungsbild
5. Inneres Erscheinungsbild
6. Verarbeitung
7. Inbetriebnahme
8. Features
9. Übertragungsraten
10. Verbrauch
11. Lautstärke und Temperaturen
12. Alltagsbetrieb
13. Fazit
1) Vorwort
Die Speicherung seiner Daten an einem zentralen Ort wird immer beliebter, was auch weniger verwunderlich ist, bei den vielen verschiedenen Geräten die heute im Haushalt zu finden sind. Was eignet sich also besser als ein NAS um seine Daten zu speichern. Aus diesem Grund gibt es immer mehr Hersteller, welche sich im NAS-Bereich versuchen. Die Firma RaidSonic ist schon länger für verschiedene Speicherlösungen, insbesondere Festplattengehäuse und der gleichen bekannt. Seit kurzem ist ein weiteres NAS-System für zwei Festplatten in das Programm aufgenommen worden und soll gegen die Konkurrenz im unteren Preissegment antreten. Punkten möchte das Unternehmen besonders mit dem Cloud-Dienst, wie man der Beschreibung auf der Website unschwer entnehmen kann. Des Weiteren verspricht man eine Einrichtung, die selbst von Laien ohne Probleme durchgeführt werden kann. Wie sich das Gerät im Betrieb schlägt werde ich in diesem Test untersuchen.
Ein Dank geht an die Firma RaidSonic, für die Bereitstellung des Testmusters.
Als kleine Anmerkung, eine Version in PDF-Form könnt ihr euch hier herunterladen:
https://www.dropbox.com/s/2apfqovh6vdl8iv/Review ICY-Box.pdf
2) Technische Daten
Farbe: Schwarz
Material: Aluminium/Kunststoff
Festplattengröße (Zoll): 3,5"
Festplattengröße (cm): 8,89 cm
Festplattenanschluss: 2x 3,5" SATA
Festplattenkapazität: Keine Kapazitätsbeschränkung
Externe Datenschnittstelle: 1x USB 3.0, 1x Gigabit RJ-45 Ethernet
VGA: Nein
RS-232: Nein
Betriebssysteme: Windows XP/Vista/Win7, MAC OS X > 10.5
Server: DHCP, Samba, WebDAV, FTP, UPnP-AV, iTunes® Support
RAID Level: RAID 0, RAID1 und LARGE
Dateisystem: exFAT
Prozessor: (300MHz) CS 358 + JM539 + JM390
Flash Memory: 2 MB SPI flash
Arbeitsspeicher: 32 MB DDR1 SDRAM
Bedientaste/-knopf: An-/Ausschalter, Reset, Confirm, FW
Stromversorgung: Steckernetzteil: AC: 100-240 V, DC: 12 V / 2 A
Display/Frontblende: Nein
LED: Betrieb, System, Festplattenstatus, Festplattenauslastung, Firmware
Verpackungsinhalt: 1x IB-NAS5520, 1x Steckernetzteil, 1x LAN Kabel, 1x USB 3.0 Kabel, 1x Schraubenset, 1x Schnellinstallationsanleitung (Mehrsprachig)
Kurze Anmerkung zu den technischen Daten, als Netzteil ist ein 4 Ampere beigelegt und kein 2 Ampere wie in den technischen Daten von RaidSonic angegeben.
Bei den Controllern wird auf ein JMicron 539 für die USB3.0 Übertragung und einen JMicron JM390 für die SATA Kommunikation gesetzt.
Für die Technikinteressierten sind die Datenblätter auf der JMicron-Seite zu finden.
JM539: http://www.jmicron.com/PDF/JMS539/JMS539.PDF
JM390: http://www.jmicron.com/PDF/JMB39X/JMB390.pdf
Detailliertes Handbuch inkl. technischen Daten findet man auf der RaidSonic-Seite: http://www.raidsonic.de/data/manuals/icybox/D_IB-NAS5520_Handbuch_Version_1.0.0.pdf
Zum Handbuch muss man sagen, dass dieses sehr ausführlich geschrieben ist und selbst Anfänger ohne Probleme damit klar kommen. Einzig negative daran ist, das dieses Handbuch nicht im Lieferumfang enthalten ist.
Aktuell ist der Netzwerkspeicher für ca. 90Euro im Handel erhältlich: http://www.geizhals.de/raidsonic-icy-box-ib-nas5520-52552-a806767.html
3) Lieferumfang/Verpackung
Zum Lieferumfang gehört ein ca. ein Meter langes USB3.0 Kabel, welches vergleichsweise flexibel ist und somit die Steckverbindungen vor allzu hoher mechanischer Beanspruchung schützt.
Des Weiteren ist ein Cat. 6 Netzwerkkabel, mit ebenfalls einem Meter, in der Farbe weiß enthalten.
Als Netzteil kommt ein 4 Ampere starkes 12V Netzteil der Firma APD zum Einsatz, die Leitungslängen sind großzügig bemessen und sollten für den normalen Benutzer mehr als ausreichend sein. Es handelt sich hier um ein Tischnetzteil, was man als Vorteil sehen kann, da die klassischen Steckernetzteile oft mit Steckerleisten und ähnlichem kollidieren oder die Steckdose unnötig belasten.
Ebenfalls enthalten sind zwei schwarze M3 Schrauben, die zur Fixierung der Festplatten am Gehäuse dienen.
Als Handbuch ist eine Kurzanleitung enthalten, die kurz den Einbau der Festplatten beschreibt und die Inbetriebnahme, hier wäre es wünschenswert die detaillierte Anleitung, welche man auf der RaidSonic-Website findet beizulegen. Der Umfang der Kurzanleitung ist sehr begrenzt und Laien kommen hier schnell an ihre Grenzen, z.B.: wenn die Anmeldung über die Homepage wie bei mir anfänglich nicht funktioniert.
Das alles befindet sich in einem Karton mit Griff und wird durch zusätzliche Schaumstoffeinlagen geschützt. Im Grunde kann man den Lieferumfang als gut bezeichnen, da alles nötige für den Betrieb vorhanden ist.
4) Äußeres Erscheinungsbild
Das Design ist angenehm schlicht gehalten und bis auf die LEDs komplett in schwarz. Beide Seiten werden von einem ICY-BOX Schriftzug geziert. An der Front welche aus glänzendem Kunststoff hergestellt ist, befindet sich nur ein Taster zum ein und ausschalten und fünf LEDs. An den Status-LEDs erkennt man ob das Gerät an ist, den Zugriff auf beide Festplatten und einen eventuellen Ausfall der Platten. Die beiden untern LEDs signalisieren ob die Festplatten 50 oder 100 Prozent voll sind.
An der Rückseite befindet sich ein Lüftergitter hinter welchem sich der kleine 40mm Lüfter versteckt, darunter ein USB3.0 Anschluss für die DAS-Funktion. Ein RJ45 Stecker und eine Buchse für das Netzteil sind ebenfalls zu finden. Neben dem RJ45 Steckplatz befindet sich der kleine Drehregler an welchem man die RAID-Modi einstellen kann und der Button zum Quittieren der Einstellung. Gegenüber befinden sich noch ein Resetbutton und ein Kensington-Lock.
Ansonsten gibt es zum Design nicht viel zu sagen, da Bilder mehr als tausend Worte sagen, folgen nun einige Bilder.
5) Inneres Erscheinungsbild
Im Inneren gibt es Erwartungsgemäß nicht viel zu sehen, an der Front befindet sich eine kleine Platine, auf welcher der Taster hockt und die LEDs für die Anzeige.
Am Gehäuse selber entdeckt man Lamellen für die bessere Wärmeübertragung.
Am hinteren Teil ist eine kleine Platine mit der gesamten Elektronik angebracht, diese lässt sich einfach durch vier Schrauben an der Hinterseite lösen. Somit ist eine Reinigung des Lüfters und des Innenlebens kein Problem. Der Lüfter lässt sich ebenfalls einfach tauschen und verfügt über einen zwei Pin Stecker, welcher gerne in Netzteilen oder auf Grafikkarten Verwendung findet. Allgemein kann man also sagen, dass sich der Netzwerkspeicher ohne Probleme komplett zerlegen lässt.
6) Verarbeitung
Die Verarbeitung des Gerätes kann man als gut bezeichnen, am äußeren Metall-Gehäuse hat man nichts auszusetzen, es besitzt keine scharfen Kanten, die Lackierung ist hochwertig. Dank des matten und leicht rauen Lackes, sieht man Fingerabdrücke nicht so leicht. Des Weiteren fühlt sich das Metallgehäuse hochwertig und Robust an.
Bei der Kunststofffront, muss man dagegen etwas Abstriche machen, beim Einbau merkt man das die Frontblende beim wieder aufschieben etwas hakelig geht und nicht ganz perfekt mit dem Metall-Gehäuse übereinstimmt. Dieser Mangel ist aber nur bei genauem Hinschauen festzustellen. Andere Kleinigkeit ist das der Button an der Front, sich wenn man etwas zu stark drauf drückt, verkantet und somit dauerhaft gedrückt bleibt und das Gerät nicht ordnungsgemäß hoch oder runter fährt. Solche Kleinigkeiten kann man aber noch verkraften, da ein NAS im Normalfall eher seltener ein und aus geschalten wird.
Die Frontblende ist aus günstigem Kunststoff gefertigt und die glänzende Front ist sehr empfindlich gegen über Kratzern und Fingerabdrücken.
Die Passgenauigkeit der Festplatten und der allgemeine innere Aufbau sind als gut zu bezeichnen und man kann hier keine negativen Punkte finden.
7) Inbetriebnahme
Als erstes werden die Festplatten eingebaut, hierfür wird auf der Unterseite ein Verriegelungshebel betätigt und die Front nach oben weggeschoben. Nun sieht man schon die Festplattenschächte und kann hier vorsichtig die Festplatten einführen und mit leichtem Druck die Steckverbindung herstellen. Anschließend werden auf der Unterseite die beiden Schrauben zur Arretierung der Festplatten verschraubt. Die Abdeckung wieder aufgeschoben und die Verriegelung geschlossen. Das war es schon mit dem Hardwareeinbau, das sollte also selbst für absolute Anfänger kein Problem darstellen.
Netzteil und Netzwerkkabel anschließen und das Gerät über den Button in der Front starten, nun muss man nur noch den RAID-Modus auswählen. Das geschieht indem man den rückseitig angebrachten Drehregler auf den gewünschten Modus umstellt und für ca. 3 sek. den „Confirm-Button“ mit einem Zahnstocher drückt. Nun können wir zum Softwareteil der Inbetriebnahme wechseln.
In der Kurzanleitung wird kurz erklärt wie man die Software einrichten muss. Nachdem man auf die angegebene Internetseite gewechselt ist, kann man den Namen des Gerätes welcher auf einem Aufkleber auf der Unterseite des Gerätes zu finden ist eintippen und gelangt, wenn es funktioniert auf ein Userinterface. Dieses Userinterface erreicht man auch, wenn man die IP des Gerätes in sein Browser tippt.
Als zweite Möglichkeit kann man sich direkt über die IP des Gerätes (kann man im Router herausfinden) einloggen. Diese Anmeldung musste ich zuerst durchführen, da die Anmeldung über den Online-Server am Anfang Probleme gemacht hat.
Nachdem man auf der Useroberfläche angekommen ist, muss man erst einmal in den Systemeinstellungen die Option für das formatieren der Festplatten finden. Hat man dies erledigt, kann man noch die User anlegen und schon ist es theoretisch möglich das Gerät als NAS zu nutzen. Wer die anderen Features nutzen möchte kann einfach durch die Menüpunkte wechseln und das nötige einstellen. Auf die ganzen Menüs gehe ich nicht mehr weiter ein, da es alles sehr gut in der ausführlichen Anleitung die ich oben verlinkt habe beschrieben ist.
Die Einrichtung funktioniert übrigens auch über ein Handy, Tablet und jedem anderen Gerät mit aktuellem Browser.
Als kurze Zusammenfassung muss man hier anbringen, das die Einrichtung des Gerätes sehr einfach ist und für Anfänger die sich etwas mit dem Netzwerk auskennen einen Kleinigkeit darstellt. Mit der Online Anmeldung sollte es selbst für absolute Laien möglich sein, vorausgesetzt diese Anmeldung funktioniert. Für Leute die viele Einstellungsmöglichkeiten mögen ist das Gerät nicht ganz ideal, aber es richtet sich auch weniger an die Profis unter uns sondern an Leute mit geringer Sachkenntnis. Für diese ist es aber ein Einfaches sein NAS selbstständig einzurichten. Sieht man den von der schlechten Übersichtlichkeit ab, da man am Anfang etwas verloren ist und alle Menüpunkte durchsuchen muss, bis man das hat was man eigentlich möchte.
Als nächstes Folgen ein paar Bilder zur Weboberfläche, es wurden nur ein paar Screenshots der Oberflächen die ich als am wichtigsten Empfand gemacht und welche man bei der Einrichtung auf jeden Fall braucht.
Zugriff über das Internet:
Webinterface:
8) Features
Als nächstes habe ich mir die verschiedenen Features des Netzwerkspeichers angeschaut, fangen wir als erstes Mal mit den Einstellungen direkt am Gerät an.
Hier gibt es den Schalter für die verschiedenen Festplattenmodi, darunter sind RAID0, RAID1 und der Large Modus zu finden, für die Leute die sich länger mit PCs beschäftigen sollten diese Betriebsmodi bekannt sein. Für Neulinge ein kurze Erklärung, RAID0 teilt die Daten synchron auf beide Festplatten auf und somit erhöht sich theoretisch die Bandbreite, da auf zwei Datenträger gleichzeitig geschrieben werden kann. RAID1 ist das klassische Spiegeln eines Datenträgers, bedeutet hier wird ebenfalls auf beide Datenträger gleichzeitig geschrieben, aber jeweils das gleiche, bei einem Ausfall einer Festplatte sind somit nicht alle Daten weg (Als Anmerkung, RAID1 ersetzt aber kein Backup). Large legt das Dateisystem auf zwei separate Festplatten und erzeugt somit eine Partition über beide Datenträger, dadurch hat man einen einzelnen, großen virtuellen Datenträger.
Ein vielleicht für einige User wichtiges Feature ist die „DAS“ Funktion, bedeutet Direkt Attached Storage, also direkter Anschluss am PC. Dies wird durch einen vorhandenen USB3.0 Anschluss realisiert. Als erstes muss man das Gerät vom Netzwerk trennen und ausschalten, anschließend steckt man es an seinen PC und fährt das Gerät hoch, nun wird es wie eine normale externe Festplatte erkannt. Für große Datenmengen durchaus ein brauchbares Feature, warum sieht man im Benchmarkteil.
Viel Beworben wird von RAIDSonic der Cloud-Dienst, kurz gesagt man kann entweder über ein Webinterface oder einer App für Android und Apple Geräte direkt auf seine Daten zugreifen, vorausgesetzt man hat das Feature in den User-Einstellungen aktiv. Wenn dieses aktiv ist kann man von außerhalb auf die Daten zugreifen, das Webinterface ähnelt einem FTP-Server und lässt das Downloaden und Hochladen von Files zu.
Zugriff über das Internet, sieht als App vom Aufbau gleich aus:
Als kleines Extra findet man im Usermenü einen Torrentdownloadclient, darüber kann man größere Downloads laufen lassen. Ein Features was in der aktuellen Zeit wohl weniger interessant ist, da Torrent nur noch von wenigen Usern genutzt wird (mal außerhalb von illegalen Downloads, für die Tauschbörsen bekannt sind).
Ein Einsatz als DHCP-Server ist in den Einstellungen auch möglich, wurde von mir aber nicht weiter getestet, da diese Arbeit vom Router erledigt wird.
Zugriff per FTP ist ebenfalls möglich, wie bei allen FTP-Diensten braucht man als Privater-Nutzer, welcher eine dynamische IP hat, einen DNS-Dienst um auf das Gerät zugreifen zu können. Die Funktion funktioniert aber ansonsten ohne Probleme und wurde kurz an getestet.
Für den Zugriff per Heimnetzwerk steht der SMB-Dienst und WebDAV-Dienst für Multimediageräte zur Verfügung.
Im Allgemeinen kann man sagen dass die Features für den Durchschnittsnutzer ausreichend sind und nach den ersten kurzen Tests gut funktionieren. Für die Profis welche mehr möchten würde ich ein hochpreisiges Gerät empfehlen oder gleiche einen selbst aufgesetzten Fileserver.
9) Übertragungsraten
Kommen wir nun zum für viele wichtigsten Punkt, der Performance in Benchmarks und im realen Betrieb unter Alltagsbedingungen.
Als erstes eine kurze Info zum Testsystem, die Daten welche kopiert werden liegen auf einer Crucial M4, um ein Limit durch die Festplatte zu verhindern, in keinem Szenario wurden die maximal Werte der SSD erreicht, man kann also sagen, das hier kein Limit durch die Speichermedien des Testsystems vorlag. Als Netzwerk kommt eine 1Gbit Netzwerkkarte zum Einsatz, welche an einem GBit-Switch hängt, praktisch sind hier ca. 105MB/s bei größeren Dateien möglich. Für die Anbindung per USB 3.0, kommt ein USB-Controller aus dem Z77 Chipsatz von Intel zum Einsatz.
Als erstes wurden ein paar synthetische Benchmarks durchgeführt, als Tool habe ich mich für CrystalDiskMark entschieden, da es auch einfache Benchmarks über das Netzwerk erlaubt. Es wurden verschiedene RAID-Modi getestet.
USB 3.0 @ RAID1
USB 3.0 @ RAID0
USB 3.0 @ Large
RJ45 @ RAID1
RJ45 @ RAID0
RJ45 @ Large
Solche Benchmarks sind natürlich nicht wirklich praxisrelevant, also wurden einige Praxistests mit verschiedenen Datenpaketen durchgeführt. Als erstes wurden große Dateien übertragen, hier wurden einige Filme und Backups in der Größenordnung von 3-20GB übertragen. Für den zweiten Test, wurden Fotos und MP3-Dateien mit 3-8MB übertragen und für den letzten Test, klassische Word, PDF und Textdateien mit 1-100KB.
Read @ RJ45
Write @ RJ45
Read @ USB 3.0
Write @ USB 3.0
Als Abschließendes Fazit in Sachen Geschwindigkeit kann man sagen, das die Performance über Netzwerk nur befriedigend ist. Dies war aber abzusehen, da die Geräte in diesem Preisbereich alle eine sehr ähnliche Performance bieten und man für höhere Übertragungsraten, tiefer in die Tasche greifen muss. Der Unterschied zwischen den verschiedenen RAID-Modi ist vergleichsweise gering, das RAID0 kann sich nur in wenigen Szenarien minimal absetzen.
In Sachen USB 3.0 ist die Performance dagegen ziemlich gut, hier merkt man zum Teil einen deutlichen Unterschied ob man RAID0 oder RAID1 nutzt. Bei kleinen Dateien bricht die Performance natürlich extrem ein, hier ist der Flaschenhals aber weniger der USB-Chip, sondern die verwendeten Festplatten.
Kurze Tests habe ich ebenfalls mit einem Parallelbetrieb durchgeführt, bedeutet Zugriff von mehreren Clients. Hier verhält sich das NAS für die gebotene Performance gut, selbst bei mehreren gleichzeitigen Streams in Full-HD kommt es nicht zum Stocken. Einziges Szenario bei welchem das Filme schauen unmöglich wird, ist beim übertagen vieler kleiner Dateien, hier kann man aber die Schuld wieder auf die Festplatten schieben. Beim Ottonormalverbraucher hält sich der Parallelzugriff in den meisten Fällen sowieso in Grenzen, daher wurde dieses Testszenario nicht weiter verfolgt, da das Limit meistens sowieso an den Festplatten hängen bleibt.
10) Verbrauch
In der Zeit von immer weiter steigenden Strompreisen wird der Stromverbrauch immer wichtiger, also wurde dieses Kriterium ebenfalls getestet. Als Messgerät kommt ein „VOLTCRAFT Energy Monitor 3000“ zum Einsatz, welches für diese Messungen ausreichen sollte. Messgerät für den Verbrauch der einzelnen Festplatten waren zwei Multimeter der Marke Fluke.
Im ersten Szenario wir der Leerlauf-Verbrauch gemessen, hier pendelt sich der Verbrauch nach einigen Minuten auf ca. 15Watt inklusive zweier Festplatten mit 7200rpm ein, soweit kann man das als einen guten Wert bezeichnen. Die Festplatten ziehen alleine ca. 10Watt, wenn man diese separat am PC über ein Multimeter misst, somit verbraucht das Gerät selber nur 5Watt. Unter normalen Bedingungen kommt man auf ca. 20-25Watt. Unter Last kommt man auf maximal 30Watt, hier zieht das reine Gerät ca. 10Watt. Beim Anlaufen der Festplatten kommt man auf ca. 60Watt, was aber im normalen Betrieb nicht weiter relevant sein sollte.
Eine Funktion welche die Festplatten bei Inaktivität abschaltet, befindet sich auch im Usermenü. Der Zeitraum ab welcher die Platten heruntergefahren werden sollen, lässt sich zwischen 5 und 60 Minuten einstellen. Dadurch sinkt der Verbrauch auf ca. 3-5Watt. Es entsteht zwar beim Zugriff auf das Gerät eine kurze Verzögerung von 5-10 Sekunden, die aber durch das Anlaufen der Festplatten verursacht wird.
Schlussendlich kann man den Verbrauch des Netzwerkspeichers als gut bezeichnen und man muss keine Angst haben das es eine hohe Stromrechnung gibt. Als Rechenbeispiel, bei einem Durchschnittsverbrauch von ca. 20Watt kommt man bei 24/7 Betrieb, auf einen jährlichen Betrag von ~40Euro (25cent pro KWh).
11) Lautstärke und Temperatur
Wichtig für den User ist oftmals die Lautstärke eines NAS, das Raid-Sonic-Gerät verfügt auf der Rückseite über einen 40mm Lüfter. Dieser agiert zwar hörbar, aber nicht weiter störend und ohne hochfrequentes Summen, welches durch viele 40mm Lüfter erzeugt wird. Die Festplatten erzeugen, aber in dem Gehäuse etwas mehr Lärm als der kleine Lüfter, durch die fehlende Entkopplung oder eventuelle Dämmung werden die Vibrationen und die Geräusche der Festplatten sehr gut an die Außenwelt abgegeben. Somit kann man aber trotzdem sagen, dass mit leisen Festplatten das Gerät eher zu den leiseren Vertretern der Gattung gehört. Für einen leisen Raum, der auch so bleiben soll trotzdem ungeeignet. Hier muss man natürlich erwähnen dass es die Konkurrenz selbst in deutlich teureren Modellen kaum besser macht.
Die Temperatur der verbauten Festplatten wurde auch genauer unter die Lupe genommen, hier wurde die Anzeige der SMART-Werte auf der Benutzeroberfläche als Vergleich genommen. Der RAID-Verbund aus zwei Hitachi „HDS723020BLA642“ wurde selbst nach längerer Lastphase nicht über 40° warm, dies kann man als gut bezeichnen, da diese Platten mit 7200rpm nicht gerade zu den kühlen gehören. Im Leerlauf pendelte sich die Temperatur bei ca. 30° ein, die Raumtemperatur betrug bei allen Messungen 20-22°.
12) Alltagsbetrieb
Unter dem Punkt „Alltagsbetrieb“ werden einige Punkte aufgeführt die bei normaler Benutzung über mehrere Wochen aufgefallen sind.
Der Zugriff über das Internet von externen klappt bis auf anfängliche Anlaufprobleme, welche wohl am Server lagen mittlerweile sehr gut, nur sollte man immer daran denken das man eine sehr schnelle Internetverbindung braucht um größere Daten über eine kurze Zeit auf sein Gerät zu ziehen. Zwecks des langsamen Internetanschlusses wurde der Dienst von mir auch nicht mit größeren Dateien getestet.
Zugriff über das Home-Netzwerk, als Netzlaufwerk klappt soweit sehr gut und das Gerät lässt sich auch bei Benutzung von anderen Quellen ohne Verzögerung verbinden.
Beim USB3.0 Support war es dagegen schon etwas problematisch, über die externen Anschlüsse am Gehäuse ließ sich die Box nicht stabil betreiben und es gab zunehmend Verbindungsabbrüche. Ebenfalls gab es Probleme mit längeren USB-Leitungen als dem original, das machen einige Hersteller deutlich besser. An der Hardware sollte es nicht liegen da mehrere Leitungen und PCs das gleiche Problem aufwiesen. Mit anderen externen USB-Speichergeräten das Problem aber nicht auftrat. An USB2.0 klappt dagegen alles ohne Probleme.
Mit der Zeit gewöhnt man sich dann auch an die unübersichtliche Benutzeroberfläche, die Funktionen funktionieren alle soweit ganz gut und es gibt keine Probleme. Allgemein muss man bei der GUI aber sagen dass diese noch verbesserungswürdig ist und ich mit Konkurrenzmodellen deutlich bessere Erfahrungen gemacht habe. Wobei ich hier natürlich auch anmerken muss das es sich hier nur um ein günstiges NAS handelt.
Die Front ist leider empfindlicher als Anfangs vermutet, nach mehreren Wochen sind ganz viele feine Kratzer auf der Oberfläche zu sehen, welche durch Staubwischen entstanden sind, obwohl kein Reinigungsmittel und nur ein Microfasertuch verwendet wurde.
Der Frontbutton ist dafür anfällig, dass dieser sich beim etwas kräftigeren Drücken im Gehäuse verkantet und somit gedrückt bleibt. Diesen muss man dann noch mal betätigen um ihn in die Ausgangsposition zu bringen.
Allgemein muss man hier sagen, dass es in Sachen Stabilität mit dem Gerät keine Probleme gab. Nach drei Wochen Dauerbetrieb gab es keine Abstürze und dergleichen.
13) Fazit
Als Abschließendes Fazit kann man sagen, das der Netzwerkspeicher für den Preis von aktuell um die 90Euro ein durchaus verwendbares Gerät ist, sich aber meinen Erfahrungen nach nur durch den USB 3.0 Anschluss von Geräten der Konkurrenz absetzen kann. Beim Rest wird eher Standardkost geboten, aber bei einem günstigen Gerät sollte das jedem klar sein, wer nur einen Netzwerkspeicher zum Datenablegen braucht und keine großen Performanceansprüche hat kann hier durchaus zugreifen. Wer aber etwas mehr Features, bessere/umfangreichere Benutzeroberfläche, mehr Performance usw. will sollte eher zu teureren Geräten greifen.
Am Schluss noch mal eine kurze Auflistung der Positiven und Negativen Punkte.
Positiv:
- Preis
- DAS-Funktion inkl. Performance
- Verbrauch
- Gute Temperaturen
- Einfache Einrichtung
- Zugriff von Außerhalb auf das NAS
Negativ:
- Unübersichtliche Benutzeroberfläche
- Performance nur Durchschnitt (Netzwerk)
- Verarbeitung der Frontblende
Zuletzt bearbeitet: