Informatik als Fachfremder im Zweitstudium. Wie sollte mans machen?

Florian1985

Newbie
Registriert
Nov. 2017
Beiträge
3
Hallo,

ich bin bereits 32 Jahre alt, habe bei der Bundeswehr Wirtschaftsingenieurwesen als Bachelor und Master studiert und arbeite nach meiner Verpflichtungszeit beim Bund als Unternehmensberater.
Seit längerem überlege ich, ob ich nicht auf Informatik umsatteln soll. Grund: Sowohl in der Schule als auch im Studium hat mir Inforamtik als Fach am meisten Spaß gemacht, insbesondere das Lösen von Problemen mithilfe von selbst erstellten Algorithmen. Zudem glaube ich, dass in Zukunft die Bedeutung von Informatik bzw. IT noch weiter zunehmen wird. Daher denke ich, dass ich mich beruflich damit besser aufstelle, auch wenn ich bei Abbruch meines jetztigen Beraterjobs auf mein bis dato sehr gutes monatliches Gehalt vorerst verzichten muss.
Bevor ich nun jedoch meinem Lebenslauf durch ein spätes Zweitstudium einen Berufswechsel hinzufüge, möchte ich gerne ein paar Meinungen hören, welcher Weg da der beste ist.

Konkret habe ich folgende Fragen, bin aber auch für jeden zusätzlichen Kommtar dankbar:

- Wie sollte ich den Umstieg gestalten? Kann mir jemand eine Uni empfehlen wo ich als Fachfremder ein adäquaten Abschluss in Informatik machen kann? Ich selbst würde ungern die vollen 3 Jahre für einen regulären Bachelor investieren sondern flexibel im Fernstudium arbeiten.
Ich habe im Internet das Angebot der Hochschule Trier gesehen, dort kann man im Fernstudium einen M.Sc. in Informatik machen und der dauert nur 24 Monate. Hier ist der Link:

https://www.zfh.de/studienfinder/studiengang/detail/informatik-m-c-sc/hochschule-trier/

Was sagt ihr dazu?

- Macht der Umstieg für mich als 32 Jähriger noch Sinn? Reicht ein Informatik-Abschluss um gut in den Beruf zu starten? Ich muss sagen ich gehöre nicht zu den Informatik begeisterten, die seit zehn Jahren im Keller an Computern schrauben und sich als Hobby das eigene Haus automatisiert haben. Ich habe einfach nur Spaß am Programmieren.

Vielen Dank für eure Kommentare und Hilfe.
 
Das ist kein M.Sc. in Informatik sondern ein M.C.Sc. Informatik. Wäre mir auch zu teuer, ein master ohne halbwegs passenden Bachelor ist imo auch nix wert. Jeder Fachinformatiker kann da auch diesen Master machen.

Empfehlen kann ich die FernUni Hagen. Ggf kannst du Wirtschaftsinformatik nehmen und dir Mathe und BWL anrechnen lassen, dann geht es schneller.
 
Also Fachfremd is grad inne IT nich unüblich.
Da gibts viele die sich mehr oder weniger nebenbei weitergebildet haben.

Fernuni halte ICH PERSÖNLICH nix von.

Wenn Dein job läuft, würd ich vll sowas wie n "Abendstudium" oder wie sich das nennt machen.
So stehste finanziell noch sicher da - hast aber Optionen.

Für das "Computer schrauben" brauchste keine Ausbildung - das kann jeder mit bischen Zeit und Lust - und da willst Du auch nicht hin :D

Bei mir im Bekanntenkreis is n Unternehmensberater und der der kommt mit seinen "Stundensätzen" locker über die ITler.
Hat allerdings auch n Master - bei den ITlern weiß ich den Abschluß nicht wirklich.
 
Fernuni halte ICH PERSÖNLICH nix von.
Warum?
Das einzige was aus meiner Sicht etwas "schlecht" ist, sit die Betreuung, aber das ist halt Studium an einer Uni, da bekommt man nicht wie an der FOM FH alles durchgekaut vorgesetzt. Die Unterlagen sind didaktisch manchmal auch etwas mau, dafür ist es fast gratis und man kann genau in seinem Pensum lernen. Je nach ort gibt es auch genug Tutorien.
Und man bekommt eine gescheite Informatik "Ausbildung", die knackig ist, aber halt eben nicht wischiwaschi. Mathe, Theo. Informatik usw gehört halt dazu. Sonst lieber eine IT Ausbildung machen. Meine Meinung ;)
 
Vielen dank für die Antworten. Ich überlege wie vorgeschlagen Wirtschaftsinformatik zu studieren und durch Anrechnung meines WI Studiums das Studium vielleicht auf 4 Semester zu kürzen, wenn das möglich sein sollte.

Kann man denn auf dem Arbeitsmarkt mit einem Bachelor in Wirtschaftsinformatik schon gut was anfagen? Beim Ingenieurwesen hies es immer, der Master mach einen großen Unterschied.
 
mMn Schuster bleib bei deinen Leisten.
Bild Dich nebenbei fort - schadet ja nich.
Ich hör häufiger das Bachelor so "wischiwaschi" is - heißt aber nix!

Du scheinst nen guten Job zu haben und entsprechend zu verdienen - man muß nich alles selber machen.
Wenn Du Spass dran hast - machs nebenbei - biste safe.
 
Ich würde es an deiner Stelle ausprobieren. Kannst die FOM oder FernUni Hagen nehmen ... je nach zeitlicher Verfügbarkeit von deiner Seite. Bei den Vorlesungen/Skripten siehst du ja dann, ob es dir wirklich liegt oder nicht.

Weiterbilden kann man sich auf alle Fälle immer - ist man nie zu alt für. Ein Winf wird dich auch immer weiterbringen. ;)
 
Bachelor reicht im Bereich Informatik schon aus. Jedenfalls wenn es nicht um höherwertige Entwicklungs oder Forschungsstellen geht.
 
Höherwertige Entwicklung kann man mit einem Bachelor auch Stämmen.

Forschung eher nicht.
 
U-L-T-R-A schrieb:
Fernuni halte ICH PERSÖNLICH nix von.

Ungard schrieb:

Eine Fern-Uni ist mehr oder minder die gleiche Pervertierung des Studiums wie etwa duale Studiengänge: darauf optimiert, dass man das nebenbei machen kann.

Ein ordentliches Studium kann man nicht nebenbei machen (und vor allem nicht, wenn man dann noch davon ausgehen will, man würde in der gleichen oder gar kürzeren Zeit auch nur ansatzweise äquivalentes Wissen bzw. vor allem Bildung erlernen, wie ein Vollzeitstudent der 3+ Jahre Bachelor und 2+ Jahre Master macht).
Ich spreche hierbei nicht mal zwangsweise vom zeitlichen Aufwand, sondern vor allem vom persönlichen Fokus.

Diese Sachen sind vor vornherein darauf optimiert, dass man das z.B. als Berufstätiger nebenbei machen kann, d.h. es ist mehr eine Art "Studium reduziert auf Basiswissen, portioniert in auswendiglernbaren Einheiten".

Der große Wert eines Studiums, gerade bei ordentlichen Studiengängen (im Sinne von wissenschaftlich), ist ja der Forschungs- und Theorieanteil. Denn das ist, gerade bei Physik, Mathematik, Informatik, ..., der Teil, der nicht banal auswendiglernbar ist, sondern der einen mit komplexen Problemstellungen konfrontiert für die man selbstständig Lösungen erarbeiten muss. Dafür ist es nötig, sich - in Ruhe und mit Zeit - Wissen anzueignen, welches man mühselig - mit noch mehr Zeit - durch Transferwissen in Bildung wandelt. D.h. also in abstrakte Konzepte wandelt; quasi die Essenz, die man für sich selbst aus Wissen (im Sinne von Informationen) herauskristallisiert. Dies kann man dann später für mehr oder weniger beliebige Problemstellungen verwenden.

Dafür gibt es keine Abkürzung.

Alles andere ist Auswendiglernen für Klausuren. Derartiges ist finde ich z.B. immer sehr einfach bei BWL'ern zu sehen: jeder dort kann eine Kosten-/Leistungsrechnung aus dem FF, weil auswendiggelernt. Das bringt einen aber nicht weiter, wenn man vor neue Probleme gestellt wird. Mit anderen Worten: wem traust du von denen zu, ein derartiges System tiefgreifend zu verstehen; also im Zweifelsfall sogar selbst entwickeln zu können, bestünde es nicht schon?
Sowas macht den Unterschied zwischen dem Default-BWL'er und dem Top-Consultant oder BWL-Professor (je nachdem ob man nun eher in Forschung oder Wirtschaft geht).

Die Standardleute können dir dann natürlich ewig viel runterbeten...aber wen davon kannst du tatsächlich alleine an große Projekte setzen wo neue Probleme aufwarten und innovative Lösungen dementsprechend erstmal erarbeitet werden müssen? Einen verschwindend geringen Personenkreis. Gerade weil gefühlt besonders in z.B. BWL das Auswendiglernen Überhand genommen hat.


@Topic: Ich würde mir an deiner Stelle erstmal die Frage stellen, ob dich das ganze ausschließlich zwecks weiterer beruflicher Qualifikation interessiert oder ob du ernsthaftes Interesse an der Materie (Bildung!) hast.
Für Ersteres ist eine beliebige FH, Fernuni, duale Ausbildung...aber auch Google und irgendwelche beliebige Kurse/Zertifikate größerer Institute ausreichend. Das ist aber definitiv eine ganze andere Dimension (weil auch ganz anderes Ziel -> berufliche Qualifikation; meistens nebenbei vs. ernsthafte, akademische Ausbildung) als ein "richtiges" Studium.
Für Letzteres ist alles andere als ein "richtiges" Studium in Voll- oder Teilzeit an einer ordentlichen Uni, TU, ... (je nach Interessensgebiet) unumgänglich und nicht abkürzbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ ascer

Tja, so unterscheiden sich halt die Meinungen. Ich halte Vollzeitenstudenten für Freizeit-optimierer die dauer-besoffen & 24/7 Party orientiert sind. ;)

Ein Vollzeitstudium ist total toll, wenn man danach auch weiter in der Forschung bleiben möchte. Geht man in die Wirtschaft, ist es egal ob man als dualer Student oder ein Studium neben den Beruf geschafft hat. Es gibt einige Unternehmen, die finden Vollzeitstudenten total toll. Es gibt aber genau so Unternehmen, die gerne die Leute nehmen die neben den Beruf studiert haben - sie liefern den Beweis für Motivation und Durchhaltevermögen gleich mit.

Ich würde mich daher an deiner Stelle zurückhalten, pauschal nebenberufliche oder duale Studiengänge abzuwerten. Sie eignen sich definitiv nicht für Forschung - aber für die Unternehmen macht es am Ende kein Unterschied!
 
_killy_ schrieb:
Ich halte Vollzeitenstudenten für Freizeit-optimierer die dauer-besoffen & 24/7 Party orientiert sind. ;)

Das ist eine harte Pauschalisierung. Eine, die vor allem bei Naturwissenschaften, Mathematik & Informatik imho nicht zutrifft, da das Studienpensum bei auch nur halbwegs forschungsaktiven oder sonstwie (theorie-)interessierten Studenten ansonsten gar nicht bewältigbar wäre.

Selbst mehrere Jahre Studentenwohnheim sind nicht repräsentativ genug, um pauschalisierend zu urteilen. Nichtsdestoweniger habe ich da in Masse nur Leute aus den Auswendiglernstudiengängen - etwa BWL - gesehen, die immer schon donnerstags oder gar mittwochs abends loszogen und erst spät, meist alkoholisiert wiederkamen.

Das ist aber auch ganz natürlich: wenn man die grundlegenden Voraussetzungen in populären Studiengängen - z.B. eben in BWL - herunterschraubt, sodass gemächliches Auswendiglernen vor Klausuren für den Abschluss reicht, dann zieht das selbstverständlich unterdurchschnittliche Leute an, die nur für den Abschluss und nicht für akademische Bildung studieren.
Die Klischees des "Bulimie-Lernens" sind ja nicht einfach nur frei erfunden.


_killy_ schrieb:
Geht man in die Wirtschaft, ist es egal ob man als dualer Student oder ein Studium neben den Beruf geschafft hat.

Nein.


_killy_ schrieb:
Es gibt einige Unternehmen, die finden Vollzeitstudenten total toll. Es gibt aber genau so Unternehmen, die gerne die Leute nehmen die neben den Beruf studiert haben

Das hat einen ganz einfachen Grund: stark vereinfacht hängt das größtenteils mit Innovationsorientierung des Unternehmens und der damit verbundenen Menge an komplexen Problemstellungen (bzw. der Qualität, also des Schwierigkeitsgrades, der Problemstellungen) zusammen.

Ich habe ja mit keiner Silbe erwähnt, dass es nicht für jeden Bereich entsprechend optimierte Bildungswege gäbe; denn das ist natürlich der Fall.


Ein Beispiel (pauschalisiert, um den Grundtenor zu verdeutlichen):

Wenn ich etwa für eine Vakanz im Controlling beim großen IT-Systemhaus eine geeignete Person (mit akademischen Abschluss) suche, dann nehme ich selbstverständlich z.B. den Wirtschaftsinformatiker der FH, oder besonders den mit dualem Studium. Am besten sicherlich in-house denjenigen, der Wi-Inf nebenbei an der Fernhochschule studiert hat. Optimalerweise haben die dann sogar schon ein wenig Personalerfahrung, was gerade in größeren Unternehmen ja ein nicht zu verachtender Softskill ist.

Das liegt auch ganz auf der Hand: im typischen Systemhaus gibt es wenig Innovationspotenzial (also "auf gut Deutsch: das Rad neu erfinden"), die erfinden ja bspw. nicht mal eben SAP neu. Ebenso gibt es wenig komplexe Problemstellungen (im Sinne von: theoretischer Natur, wo wirkliche Neuenwticklungen gefragt wären und nicht nur Produktpflege, Anpassung, Dienstleistung, usw).
Es hätte in diesem Szenario auch ganz klare Nachteile, den typischen, akademisch-orientierten Informatiker von der Uni zu nehmen: ihm fehlt die Berufserfahrung. Sein umfassendes Theoriewissen kann er zu großen Teilen für kein reales Problem im Unternehmen einsetzen.
Daher kommt der beliebte Satz "das meiste brauchst du später eh nicht mehr".
Ebenso wäre er höchstwahrscheinlich nicht eingearbeitet in spezifische, wirtschafliche Prozesse. Er hätte darüberhinaus wohl auch nur wenig Verständnis von der Branche, speziell von dem Unternehmen selbst.

Habe ich hingegen ein Anforderungsprofil im klassichen, akademischen Sektor, dann bleibt mir vielfach andererseits aber gar nichts anderes als der Uni-Absolvent übrig, da die praktisch-wirtschaftlich orientierten Arbeitnehmer das Anforderungsprofil nur ungenügend oder überhaupt nicht abdecken könnten.
Um hier auch ein unmissverständliches Beispiel zu geben: wenn ich etwa für KI-Entwicklung bei Google neues Personal suche, dann kann ich alles andere als Leute mit fundierter, akademischer, häufig forschungsorientierter Bildung knicken. Da es größtenteils um komplexe, neue Problemstellungen ginge, könnte das Anforderungsprofil ansonsten schlicht nicht erfüllt werden.
Algorithmik, Mathematik, usw. auf Universitätsniveau erlernt man nicht in 2 Jahren neben dem Beruf. Das ist schon eine Berufung an sich, die man i.d.R. min. 5 Jahre in Vollzeit an der Uni ausübt.

Das Beispiel mag für den ein oder anderen zu konstruiert klingen, aber ich glaube wer schon länger in einem Unternehmen steckt hat hier einen häufig schon einen Tunnelblick der Wahrnehmung.
Aus meinem Netzwerk, auch von meiner eigenen Uni, sind sehr viele Alumni in Richtung Algorithmik, Künstliche Intelligenz, Data Science, Cloud Computing / verteilte Systeme, hochoptimierte Datenbanken (also im Big Data Scale), usw. usf. gegangen. Aufgabenstellungen, wo es häufig um neue Probleme und neue Lösungen geht, mit Anforderungsprofilen die einen enormen Theorieteil voraussetzen.


Deshalb gibt es ebenso für den an intensiver, akademischer Bildung interessierten Studenten, wie auch den weitergebildeten Praktiker aus der Wirtschaft, jeweils sein Einsatzgebiet.




_killy_ schrieb:
- sie liefern den Beweis für Motivation und Durchhaltevermögen gleich mit.

Das ist Mumpitz. Gerade da es bei "neben dem Beruf"-Angeboten größtenteils um nebenbei-bewältigbare Lerninhalte mit hohem Auswendiglernfaktor geht, ist die Challenge für das Durchhaltevermögen maximal inwiefern man dazu bereit ist ein paar Stunden seiner Freizeit jede Woche zu opfern.
Das Durchhaltevermögen, mindestens 5 jahre bis zu einem Master zu studieren, danach eventuell noch zu promovieren, um sich eine umfassende, akademische Bildung anzueignen, ist weitaus fordernder.


_killy_ schrieb:
Ich würde mich daher an deiner Stelle zurückhalten, pauschal nebenberufliche oder duale Studiengänge abzuwerten.

Ich habe sie nicht abgewertet; ich habe sie eine Pervertierung des ursprünglichen Studiums genannt, welches im Original ausschließlich die akademische Bildung priorisierte. Eben weil sie dieses Bild sehr stark in Richtung Praxis, in Richtung Berufsausbildung, in Richtung Wirtschaft verzerren.

Das heißt natürlich nicht - wie ich selbst auch schon schrieb - das es grundsätzlich schlecht wäre oder keine Daseinsberechtigung hat. Gerade für die typischen Berufe in der Wirtschaft, ist ein solcher Werdegang natürlich sehr förderlich. Das habe ich unter anderem dem Ersteller dieses Threads ja auch dargestellt.

Meine Kritik zielt hierbei auf ein anderes Charakteristikum: warum war es dafür überhaupt nötig, dass Studium zu "pervertieren". Die Folge davon sieht man ja genauso wie bei dem immer weiter entwerteten Abitur: sobald es alle machen, ist es wertlos.

Wir haben doch in Berufsbildern z.B. den durchaus sehr sinnvollen Techniker. Warum hätte man da also z.B. nicht die Kammern in die Pflicht setzen können, für die durchaus sehr reale Praxisnachfrage dieses gut funktionierende System weiter auszubauen. Etwa indem man es modernisiert, bei Bedarf dann eben auch noch etwas großes, noch spezialisierteres über dem Techniker ansiedelt usw.


_killy_ schrieb:
Sie eignen sich definitiv nicht für Forschung - aber für die Unternehmen macht es am Ende kein Unterschied!

Doch das tut es sehr wohl, siehe weiter oben. Jeder ist nur innerhalb bestimmter Anforderungsprofile optimal (oder überhaupt) einsatzbar und überall wo der (Neu)entwicklungsfaktor hoch ist, die Innovationsorientierung hoch, respektive einfach der Forschungs- oder Theorieanteil hoch, da ist das Anforderungsprofil deutlich zugunsten akademischer Bildung aufgestellt.
Genauso wie bei praktisch-wirtschaftlichen Anforderungsprofilen deutlich Leute mit viel Berufserfahrung, Praxisverständnis, Branchenkenntniss usw. zu bevorzugen sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es soll kein Battle werden. Deshalb auch meine überspitzte Formulierung zu den Vollzeitstudenten.

Aber bitte, der TE arbeitet aktuell als Berater und fragt ob ein Winf Studium ihn für den Beruf weiterbringt und ob er es machen sollte. Ja, er sollte es probieren - auch nebenberuflich. "Auswendig Lernen" ist doch der Klassiker für die "Nicht Praktiker" also Vollzeitstudenten. Diesen fehlt nun mal der Praxis Bezug und damit ist dies das Mittel zum Zweck. Als Praktiker verstehst du es, da du es im Zweifel täglich im Job anwenden musst. ;)

Seine Frage war nicht, ob er mit einem nebenberuflichen Studium auch promovieren kann oder gar in die Forschung an einer Uni anzutreten. Also lesen und auf seine Frage antworten.

PS wurdest du mal von einem BWLer gebissen? ;)
 
@killy: Nein, BWL ist nur nach absoluten Zahlen der größte Studiengang in Deutschland, der sehr populär durch solche Sachen auffällt (viel Auswendiglernen, sehr lange, sehr volle Folien/Skripte, sehr niedrige Durchfallzahlen bei Klausuren im Vergleich zu anderen Studiengängen, kürzere, häufig viel weniger forschungsnahe, nicht selten auch weniger akademisch qualitativere Abschlussarbeiten, usw.). Es gibt natürlich noch andere Beispiele; BWL wählte ich schlicht, weil es das populärste ist.

Bezüglich Topic habe ich ihm doch eingangs schon geraten, sich zu überlegen, was er eigentlich will. Denn einerseits ist er zwar in der Tat aktuell im Beruf, andererseits hörte es sich bei ihm ja nach Spaß an Algorithmik, Interesse am Fach usw. an, sodass er das eventuell nicht nur als zusätzliche, wirtschaftliche Qualifizierung will.



_killy_ schrieb:
"Auswendig Lernen" ist doch der Klassiker für die "Nicht Praktiker" also Vollzeitstudenten. Diesen fehlt nun mal der Praxis Bezug und damit ist dies das Mittel zum Zweck. Als Praktiker verstehst du es, da du es im Zweifel täglich im Job anwenden musst. ;)

Nein. Solange du nicht jeden Tag das Rad neu erfindest - deshalb z.B. das übertriebene Beispiel mit "SAP neu entwickeln" - ist die Arbeit in der Wirtschaft bis zu einem gewissen Grad immer repetitiv. Gerade als ordentlicher Unistudent, der (theorie-)interessiert und/oder forschungsnah studiert, ist der Anteil an neuen Problemstellungen und der Anteil an repetitiven Aufgaben so gering wie kaum woanders. Deshalb gehen solche Leute ja z.B. später auch gerne zu einem der anderen von mir beschriebenen Beispiele: KI-Entwicklung bei Google. Das bietet die Möglichkeit, dieses in der Wirtschaft fortzuführen.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn man dann noch davon ausgehen will, man würde in der gleichen oder gar kürzeren Zeit auch nur ansatzweise äquivalentes Wissen bzw. vor allem Bildung erlernen, wie ein Vollzeitstudent der 3+ Jahre Bachelor und 2+ Jahre Master macht)
Nenne mir mal ein berufsbegleitendes Studium in TZ, was gleich oder sogar kürzer als ein VZ Studium geht. Gibt es keins
Beispiel FernUni Hagen, sie gibt an für ein TZ Studium Informatik (was immer noch so 15h die Woche Aufwand heißt): 6 Jahre.

Die meisten gehen in TZ (15-20h die Woche) so 4 - 4,5 Jahre. Wenn alles gut geht.

Daher also Quatsch.
Und auch das Gelaber zur Uni und Theorie: Informatik an der FernUni ist gleich wie jedes andere Info Studium einer anderen Uni.

FHs sind freilich angewandter. Und viele berufsbegleitende Studiengänge sind eher an einer FH, da man das besser mit seiner beruflichen Tätigkeit verknüpfen kann.
Ein Uni Studium macht für viele da gar keinen Sinn, denn das zielt auf einen ganz anderen Weg hin. Da will eben keiner Professor werden oder beim MPI forschen. Und ja mMn macht ein Bachelor an einer Uni eh keinen Sinn. Da hat man viel Theorie, aber verwertbares fürs richtige Arbeiten eher nicht.
Uni min den Master und dann eben forschen. Dann stimmen deine Aussagen. Zum Bachelor eher nicht
 
Zuletzt bearbeitet:
@ ascer

Die Arbeitswelt hat sich geändert. Einfache Jobs wurden automatisiert oder in andere Niedriglohnländer "exportiert". Übrig geblieben in Deutschland sind Jobs mit sehr hohen Anforderungen an die Mitarbeiter. Ein Studium ist hier meist notwendig. Damit die Absolventen am Ende aber wirklich Einsatzfähig sind, dauert es dann auch wieder einige Jahre beim Unternehmen. Viele schieben die Absolventen ja erstmal durch ein 2jähriges Trainee Programm damit sie ihr erlerntes Wissen auch wirklich lernen in der Praxis einsetzen können.
Deshalb sind die dualen Studiengänge oder auch Fern-/Abendstudiengänge so populär - auch bei Unternehmen. Man bekommt gleich einsätzfähige Mitarbeiter.

PS Statistik 1 & 2 sind die "Durchfallfächer" bei einem BWL Studium. ;)
 
Zurück
Oben