Intel nach 8 Jahren kaum Verbesserungen in der CPU-Core-Leistung?!

L1nus

Ensign
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Ich habe heute einige Benchmark-Werte meines alten Notebooks mit meinem neuen Notebook verglichen.
In Cinebench sowie in wprime ist meine neue CPU ziemlich genau 4x so schnell.

Meine alte CPU ist ein 4C/8T - i7 3615QM
Meine neue CPU ist ein 8C/16T - i7 11800H

Zwischen ihnen liegen 8 Jahre und der "Leistungssprung" ist doch irgendwie ziemlich ernüchternd, denn:

Ich habe jetzt doppelt so viele cores, also ist die 4-fache Punktzahl eigentlich nur eine Verdoppelung der Core-Leistung aber:
Ich habe jetzt auch einen all-core-Turbo von 4,6GHz (vorher 3,1GHz), sodass ich 50% mehr Takt habe, also unterm Strich nur ca. eine 33%-ige Verbesserung der Rechenleistung aufgrund der Architektur??

Habe ich einen Denkfehler?
(Falls das so stimmt, dann versteh ich jetzt, warum hier viele davon sprechen, dass Intel es nur mit "roher Gewalt" und hohem Stromverbrauch an die Spitze schaffen kann.)
 
L1nus schrieb:
Ich habe jetzt auch einen all-core-Turbo von 4,6GHz (vorher 3,1GHz), sodass ich 50% mehr Takt habe, also unterm Strich nur ca. eine 33%-ige Verbesserung der Rechenleistung aufgrund der Architektur??
Takt hat erst mal nicht viel mit Rechenleistung zu tun. Besonders heute, wo der Takt quasi gewürfelt wird.
Die IPC einer Architektur ist entscheidend, also wie viele Instruktionen per Zyklus abgearbeitet werden. Und die ist bei deinem neuen i7 höher. Dazu kommt dann noch der höhere Takt.
Aber wenn man das so sagen möchte: Ja, 33% höhere IPC in 8 Jahren. Die erste Hälfte des letzten Jahrzehnts waren nach Sandy Bridge nicht sehr aufregend was CPUs betrifft. ADL ist der erste größere Sprung in der IPC seitdem.

Für einen groben Vergleich eignen sich die Cinebench-Ergebnisse für Single- und Multicore Benchmarks.
 
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fuer benchmarks wird selten optimiert.
teste so etwas mit reellen Anwendungen.

Aber ja, bei Intel waren vor der jetzigne (12xxx) Core i Generation lange zeit nur recht magere IPC Spruenge zu erwarten. Dazu kommt, dass du noch eine Mobile CPU hast.

Nimm mal ein Benchmark, welches AVX512 nutzen kann, da ist der SPrung groesser bei Bemchmarks msust du es wie Intel, AMD und Co machen: Immer das nehmen, dass den groessten Sprung zeigt
 
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Je nach Konfiguration des i7 11800H vergleichst du hier möglicherweise auch eine 45W CPU mit einer 35W CPU...

aber ja, zwischen der 3ten und 10ten Generation hatte sich bei der Architektur nur sehr wenig getan.

Hättest du statt einem 11800H einen 12800H gekauft, wäre der Unterschied zwischen den CPUs übrigens noch viel deutlicher gewesen wegen dem größten Fortschritt, den Intel seit vielen Jahren gemacht hat.

L1nus schrieb:
Ich habe jetzt auch einen all-core-Turbo von 4,6GHz (vorher 3,1GHz), sodass ich 50% mehr Takt habe, also unterm Strich nur ca. eine 33%-ige Verbesserung der Rechenleistung aufgrund der Architektur??
Nein, du hast einen maximalen Turbo von 4,6Ghz. Der wird nur bei Auslastung eines einzelnden CPU-Kern erreicht.

Der all-core Turbo wird eher kurzzeitig bei gegen 4GHz liegen und dann nach kurzer Zeit auf unter 3GHz fallen wenn sich die CPU aufgeheizt hat.

L1nus schrieb:
Habe ich einen Denkfehler?
Ja, siehe meine Anmerkung zum Turbo.
Festgenagelte Frequenzen gibt es im Desktop- und erst recht im Laptop-Bereich schon länger nicht mehr. Das ist alles schwammig und ist abhängig von der vom Hersteller konfigurierten TDP sowie dem eingebauten Kühlsystem.
 
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L1nus schrieb:
(Falls das so stimmt, dann versteh ich jetzt, warum hier viele davon sprechen, dass Intel es nur mit "roher Gewalt" und hohem Stromverbrauch an die Spitze schaffen kann.)
Stromverbrauch der beiden CPU´s beim Benchmark?

Ich bin jetzt zu faul zum suchen, aber die neuere CPU dürfte allein schon wegen der Fertigungsgröße und der verbesserten Architektur effizienter sein.
Klar gibts mal Brutforce Modelle, bei denen man Effizienz und Verbrauch opfert um die Konkurrenz im Benchmark zu schlagen.
Hat auch AMD schon mit Bulldozer probiert. Viele Kerne aber absurder Stromverbrauch.

Außerdem ist das eig. schon ein gigantischer Fortschritt.
Es gab mal ein paar Jahre in denen wir mit winzigen Leistungssteigerungen abgespeist wurden.
Jahrelang war im Desktopbereich klar das
i3=Dualcore mit HT
i5= Quadcore ohne HT
i7= Quadcore oder Sixcore mit HT

Spätestens mit Zen (?) war das aber zum Glück Geschichte.
 
L1nus schrieb:
Zwischen ihnen liegen 8 Jahre und der "Leistungssprung" ist doch irgendwie ziemlich ernüchternd, denn
Im Gegenteil. Früher lagen die Leistungssteigerungen zwischen zwei Generationen zwischen 10% und max. 15% vielleicht auch mal 20%, was aber schon sehr viel war. Da rede ich jetzt so von der ersten bis zu ca. der 5.ten Generationen eines i7 xxxx.
Größere Steigungen erreicht man nur durch mehr Takt und mehr Kerne.
 
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Wen es interessiert, aus meiner "könnte noch mal nett sein" Mottenkiste:

14NM-Node:
https://www.golem.de/news/core-i7-i...aus-14-nm-herausgeholt-hat-2104-155714-2.html

Übertaktung und Highend-Takt:
https://siliconlottery.com/pages/statistics

10 Years of Intel CPUs:
 
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Tramizu schrieb:
Im Gegenteil. Früher lagen die Leistungssteigerungen zwischen zwei Generationen zwischen 10% und max. 15% vielleicht auch mal 20%, was aber schon sehr viel war. Da rede ich jetzt so von der ersten bis zu ca. der 5.ten Generationen eines i7 xxxx.
Warum im Gegenteil? Das dürfte ungefähr das gleiche sein. (Vervierfachung über 8 Generationen mit 10-20% Steigerung, im Kopf gerechnet)
 
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Naja nicht ganz. So wie auch jetzt(11. & 12. Generation), gab es nicht zum ersten mal schon 2 Generationen in nur einem Jahr.
 
Rickmer schrieb:
Nein, du hast einen maximalen Turbo von 4,6Ghz. Der wird nur bei Auslastung eines einzelnden CPU-Kern erreicht.

Der all-core Turbo wird eher kurzzeitig bei gegen 4GHz liegen und dann nach kurzer Zeit auf unter 3GHz fallen wenn sich die CPU aufgeheizt hat.
Nein, ich kann die CPU im BIOS auf +400MHz übertakten, sodass das schon richtig ist, ich habe einen Single-Core-Boost von 5GHz (!) ;)
Lasse ich cinebench laufen mit 8x 4,6GHz, dann bleibt der Takt über mehrere Durchläufe relativ stabil, nur gegen Ende throttlet er manchmal auf 4,0Ghz, maximal gönnt sich die CPU dabei 110W.
 
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Wer vielleicht schon ein bisschen älter ist, hat definitiv größere Sprünge in der Zeit erlebt.
8 Jahre waren früher was anderes, man stelle sich vor: Ein 486er mit 100 MHz gegen einen der früher Athlon 64.
Oder keine Ahnung wann der größte Sprung innerhalb von 8 Jahren war. ;)

Wir nähern uns rapide dem Ende der Fahnenstange der klassischen CPU. Big Little, noch mehr Kerne, noch kleine Strukturen, viel geht da nicht mehr. Bin gespannt wie es weiter geht.
 
@L1nus

Ja, sehr viel getan hatte sich in den letzten Jahren bei Intel nicht viel.
Erst mit der 11. Generation (Rocket Lake) hatte Intel immerhin etwa so 15-19% IPC Verbesserungen im Desktop bereich, und mit der 12. Generation (Alder Lake) erneut.
1639712985933.png

1639713014194.png

Davor gabs nicht wirklich verbesserungen, oder wenn dann im niedrigen einstelligen bereich.
Ansonsten wurde halt immer an der Taktschraube gedreht, und zumindest die Kernzahl erhöht.
 
VelleX schrieb:
Erst mit der 11. Generation (Rocket Lake) hatte Intel immerhin etwa so 15-19% IPC Verbesserungen im Desktop bereich,
Klingt im ersten Moment toll aber wenn ich 10er DDR4-2933Mhz vs. 11er DDR4-3200Mhz berücksichtige,
sehe, dass der 10er Speichercontroller bis DDR4-5000Mhz 1:1 kann, während der 11er ab 3800Mhz einen
Teiler braucht und der größte 10er 2 Kerne mehr hat dann sehe ich da im Extremfall 0% Leistungszuwachs.
 
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ghecko schrieb:
Takt hat erst mal nicht viel mit Rechenleistung zu tun. Besonders heute, wo der Takt quasi gewürfelt wird.

Den Eindruck habe ich auf dem System von @Andre1209 vermittelt bekommen. Wie kann es sein, dass der Intel Core-i9 11900KF die rund 4,8 GHz halten kann, wo das Power-Target von bis zu 210 W konstant auf bis zu unter 130 W gefallen ist?

Das eigenartige Verhalten habe ich nicht begriffen. Scheinbar täuschen die Intel Power Control Unit und Intel Management Unit, respektive AMD Platform Prozessor und AMD Secure Technology dem Serial Peripheral Interface irgendwelche geschönten Werte vor oder der Delay-Locked Loop (only Intel) und Phase-Locked Loop oszillieren das Taltsignal sozusagen "on-the-fly".

Dem Taktsignal betreffend: Es setzt sich zusammen aus Signal/Puls (Frequenz) und Lambda (Zyklus/Takt). Für die tatsächliche Leistung verantwortlich sind Amplitude und Phase. (Daraus ergibt sich die elektrische Spannung.) Die Amplitude ist das Potenzial von einer Halbwelle (ausgehend von ihrer Superposition). Der normale Schnitt liegt bei 70%. Am Overvolting (einschließlich dem Power Boost State) fällt die Amplitude ab. Nun kann man sich ausmalen, ob 4,8 GHz bei angenommene 40% der Amplitude gleichwertig sind gegenüber den 70% der Amplitude bei 4,2 GHz. Das Taktsignal allein ist nicht alles. (Siehe oben: Ganz klar, die Amplitude ist am *****.)
 
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Rickmer schrieb:
Hättest du statt einem 11800H einen 12800H gekauft, wäre der Unterschied zwischen den CPUs übrigens noch viel deutlicher gewesen wegen dem größten Fortschritt, den Intel seit vielen Jahren gemacht hat.
Stellt sich nur die Frage woher er einen 12800H herbekommen hätte?
 
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Erst jetzt mit der 12ten Generation gab es einen großen Sprung. Davor immer nur gute 10%.
 
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