Nette Diskussion,
Madmann99: Ist WordPress der große Gewinner?
Wenn es ein Rennen ist - dann ist das gelaufen. Längst schon.
Vorweg: Nichts gegen October CMS (Laraval) oder TYPO3, Django, Flask (ich liebe Python!), oder von mir aus auch Drupal, Joomla und viele andere mehr. Die haben alle ihre Berechtigung - und ihre Einsatzszenarien - ihre Communities.
Jedoch, für meine Bereiche reichen die WordPress-Lösungen bei weitem aus. Und das große Ökosystem aus der weltweiten Gruppe von Entwicklern, Usern - den vielen Ansätzen Ideen, Gedanken und Lösungen - ist für mich - in aller Kürze das entscheidende Argument.
Habe selber früher auch Joomla eingesetzt - Drupal-Erfahrungen gesammelt und bin seit sechs Jahren bei WordPress. Die Möglichkeiten sind schon überwältigend. Wordpress ist ein riesige digitales Ökosystem - das sich rasant vergrößert.
Die schiere Größe der Gruppe derer die Wordpress einsetzen, nutzen, testen, aber auch derer die Plugins schreiben. Diese Größe beschleunigt alles so umfassend, dass hier kaum mehr was mithalten kann. Ich bereue den Wechsel von Joomla zu WordPress nicht.
Zugegeben - auch Drupal hat den ein oder andern Charme, aber ich fühle mich in der größeren Gruppe doch sehr viel wohler.
Bei WordPress gibt es nichts was man als Plugin sich noch wünschen müsste :: Extend your WordPress experience with
58,001 plugins.
https://wordpress.org/plugins/
Die große Gruppe der WordPress-Engagierten - ist gut organisiert - vgl:
https://central.wordcamp.org/
Statistisch gesehen: Der gesamte kollaborative Aufwand für die Entwicklung von WordPress wird auf 151 Jahre geschätzt, die für den Aufbau benötigt wurden, mit geschätzten Kosten von über 8 Millionen Dollar. vgl.
https://kinsta.com/de/blog/wordpress-statistiken/
Wissensökologisch betrachtet: noch ein paar Einsichten der zur OpenSource-Forschung - hier die MIT-Ressource
https://flosshub.org/biblio 1700 Artikel aus den letzten 30 Jahren.
Die OpenSource-Entwicklung kann man näherungsweise ja auch mit einer Gruppe von Leuten vergleichen die Ressourcen teilen. Zeit, Ideen, Kompetenzen u.v.a.m.
Aus diesem wissenschaftlichen Blickwinkel hier ein paar Schlagworte zu Themen wie etwa, digitale Ökosysteme, dem organisationalen Wandel: die OpenSource-Forschung hat hier beträchtliches geliefert und Perspektiven aufgezeigt: Die Diskussion ist dadurch bereichert worden. Beziehen wir die o.g. Open-Source-Forschung, die (virtuell) am massachusetts institute of technology (MIT) in Boston beheimatet ist, mal kurz auf Wordpress dann wird eines ziemlich deutlich.
WordPress ist
der Gewinner nach Kategorien / Konzepten ...: (vgl unten die Liste dieser, resp. der Autoren, die ich dahinter nenne) - vgl. auch die am MIT in Boston beheimatete Bibliothek der Open-Source-Forschergemeinde
https://flosshub.org/biblio :
- discourse of universe / universe of discourse (G.H.Mead)
- Cathedral or Bazaar - Eric Raymond
- Network of innovation - Illka Tuomi
- Community of Practice CoP - Lave & Wenger
- (The) Architecture of Generativity in a Digital Ecosystem - SungYong Um Fox School vgl auch unten
- LPP: Building upon Lave and Wenger's theory of legitimate peripheral participation (LPP)
- SECI model of knowledge dimensions: Nonaka Takeuchi et al: The SECI model of knowledge dimensions is a model of knowledge creation
- liminal approach: cf. the movement of individuals engaged in open source communities (Turner, Arnold von Gennep et al)
All diese Design-Prinzipien, sozialen Konfigurationen und Prozesse machen Open-Source-Entwicklung aus.
Das
Verfahren von (netzbasierter) Open-Source-Software-Entwicklung, auf das Verfahren sind viele Teams, auch aus der Nicht-Software-Entwicklung mehr als scharf - Die Übertragung der Prinzipien ist vielversprechend für Teams; Zahlreiche Versuche aglies Arbeiten u. Design Thinking in alle möglichen Szenarien, Teams und Use-Cases zu bringen zeugen hier seit Jahrzehnten.
Das
Verfahren, die Prinzipien und Prozesse bei WordPress:
und hier im Speziellen noch ein paar Aufsätze hieraus: ich hab mal ein paar rausgesucht die hierher besonders gut passen. Kann darüber jedem nur empfehlen sich mal hier etwas umzusehen -
https://flosshub.org/biblio es lohnt sich - auch weit weit über das Thema dieses Threads hinaus. Man muss sich also nicht für Open-Source interessieren - für Linux, Apache, Github und co. Die dort gesammelten Aufsätze sind für alle interessant die sich mit Teams (agiler Entwicklung), Design Thinking u.a.m. befassen. Ich könnte diese Liste noch um 25 Aufsätze erweitern - spielend.
hier nur mal ein Mini-Ausriss aus der Flut der wissenschaftlichen Resultate:
The Evolution of Digital Ecosystems: A Case of WordPress from 2004 to 2014 full text:
https://pdfs.semanticscholar.org/93a4/c28907af1015c55dd70e390e0e64b8dbe882.pdf
A Business Ecology Perspective on Community-Driven Open Source: The Case of the Free and Open Source Content Management System Joomla published: 25. Januar 2019 Autor: Markus Radits
http://www.diva-portal.org/smash/record.jsf?pid=diva2:1265888&dswid=-61 Linköping University, Department of Management and Engineering, Industrial Economics. Linköping University, Faculty of Science & Engineering. 2019 (English) Doctoral thesis, monograph (Other academic)
The Architecture of Generativity in a Digital Ecosystem: A Network Biology Perspective: https://pdfs.semanticscholar.org/f7e5/1bff566386640a42845451e4524c85d990b7.pdf Authors: SungYong Um
Abstract: Firms are increasingly relying on third-party developers to innovate by building open digital: ecosystems. We draw on a network biology approach to explore the structural pattern of how individual modules in a digital ecosystem interact with one another to produce an ever-evolving ecosystem landscape.
weiters:
https://youngjinyoo.com/2019/01/07/wordpress-history/
One of the key distinguishing features of digital technology is its generativity. Simply put, it is how the people do things that you as the original creator never thought about doing. Zittrain popularized the concept by analyzing the growth of PC and the Internet.
Der netzwerktheoretische Ansatz - in einer
Visualisierung der Wordpress-Entwicklung zw. 2004 und 2014
Daraus: ganz interessant:
Youngjin Yoo schreibt:
This shows the growth of the WordPress Ecosystem from 2004 to 2014. Nodes represent APIs. Each arc represents shared the number of plug-ins using the two APIs connected by the architecture. The network shows the rapid explosive growth of the WordPress ecosystem, and the role of internal (blue dots) and external (red dots) APIs.
Wie schon gesagt - diese Arbeit betrifft den Betrachtungszeitraum 2004 bis 2014 - da war meines Erachtens das Rennen schon gelaufen. Die WordPress-Gemeinschaft wird immer schneller wachsen. Soviel steht fest.
Aber versteht mich nicht falsch: Nichts gegen Drupal, Joomla, Typo3, und die vielen anderen Systeme die es da draußen noch gibt.
Aber in gewisser Weise gilt dann doch: Wenn es ein Rennen ist - dann ist das gelaufen. Längst schon.
Viele Grüße
Tarifa