Kaltstart benötigt 2 Minuten. Verdacht: CMOS-Batterie

JohnHektor

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Grüße Euch,
mein frisch gebackener PC lief eigentlich ganz fein! Bis mir der Undervolting-Optimierungswahn vielleicht etwas verschossen hat. Finden wir es heraus.

Zunächst, verbaut ist:
AMD Ryzen 9 7900X3D
Gigabyte B650 Aorus Elite Ax (+aktuelles BIOS)
MSI 4080 Suprim X
Corsair RM850e 850W Netzteil
Corsair Vengence 64GB DDR5-5600 (XMP-Profil aktiv)
SanDisk Ultra 3D 1TB / Samsung SSD 980 PRO 1TB / Seagate HDD 2TB
Windows 11 Pro

Gut, 2 Minuten sind nicht viel, aber sie sind sehr ungewöhnlich in Anbetracht der Tatsache, dass der Kaltstart mal seit Zusammenbau weniger als 30 Sekunden benötigt hat. Vorab: meine undergevoltete GPU und mein undergevolteter CPU haben bis dato Gaming (Red Dead Redemption 2, Ultra-Preset, WQHD) und Stresstest mühelos überstanden. Das System läuft auch trotz Kaltstart-Problemen ohne Mucken. Dennoch bereiten mir die längeren Boots unruhige Gedanken. Reihenfolge der Ereignisse:
  • PC läuft fein mit Curve Optimizer; All Cores; -25 / PPT Limit 180 W
  • Optimierungswahn packt mich. Setze CO -27. Nach dem Speichern im BIOS bleibt der Bildschirm schwarz, die rote LED am Mainboard leuchtet, die Lüfter laufen, nichts passiert, kein Bootvorgang.
  • Ich würge den PC ab, setze den NT-Schalter auf aus und nehme den PC vom Strom. Dann popel ich vorsichtig die CMOS-Batterie heraus. BIOS ist erfolgreich resettet.
  • Ich setze CO -26. Gleiches Verhalten: Bildschirm schwarz, rote LED, laufende Lüfter, kein Bootvorgang. Ungeduld.
  • Gleiches Prozedere. BIOS ist erfolgreich resettet.
  • CO wieder auf -25. Wieder: Bildschirm schwarz, rote LED, laufende Lüfter, kein Bootvorgang. Ungeduld.
  • Gleiches Prozedere. BIOS ist erfolgreich resettet. Vielleicht habe ich im BIOS eine Einstellung verstellt? In meinem Kopf dreht sich alles um die Frage: Wie oft darf man eigentlich das CMOS löschen? Schadet das der Batterie, dem Mainboard?
  • CO bleibt auf -25. Lief doch immer schon! Einstellungen sind fein. Speichern, Neustart.
  • Dieses mal gebe ich dem PC mehr Zeit. Nach jedem BIOS Reset hat es auch einige Zeit gebraucht, bis ich überhaupt ins BIOS kam. PC scheint irgendwie außer Puste zu sein. Tadaa! Nach gefühlten Minuten erscheint das Windows-Logo und ich bin drin.
  • Gaming, CPU-Stresstest keine Probleme. Neustarts wieder in Sekunden. Allerdings: Boots nach längerem Aus + Kaltstarts brauchen wieder mehrere Minuten.
Insgesamt hat der PC schon vier CMOS-Löschungen durchlaufen. Eine Löschung kurz nach Ersteinrichtungen, dann drei weitere binnen kurzer Zeit wegen meines CO-Zahlenwahns. Bin ich zu fahrlässig mit der Technik umgegangen? In einem CB-Eintrag habe ich mal aufgefangen, dass sich die Mainboard-Batterie durch mehrfaches Herausnehmen schnell abnutzen kann. Sollte also ein Wechsel das Problem beheben?

Liebe Grüße!
 
Sollte es die CMOS-Batterie sein, wirst du direkt eine Warnung im BIOS-Post bekommen, diese müsstest du dann auch aktiv wegklicken. Sonst würde der Rechner nicht weiter starten.
 
Lass deinen Optimierungswahn weg. Und nein, die Batterie ist so neu, die kann noch nicht leer sein, und egal, wie oft du die rausnimmst - das stört die nicht. Außerdem geht so kein CMOS-Reset, schon seit einem Jahrzehnt nicht mehr
 
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Moin,

ist eventuell die Fast Boot Option im BIOS nicht aktiviert? Das würde zumindest erklären warum er bei Kaltstarts länger braucht und bei normalen Neustarts in Sekunden wieder da ist.
 
Drewkev schrieb:
Mich würde es wundern, wenn das an der CMOS-Batterie liegt.


Vielleicht mal hier ansetzen.

Ich habe jetzt nicht vor am Undervolting weiter herumzufeilen. Die Kaltstart-Probleme traten auf, nach dem ich drei weitere Male das CMOS gelöscht habe. Die Probleme bestehen mit BIOS-Einstellungen, die vor einem Tag noch keine Probleme verursacht haben. Erst seit den BIOS Resets.

Trase schrieb:
Moin,

ist eventuell die Fast Boot Option im BIOS nicht aktiviert? Das würde zumindest erklären warum er bei Kaltstarts länger braucht und bei normalen Neustarts in Sekunden wieder da ist.

Fast Boot war noch nie aktiviert im BIOS ;) Ich probiere es mal aus!
 
Dann meine ich BIOS Resets (Ich dachte: Batterie raus = BIOS Reset = CMOS Löschung)...
Nun, ich bin hardwaretechnisch noch recht grün hinter den Ohren und manchmal ungeduldig. Nachdem das System von Setzen auf CO -27 + BIOS speichern/beenden nicht gleich wie gewohnt hochgefahren ist, dachte ich: Ach Mist, -27 packt der CPU nicht, probieren wir's mit -26 und so kam der Stein ins rollen 👀
 
JohnHektor schrieb:
Gut, 2 Minuten sind nicht viel, aber sie sind sehr ungewöhnlich in Anbetracht der Tatsache, dass der Kaltstart mal seit Zusammenbau weniger als 30 Sekunden benötigt hat.
Normalerweise sind so lange Zeiten ein Hinweis, das im BIOS etwas eingestellt ist, dass einen erfolgreichen Start verhindert. Das BIOS probiert dann ggf. irgendwelche Fallback Einstellungen, bis es booten kann.

Das passiert z.B. auch wenn man neue RAMs einbaut und die z.B. mit den bisherigen Einstellungen nicht gehen.


Im ersten Schritt die Werksteinstellungen vom BIOS wieder laden.

Hat das Mainboard keinen CMOS Reset Pin?

Batterie raus ist kein zuverlässiger Reset, das CMOS RAM kann den Inhalt stundenlang behalten. Es gibt zwar eine Prüfsumme, sodass ein teilgelöschtes RAM in der Regel dazu führt, dass das RAM neu initialisiert wird (Meldung: CMOS Checksum Error), aber auch das ist nicht 100% sicher.

Es ist auch fraglich ob moderne Mainboards noch alle Daten im CMOS-RAM speichern (das ist eigentlich ein veraltetes Konzept, was beim PC nur aus historischen Gründen überlebt habt, und man für die Echtzeit Uhr sowieso eine Batterie braucht...), und nicht einen Teil auch im Flash ablegen.

Daher: Entweder CMOS Reset Pin des Mainboards benutzen, oder BIOS auf Werksreset.
 
TomH22 schrieb:
Daher: Entweder CMOS Reset Pin des Mainboards benutzen, oder BIOS auf Werksreset.
Danke für deine Ausführungen. Nachdem ich jedes einzelne Mal die Batterie herausgenommen habe, erschien auch jedes mal die Erstmeldung im BIOS, dass es zurückgesetzt wurde. Du meinst wahrscheinlich, dass ich das System mal eine Weile in Werkseinstellungen benutzen und beobachten soll?

Das Mainboard hat einen Clear CMOS jumper über der Batteriehalterung:
Use this jumper to clear the BIOS configuration and reset the CMOS values to factory defaults. To clear the CMOS values, use a metal object like a screwdriver to touch the two pins for a few seconds.
Das könnte ich mal machen richtig?
 
JohnHektor schrieb:
Du meinst wahrscheinlich, dass ich das System mal eine Weile in Werkseinstellungen benutzen und beobachten soll?
Ja, das ist immer das erste was man bei diese Art Problemen tun sollte.

JohnHektor schrieb:
Das könnte ich mal machen richtig?
Genau. Hat Dein Gehäuse einen Reset Taster? Dann kannst Du für solche Experimente auch den Reset Taster anstatt an Reset and die CMOS Clear Pin anschließen. Dann kannst Du den CMOS Reset sehr bequem machen.
Reset braucht man nicht, 15 Sekunden Power Knopf Drücken bewirkt dasselbe.
 
Nun, das System läuft unter den gleichen BIOS Einstellungen, die vorher keine Kaltstart-Probleme machten. Daher lief das System nie lange unter Werkseinstellungen, da ich meine BIOS Konfiguration ausgeschlossen habe.

Heißt, das längere Berühren des CMOS Jumpers mit Schraubenzieher oder Büroklammer könnte das Kaltstart-Problem beheben? 🌝 Mit der Bedingung, ich stelle dann gleich wieder meine BIOS-Änderungen ein.
Und ja, den Reset an den CMOS Clear Pin anzuschließen klingt nach einer schlauen Idee. Ich überlege mir das ;)
 
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