Industriemechaniker - Ausbildung fertig, was Jetzt?

GeForce8800U

Ensign
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Dez. 2007
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188
Hallo zusammen,
durch verkürzen habe ich meine Ausbildung im Sommer als Industriemechaniker abgeschlossen.
Aktuell aberbeite ich in einer großen Firma wo es mir gefällt, und der Verdienst ist auch gut
(Wenn ich mit meinen Freunden/ Internet / ehm. Schulkollegen vergleiche).

Da ich mir schon vor meiner Ausbildung gedanken gemacht habe was ich später mal machen könnte/ möchte,
habe ich mir das Ziel gesetzt später etwas in der Richtung Konstrukion zu machen (ich Zeichne unheimlich gerne).
Um dieses Ziel zu erreichen wäre es natürlich am besten wenn ich einen Ingenieur mache, da dieser viel mit Zeichnungen etc.
zu tun hat (zumindest die die ich kenne).
Deshalb habe ich mich in das Telekolleg* eingeschrieben (Wohnhaft in Bayern), und besuche dieses seid November.
Mir ist leider aufgefallen das dieses sehr schwer ist (muss es ja ;) ), und ich mit dem Stoff kaum/ nicht wirklich hinterher komme.


Daher meine Fragen
1. Ist es Sinnvoll die Fachhochschulreife auf dem Regulären weg (1.Jahr Vollzeitschule) zu versuchen?
2. Welche Möglichkeiten habe ich um in den Bereich "Konstrukion" zu kommen?
3. Welche anderen Weiterbildungen könnt ihr empfehlen (Zeichnen...)?
4. Ist es Sinnvoll eine Ausbildung als Technischerzeichner hinten hin zu hängen?



Mein Profil
- Industriemechaniker (Guter Abschluss)
- 20 Jahre Jung
- Realschule
- Hobby: Zeichnen, Photoshop, Designen...
- ledig (würde auch ins Ausland gehen)



*Telekolleg: Eine möglichkeit die Fachhochschulreife innerhalb von 1,5 Jahren neben dem Arbeiten her zu erreichen.
 
Zu einer zweiten Ausbildung würde ich dir nicht raten. Wenn du studieren möchtest und wie ich nicht der Typ für Abend-Schule / Fernstudium bist, dann nimm dein Vorhaben in Vollzeit in Angriff.

Kannst du dich beim Techniker in diese Richtung weiterentwickeln, dann wäre das auch eine Option.
 
Mit klassischen Zeichnen am Reißbrett hat das heute alles nichts mehr zu tun.
Das meiste läuft über CAD und da dann meistens mit dem Programm "Catia".

Wenn du Catia kannst hast du schon einmal einen riesen Vorteil.
Bloss privat Catia zu lernen, wird wohl an deinen finanziellen Mittel scheitern. Und bei dem System musst du auch am Ball bleiben, sonst hast du nach 4 Wochen wieder alles vergessen.

Wenn du beim Fachabi schon nicht hinterher kommst, vergiss das mal mit dem studieren, das wird da nicht leichter.

Geh arbeiten und mach nebenbei den Techniker. Hat den Vorteil: du hast einen Job, verdienst Kohle und machst echt eine gute Zusatzausbildung mit den Techniker

Bin auch über eine Lehre plus Abendschule Konstrukteur geworden und arbeite jetzt in der Forschung und Entwicklung beim, hoffentlich bald, größten Autobauer der Welt.
 
Catia ist (zum Glück) nicht das non plus ultra in der CAD Welt. Im der Automobilindustrie hat es sich durchgesetzt, aber gerade mittelständische Unternehmen setzen z. B. auf ProE. Die Grundfunktionen der CAD-Systeme ähneln sich sowieso. Ich bin auch nach mehrere Jahren aussetzen wieder problemlos rein gekommen.
Falls dir die Theorie nicht so liegt, würde ich auch den Techniker vorschlagen.
Der technische Zeichner ist m. E. überholt.
 
beim Technischen zeichner hat man doch kaum/Keine Aufstiegschancen.
würde ich lassen.

schau dir mal den Automatisierungs-Techniker an.
wie der Name schon andeutet hat man da viel Konstruktives zeug drin.

danach hat man auch Fachhochschulreife, es stehen einem also alle Türen offen.
und die 4 Jahre Teilzeit gehen schneller vorbei als man denkt.
 
Also wenn ich die Beiträge von euch so ansehe würde ich fast sagen das Techniker das beste wäre :evillol:.

In wie weit unterscheidet sich ein Techniker zu einem Studium (Ing.), vom reinen Lernen her?

@After Dark
Das mit CAD ist klar, Grundkenntnisse sind durch SolidWorks vorhanden.
von "Catia" habe ich zwar noch nicht viel gehört, doch dürfte man das ja lernen können ;).

@phil.
Das mit dem Technischen Zeichner war in meiner Lehrzeit mal ein Gedankengang,
aber eine Stimme hat mir immer gesagt das es sich warscheinlich nicht lohnen wird nochmal
ein paar Jahre mit der extra Ausbildung zum T.Z. zu verbringen.
 
@phil

bei uns ist alles Catia verseucht:evillol:

Mercedes hat glaube ich auf Siemens NX umgestellt
 
GeForce8800U schrieb:
In wie weit unterscheidet sich ein Techniker zu einem Studium (Ing.), vom reinen Lernen her?

ich mach grad den Techniker (elektrotechnik) bin fast fertig und hab noch keine Minute Gelernt.
soll da aber auch recht große unterscheide geben. Gleiche Schule Vollzeit sieht es schon wieder ganz anders aus. mal hat man Glück mit den Lehrern, dann geht was vorwärts und mal verwischt man pfeifen, wie so oft eben.

im vergleich zum Studium? keine Ahnung, weiß ich vielleicht in ein paar Jahren, mal sehn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die deutsche Wirtschaft besteht nur zum Teil aus der direkten Automobilindustrie.
Einen Großteil meine Entwicklungen und Konstruktionen habe ich u. a. mit SolidWorks gemacht. Von der Produktdesign und Entwicklung über die Konstruktion, teilweise auch Werkzeugbau im Bereich elektromechanische Bauelemente - u. a. auch Automobilzulieferanten.

Nun, der große Unterschied zwischen Technikerschule um Ingenierstudium ist, du mußt beim Studium studieren. Das heißt viele Grundlagen in der Mathematik und Physik werden angerissen. Das Wissen mußt du dir dann allerdings selber beibringen, auch weil vieles vorausgesetzt wird was du noch nicht hattest.
 
Also es ist halt so das ich bis dato nie viel Lernen musste, ausser bei den Abschlussprüfungen.
Die Schule und die Ausbildung waren durch das aufpassen im Unterricht und ~2-3h lernen vor
einer Klassenarbeit relativ Einfach zu meistern (Wenn ich vom Schnitt ausgehe).

Bei dem Telekolleg (Fachhochschulreife via TV) ist es halt so das dass tägliche Arbeiten,
was für mich relativ neu ist (In der Ausbildung musste ich nicht viel machen, der Ausbilder hat
alles sehr Locker gesehen), und zusätzlich noch ~2h/Tag + Wochenende Lernen auf mich zukommen.
Das ist alles Neu für mich, und die Tatsache das ich keinen Lehrer vor mir habe macht das alles nicht
wirklich leichter.
Kann es sein das ich "überreagiere" und lieber schauen sollte das ich den Stoff irgendwie
(ggf. mit Nachhilfe) in meinen Kopf bekomme, oder lieber einen Schlussstrich ziehen und mich in
Richtung Techniker (oder Meister) umschauen sollte?

Dachte halt das es nicht sehr viel Sinn machen würde wenn ich jetzt in die Schule investiere (~4x 250€ + Zeit)
und dann bis in einem Halben Jahr (oder nach den ersten Prüfungen) sage "Schei*e, was tue ich mir da an.."



@florian.
Das mit dem "nichts" Lernen hört sich ja nicht schlecht an, wo ich jetzt schon jeden Tag über 2h lernen muss...

Verstehe ich das Richtig das wenn ich den Techniker per Fernschule mache (bsp. ILS) bekomme ich
die Fachhochschulreife Automatisch gutgeschrieben, wo ich letztlich immer noch entscheiden kann ob
ich mir noch ein Studium antun möchte?

Wie sieht es den bei dem Techniker mit den "Grundfächern" aus (die dürften ja im Bereich Technik gleich sein),
oder weißt du ggf. was die Techniker im Bereich Metalltechnik alles Lernen müssen?

Sorry das ich dich jetzt so löchere, will mich über die Möglichkeiten halt gut Informieren ;)
 
jap, beim Techniker bekommt man die Fachhochschulreife "geschenkt".
beim Techniker hast du mehr grundfächer als du denkst.
(ich mach ja den Techniker in Elektrotechnik, Elektrotechnik ist aber kein Prüfungsfach, das sind fächer wie Englisch,Betriebliche kommunikation usw.

mein Bruder machte den Automatisierungstechniker, Elektronik Grundkenntnisse sind da drin, mit Solitworks und Catia haben se gearbeitet.
viel Mechatronik ist dabei, frag mich aber nicht was die da machen. Englisch, Betriebliche Kummunikation, BWL, Mathe sind so die Grundfächer die man immer hat.


da du den Meister erwähnst, das macht man eigentlich meistens im Handwerk.
in der Industrie gibt es eigentlich hauptsächlich Techniker
 
Zuletzt bearbeitet:
Spiegelt sich natürlich auch in den Noten wieder, das sollte klar sein.
wobei ich aktuell nicht den anreiz habe überall 1er zu schreiben.

aber alles in allem ist der Schwierigkeitsgrad durchaus machbar.
vor allem in Teilzeit ist den Lehrern natürlich klar, dass viele zuvor 40h Gearbeitet haben, da bleibt neben der schule nicht viel Freizeit.
 
Bei dem heutigen Arbeitsmarkt ist es durchaus so das man zumindest im Mittelstand mit einem Techniker kaum schlechter gestellt ist als ein Ingenieur. Die Aufgabengebiete sind oft Deckungsgleich, die wirklich tiefgehenden Spezialisierung für das Aufgabengebiet kommt halt beim und durch das arbeiten. Dafür (können) beide Ausbildungen auch einfach nicht weit genug in die Tiefe gehen.

Allerdings darf man auch den Trend nicht vergessen das einem in Zukunft gewisse Türen auch in kleineren Firmen mehr und mehr nur mit einem bestimmten Zettel (Diplom, Bachelor, Techniker,...) offen stehen werden, der klassische Quereinsteiger wird zusehends weniger, vor allem in Führungspositionen.

Also es ist halt so das ich bis dato nie viel Lernen musste, ausser bei den Abschlussprüfungen.
Die Schule und die Ausbildung waren durch das aufpassen im Unterricht und ~2-3h lernen vor
einer Klassenarbeit relativ Einfach zu meistern (Wenn ich vom Schnitt ausgehe).

Das heißt nichts anderes als: du hast in deinem Leben wahrscheinlich noch nicht das lernen gelernt. Ich bin ziemlich genau dem gleichen Problem ins Studium, das erste Semester noch auf die leichte Schulter genommen und dann kam das große böse Erwachen in Form von Mathe 1. Als das lernen dann in vernünftigen Bahnen und brauchbarer Zeitplanung funktionierte ging der Rest auch locker von der Hand.

@florian: Es gab bei uns im Studium auch Leute die da ohne groß was zu tun durch sind, das was aber erstens eine verschwindend geringe Minderheit und zweitens haben viele davon mittlerweile die Quittung im Berufsleben bekommen das sie sich gut auf Klausuren vorbereiten konnten allerdings danach mit dem Wissen nichts anzufangen wussten. Da zieh ich den kalten Eimer Wasser im Studium aber allemal vor, das Berufsleben hat genug andere Eimer mit dem gleichen Zeug ;)
Wie viele bei euch gehen da mit so wenig Aufwand durch wie du?

@CAD-Systeme: Catia ist bei den Automobilisten und den Zulieferern stark vertreten, wie aber schon erwähnt hat MB zu NX gewechselt.
Inventor, Pro-E, Solidworks, MegaCad und Solid Edge sind durchaus gebräuchlich, vor allem in kleineren Firmen schreckt man doch vor den 30k €+ pro Jahr für einen Catiaplatz zurück. Funktional ist es für die allermeisten auch Overkill.
Die Bedienung von den verschiedenen Programmen ist oft genug ähnlich, da guckt "auch nur einer vom anderen ab".
 
florian. schrieb:
da du den Meister erwähnst, das macht man eigentlich meistens im Handwerk.
in der Industrie gibt es eigentlich hauptsächlich Techniker

Entweder den Industriemeister (IHK) für die Industrie oder den Handwerksmeister (HWK) u.a. für´s Handwerk.
Die Meisterprüfung wird in einigen Bundesländern dem Abitur gleichgesetzt, so das ein Hochschulstudium möglich wäre.

Als Alternative zum Studium wäre der techn. Betriebswirt, der eine mit Erfolg abgelegte Prüfung zum Industriemeister oder eine vergleichbare technische Meisterprüfung oder eine mit Erfolg abgelegte staatlich anerkannte Prüfung zum Techniker voraussetzt.
 
Nachdem es ja eher in Richtung Machinenbau zu gehen scheint:

Grundlagen der Mathematik wurden, zumindest an meiner Schule (HTL), nicht nur angerissen, denn die sind einfach das Rüstzeug für weitere Fächer.

Ohne Mathe und Physik kein Weiterkommen in Mechanik (Statik, Dynamik, Hydrostatik, Hydrodynamik, Thermodynamik), Konstruktionsübungen, Kolbenmaschinen (das Fach gibts wirklich), Antriebstechnik, Strömungsmaschinen etc.

Klar gibt es Professoren bei denen man nach Schema F auswendig lernen kann, doch für den weiteren Beruf bringt das eingentlich nicht viel, da du später, im Berufsleben Problemstellungen lösen musst, bei denen gewisse Randbedingungen vorgegeben sind, andere von dir bewertet werden müssen, ob und wie weit diese die Funktion/Lebensdauer deines Teils beeinflussen.

Bei mir war die Ausbildung zum Ingenieur der Türöffner um von der Werkstätte in die Planung zu kommen.

Aber Ingenieur ist eben nicht Ingenieur, bei uns in der Abendschule war die Ausbildung sehr breit gefächert ging aber nicht so in die Tiefe, wie in der Tagesschule. Allerdings war es ein Lehrgang für Berufstätige und fast alle hatten einen technischen Beruf erlernt.

Somit war es nach der HTL gleich wie nach der Lehre => Nach dem Abschluss fing erst das richtige Lernen an. Mit einer neuen Stelle muss man für sich eben Erfahrung sammeln und weiß dann relativ schnell welche Teile der Ausbildung wichtig sind und welche nicht.

Meiner Meinung nach gibt es keine "unwichtigen" Fächer, du wirst jedes für deine Ausbildung positiv abschliessen müssen. (1. Priorität)
Was du an dem gelernten Wissen wirklich brauchst, wird dir erst dein neuer Job zeigen. Das benötigte Wissen brauchst du nicht auffrischen, da du ja tag täglich damit arbeitest und der Rest wird über die Zeit langsam verkümmern, lässt sich aber bei Bedarf relativ schnell auffrischen.
 
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