Kamera für Vlogs?!? mit bestimmten Anforderungen gesucht

Captain Flint

Lt. Commander
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Hallo Leute.

Ich komme aus der 3D Druck und Modellbauecke und habe einen laufenden TikTok Kanal, sowie einen Blog und YouTube Kanal (im Aufbau).
Ich stelle fest, es muss eine Kamera her, die Handys, auch wenn sie gut sind, reichen einfach nicht aus.
Da dachte ich, kein Problem, kauf einfach ne Panasonic Bridge Kamera und gut ist...

Stellte dann fest, Mist, ist doch komplizierter.

Die Hauptanwendungen für die Kamera sind in erster Linie, Filmen und Fotografieren von 3D Druckern, Modellen und Technik, sowie Vorgängen.
Da ich jedoch auch Resin Modelle bemale (Pinsel und Airbrush) soll die Kamera auch von oben den Vorgang filmen können ohne den Focus zu verlieren, bzw. mit einem festen Focus auf die Hände. Das gezappel mit unterschiedlicher Tiefe und Scharfstellen, geht gar nicht.
Zu sehen wären in dieser Perspektive nur die Hände und das Modell (Ausschnitt vermutlich um die 40x40cm bis 60x60cm je nach Höhe)
Auflösung für Filme braucht nicht 4k zu sein, FHD reicht aus, denke ich.

Interessant finde ich zB die SONY Vlog Kamera ZV-1 oder eine DJ Pocket?!?
Da ich von dieser Materie überhaupt keine Ahnung habe, würde ich mich über ein paar Tipps sehr freuen.

Angepeiltes Budget so zwischen 300,-€ und 600,-€ <> nur unter bestimmten Aspekten dürfte es ein wenig mehr kosten.

Danke euch :)
 
Fuer den angepeilten Zweck wuerde ich keine DJI Pocket 2 (?) nehmen. Die Sony ZV-1 wird mit ihrem groesseren Sensor (1") und lichtstarken Zoom besser geeignet sein. Es gibt hier* ein Tutorial mit einer ZV-1 und Top Down Aufnahmen (Start kurz bevor er Top Down zeigt). Er arbeitet mit AF aber die Kamera kann natuerlich auch auf MF umgeschaltet werden. Als Einstieg sicher gut geeignet und es gibt recht viele Tutorials fuer das richtige Setup mit diesem Modell.
Falls Du fuer die Zukunft ein bisschen flexibler bezueglich Sensorgroesse und Objektiven sein moechtest gibt es um 650-700 Euro auch APS Modelle (Sony ZV-E10, Nikon Z30). Die Kit-Objektive bieten umgerechnet etwa die gleiche Brennweite wie die ZV-1 (allerdings weniger Lichtstark). Falls Du in Zukunft aber auch Detailaufnahmen der Modelle machen moechtest kannst Du richtige Makroobjektive verwenden die einen Massstab 1:1 oder hoeher bieten. Allerdings ist die Tiefenschaerfe durch den groesseren Sensor bei aehnlichem Arbeitsabstand deutlich geringer. Deshalb muss gegenueber einem 1" Sensor im AF Modus oefters nachfokussiert werden was stoerend sein kann (Beispiel Top Down mit ZV-E10). Natuerlich kann auch hier auf MF umgeschaltet werden aber Arbeitsbereich der scharf abgebildet ist wird kleiner, braucht also ein bisschen mehr Aufmerksamkeit beim Setup.
Da Du mit Airbrush arbeiten moechtest wuerde ich mir auch einen Schutz des Objektivs ueberlegen um Farbablagerungen zu vermeiden. Bei den Kit-Objektiven der APS Kameras ist es relative einfach da Du einen normalen UV-Filter mit passendem Durchmesser verwenden kannst. Bei der ZV-1 waere die Anschaffung eines Filterkits ueberlegenswert (Beispiel).

* Das Video lohnt sich bereits fuer den Dialekt von David Harry
 
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Zwei Dinge vorweg:
1. Licht, Licht und nochmal Licht
Egal wie gut oder teuer deine Kamera war, wenn die Ausleuchtung schlecht bzw. zu dunkel ist, sieht jedes Bild / Video aus jeder Kamera schlecht aus. Sehr gute und teuere Kameras (meist Full-Frame) kommen länger mit schlechten Lichtverhältnissen aus als günstige Kameras.​
Es ist aber oft erstaunlich wie viel Bildqualität man seiner jetzigen (Smartphone-) Kamera noch rausholen kann bei guter Be- bzw. Ausleuchtung.​

2. Das Objektiv ist wichtiger als die Kamera (bzw. Kamera-Sensor)
Wichtiger als die Kamera selbst sind die Objektive, welche auch den größten Vorteil gegenüber deiner Smartphone darstellt. Zoom oder auch Teleobjektive gennant ermöglichen es dir verlustfreien optischen Zoom. Im Gegensatz zum Smartphone, wo fast ausschließlich auf digitalen Zoom, das bedeutet wenn du Zoom verlierst du deutlich an Bildqualität.​
Gute Objektive können schnell mehr kosten als die Kamera selbst und haben auch einen größeren Einfluss auf dem Bildqualität und Schärfe als der Sensor der Kamera.​
Mit dem Kauf einer Kamera bindet man sich an das Objektiv System des jeweiligen Hersteller. Objektiv von Sony sind nicht mit Canon kompatibel und umgekehrt. Je mehr Objekte man bereits für ein System (oft Mount genannt) gekauft hat desto schwerer fällt einen der Wechsel weil man für das neue Kamera System die Objektive neu kaufen muss.​




Zurück zur deiner eigentlichen Frage, wenn man sich etwas gescheites kaufen möchte ist dein Budget mit 500€ ziemlich knapp.
Allgemein Kameraequipment würde ich zu einem teuerem Hoppy zählen :heul:
Viele gute Objektive kosten bereits mehr als dein Budget, ohne eine Kamera.

Früher gab es noch eine Einsteigerklasse, die heutzutage kaum mehr existent ist, da Smartphone Kameras deutlich besser geworden sind. Die neuen Flaggschiff Smartphones schießen oft bessere Bilder als günstige Kompatkameras.

Da hängt es jetzt noch stark davon ab welches Smartphone du aktuell zum Filmen verwendest.

Bei deinem Budget würde ich auf dem Gebrauchtmarkt (Ebay und Co.) umschauen. In deinem Preisbereich neu zu kaufen lohnt sich fast nicht meiner Meinung nach.

Zu deinen zwei genannten Vorschläge:

DJI Osmo Pocket 3
  • Sehr gute Vlog Kamera für unterwegs beim Reisen wenn du viele schnelle Kamerabewegung hast.
  • Super wenn du dich und dein Gesicht filmen möchtest
  • Sehr einsteigerfreundlich und einfach zu bedienen dafür fehlt es auf der anderen Seite an Einstellungen
  • Weniger gut für Nahaufnahme geeignet da ein optischer Zoom fehlt (Festbrennweite, 20mm, F2.0)
  • Ich weiß nicht ob man bei der DJI Osmo Pocket 3 einen festen Fokus einstellen kannst, die Einstellmöglichkeiten werden aber sicher deutlich hinter klassischen Kameras zurückliegen.

Sony ZV-1
  • Kompaktkamera mit optischen Zoom damit sowohl für Weitwinkel als auch Nahaufnahmen besser geeignet
  • Sehr gut für statische Aufnahmen mit wenig Kamerabewegung (also Kamera fest montiert, das filmende Objekt darf sich natürlich auch schnell bewegen)
  • Weniger gut für schelle Kamerabewegung geeignet wie zum Beispiel beim vloggen wenn man die Kamera mit dem Arm hält.
  • Fest eingebautes Zoomobjektiv das nicht ausgewechselt werden kann.
  • Sehr viel mehr Einstellmöglichkeiten als bei der DJI, die meisten Sony Kameras bieten an einen festen Fokus zu aktivieren.

Ansonsten kann ich mich an meinem Vorredner anschließen, ich würde dir eher zur einer Kamera mit wechselbaren Objektiv raten.
Damit bist du später deutlich flexibler.

Der Einstieg wird aber auch erstmal mehr kosten, dafür hast du aber später auch mehr Möglichkeiten, wie an der Kamera externe Mikrofone anzuschließen für einen besseren Sound. Der Sound wird nämlich viel zu oft vernachlässigt und ist genau so wichtig wie ein gutes Bild.

Zum Schluss noch folgendes, wenn möglich erstelle deine Videos in 4K, insbesondere beim bemalten Modellbau. Einerseits werden sich sicher einige Zuschauer über die bessere Bildqualität freuen andererseits hast du die Möglichkeit die Videos für TikTok wiederzuverwenden. Zudem ist die YouTube Video-Komprimierung schrecklich, ich mag es echt nicht auf dem großen Fernseher Videos auf Full-HD anzuschauen, auf dem Smartphone ist es egal.

Meine Empfehlung , würde lauten alle Videos Querformat zu schießen Nachträglich diese Videos für TikTok nur zu „cropen“ also ein Hochformat Bildausschnitt zu erstellen. In 4K wirst du dann noch eine gute Bildqualität für TikTok erhalten.

Und eine Bitte noch, Speichere alle unbearbeiteten Videos ab bevor du diese bearbeitest und hebe diese auf. Hauptsächlich falls du alte Clips in einem neuen Video wiederverwenden willst ohne Generationsverlust zu erhalten. Und Speicherplatz kostet ja kaum mehr was.
Ergänzung ()

schneup schrieb:
Fuer den angepeilten Zweck wuerde ich keine DJI Pocket nehmen. Die Sony ZV-1 wird mit ihrem groesseren Sensor (1") und lichtstarken Zoom besser geeignet sein.
Die neue DJI Osmo Pocket 3 hat doch neuerdings auch einen 1-Zoll-CMOS-Sensor ;)
 
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Anakin Solo schrieb:
Die neue DJI Osmo Pocket 3 hat doch neuerdings auch einen 1-Zoll-CMOS-Sensor ;)
Bei Preis verguckt (Pocket 3 creative combo lag ueber dem Budget), deshalb die Pocket 2 angenommen. Die Kamera alleine waere im Budget. Aber Du hast gut beschrieben wieso auch die Pocket 3 keine gute Wahl gegenueber der ZV-1 ist.
 
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schneup schrieb:
Falls Du fuer die Zukunft ein bisschen flexibler bezueglich Sensorgroesse und Objektiven sein moechtest
Mein Gedanke war, "erstmal" eine AiO Kamera kaufen für das angestrebte Budget (ca.) und wenn das auf Dauer erfolgreich laufen sollte/könnte, eine weitere Kamera (mit anderen Eigenschaften) dazu kaufen.
Anakin Solo schrieb:
1. Licht, Licht und nochmal Licht
Davon habe ich tatsächlich eine Menge, sonst könnte ich die Malerei gar nicht betreiben :)
Anakin Solo schrieb:
Allgemein Kameraequipment würde ich zu einem teuerem Hoppy zählen
Ja, das ist mir "leider" bewusst 😢
Anakin Solo schrieb:
wenn möglich erstelle deine Videos in 4K, insbesondere beim bemalten Modellbau.
Ah OK, die Hinweise, auch betreffend Ausschnitt etc. sind wirklich hilfreich. Hatte ich gar nicht bedacht 😎
Anakin Solo schrieb:
also Kamera fest montiert
Ja genau, für die Modellmalerei soll die Kamera in einem Alurahmen über dem Objekt fest montiert werden.

Irgendwo hatte ich noch eine SONY gesehen die von 1250,-€ auf gute 800,-€ reduziert war, habs natürlich nicht gespeichert weil nicht im Budget 😕

Aber gut, dank euch habe ich eine Vielzahl nutzlicher Informationen. Damit kann ich arbeiten.

Vielen Dank und einen schönen Sonntag.
 
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