Industrie System: IDE SSD unter Windows 2000 SP4 - Was ist zu beachten?

Rote_Tomate

Lt. Commander
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Hallo zusammen.

leider finde ich bezüglich SSD (insbesondere IDE) unter Windows 2000 nicht sonderlich aussagekräftige Informationen.

zum Problem:

Ich möchte in unseren Rechnern ( Lesestellen; draußen) gerne versuchsweise auf SSD's umrüsten, da sich unsere Festplatten ständig verabschieden. Zudem möchten wir die Bootzeiten etwas beschleunigen.

Die Vermutung sind zu hohe Temperaturen und Erschütterungen. Das gesetzte System ist Windows 2000 mit SP4. Wir haben nun probehalber eine IDE SSD bestellt.
Bisher habe ich dir Auslagerungsdatei auf ein Maximum der Ram Größe verringert. Bleibt noch die Defragmentierung - erfolgt diese beim Win 2k noch nicht automatisch? Finde diesbezüglich keinerlei Einstellungen.

Was muss zwingend noch beachtet werden ? Die SSD wird fehlerfrei erkannt und läuft. Das System ist ein Industrie System mit nem Pentium III 190mb Ram. Die SSD wird über Mini IDE ( also wie im Notebook) angebunden.


Hoffe auf eure Hilfe :)
 
du könntest auch Industrial CF Cards mit Adapter nutzen oder solche DOM Bausteine
die sind für soche Temperaturwechsel auch ausgelegt

da weder TRIM noch andere sachen supported werden ist ein schnellen Ausfall möglich
aber du hast sie ja schon verbaut und erst dann wird gefragt ;)
 
Win2000 hatte noch keine Defragmentierung eingebaut, wenn ich mich recht erinnere. Eine Alternative zu den meist technisch total veralteten IDE SSDs könnte auch ein SATA SSD im einem IDE Adapter sein, für 2.5" in Notebooks gibt es das auch für mSATA SSDs, damit hat man vielleicht nicht so viel mehr Performance weil IDE sowieso limitert, aber mehr Auswahl an guten SSDs.
 
Defragmentierung gabs noch nicht (erst ab Win Vista/7, glaube ich), aber Du solltest regelmäßig mit Herstellertools die SSDs "trimmen". Was unter XP läuft, läuft auch unter Win2K.
 
Windows hat seit sehr langer Zeit Defragmentierung "eingebaut", aber erst seit Windows Vista/Frusta läuft diese immer wieder über die HDD und SSD durch (Ab Win7 schaltet es dies Automatisch ab bei einer SSD, wenn sie erkannt wird). Bei jeder Windows Version vor Vista, ist der Job ein Task der Manuell gestartet werden muss.

Kurz noch weiter Informationen => Defrag.exe wird seit Windows 95 mitgeliefert. Also 98/Me und auch die NT Versionen besitzen das Tool.
 
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puri schrieb:
aber Du solltest regelmäßig mit Herstellertools die SSDs "trimmen".

Absolut unnötig, da es hier nicht um Performance geht.
Die besten Erfahrungen bei IDE SSDs hab ich mit Innodisk gemacht. Nicht die allergünstigsten, aber kompromisslose Qualität. Aus weit über 5000 Stück noch keine einzige RMA.
 
puri schrieb:
aber Du solltest regelmäßig mit Herstellertools die SSDs "trimmen".
Wenn es dann für so eine IDE SSD sowas überhaupt gibt, ich meine die SSD Controller für IDE SSDs sind noch aus der Zeit bevor TRIM in den ATA Befehlssatz eingefügt wurde. Dann ist die Frage ob die Host Controller und ggf. IDE-SATA Adpater diese TRIM Befehle, wenn es denn ein Tool gibt und die SSD TRIM überhaupt versteht, dann auch durchlassen.
puri schrieb:
Was unter XP läuft, läuft auch unter Win2K.
Das stimmt so auch nicht.
 
Für meine Systeme nutze ich die Intel SSDs, da ich ohne Trim immerhin die interne Garbage Collection habe. Evtl hat die IDE SSD auch sowas. Ansonsten sollte sie aber auch gut einige Jahre laufen und dabei performant in den Zugriffen sein.

lg
fire
 
Ersteinmal herzlichen Dank für die Rückmeldungen.

Bezüglich Trim muss ich mir dann wohl was einfallen lassen - es sind eine größere Menge an Rechnern für den Umbau geplant. Bisher haben wir aber erstmal nur ein Versuchskaninchen.

Adapterlösungen sind nicht unbedingt möglich ( siehe Bild)

IMAG3611.jpg


€/ Die Systeme laufen 24/7 - in wie weit ist es notwendig den TRIM Befehl auszuführen?
 
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Der Trim Befehl löscht Datein, welche du gelöscht hast (endgültig). Bei einer HDD wird die Datei nur vom Index gelöscht und wenn eine neue Datei an diesem Ort gespeichert werden muss, wird es einfach überschrieben. Bei einer SSD ist dies nicht möglich, die SSD muss die Datei erst korrekt löschen bevor die Speicherzelle neu beschrieben werden kann. Trim löscht bei einer SSD nicht nur den Index sondern auch die Speicherzellen, somit kann die Speicherzelle gleich wieder beschrieben werden.

Wenn eine Speicherzelle beschrieben ist und die Dateien ohne Trim gelöscht werden, bleiben die Dateien auf der SSD bestehen und werden von der SSD automatisch in den Speicherzellen herum geschoben. Dabei werden die Speicherzyklen verbraucht. Die SSD wird ohne Trim nicht so lange Halten wie mit Trim, aber dies sollte nicht so stark ins Gewicht fallen.
 
Kenny [CH] schrieb:
Der Trim Befehl löscht Datein, welche du gelöscht hast (endgültig). Bei einer HDD wird die Datei nur vom Index gelöscht und wenn eine neue Datei an diesem Ort gespeichert werden muss, wird es einfach überschrieben. Bei einer SSD ist dies nicht möglich, die SSD muss die Datei erst korrekt löschen bevor die Speicherzelle neu beschrieben werden kann. Trim löscht bei einer SSD nicht nur den Index sondern auch die Speicherzellen, somit kann die Speicherzelle gleich wieder beschrieben werden.

Wenn eine Speicherzelle beschrieben ist und die Dateien ohne Trim gelöscht werden, bleiben die Dateien auf der SSD bestehen und werden von der SSD automatisch in den Speicherzellen herum geschoben. Dabei werden die Speicherzyklen verbraucht. Die SSD wird ohne Trim nicht so lange Halten wie mit Trim, aber dies sollte nicht so stark ins Gewicht fallen.

Herzlichen Dank für deine Erklärung - wir haben uns zunächst für eine Transcend SSD entschieden. Habe gelesen, dass diese SSD (TS32GPSD330) TRIM unterstützt?

€/ Wäre mini IDE auf mSATA denn die bessere alternative? Was würdet ihr da empfehlen?
 
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Die SSD sollten dies Unterstützen, aber Trim ist ein neuer Befehl im SATA Protokoll, ob dies auch von Win2000 unterstützt wird ist die andere Frage. Von Microsoft her ist die Unterstützung nicht implementiert worden, wenn der Hersteller (hier Transcend) aber einen speziellen Treiber mitliefert, welcher diese Unterstützung hinzufügt und somit das SATA oder IDE Protokoll aufbohrt, kann es möglich sein.

Oder wie firexs es beschreibt, die SSD führt den TRIM intern aus, ohne das Protokoll von SATA oder IDE zu verwenden. :) Dann solltest du glück haben und die SSD werden längerhalten :)
 
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Ach sieh an, hab da mal gegooglet und das für dich gefunden:
Bei Betriebssystemen, die kein „TRIM“ unterstützen, wird statt dessen die von der SSD selbst durchgeführte „garbage collection“ die gleiche Unterstützung bieten wie „TRIM“
http://de.transcend-info.com/Support/FAQ-786

Es ist also das gleiche Prinzip wie bei den Intel SSDs, damit hatte ich zB. ein Raid1 in einem Datenbank Server laufen und nach 3j (!) noch 98% 'Qualität'. Da dies OS unabhängig funktioniert, geht es auch unter Win2k.

lg
fire
 
firexs schrieb:
Ach sieh an, hab da mal gegooglet und das für dich gefunden: http://de.transcend-info.com/Support/FAQ-786

Es ist also das gleiche Prinzip wie bei den Intel SSDs, damit hatte ich zB. ein Raid1 in einem Datenbank Server laufen und nach 3j (!) noch 98% 'Qualität'. Da dies OS unabhängig funktioniert, geht es auch unter Win2k.

lg
fire

Herzlichen Dank - dann sehe ich da eigentlich kein Problem. Solange die SSD jetzt länger als die HDD ihren Dienst verrichtet wird schon alles gut gehen. Ich setze den Testrechner gleich mal in eine produktive Anlage. Falls wem noch Ideen kommen einfach mal melden :) komme auch per Netzwerk an das System und kann noch Einstellungen vornehmen .
 
Rote_Tomate schrieb:
Ersteinmal herzlichen Dank für die Rückmeldungen.

Bezüglich Trim muss ich mir dann wohl was einfallen lassen - es sind eine größere Menge an Rechnern für den Umbau geplant. Bisher haben wir aber erstmal nur ein Versuchskaninchen.

Du brauchst hier TRIM nicht unbedingt. Ich habe ein Linux, das komplett mit LUKS verschlüsselt ist und das deshalb ohne TRIM läuft (es sollte da auch irgendwie gehen, ich hab's aber bisher nicht hinbekommen) und das beeinflusst ein bisschen die Schreibperformance der SSD, macht aber bei einer System-SSD nicht wirklich was aus. Ich könnte bei dem System jedenfalls nicht anhand der Leistung erahnen, dass es kein TRIM hat.

Bei einer SSD, die als Arbeitslaufwerk für Videoschnitt eingesetzt wird, ist fehlendes TRIM schon blöder, weil man hier viel sequentiell schreiben will, und dann einen Einbruch in der Schreibgeschwindigkeit natürlich unangenehm findet. Bei einem Betriebssystem und ein paar Programmen halte ich es wie gesagt nicht für so wichtig.

Was man machen kann, um die Garbage Collection und das Wear Levelling der SSD zu unterstützen, ist, dass man bei der Partitionierung der SSD vor der Installation 10-20% des Speicherplatzes unpartitioniert frei lässt. Dadurch hat die SSD mehr freie Zellen übrig, mit denen sie arbeiten kann. Das ist bei einem System ohne TRIM auf jeden Fall empfehlenswert.
 
firexs schrieb:
Für meine Systeme nutze ich die Intel SSDs, da ich ohne Trim immerhin die interne Garbage Collection habe. Evtl hat die IDE SSD auch sowas.
Jede SSD hat eine Garbage Collection, auch jede SD Karte und jeder USB Stick, sonst könnte man das NAND ja nur genau einmal beschreiben. Etwas anders ist es mit der Idle-GC, die hat nicht jedes Medium mit NAND Flash.

Zum Thema TRIM, Garbage Collection und Idle-GC einfach mal hier lesen, da habe ich das schon vor Jahren mal erklärt.

Rote_Tomate schrieb:
Bezüglich Trim muss ich mir dann wohl was einfallen lassen
Mache Overprovisioning, das hilft bei den meisten SSD Controllern die Performance, vor allem die Schreibperformance ist bei viele SSDs mit der Zeit betroffen wenn kein TRIM erfolgt, hoch zu halten. Da reicht es auch ab Neuzustand 10% unpartitioniert zu lassen, so dass niemals auf diesen Adressbereich geschrieben werden kann.

Kenny [CH] schrieb:
Der Trim Befehl löscht Datein, welche du gelöscht hast (endgültig).
Nein, es wird dem Controller der SSD nur mitgeteilt, dass die Daten von LBAs auf denen Dateien lagen die gelöscht wurden, nun nicht mehr benötigt werden, die können gelöscht werden, zumindest wird die Verknüpfung der Daten zu den LBA in der Mappingtabelle aufgehoben damit sie nicht mehr lesbar sind, damit brauchen sie nicht mehr intern umkopiert werden, das ist aber alles in dem oben verlinkte Beitrag von mir zu lesen.
Kenny [CH] schrieb:
Bei einer HDD wird die Datei nur vom Index gelöscht und wenn eine neue Datei an diesem Ort gespeichert werden muss, wird es einfach überschrieben. Bei einer SSD ist dies nicht möglich, die SSD muss die Datei erst korrekt löschen bevor die Speicherzelle neu beschrieben werden kann. Trim löscht bei einer SSD nicht nur den Index sondern auch die Speicherzellen, somit kann die Speicherzelle gleich wieder beschrieben werden.
Leider falsch, denn das Filesystem wird eben nicht von dem Controller der SSD oder HDD verwaltet, sondern vom Betriebssystem! Außer würde es bedeuten, dass man eine SSD nur einmal beschreiben könnte, wenn sie nicht getrimmt wird, was offensichtlicher Blödsinn ist.

Was die TRIM Unterstützung der gewählten Transcend angeht, so frage mal den User Transcend_de, der ist ein Vertreter der Firma Transcend hier im Forum, dann kannst Du auch nach einem Tool zum Trimmen unter Win2000 fragen, ich denke aber beides wird es nicht geben und das wird auch nicht nötig sein.
 
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