Joplin müllt Hosted Nextcloud zu

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Mickey Cohen

Gast
Hallo,

ich habe Joplin mit meiner hosted Nextcloud Instanz synchronisiert.

Das problem ist, dass Joplin unglaublich viel Datenmüll in meinem Netxcloud-Papierkorb erzeugt. Musste neulich 40.000 Dateien aus dem Papierkorb entfernen: WTF?

Das sind alles so ".lock"-Files etc. Joplin oder Nextcloud verschiebt die anscheinend in den Papierkorb anstatt sie direkt zu löschen.

Kann man dagegen was machen? Ich habe nicht unbeschränkt zugriff auf die nextcloud-konfiguration, da es - wie gesagt - eine hosted instanz ist. Ich kann also grds. nur das ändern, das ich über das Nextcloud-Webinterface einstellen kann.

Vielen Dank!
 
Also liegt deine Joplin-Anwendung auf NextCloud? Oder machst du das "The notes can be securely synchronised using end-to-end encryption with various cloud services including Nextcloud". Vermutlich letzteres, da erfolgt der Zugriff via webdav und vermutlich werden da dann die .lock-Dateien geschrieben.

Du könntest die .lock-Dateien in die NextCloud-Ignore-Liste aufnehmen, aber das würde dann heißen, dass zwei Instanzen zeitgleich auf unterschiedlichen Geräten laufen könnten.

Kann deine Erfahrung nach kurzem Versuch leider nur teilen. Scheint ein nettes Programm zu sein, aber ich bearbeite meine MD-Dateien bis auf weiteres nach wie vor direkt im Browser auf NextCloud.
 
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ich habe die Synchronisation "über" die Joplin-Einstellungen, also "The notes can be securely synchronised using end-to-end encryption with various cloud services including Nextcloud" eingerichtet.

das dumme ist, die automatische Papierkorbentleerung lässt sich nur über die Nextcloud-Server config-files ändern, auf die habe ich aber keinen Zugriff, da ja fremdghosted.

könnte ich grds. ein webdav-skript schreiben, das den Papierkorb löscht, das ich dann von meinen client-pcs zB. jede Woche automatisch ausführe? dann würde der Papierkorb zumindest nich so krass anwachsen. das waren glaub ich so 2-3 Monate, in denen sich das angesammelt hatte. beim löschen ist dann auch regelmäßig sogar das Webinterface abgestürzt...
 
Also auf den ersten Blick gefällt mir Joplin auch gut.
Aber für einen Sync mit NextCloud hat mir das Ding leider irgendwie zu viel Overhead.

Ich bin am Überlegen, ob ich die MD-Dateien nicht einfach über den NextCloud-Client selbst syncen lasse, also über den Ordner, der eh schon gesynct wird. Da braucht es dann auch kein Sync-Intervall.

Ähm, speichert das Ding alles in einer SQLite-Datenbank und nicht in einfachen .md-Dateien? oO
 
das verzeichnis lokal zu speichern und über den nextcloud-client zu synchronisieren wäre auch noch eine möglichkeit, allerdings nur so halb, da ich Joplin auch auf meinen android-geräten verwende. dort kann man die synchronisierung unmöglich dem nextcloud-client überlassen (rechte, energiesparen, ...).

meine notizen im browser mit einer nextcloud-app bearbeiten fällt leider auch flach, da ich joplin u.a. extra gewählt habe, um meine notizen zu verschlüsseln.
 
Ja, dann ist das Synchronisieren über den NextCloud-Client für dich so oder so keine Option.
An das Bearbeiten auf einem Mobilgerät hab ich gar nicht gedacht.

Was spricht bei dir genau gegen die Bearbeitung aus der NextCloud-App heraus? Also bei mir liegen die Notizen halt in /Notizen und da sind die .md-Dateien. Okay, dann hast du immer noch keinen vernünftigen Desktop-Client zur Bearbeitung.

Habe mal VS Code getestet, das wäre ja nicht schlecht, aber da ist das Vorschau-Fenster eben nicht an die geöffnete/gewählte Datei gekoppelt, das ist eigentlich nur ein normales Editor-Fenster, das halt die Vorschau einer Datei anzeigt. Nicht ganz das, wie ich mir ein Vorschau-Fenster vorstellen würde. Evtl gibts da aber auch bessere Extensions, habe noch nicht lange geschaut.
 
Hätte noch eine Idee: ich könnte auf der Nextcloud einen extra Benutzer anlegen und für diesen Benutzer die Nextcloud-App "Deleted Files" deaktivieren, das geht nämlich vom Web-Interface aus.

Jetzt müsste mir nur noch jemand verraten, ob das tatsächlich dazu führt, dass Dateien auch wirklich direkt gelöscht werden.

Ein Kurztest hat Folgendes ergeben:

Test 1:
-> Deleted Files App ist aktiviert
-> habe Testdatei gelöscht
-> Testdatei ist im Papierkorb
-> habe Deleted Files App deaktiviert
-> Papierkorb ist über das Webinterface nicht mehr erreichbar
-> habe Deleted Files App wieder reaktiviert
=> Testdatei ist immer noch im Papierkorb

Test 2:
-> Deleted Files App ist deaktiviert
-> habe Testdatei2 gelöscht
-> habe Deleted Files App aktiviert
=> Testdatei2 ist nicht im Papierkorb (-> Frage: wurde sie also direkt gelöscht oder wird sie nur nicht angezeigt?)

Das sagt jetzt leider nur bedingt etwas über das Verhalten im Backend aus.
 
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Naja, das sollte schon gehen. Für NextCloud ist das nicht von einer normalen "Nutzeraktion" zu unterscheiden, was Joplin da macht.
 
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ich dachte eher das verhalten im backend von nextcloud.

nur weil das nextcloud-webinterface (frontend) mir bestimmte dateien nicht im papierkorb anzeigt, heisst das ja noch nicht zwingend, dass im dahinterliegenden dateisystem keine dateien im papierkorb liegen.

insbesondere vor dem hintergrund, dass man die einstellungen bzgl. des papierkorbs anscheinend nur über config-dateien im backend vornehmen kann frage ich mich, wieso das deaktivieren des papierkorbs über eine app im frontend möglich ist.
zudem ja auch mein Test1 ergeben hat, dass durch das deaktivieren der App der vorhandene papierkorb jedenfalls nicht gelöscht wird.
 
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so, habe das problem jetzt gelöst:

nachdem man die "Deleted Files" app ohnehin nur entweder für ALLE oder GARKEINEN nextcloud-user aktivieren/deaktivieren kann, bleibt als einzige möglichkeit ein automatisierter delete-call via webdav.

da ich für mein tagesgeschäft gerne einen papierkorb hätte, habe ich für joplin einen extra nextcloud-user erstellt, bei dem ich den papierkorb löschen kann, ohne versehentlich versehentlich gelöschte dateien ganz zu löschen.

dann habe ich auf meinem raspberry pi 4b (ubuntu 24.04 server) einfach einen systemd service+timer erstellt, der alle 3h einen webdav-befehl zum löschen des papierkorbs an nextcloud sendet:

Datei "emptytrash.service":
Code:
[Unit]
Description=Empties trashbin of user account "USER" on Nextcloud via webDAV command because Joplin creates a huge amount of .lock-files etc. that otherwise will fill up the trashbin very fast.

[Service]
Type=oneshot
ExecStart=/bin/bash -c 'curl -u <USER>:<PASSWORD> -X DELETE <Adresse-zur-Nextcloud>/remote.php/dav/trashbin/<USER>/trash'

[Install]
WantedBy=default.target

Datei "emptytrash.timer":
Code:
[Unit]
Description=Timer for emptytrash.service, executes every 3 hours. Seems to use UTC time zone.

[Timer]
OnCalendar=*-*-* 00,03,06,09,12,15,18,21:00:00
Persistent=true
Unit=emptytrash.service

[Install]
WantedBy=timers.target

die beiden dateien emptytrash.service und emptytrash.timer in den ordner

Code:
~/.config/systemd/user

ablegen (ggf. erst verzeichnis erstellen) und dann bei systemd "anmelden":

Code:
$ systemctl --user enable emptytrash.service
$ systemctl --user enable emptytrash.timer
$ systemctl --user start emptytrash.service
$ systemctl --user start emptytrash.timer
 
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