Jobs in der IT: Quereinsteiger

speedy55

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Hallo,

auch in meinem Bekanntenkreis unterhalten wir uns um den Quereinstieg in die IT.
Person A (39): Abgeschlossene Metallausbildung, Abitur nachgeholt, Studium Bachelor und Master of Science der Physik (Richtung theoretische und mathematische Physik). Hat nach dem Studium sein Nebenhobby 'Dozent' zum Beruf gemacht. Bis zur COVID-Pandemie mehr oder weniger über Wasser gehalten (als freier Mitarbeiter, teils angestellt). Während der Covid-Zeit ist alles in der Bildungsbranche weggefallen. Daher Jobs im F&E durchgeführt und zur Zeit Arbeitslosengeld 1.
Problem: ländlicher Raum, keine Lust umzuziehen und jeden Tag 140km (~2h) zur nächst größeren Stadt zu pendeln.
Im Umkreis der ländlichen Gegend gibt es einige kleine IT-Firmen, welche u.a. Softwareentwickler Bereich Backend suchen.
Er selber hat nur grobe Wissensstände, was das ist und nie damit gearbeitet.
Er hat schon Bewerbungen in Richtung IT an große Firmen übersandt und leider Absagen erhalten.
So wie es scheint, wollen die Firmen selber keine Hand anlegen und den 'perfekten' Mitarbeiter (fertig ausgebildet mit Berufserfahrung) suchen und einstellen.

Meine Frage wäre, wie gut man mit der Ausbildung als Quereinsteiger in die IT kommen kann?
Ich habe ihm mitgeteilt, sich um die Stelle einer kleinen Firma zu bewerben. Vill. gibt es Schulungen von der Arbeitsagentur.

Aja: Vill. sollte man Erwähnen, dass mal eine aka. Richtung angepeilt war … also Promotion und arbeiten an der Uni. Es wurden in die Richtung in den letzten Jahren zwei/drei Versuche unternommen, aber auch nur Absagen der Arbeitsgruppen erhalten. Ich denke, da braucht man auch das Vitamin B.

Beste Grüße!
 
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speedy55 schrieb:
Meine Frage wäre, wie gut man mit der Ausbildung als Quereinsteiger in die IT kommen kann?
Wenn du in der IT Richtung Handwerk schaust wirst du da mit Kusshand genommen. Fahrerei ist dabei natürlich auch nötig, aber immerhin mit Firmenauto und damit innerhalb der Arbeitszeit.
 
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speedy55 schrieb:
Problem: ländlicher Raum, keine Lust umzuziehen und jeden Tag 140km (~2h) zur nächst größeren Stadt zu pendeln.
Auch heute kommen die Firmen nicht zum Traumwohnort des AN. Noch nicht einmal, wenn dieser optimal für die Stelle geeignet ist, der AG aber, warum auch immer, keine 100% HO anbietet.

speedy55 schrieb:
Im Umkreis der ländlichen Gegend gibt es einige kleine IT-Firmen, welche u.a. Softwareentwickler Bereich Backend suchen.
Er selber hat nur grobe Wissensstände, was das ist und nie damit gearbeitet.
Das liest sich für folgenrmaßen: "Ich habe mal vor 20 Jahren Englisch LK gemacht und war danach ein paar Wochen in den USA im Urlaub, daher bewerbe ich mich jetzt auf eine Dolmetscherstelle Deutsch-Englisch.

speedy55 schrieb:
Er hat schon Bewerbungen in Richtung IT an große Firmen übersandt und leider Absagen erhalten.
Bieten diese Firmen überhaupt die von ihm wohl gefodete Voraussetzung "Ortsgebunden" und damit mind. 99,9% HO an? Bei uns könnte man sich mit dme Wunsch auf den Kopf stellen und sonst zu 100% auf die Stelle passen, wenn das nicht gerade eine Außendiensstelle ist (was bei uns keine IT stellen sind), hat man damit trotzdem keine Chancen. Gerade große Firmen ändern auch dann ihre Tarifverträge nicht, wenn sie dadurch ein paar Projekte beerdigen müssen.

speedy55 schrieb:
So wie es scheint, wollen die Firmen selber keine Hand anlegen und den 'perfekten' Mitarbeiter (fertig ausgebildet mit Berufserfahrung) suchen und einstellen.
Wie sieht das denn bei Deinem AG aus, oder gar in Deinem eigene Betrieb? Werden da Quereinsteiger (so wie Du schreibst ohne Wissensnachweis und nur einer groben Vorstellung vom angestrebten Arbeitsbereich) einfach so angestellt und auf AG Kosten ausgebildet? Zeiitlich reichen für so eine Ausbildung die 6 Monate Probezeit oft nicht aus.

Woher soll die zukünftige Firma wissen, dass er überhaupt für die Stelle geegnet sein könnte, wenn sie vor der Einstellung noch nicht einmal irgendwelche Referenzen hat, die seine Arbeit in dem Bereich belegen können?

Wenn die Stelle für einen SW-Entwickler oder einen FiSi ausgeschrieben ist, dann sucht die Firma halt jemanden, den sie, nach Einarbeitung in die internen Abläufe, auch entsprechend einsetzen kann und dem sie dafür nicht mehr das Programmieren ansich oder die FiSi Grundlagen beibringen muss.

Damit mag er sich für die FiSi- oder FiAe-Ausbildung bei der Firma bewerben (falls die solche Ausbildungsstellen anietet). Oder er kann entsprechende Erfahrung irgendwie nachweisen (z.B. vorherige Zuegnisse, Selbstständigkeit oder relevante Mitarbeit an bekannten OpenSource-Projekten) und dann als Quereinsteiger in der Probezeit beweisen, dass er das ganze wirkich beherrscht.

Selbst wenn in der Stellenausschreibung etwas steht wie "Master Informatik oder vergleichbarer Abschluss) wird das nicht die einzige Voraussetzung für diese Stelle sein. Womit ich beim folgenden Punkt bin:

speedy55 schrieb:
Meine Frage wäre, wie gut man mit der Ausbildung als Quereinsteiger in die IT kommen kann?
Es gibt nicht "die IT", noch weniger wie es "den Handel" gibt. Wer Bäckereifachverkäufer ist, wird nur sehr bedingt beim örtlichen Metzger eine Stelle finden. Jedenfalls nicht, wenn man sich auf eine Stelle als Fleischereifachverkäufer bewirbt und dann erwartet, dass der Metzger einem die Umschulung zahlt, da man "irgendwas mit Verkauf" gemacht hat.

Theoretische Physik sowie eine Metallausbildung haben für mich zunächst einmal nur wenig mit IT zu tun. Das mag, zusammen mit irgendwie nachweisbarer Erfahrung in SW-Entwicklung, in gewissen Firmen, die passende SW entwicklen, sehr interessant sein. Ebenso mag er sich in Richtung Projektmanagement o.Ä. bewerben können. Aber was er hier genau vor hat, wird mir aus Deinem Posting nicht klar.

speedy55 schrieb:
Vill. gibt es Schulungen von der Arbeitsagentur.
Das wäre dann mit dieser abzuklären. Aber auch da muss er sich vorher entscheiden, in welchen Bereich der IT er gehen möchte oder wo er zumidest nach der Ausbildung anfangen möchte.

Aber mal ganz "dreist" (=kam hier noch nie gut an, wenn man als ITlern von (zukünftigen) ITlern Eigenintiative erwartet) gefragt: was macht er denn die letzte Zeit seitdem er ALG bezieht? Ich rate jetzt einfach mal, dass das nicht erst ein paar Tagen/Wochen der Fall ist. Falls doch, bezieht sich die Frage halt auf die nahe Zukunft. Nur im Netz Stellen suchen und Bewerbungen schreiben füllt einen nicht aus. So ging es mir jedenfals vor vielen Jahren, als ich arbeitslos war. Wenn man da als Quereinsteiger in die IT will, mag man sich auch in der übrigen Zeit zumindest Hobbymäßig um den Bereich der IT kümmern, in den man möchte.
 
Ganz ehrlich klingt euer Hintergrund für micht nicht für einen Quereinstieg ohne zumindest verkürzte Ausbildung zu FiSi oder FiAe geeignet...

In beiden Lebensläufen ist nichts von Hintergrundwissen IT oder Anwendungsentwicklung zu hören. Das ist mMn nichtmals für First Level Support geeignet, so wenig du das vermutlich hören willst.
(Naja, auf Callcenter-Niveau vielleicht. Aber das Gehalt im Callcenter hat sich bei der letzten Mindestlohnerhöhung vermutlich deutlich erhöht, um's mal so zu sagen.)

Als ich FiSi gelernt hatte, hatten wir auch u.A. einen gelernten Koch und diverse Studienabbrecher mit in der Klasse.
 
Der Hintergedanke war letztlich Kenntnisse aus dem Studium der Physik.
Bachelor und Master wurden im Schwerpunkt numerische/mathematische Physik erarbeitet.
D.h. dort wurden Programme und Auswertungstools (mit Fortran und C) geschreiben/programmiert, numerische Simulationen durchgeführt ... also halt auch Richtung Coding, Fehlersuche mit Anwendung.
Wie schon angemerkt, halt nichts in Richtung Anwendung von SQL, PHP, ... .
Aus diesem Grund auch die Frage, ob die Kenntnisse aus dem Studium ausreichend sind, um überhaupt als Quereinsteiger (nehmen wir mal die Firma mit dem Backend) in dieser Branche Fuß fassen zu können (sei es auch mit einer Weiterbildung).

Und zu der Frage: Ja, auch im Hobbybereich interessiert man sich für die Computertechnik.
 
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Klar als Physiker ist man Generalist und viele Physiker und Chemiker gehen in die Informatik im Bereich Admin bzw DevOps.

Dafür wäre es aber wichtig, das er fit in Linux ist. Ubuntu Server oder RedHat/CentOS/RockyLinux/.... wären da wichtig. Dann kann man in den Bereich HPC schauen. Der Physikhintergrund hilft einem da die vielen Domänen der User grob zu verstehen und so deren Probleme mit den Systemen zu lösen.

Problem ist hier das er in der Theoretischen Physik angesiedelt ist. Das ist vor allem Mathe. Da bist du eher bei der Anwensungsentwicklung. Also das ist schon etwas schwieriger. Vor allem wie lange ist das mit dem programmieren her?

Python sollte er sich aneignen, genau wie Bash.

Ansible ist auch nicht verkehrt.

Also er hat da schon Chancen. Mit der Ausbildung hat er da ja auch praktische Erfahrung und versteht eventuell besser was die Ingis da machen wollen.

Problem ist aber definitiv das er irgendwo am Arsch der Welt lebt und da nicht weg will. Das ist eigentlich ein KO Kriterium.

Er kann sicherlich einen guten Job finden in Deutschland, aber so wird er aus seinem Studium eher keinen Vorteil ziehen.
 
Ich denke die Zeit für "richtige" Quereinsteiger im Bereich IT ist schon lange vorbei. Heute gibt es ja mehrere Ausbildungen und Studiengänge.

Ich könnte mir höchstens vorstellen im Bereich "IT Handwerk".

Und in dem Bereich der Physik wo er programmiert hat, gibt es keine Jobs?

Ansonsten kann man ja auch die Externen Prüfung zum FISI oder FIAE versuchen, wenn die IHK meint es reicht, und man den Stoff der Berufsschule von 3 Jahren UND den Stoff der betrieblichen Ausbildung laut dem Ausbildungsrahmenplan beherrscht. Als ehemaliger Dozent sollte er ja sowas können.

So haben es zumindest einige gemacht die ich kenne.

Außerdem kommt doch jetzt die Zeit der Dozenten "wieder". Zumindest bei den Bildungsträgern (und IHK Akademie) wo ich war, werden händeringend Dozenten gesucht, sei es für Meister oder Techniker usw.

Und da es immer mehr Richtung "Virtual Classroom" geht, sollte das auch 100% Remote möglich sein.
 
speedy55 schrieb:
also Promotion und arbeiten an der Uni. Es wurden in die Richtung in den letzten Jahren zwei/drei Versuche unternommen, aber auch nur Absagen der Arbeitsgruppen erhalten. Ich denke, da braucht man auch das Vitamin B.
Ist diese Person denn fleißig am Netzwerken um dieses Vitamin B aufzubauen?
Vitamin B ist nicht nur Vetternwirtschaft.
Ich würde mal starten mit einem überzeugenden Linkedin Profil inkl. GUTEN Fotos und dann wenn wegen ALG1 grade eh genug Zeit ist auch mal Gratiswebinare von interessanten Personen wahrnehmen und vielleicht ein kleines follow-up anfragen.
speedy55 schrieb:
ländlicher Raum, keine Lust umzuziehen und jeden Tag 140km (~2h) zur nächst größeren Stadt zu pendeln.
Wo ist denn diese Uni, an der die Person arbeiten will? Die wird ja sicher nicht in einer ländlichen Kleinstadt sein, oder?
 
Das Problem hier sehe ich, das er nicht Quereinsteigen, sondern Querausbilden will. Jemand um die 40 ist in der IT in den meisten Bereichen schon überm alters durchschnitt der Belegschaft.

Dazu dann wenig flexibel und keine eigene Richtung. Warum soll eine Firma den einstellen? damit sie ihn 2 Jahre ausbildet und er dann sagt, das passt ihm alles nicht?

Nach meiner Einschätzung muss man als Quereinsteiger ü30 die Eigeninitiative mitbringen sich selbst Grundwissen und auch etwas Praktische Erfahrung selbst bei zu bringen. Eigene Projekte angehen in denen man einem Potentiellen Arbeitgeber nicht nur Zeigen kann, das man überhaupt in einem relevanten Bereich einen Mehrwert bieten kann, aber auch das man die Motivation mitbringt sich weiter und selbständig in diesem Feld zu vertiefen und zügig eine Expertise aufbaut.

Den wie in andere Bereichen auch, sind in den ersten paar Jahren in den meisten IT Bereichen die Gehälter noch mau und die Flexibilität hoch. Das ändert sich erst, wenn man auch überwiegend Produktiv eingesetzt werden kann und spezielle Skills einbringen kann.

Ich denke der Beschriebene Werdegang, zeigt schon das man nicht auf den Kopf gefallen ist, und mit den Abschlüssen auch, dass man sich mal durchbeißen kann. Was fehlt ist das man auch die Motivation an einem Thema findet. Das sind halt alles so 2-3 Jahre durchgebissen, aber nie was gefunden was man machen will.

Sprich damit muss man jetzt überzeugen, das man in dieser Tätigkeit wirklich ankommen will und da dran bleiben will. Es scheint ja aber gar keine Idee vor zu herrschen was für eine Tätigkeit überhaupt angestrebt wird. Das ist natürlich alles andere als überzeugend.
 
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Erstmal muss ich sagen, dass sein bisherigen Lebenslauf sich in meinen Augen gut macht. Keine Lücken drin, hinterlasst einen guten Eindruck. Wenn ich die Studis heute so sehe, kann ich nur mit den Kopf schütteln: teilweise Ende 20 und noch keinen Bachelor oder Ausbildung in der Tasche.
Aktuller Stand: Ich habe ihm gesagt, er solle sich auf die Stelle bei einer kleinen Firma für den Bereich Backend bewerben. Gesagt getan: Er kann wohl anfangen. Muss aber in den ersten Monaten alles selbst erlernen, was in Richtung PHP, SQL, Server usw. läuft.
Vor allem der Bereich mathematische Modellierung und Berechnungsalg. sollen weiter ausgebaut werden.
Das jetzige Personal entstammt lediglich FiSi´s.
Eine (verk.) Ausbildung als FiSi finde ich mit seinen Quali. schwachsinnig.
Ich denke als stud. Master hat man mehr Wissen, als einer aus der Ausbildung.
 
Zuletzt bearbeitet:
speedy55 schrieb:
Ich denke als stud. Master hat man mehr Wissen, als einer aus der Ausbildung.
Im Fachgebiet des Studiums, klar. Auswertungstools und numerische Simulationen werden in den wenigsten Ausbildungsbetrieben relevant sein.
Dass da schon spezialisiertes Fachwissen existiert konnte man dem ersten Post aber nicht entnehmen.

'Die IT' ist halt auch ein extrem breit gestreckter Begriff, analog zu 'die Physik' oder 'die Chemie'.


Generell auf 'mehr Wissen' pochen halte ich dagegen für extrem gefährlich, insbesondere aus der Position eines Quereinsteigers. Bis jemand einen Master of Science hat, hat der andere seine Ausbildung abgeschlossen, 2-3 Jahre Berufserfahrung und ist mit etwas Ambition auf halbem Weg zu einer 'Senior' Stelle.

Die meisten ITler werden mir zustimmen: nach ein paar Jahren Berufserfahrung wird kaum jemand mehr fragen, was für eine schulische Qualifikation vorhanden ist, sondern nur noch 'was kannste denn?'. Daher kommt ja auch:
speedy55 schrieb:
Er hat schon Bewerbungen in Richtung IT an große Firmen übersandt und leider Absagen erhalten.
So wie es scheint, wollen die Firmen selber keine Hand anlegen und den 'perfekten' Mitarbeiter (fertig ausgebildet mit Berufserfahrung) suchen und einstellen.
 
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Da sehe ich bei den beschriebenen Argumenten auch ein rotes Tuch. Das Fachwissen aus meinem Studium hat mir in meinem Berufsleben so ziemlich gar nichts gebracht. Einen Mathematiker sucht man in der IT nicht damit er am Ende auch im Job Beweise durchgeht.

Das Fachwissen was man sich für den Job aneignen muss ist ein ganz anderes. Lediglich die Fähigkeit sich selbständig neues Wissen beibringen zu können und Komplexe Zusammenhänge zügig erfassen zu können sind dann gefragt.

Und wenn ich dann lese, das das Fachwissen aus dem Studium ja so Wertvoll ist, sehe ich schon wie er desillusioniert in einen Jahr schaut was er denn doch wieder anderes angehen kann.
 
Naja, das kommt ganz stark darauf an, was man macht. Ich nutze eigentlich täglich Wissen aus dem Physik Studium. Zwar jetzt nicht so formal mit händischer Rechnung wie dort, aber die Erkenntnisse daraus werden ständig und andauernd verwendet!

Mathematiker sind so ne Sache. In der Finanzmathematik also angewandte Mathematik machst du schon recht ähnliche Sachen wie in Studium meines Wissens nach.

Wenn du an Simulationssoftware usw arbeitest, dann machst du auch teils Beweise usw. Aber das sind halt ganz ganz wenige Stellen. Quasi die Sahnestückchen für die Studienzweige in der Industrie. Es gibt Sie aber.

Man muss aber auch immer schauen, wie versuche ich überhaupt mein Wissen einzubringen? Ich kann meinen Job ganz oft auch ohne machen, aber mit mache ich halt einen viel viel besseren.

Wenn ich z.b. mit Ingis aus den unterschiedlichen Fachbereichen zu tun habe, dann verstehe ich immer ziemlich schnell was die machen und wo die pain points liegen. Man spricht einfach "eine Sprache". Dadurch gibt es dann auch schnell Lösungen mit denen die Leute zufrieden sind.

Und bei meinen eigenen Themen läuft es eigentlich immer darauf hinaus, das ich CoDesign machen will. Also so wirklich nen full Stack Entwickler:D

Angefangen beim Housing über Elektrik, Kühlung und Netzwerk dann weiter über Server, CPU, RAM und Beschleuniger hin zu OS, Provisioning, Monitoring, Storage, Job Scheduler und Ha bis hin zu Backend Datenbanken und User Anwendungen die in Workflows münden und debuggen werden müssen bei Problemen der User.

Das ist schon eine gewisse Spanne 😅 daher lerne ich auch jeden einzelnen Tag neue Sachen hinzu. Ich darf mir auch seit langem neue Technologien anschauen und bewerten, was natürlich sehr spannend ist. Zu wem kommen schon die Hersteller und erzählen was sie die nächsten Jahre denn so denken zu machen?

Das funktioniert aber am Ende alles nur wegen ner verdammt soliden Ausbildung im Studium. Selbst meine Ausbildung als Kaufmann sehe ich ganz oft als extrem wertvoll an, da Personal, Rechts und Finanzthemen mir durchaus vertraut sind. Ich spreche wieder die "Sprache" dieser Leute, verstehe also wie die ticken. Das ist extrem wertvoll da man die Leute so in gewisse Richtungen versuchen kann zu drücken, btw zu manipulieren wenn man es böse formulieren will.

Ich kann dieses öhhhhh ist doch alles scheiße und nutzlos was ich im Studium gemacht habe überhaupt nicht verstehen....
 
Skysnake schrieb:
Ich kann dieses öhhhhh ist doch alles scheiße und nutzlos was ich im Studium gemacht habe überhaupt nicht verstehen....
Ich weis nicht wo du dies aus meinem Post entnommen hast.

Ich fand mein Studium toll, und ich beschäftige mich auch heute immer wieder gern mit den Themen daraus, nur eben nicht im Beruf.

Und ich behaupte so geht es einer großen Zahl, gerade in hoch theoretischen Feldern. Und dann reden wir hier eben auch noch vom Quereinsteiger, der nicht so recht weis wo er wie Fuß fassen soll.

Wenn jemand seine Fachexpertise aus dem Studium in den Beruf einbringt, dann entweder weil sein Studium Berufsspezifisch ist (z. B. Medizin/Lehramt etc.) oder er hat in seiner akademischen Laufbahn schon die Wirtschaftskontakte geknüpft und wurde quasi von Firmen abgeworben.

Für die, die da nicht direkt den Bogen spannen konnten besteht der Job aus ganz andere Fachlichen qualitäten als auf der Uni.
Wenn mir eine Kunde eine Kennzahl vorsetzt, die er 2 Wochen lang zwischen Controlling und Fachbereich abgestimmt hat und ich schaue mir die Erhebungsformel an und sehe in Sekunden, dass wir nachschärfen müssen weil sich aktuell 6 der 9 enthaltenen Faktore raus kürzen. Dann sind das aber keine mathemetischen Skills die ich mir in Studium angeeignet hätte.
Wohl aber zu wissen wie ich reale Problemstellungen formalisiere und in eine regide Form bringe die eine technische Implementation zulässt, sowie meinen Kunden dahingehend beraten kann welche Randfälle mit dieser Kennzahl problmematisch sind.

Sprich ich nutze viel Skills die ich mir unter anderen im Studium aneignen musste, es sind nur nicht die fachspezifischen Skills des Studiums selbst.
 
@Keylan das jetzt auch nicht so gemeint, dass du deinen Studium kacke fandest, sondern auf diesen immer wiederkehrenden Grundthenor gemünzt, dass das Studium eh nicht so viel fürs Berufsleben zählt und Erfahrung im Job so viel wichtiger sind und man sich das Studieren doch auch gleich ganz sparen kann...
 
speedy55 schrieb:
Muss aber in den ersten Monaten alles selbst erlernen, was in Richtung PHP, SQL, Server usw. läuft.
[......]
Eine (verk.) Ausbildung als FiSi finde ich mit seinen Quali. schwachsinnig.
Ich denke als stud. Master hat man mehr Wissen, als einer aus der Ausbildung.
Warum muss er denn PHP, SQL, Server erlernen ? Laut dir weiß er doch als M.Sc. mehr als jeder Ausgebildeter ? :rolleyes:
 
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speedy55 schrieb:
Ich denke als stud. Master hat man mehr Wissen, als einer aus der Ausbildung.
Man darf Wissen nicht mit Fähigkeiten (u.a. Methoden um Wissen anzuwenden) vermischen. Wissen (zumindest Grundlagenwissen) veraltet relativ langsam, bei Fähigkeiten sieht es anders aus.

Eine Ausbildung zielt sehr stark darauf ab, unmittelbar berufsbezogene Fähigkeiten zu vermitteln, ein Studium (vor allem an einer Universität) eher darauf langfristig gültiges Grundlage wissen zu vermitteln.
Grundsätzlich hat ein Universitätsstudium eine wissenschaftliche Karriere zum Ziel, das man damit auch alternativ in die Wirtschaft gehen kann, ist eher eine "Nebeneffekt"

speedy55 schrieb:
D.h. dort wurden Programme und Auswertungstools (mit Fortran und C) geschreiben/programmiert, numerische Simulationen durchgeführt ... also halt auch Richtung Coding, Fehlersuche mit Anwendung.
Heute wird halt z.B. im Bereich Data Science oft mit Python gearbeitet, die rechenintensiven Teile werden dabei von Libraries erledigt (z.B. Pandas). Generell baut Softwareentwicklung heute sehr stark auf Tools, Frameworks und Libraries auf, während man vor z.B. 20 Jahren eher alles "zu Fuß" programmiert hat.
D.h. es ist wichtig das man sich im jeweiligen zur Thematik passenden "Ökosystem" auskennt.

speedy55 schrieb:
Erstmal muss ich sagen, dass sein bisherigen Lebenslauf sich in meinen Augen gut macht. Keine Lücken drin, hinterlasst einen guten Eindruck.
Die Frage ist halt immer wie nützlich sind die bisherigen Stationen im Lebenslauf für den jetzigen Job.
speedy55 schrieb:
Wenn ich die Studis heute so sehe, kann ich nur mit den Kopf schütteln: teilweise Ende 20 und noch keinen Bachelor oder Ausbildung in der Tasche.
Es gibt aber auch viele, die mit 25/26 einen Master + Auslandssemester usw. haben. Dein Freund konkurriert nicht mit den Low-Performern sondern mit den medium+High Performern.
 
Nichts für ungut … aber ich denke, man kann den Thread hier schließen. Irgendwie weichen wir immer wieder von der eigentliche Threadfrage ab. Einiges ist hilfreich, einiges aber auch nicht.
 
speedy55 schrieb:
Irgendwie weichen wir immer wieder von der eigentliche Threadfrage ab. Einiges ist hilfreich, einiges aber auch nicht.
Was erwartest Du denn von einer so unscharf gestellten Frage:
speedy55 schrieb:
Meine Frage wäre, wie gut man mit der Ausbildung als Quereinsteiger in die IT kommen kann?
"in die IT": Das reicht ja vom 1st Level Support im Callcenter bis hin zum CIO eines Unternehmens. Allein damit kann man beliebig spekulieren.

Um konkreter zu werden:
Würde ich jemand mit diesem Lebenslauf:
speedy55 schrieb:
Abgeschlossene Metallausbildung, Abitur nachgeholt, Studium Bachelor und Master of Science der Physik (Richtung theoretische und mathematische Physik). Hat nach dem Studium sein Nebenhobby 'Dozent' zum Beruf gemacht. Bis zur COVID-Pandemie mehr oder weniger über Wasser gehalten (als freier Mitarbeiter, teils angestellt).
als Entwickler einstellen?
Nein.

Mein Hintergrund:
Ich arbeite seit 30 Jahren im Bereich Softwareentwicklung und habe in einem großen Teil dieser Zeit Personalverantwortung gehabt und in der Zeit unzählige Leute eingestellt (habe leider kein Buch über die Zahl geführt...).

Grund: Es fehlt vor allem an Wissen über aktuelle Software-"Ecosysteme"
 
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Das ist immerhin mal eine vernünftige Aussage!
Wenn ich aber teils die Kommentare lese, über die bisherige Motivation und Haltung über Pendeln, gar Umziehen in irgendeine Großstadt … brauch ich nicht.
Ich habe ja erläutert, warum man nicht Pendeln möchte. Und klar, … Promotion ins Auge gefasst, aber nichts bekommen … es läuft nicht immer alles perfekt im Leben. Aus diesem Grund die Frage als Quereinsteiger in die IT.
 
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