Ideen für Schulungen bzw. selbstständige Weiterbildung

rallyco

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Hallo zusammen,

Titel ist vielleicht nicht 100%-ig zutreffend, wollte aber nicht nur einfach "Schulungsideen" schreiben und es dabei belassen. Das Ding ist, meine Chefin tritt immer wieder alle drei Monate an mich heran, ob ich nicht eine Schulung machen will. Prinzipiell schon, ich weiß allerdings nicht so richtig, in welche Richtung, welche Art Schulung, und wenn es mal konkret werden soll, bei welchem Träger (wenn überhaupt). Vielleicht hat jemand von euch ja eine Idee oder die eine oder andere Frage, die ich mir stellen kann, um selber zu einer Entscheidung zu kommen.

Kurz zu meiner Ausgangssituation: Ich bin technischer Redakteur in einem Viermannbetrieb. Zuständig bin ich für das Erstellen von Handbüchern, Datenblättern, Prospekten und technischen Dokumenten. Nebenbei übernehme ich anfallende kleinere IT-Arbeiten, die ich als nicht sonderlich riskant einstufe (alles andere verweise ich an eine externe IT, die auf Honorarbasis arbeitet). Meine zwei Kollegen sind für den Aufbau/Wartung/Reparatur/Kalibrierung der Geräte und für den Vertrieb verantwortlich. Die Chefin macht Buchhaltung und Versand, eine Aushilfe kümmert sich um den Zoll.

In dem Umfeld wird gerne auf Schulungen verwiesen, aber seit Monaten komm ich zu keinem Schluss, was das ganze noch ergänzen könnte. Mein Kollege meinte, ich soll programmieren lernen (wir haben die Entwicklung für Software ausgelagert, mit äußerst bescheidenem Ergebnis). Aber ganz ehrlich, bis ich zu einem Stand komme, wo ich Software entwickeln kann, bin ich wahrscheinlich eh nicht mehr in der Firma.

Ich habe die Möglichkeit, eine Schulung zu machen, oder einen Tag die Woche von zuhause was in Eigenregie zu lernen. Klar, ich könnte das Thema auch einfach weiter ignorieren (machen meine Kollegen ja auch, die haben keine Lust auf sowas), aber ich will zumindest mal drüber nachgedacht haben, ob ich was für mich finde.

Für Ideen, Anregungen, Fragen oder Hilfestellungen zur Entscheidungsfindung sag ich schon mal Danke.
 
Moin,

mit welcher Software arbeitest du primär? Ggf. gibt es hierzu auch Schulungen, damit du dein Kenntnisstand erweitern kannst.

Programmieren lernt man nicht mal nebenbei. Aber wenn ihr das ausgelagert habt, ist ggf. eine Weiterbildung in der Business Analyse ganz sinnvoll, damit du gut die Anforderungen beschreiben kannst sowie Test, Abnahme und Projektmanagement Skills erlernst.
Bspw. der IQBBA - Business Analyst Foundation Level (klick) <- über die Seite findest du dann auch Prüfungspartner, die die Schulung vornehmen sowie die Prüfung abnehmen

Grüße
 
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@_killy_ ich arbeite primär mit Open Source Software (Scribus, Inkscape, Notepad++), da bin ich eigentlich erstmal gut aufgestellt und ich hab das Gefühl, Schulungen sind da eher selten.

Das mit dem Programmieren ist mir bewusst, meinen Kollegen aber leider nicht.

Ich sage erstmal danke für den Vorschag mit der Business Analyse, prinzipiell nicht uninteressant, aber für unseren Mini-Betrieb schon wieder fast Overkill. Hierbei ist vielleicht auch das Problem, dass wir die Software in Indien entwickeln lassen und die Kontaktpersonen da zum einen extrem schlechtes Englisch sprechen und zum anderen alles ignorieren und dann zwei Wochen vor Abgabe irgendwas halbgares zusammenschustern, damit wir zufrieden sind. In der Hinsicht wäre es vielleicht eher besser, irgendeine Kommunikationsschulung zu machen, um hier den verantwortlichen Personen deutlich zu machen, dass man vielleicht nicht immer auf den Preis beim Kauf von Leistungen achten sollte (ja, ich bin frustriert was das angeht).

Ich hab mir die Seite von der IQBBA aber mal gespeichert, einfach, weil es vielleicht irgendwann mal interessant werden könnte. Vielen Dank dafür.
 
Hi @rallyco ,

danke für dein Feedback.

Die Idee hinter der Business Analyse, dass du in der Lage bist:
-> die Funktion/Änderung möglichst genau zu beschreiben
-> sowohl positiv- als auch negativ-Kriterien zu definieren
-> die Funktionen ggf. in kleinere Tasks herunterzubrechen
-> Mocks zu liefern
-> Test Cases zu erstellen, die bestanden werden müssen vor der Auslieferung
-> dann anhand der Kriterien kannst du Schätzungen erstellen lassen
-> danach kannst du eine Planung vornehmen
-> und auch den Abnahmeprozess besser durchführen

Und wen möchtest du Schulen? Die Inder? Eure Geschäftsführung? Macht ihr jedes mal eine neue Ausschreibung für die Entwicklung oder habt ihr feste Partner in Indien?

Neben Entwickler aus Indien kannst du ja auch mit anderen Partner zusammenarbeiten, bspw. Portugal. Da hast du dann nicht mehr die große Zeitdifferenz und Kulturell, sind die Portugiesen uns auch deutlich näher. Ansonsten musst du aktiv auch Entwickler austauschen lassen, wenn die bisherigen nicht die Qualität geliefert haben. Dass ist wirklich ein großer Nachteil, dass es dort einfach eine Masse an Leuten gibt, die wirklich kein Plan haben - aber jedes Zertifikat ... ich selektiere in meinen Projekten an der Stelle gut vor und wechsel auch wirklich hart aus, wenn es nicht passt.

Als kleiner Tipp für die Kommunikation sowie Projektmanagement:
Tom DeMarco - The Deadline/Der Termin
=> ist der absolute Klassiker für Projektmanagement und kann ich nur extremstens empfehlen zu lesen
 
Eigentlich müsste hier jeder in Kommunikation geschult werden :D

Wir haben hier eine interessante Konstellation: Unsere Firma wurde von einem indischen Konzern gekauft, wir sind aber eigentlich autonom. Vorteil ist aber, dass wir auf die Entwickler in Indien zugreifen können, ohne dass wir dafür bezahlen müssen. Nachteil ist, You get what you pay for. Da wir nix bezahlen, und Deutschland für den Konzern in Indien uninteressant ist, schert sich da niemand darum, ob Qualität geliefert wird. Da wird schon seit über einem Jahr an der Software rumgeeiert und Fehlerbehebung/Verbesserung/Übersetzung dauert Monate, bis da mal was gemacht wird. Die Software selbst wirkt eher wie ein Hobbyprojekt und es graust mich davor, das Produkt mit der Software irgendwann auszuliefern (ist aber eigentlich nicht mein Bier, aber ich muss die Doku dazu schreiben).
Versuche meinerseits anzuregen, die Entwicklung in "professionelle" Hände zu geben, scheitert weil "kostet ja nix". Von daher fällt Portugal wohl auch flach.

Deinen Buchvorschlag hab ich sogar an anderer Stelle schon mal gesehen, das werd ich mir wohl mal zu Gemüte führen. Noch einmal vielen Dank dafür, auch für die Erklärung zu der Business Analyse.
 
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Also hängt etwas davon ab welche Komplexität und Umfang die Software hat. Das wird hier nich so recht klar. Mithilfe von AI kann man relativ simple Anforderungen tatsächlich recht gut hinbekommen ohne dass man selber viel Programmieren kann. Das reduziert die Einstiegshürde ziemlich deutlich. Problem ist jedoch, dass man als nicht Experte nicht erkennen kann wenn es Quark ist oder eine schlecht Lösung die einem auf die Füße fällt.

Hab im Bekanntenkreis einige Leute die nicht wirklich selber coden können aber für die Arbeit mal hier und da eine Kleinigkeit brauchen. Die kommen überraschend weit damit dann. Überwiegend einfachere Datenauswertung mit Python / Excel.

Muss hier aber einschränken, dass die Einzelteile nicht unbedingt zusammenpassen für eine größere Software und es eher eine Kombination nicht gut zusammenpassender Teile ergibt.

Falls es aber nur um ein paar einfache Datenmanipulationen / Regex etc per Python geht reicht es ggf echt aus. Ich benutz dafür github copilot was deine eigenen Codeschnipssel im Projekt auch berücksichtigt.

Wie wäre es sonst damit einfach mal einen Werkstudenten einzustellen auf mini-job Basis? Da sind die Kosten zu Risiko Rechnung deutlich besser als ein teurer Dienstleister. Such dir einen Informatik Studi der vorzugsweise im 5. Semester oder höher ist.
 
@Yogi666
Das ganze Thema um die Software ist eigentlich wenig glamorös und für unser Kleinstunternehmen auch nicht das Riesenthema. Das ist jetzt das erste Mal nach knapp 30 Jahren, dass neue Software für ein Datenerfassungsgerät benötigt wird. Ansonsten wird hier noch Software ausgeliefert, die in Assembler geschrieben ist.

Die "neue" Software wird kostenlos in Indien in Java entwickelt. Da will sich hier auch keiner einen Werksstudenten auf Mini-Job Basis ans Bein binden, selbst wenn es im Moment wahrscheinlich Kosten-Nutzen-mäßig besser wäre, mit deinem Vorschlag nochmal bei Null anzufangen.

Aber egal, Programmieren werde ich in dem Job eh nicht mehr lernen, von daher bin ja auf der Suche nach anderen Ideen für eventuelle Schulungen/Weiterbildungen.

Ich dachte auch schon in Richtung IT-Infrastruktur, einfach, weil es hier niemanden dafür gibt und bei Bedarf eine externe IT-Klitsche angerufen wird die Zeit hat oder eben nicht. Ansonsten mach ich was geht nach bestem Wissen und Gewissen, solange kein großes Risiko dahinter steckt, aber eine Ausbildung hab ich in dem Bereich eben auch nicht.
 
@Yogi666

KI/AI sind dann doch eher schlechte Programmierer. Die liefern Code-Schnipsel. Eine KI kann aber keine Architekturentscheidung treffen. Auch wird es bei Softwareprogrammierung schwierig - sprich, wirklich korrekten Code zu liefern, der auch in das Projekt passt.

Eine KI hilft, wenn man Befehle nicht kennt oder nicht wirklich weiß, wie man jetzt diesen mit all den Parametern richtig zu nutzen hat. Ist eine Art zweites Standbein neben Stackoverflow ...

Ein Werksstundent ist wirklich die schlechteste Lösung. Die Software wird im Unternehmen eingesetzt ... ist da ein Fehler drin, muss dieser behoben werden. Es braucht dazu auch vernünftige Doku etc. Ein Werksstudent ist ja nur temporär im Unternehmen tätig, ist der weg, bleibt der Support liegen.
Nur weil ein Werksstudent günstig ist, qualifiziert es diesen nicht, Software für Unternehmen alleinig zu programmieren.

Mir sind schon die Excel Dokumente ein graus, die durch Fachabteilungen erstellt wurden, mit VBA Code und DB Zugriff ... und dann geht "der Programmier-Experte" der Fachabteilung und die Leute brauchen dann ne Anpassung. Danke dafür.

Dann lieber richtig die Ressourcen der indischen Muttergesellschaft steuern lernen. Vernünftige Tests schreiben, Mocks erstellen etc.
Deshalb auch meine Empfehlung für das BA Zertifikat.

@rallyco

Infrastruktur klingt ebenfalls spannend. Falls ihr im Microsoft Umfeld unterwegs seid, da gibt es ja auch ein guten bunten Blumenstrauß an Lösungen. Gerade rund um Office365 ... ist weniger komplex und man kommt so langsam ins Cloud Thema rein.
 
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