Ist die "härte" der Bundeswehr noch zeitgemäß?

Ich denke, da prallen grundsätzlich immer auch mindestens zwei Meinungen aufeinander.
Auf der einen Seite hast du diejenigen, die grundsätzlich gegen Gewalt sind und die Existenz von Armeen (berechtigterweise) darauf schieben, dass es ein paar unverbesserliche Menschen gibt, die scheinbar ohne Gewalt nicht leben können.
Sie arbeiten auch darauf hin, dass wir vielleicht irgendwann einmal ohne Gewalt leben können.
Und auf der anderen Seite hast du die Leute, die diesen Zustand (Existenz von Gewalt) als Realität annehmen und sich für ein funktionierendes Militär einsetzen.
Nur die wenigsten schaffen es, einen Spagath zwischen diesen beiden Sichtweisen hinzukriegen.
 
Da hast du sicherlich Recht damit.
Nur warum ausgerechnet müssen wir mal wieder gerade in diesem Fall die Vorreiterolle übernehmen?
 
Ja dann ist die Bundeswehr echt nicht mehr tragbar


Ich war auch beim Bund und so schlimm war es auch nicht


Unsere Tortur war der 40 Stundenmarsch und das Manöver Phönix in Klietz im Sommer bei 35° Panzerplatten schleppen unter ABC Alarm. War alles hart und unmenschlich. Aber im Nachhinein war jeder der es Mitgemacht hat stolz auf sich das er es Geschafft hat.

Ich denke nee Gewisse härte und Disziplin ist die Grundvoraussetzungen von jeder Armee ohne die, würde die Truppe in Extrem Situationen zusammenbrechen.
 
Zumindest gibt es schon mal keinen Grundwehrdienst mehr.
Diese Unsinnigkeit hätte man schon vor 20 Jahren abschaffen können und nicht nur aussetzen.

Wenn man mal bei der Truppe war hat man einen schönen Einblick was für Gestalten sich dort herumtreiben die sich auch noch in Menschenführung auprobieren dürfen.
Für mich war es ein vergeudetes Jahr, zum Glück war ich meistens zu Hause.
Hab mit dem Stabsarzt öfters gerdedet als mit meinem Feldwebel.
Tja, mein Feldwebel ... ein Mensch voller innerer Zerrissenheit.
Dem würde ich heute nicht mal einen Besen in die Hand geben.

Wenn sich der Menschenschlag der sich zum Soldat sein berufen fühlt nicht gebessert hat, wovon ich mal nicht ausgehe, dann dürften die Zustände katastrophal sein.

Von aktiven und alten Kameraden hoch gehaltener und falsch verstandener Korpsgeist.
Sieht man jetzt ja auch daran wie die Verunglückte und die 'Meuterer' verunglimpft werden.

Dientgrade die hinter vorgehaltener Hand und auf Internetportalen sich darüber auslassen daß sie dieses und jenes nicht mehr dürfen.
Man muß schon aus enem besonderem Holz geschnitzt sein um die Zivilisten zu brechen und zu bedingingslos gehorchendem Kanonenfutter zu erziehen.

Das elendige Elitedenken in allen Chargen inkl. dem festhalten an üblen Traditionen.

Und das saufen zu allen Lagen und Tageszeiten.

Eine Firma hätte sich schon längst selbst abgewickelt.


Guckt euch doch mal die Russische US oder Chinesische Armee an, was dort mit Rekruten gemacht wird, das ist hart.

Was geht es uns an was andere machen?
Die Frage ist wollen wir dahin? Bestimmt nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Peiper schrieb:
Man muß schon aus enem besonderem Holz geschnitzt sein um die Zivilisten zu brechen und zu bedingingslos gehorchendem Kanonenfutter zu erziehen

sehr richtig erkannt. ich würde mich mit einer von dir ausgebildeten einheit wohl nicht in ein gefecht begeben. ich müsste nämlich befürchten, dass ich einen befehl zuerst durchdiskutieren und das PRO und CONTRA unter zuhilfenahme eines mckinsey-portfolios abwägen darf...
 
Das Saufen beim Bund ist bestimmt kein Problem der Bundeswehr sondern der Allgemeinheit, man muss sich nur die ganzen Volksfeste, Dorffeste oder am Wochenende die Stadt anschauen wo Leute weggehen und Party machen, oder in den Vereinen am Stammtisch, da wird auch mehr als genug getrunken.

Ich finde wie auch schon einige geschrieben haben es gehört eine gewisse härte mit dazu, sonst tut ja jeder das was er will.

Zur Gorch Fock, ich finde es einerseits interessant das Seefahrer den Ursprung kennen lernen, andererseits ist es ein Relikt aus der Vergangenheit und ich glaube nicht das es einem so viel bringt auf einem Modernen Kriegsschiff dann später, ist meine Meinung.

Ich war selber beim Bund, und empfand die Ausbildung als angemessen und nicht als schlimm, ist allerdings schon 11Jahre her, mein Bruder ist aktuell dabei Offz.-Anwärter, und dem gefällt es richtig gut hat auch noch keine negativen Erfahrungen gemacht.

Allerdings ist es sehr amüsant zu sehen wie viele Leute anfangen und dann nach und nach gehen, vor allem schon in den ersten Wochen, wie da teils rummgeheult wird ist schon lustig, da sieht man wie die viele sehr verweichlicht schon und schon jammern wenn Sie 2 Wochen von Zuhause weg sind, deswegen ist eine Härte notwendig um gerade seuche Menschen auszufiltern.
 
Vorhin in den Nachrichten... neue Vorwürfe.
Eine Rekrutin berichtet von Drill und ständigem Schlafmangel auf der GF...
Da kann man sich echt nur noch an de Kopf fassen. So was will Offizier in einer Armee werden... Drill und Schlafmangel... gehts noch?
Meine Fresse, die hätten vermutlich auch lieber morgens um Neun das Frühstück ans Bett gebracht und nach dem Käffchen werden die Tagesbefehle getanzt...
 
Nun, die Grundausbildung der Offiziersanwärter ist nicht ohne.
Wärend es bei mir hieß, lecker Abendsessen in der Kantine fassen, ging es für die OA noch mal raus ins Gelände.
Aber dafür haben Offiziere nach der Aubildung auch tolle Jobs. Pilot, Kapitän eines Schiffs oder das Kommando über ein ganzes Regiment (und im Einsatz die Verantwortung über deren Leben).

Deshalb MUß in der Ausbildung gnadenlos ausgesiebt werden. Zig Menschenleben hängen davon ab.

Die ganzen Vorwürfe die jetzt von ehemaligen Rekruten durch die Presse laut werden sind für mich nicht wirklich erschütternd. Bis auf sexuelle Belästigungen halte ich alles für vertretbar. Aber bei letzteren steht immer der einzele Soldat im Fadenkreuz oder der Offizier der dieser Sache nicht nachgeht.
Schlafmangel, Drill und Druck sind für mich keine haltbaren Vorwürfe.
 
Ich persönlich empfinde den harten Drill damals bei der Bundeswehr im nach hinein als Bereicherung. Man geht auf Befehl des Vorgesetzten über seine Grenzen hinaus, lernt bedingungslos zu gehorchen und Disziplin.
Alles keine schlechten Eigenschaften mMn.

Abgesehen davon dass ich vollkommen gegen eine Berufarmee bin, muss in einer Armee halt die Befehlskette eingehalten werden. Jedoch in der "Zivizeit" finde ich sowas vollkommen übertrieben, mich kann niemand zu etwas zwingen was ich nicht machen will/kann, egal welche Konsequenzen daraus resultieren , Zwang ist nie richtig.

Und zu dem oben Zitierten Post, den finde ich schon irgendwie erschreckend.
Ich zumindestens empfinde bedingungsloses Gehorchen nicht als positive errungenschaft.
Bevor ich irgendwas mache hinterfrage ich doch was der Depp neben mir gerade in meine Richtung gebrüllt hat.

Ich sehe das ähnlich wie mypass:

Menschenwürde und Bundeswehr ist ein Widerspruch. Die Befehlshaber wollen keine Menschen und schon gar keine, die denken. Die wollen nur jemand der ohne Widerrede und Nachdenken den Befehl ausführt.

Und durch die Schleiferei wollen Sie den Menschen den Stolz, Ehrgeiz und EIgenständigkeit nehmen. Das in gewissen Maß ein gedultetes zerstören der Menschenwürde. Alles Schwachsinn....

Disziplin ist erstrebenswert , jedoch nicht in Verbindung mit vollkommenen Gehorsam.
Es ist klar dass vielen die BW-Zeit gefällt da sich viele allein durch das starke Zusammengehörigkeitsgefühl
dort wohl fühlen, jedoch ich habe aus genau diesen Gründen von vornerein Verweigert.

Deswegen : Härte in Berufsarmee angemessen ( die haben sich verpflichtet zum töten in dieser Organisation also haben die auch mit allem drum und dran klar zu kommen).

Härte bei der alten Form der Volksarmee : völlig deplaziert
 
Nun ich deffiniere "bedingungslosen Gehorsam" eben genau dadurch, dass man eben nicht jede Anweisung in Frage stellt.
Damals mit meinen aufmüpfigen 19 Jahren war dies genau die richtige Behandlung.

Auch heute noch greif ich auf diese Erfahrung zurück, wenn ich Arbeitsanweisungen ohne gemecker ausführe.
Es herrscht nun mal in der Wirtschaft nirgends demokratie. Das Kommando kann nur einer haben.
 
Die Bundeswehr ist eher das Gegenteil von Härte. Schaut euch andere Armeen an was da gefordert wird. War selber dabei und ich wurde nie so gefordert dass mir meine Grenzen aufgezeigt wurden. Ihr könnt nur hoffen das kein Krieg ausbricht wo alle gezogen werden, denn dann bräuchten wir eine menge Leichensäcke. Fällt mir noch so ein:War 1997 bei der Reserve und der Soldat konnte kein MG Laffettieren. Da wurde es mir ganz anders.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin auch gerade 19, werde in ein paar Monaten mein Abitur haben und dann meinen Zivi oder mein Freiwilliges Ökologisches Jahr machen.
Ich kann jedoch klar trennen wenn mir mein Chef irgendwas sagt, dann mach ich das egal wie unsinnig das ist ,wenn der das genau so will, jedoch geht es bei der BW im ernstfall darum dass ich Menschen schaden zufüge/töte. Und gerade darin lag der Zweck einer Volksarmee, dass man nicht ohne überlegen wie auf Knopfdruck tötet sondern auch noch sagen kann jetzt ist schluss ( im allergrößten ernstfall).
 
Ihr könnt nur hoffen das kein Krieg ausbricht wo alle gezogen werden, denn dann bräuchten wir eine menge Leichensäcke

Eine Wunschvorstellung damit sich die Harten endlich beweisen können?
Na dann äuft das eh nach dem Motto, es ist Krieg und keiner geht hin.
Es geht dann um das eigene Überleben und nicht um ein paar Meter nutzloses Vaterland zu verteidigen.
 
lufkin schrieb:
[...]
Eine Rekrutin berichtet von Drill und ständigem Schlafmangel auf der GF...
Da kann man sich echt nur noch an de Kopf fassen. So was will Offizier in einer Armee werden... Drill und Schlafmangel... gehts noch?
[...]

Zumal Schlafmangel sogar in der zivilen Seefahrt m.E. Normalität ist/sein kann (das ist eben nicht zu ändern) und die amtlichen Regelungen zu Ruhezeiten eine Farce sind...aber das schreibt ja keiner mit dazu.

Es ist mal wieder typisch Medien was nun tagtäglich wieder an "Skandalen" ausgegraben und diskutiert wird.
 
Kotztüte schrieb:
Ich bin auch gerade 19, werde in ein paar Monaten mein Abitur haben und dann meinen Zivi oder mein Freiwilliges Ökologisches Jahr machen.

Den Zivi gibt es doch nicht mehr, oder. Der Grundwehrdienst wurde doch abgeschaft, somit fällt die Alternative Zivildienst auch weg, oder täusche ich mich?

@ Topic:
Ich finde auch, dass es eine bestimmte Härte geben muss. Natürlich keine menschenunwürdige Übungen, etc.
Die Ausbildung bei der Bundeswehr dient doch in erster Linie dazu, den Soldaten auf die Katastrophen, Kriege etc. und das damit verbundene "Elend" vorzubereiten. Wer in Übungen, Trainings kein Disziplin, Eifer, Mut etc. zeigt, dann werden/wollen es diese Soldaten im Ernstfall auch nicht 100%ig zeigen?!
Den Unfall auf der Gorch Fock würde ich jetzt auch nicht verallgemeinern. Natürlich ist es tragisch, aber jetzt gleich Härte der Bundeswehrausbildung in Frage zu stellen, halte ich persönlich nicht für sinnvoll. Jeder Soldat "sollte" wissen, auf welche Gefahren er sich einlässt.

Zusammengefasst sollte es eine gesunde Härte sein, wenn ihr wisst was ich meine.


MFG Matze
 
@Peiper
Eine Wunschvorstellung damit sich die Harten endlich beweisen können?

-Sie haben nicht viel dazugelernt? Wenn es mehr Harte gibt werden auch mehr überleben und vielleicht auch Sie.

Na dann äuft das eh nach dem Motto, es ist Krieg und keiner geht hin.

-Verstehe ihren Spruch nicht, es wird aber so sein das Sie nicht hingehen und andere lieber für Sie sterben lassen.


Es geht dann um das eigene Überleben und nicht um ein paar Meter nutzloses Vaterland zu verteidigen


-Schalten Sie auch hin und wieder den Kopf ein?
 
@ Matze

ich wurde letzten sommer gemustert , als tauglich befunden , habe verweigert und ich denke ich muss ab sommer meinen zivi noch ableisten.
wenn nicht werde ich mich halt für ein freiwilliges ökologisches oder soziales jahr bewerben..

@Necronomicon
Patriotismuspeitsche wirkt nicht mehr, bevor ich wegen staatlicher konflikte andere arme säue abknallen muss würde ich mich eher selbst erschießen.
 
@Kotztüte

Es ging mir um die Landesverteidigung im Ernstfall mit Totalmobilmachung. Wer jetzt nicht hingehen will, für den habe ich vollstes Verständis. Ich würde mir für diese Privatkriege auch nicht die Birne abschiessen lassen.

@godapol
Klasse Beitrag von 10.07. Uhr. Danke
 
Zuletzt bearbeitet:
Kriege werden nicht durch Härte in der Ausbildung oder bedingungslose Disziplin sondern allein durch materielle und technische Überlegenheit entschieden.
Aber natürlich kann man damit die Geplänkel hinauszögern.

Ich will ja schließlich überleben und wenn alle anderen das auch wollen dann gibt es vielleicht gar keinen Krieg.
Auch wenn sich Wirrköpfe solche Szenarien gerne ausmalen.

Und für ein patriotisches Gefühl oder dubiose Blut und Boden Ideologien ist mir das Leben zu schade.
Mein Überleben und das der Meinigen ist das einzige was zählt.
 
Peiper schrieb:
Kriege werden nicht durch Härte in der Ausbildung oder bedingungslose Disziplin sondern allein durch materielle und technische Überlegenheit entschieden.

Erzähl' das mal dem Vietcong oder den Taliban. :rolleyes:
 
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