JouJye BW-B520JL im Test
Inhaltsverzeichnis:
Einleitung
Test-Equipment
Spezifikationen des Herstellers
Verpackung / Lieferumfang
Details / Verarbeitung
- äußere Details
- innere Details
Praxis
- Einbau
- Lautstärke
Messungen
- Spannungen
- Leistungsaufnahme
Fazit
Einleitung
JouJye wurde 1997 gegründet und hat eigene Fertigungen in Süd-Ost Asien. Sie sind in der Lage bis zu 300.000 Netzteile innerhalb eines Monats zu fertigen. Bis jetzt hat JouJye Netzteile im Budget Bereich gefertigt. Doch von nun an möchte JouJye den Mittelklasse Markt mit ihrer neuen Serie erobern.
Test-Equipment
Testsystem
Messgeräte
Als Messgerät verwende ich ein "Voltcraft VC120". Mit diesem Messgerät werde ich die Spannungsabweichung, der Netzteile messen.
Um die Leistungsaufnahme festzustellen, verwende ich ein "Voltcraft Energycheck 3000 Monitor".
Vergleichsnetzteile
Ein Vergleich mit Konkurrenz Netzteilen hat bei mir große Priorität. Folgende Netzteile werden zum Vergleich eingesetzt:
OCZ ZT 550W
Corsair TX550M
Antec VP550P
Rasurbo Real&Power 550W
Spezifikationen des Herstellers
- ATX12V Version 2.3
- 80+ Bronze
- gesleevte Kabel
- Geräuscharmer 120mm Lüfter mit doppeltem Kugellager
- Active PFC
- Japanische 105°C Kondensatoren
Kabelstränge
- ATX 20+4Pin (55cm)
- 4+4 Pin CPU EPS (65cm)
- 2x PCIe 6+2 Pin (55cm)
- 2x 3 Sata Stecker
- 2x 3 Molex Stecker
- 1x FDD
Schutzschaltungen
- Überstromschutz (OCP)
- Überspannungsschutz (OVP)
- Schutz vor Kurzschlüssen (SCP)
- Überlastungsschutz (OPP)
Besonderheit: Multi-link Stecker
Dieser Stecker ermöglicht es zwei JouJye Netzteile miteinander zu verbinden. Falls aufgrund einer zweiten Grafikkarte das ursprüngliche Netzteil zu unterdimensioniert ist, kann mit Hilfe der Multilink Verbindung ein zweites Netzteil betrieben werden. Es muss sich allerdings ebenfalls um ein JouJye Netzteil handeln.
Verpackung / Lieferumfang
Die Verpackung wurde von JouJye schon sehr interessant gestaltet. Neben der Leistungsangabe werden auch einige technische Features abgebildet. Alle Informationen, die auf der Verpackung zu finden sind, sind in mehreren Sprachen aufgedruckt. Schon jetzt auf der Verpackung kann man den späteren Farbkontrast erkennen, der zum Großteil Schwarz und Grün beinhalten wird. Interessant ist auch das Diagramm, das den Verlauf der Lüfterdrehzahl in Abhängigkeit der Auslastung angibt.
Lieferumfang
Der Lieferumfang besteht aus dem Link Kabel, einem Kaltgeräte Kabel und einer Anleitung, die in mehreren Sprachen verfasst wurde.
Details / Verarbeitung
Äußere Details
Äußerlich wirkt das Gerät sehr kontrastreich. Es ist im Großen und Ganzen schwarz gehalten, nur der Aufkleber setzt einen Kontrast aus schwarz und grün. Bei der Lackierung handelt es sich um einen leicht rauen matt schwarzen Lack, der zudem recht kratzfest ist. An den Gehäuse Seiten ist jeweils ein Aufkleber angebracht, der farbliche Akzente setzt. Auf dem Boden des Netzteils sind nochmal die genauen Leistungsdaten aufgeführt.
Die Verarbeitung des Gehäuses und der restlichen Äußerlichkeiten überzeugt auf ganzer Linie.
Innere Details
Schon auf den ersten Blick erkennt man die S12 II Platine von Seasonic.
Der erste Teil der Eingangsfilterung sitzt auf einer Platine, die sich hinter dem Strom Eingang befindet. Bestückt ist sie mit einem X-Kondensator, zwei Y-Kondensatoren und einem Ferit Kern.
Die Eingangsfilterung setzt sich dann auf der Haupt-Platine mit einem X-Kondensator, zwei Y-Kondensatoren, einem MOV und zweier Ferit Kerne fort.
Der Primär Kondensator kommt von Nippon-Chemicon (105°C, 470 μF, 400V).
Auf der Sekundären Seite kommen auch 105°C spezifizierte Kondensatoren von Nippon-Chemicon zum Einsatz.
Auf dieser kleinen Platine befindet sich ein PFC/PWM Controller von Infineon (ICE1CS02).
Der Lüfter kommt von ADDA (AD1212MB-A70GL), der ein leises Rattern mit sich bringt.
Die Lötqualität ist eher im Oberen Durchschnitt, was aber aber angesichts des Preises wiederum völlig im Rahmen ist. An ein paar Stellen sind die Lötstellen etwas unsauber und Kabelenden hätten entfernt werden sollen.
Praxis
Einbau
Beim Einbau in mein Gehäuse (Obsidian 700D) ist mir aufgefallen, dass die Kabellängen ausreichend dimensioniert sind. Sehr gut gefallen mir auch die gut genormten Stecker. Vor allem die Sata Stecker lassen sich leicht anbringen, sitzen aber dennoch stabil und fest. Das fehlende Kabelmanagement stört nicht besonders, da das Netzteil nicht übermäßig viele Anschlüsse besitzt, bzw. genau die richtige Anzahl für mein System. Das soll bedeuten, dass kein Kabel frei herum liegt und stören könnte. Auffallen sind die recht steifen Kabel, möglicherweise liegt das an dem recht straff gezogenen Sleeves.
Lautstärke
Bei der Lautstärke ist meine Meinung zweigeteilt. Im IDLE verhält sich das Gerät sehr unauffällig, der Lüfter dreht sehr langsam. Warme Luft tritt kaum aus. Allerdings kann man sporadisch ein leises hochfrequentes Spulenfiepen wahrnehmen, das aber nicht stört. Insgesamt ist die Lautstärke im IDLE mehr als in Ordnung. Unter Last (75% Auslastung) sieht das ganze schon anders aus, hier dreht der Temperatur gesteuerte Lüfter sehr weit auf. Das Netzteil saugt regelrecht die Luft auf, aber scheinbar ist das nötig, da am Luftausgang doch sehr warme Luft herausströmt. Der Lüfter dreht hier mit rund 2000 U/min, zudem ist ein Spulenfiepen wahrnehmbar, das aber im eingebauten Zustand nicht störe dürfte.
Messungen
Spannungen
Wie es heutzutage fast schon üblich ist, gibt es keine Auffälligkeiten in Bezug auf die Spannungen.
Leistungsaufnahme
Mittlerweile habe ich einige Werte der Leistungsaufnahme verschiedener Netzteile gesammelt. Wie zu sehen ist, liegen alle Netzteile recht nah beisammen, da die Netzteile nicht höher als mit 80+ Bronze spezifiziert sind. Das momentane Test Objekt von JouJye reiht sich meist im Mittelfeld ein. Im IDLE ist die Leistungsaufnahme etwas höher. Bei den Last Tests reiht es sich im Oberen Mittelfeld ein, was sich sehen lassen kann.
Fazit
Insgesamt hat JouJye ein gutes Mittelklasse Netzteil auf den Markt gebracht, das auf die bewährte S12 II Plattform von Seasonic zurückgreift. Äußerlich bringt das Netzteil kaum Neues mit sich, was nicht weiter schlimm ist. JouJye setzt hier auf einen grün schwarzen Kontrast, der sicher bei einigen gut ankommt. Auch die Kabelaufteilung ist sehr gelungen, es gibt von keiner Stecker Sorte zu wenig oder zu viel, was bei einem Netzteil ohne Kabelmanagement durchaus sehr wichtig sein kann. Die Elektronik des Netzteils überzeugt durchaus, es wurden zum Großteil hochwertige Bauteile verwendet, wie zum Beispiel der primär Kondensator. Vertrauen in das Netzteil erweckt natürlich auch die sehr bekannte Seasonic Basis. Bei der Lautstärke besteht noch etwas Optimierungsbedarf, wo es im IDLE wirklich sehr leise arbeitet, so ist es unter Last sehr laut. Nicht verwunderlich, da der Lüfter mit bis zu 2000 U/min dreht. In der Verbrauchsmessung kann sich das Netzteil im oberen Mittelfeld einordnen, was absolut in Ordnung ist. Ausehen erregt natürlich die Multilink Funktion, mit der man zwei Netzteile miteinander verbinden kann. Hier ist JouJye konkurrenzlos. Momentan ist das Netzteil für rund 75€ im Preisvergleich gelistet, allerdings wird sich der Preis mit der Zeit nach unten korrigieren, da das Gerät noch nicht flächendeckend verfügbar ist. Der Silberaward ist damit absolut angemessen.
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