News Kartellamt: Google muss keine Verlagstexte erwerben

Andy

Tagträumer
Teammitglied
Registriert
Mai 2003
Beiträge
7.911
Das Bundeskartellamt will vorerst nicht in den Streit zwischen Google und den Verlagen eingreifen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Google hatte zuvor angekündigt, Artikel von Verlagen, die in der VG Media organisiert sind, in den Suchergebnissen nur noch in begrenztem Umfang darzustellen.

Zur News: Kartellamt: Google muss keine Verlagstexte erwerben
 
Wer das Geschäftmodell der VG Media mal weiterspinnt, kommt nur zu 2 weiteren Möglichkeiten:
1. Entweder das Gesetz wird angepasst. Die Lobby war ja bisher schon groß genug um überhaupt eines zu schaffen.
2. Die Verlage jammern so lange weiter bis für den 'Qualitätsjournalismus' eine eigene Kultursteuer a la GEZ eingeführt wird. Denn was die ÖR können, kann die VG Media schon lange! Sonst würde man sich ja auch diskriminiert fühlen und nicht mehr leben wollen.

Die VG Media ist sicher nicht so dumm, wie sie uns grad glauben machen will. Da kommt sicher noch was.
 
Die Typen von VG Media sind ja mal echt lustig... "Erpresser" passt ja in dem Fall an sich ganz gut, nur leider nicht auf Google. Oder wie sonst sollte man ein "ihr müsst unsere Textausschnitte verwenden und dafür zahlen" auslegen?
 
War ja abzusehen (wie schon die Experten im Artikel sagten). Auch wenn ich der Meinung bin das Google oft sein Monopol ausnutzt finde ich es gut das sie sich diesmal auch nicht Erpressen lassen. Gibt genug freie Medien die Google das Recht auf "Snipets" gewähren, dann werden halt diese nun online gelesen.
 
Bild und Bunte ist am Häulen weil Sie hier aus dem Neuland äh Internet keine leistungslosen Gewinne abschöpfen können , jetzt müssen ihre Starfotografen doch arbeiten gehen damit die Kohle reinkommt...
 
Mit ihrer ständigen Provokation schneidet sich die VG Media doch blos ins eigene Fleisch!
Wie viele tausend Klicks auf deren Seiten fallen jetzt durch Googles Reaktion weg!?

Sollten doch froh sein das sie dort gratis so groß beworben wurden!
 
Ich kann den Medienjournalist Stefan Niggemeier nur vollkommen Recht geben:
„Die Verlage haben sich zuerst darüber beklagt, dass Google ihre Inhalte (angeblich) rechtswidrig nutzt. Nun beklagen sie sich darüber, dass Google ihre Inhalte nicht mehr rechtswidrig nutzt.“

Die Verlage sind sich selber nicht einig.
Ich bin der Meinung: die Verlage sind "zu dumm" um etwas selber auf die Beine zu stellen, um weiterhin präsent zu sein und viiiiel Geld zu verdienen. Die haben es schlicht weg versäumt mit der Zukunft zu gehen und nun erhoffen die sich Mio. durch Google zu verdienen.


Der Präsident vom Bundeskartellamt Herr Mundt sieht es genau richtig. Der Mann gefällt mir, er hat Verstand (selten in der Politik und Behörden) ;)
 
Die Verlage haben diese Rechte durch Lobbyismus erlangt und sich fett gemacht. Jedem dem an der Zukunft Europas gelegen ist, sollte diese Regularien umgehend stoppen:

http://www.spiegel.de/spiegel/a-709761.html

"Wegen des chronisch schwachen Buchmarkts, glaubt Höffner, verspielte die Kolonialmacht England innerhalb eines Jahrhunderts ihren Vorsprung - während der rückständige Agrarstaat Deutschland mächtig aufholte und bis 1900 zur ebenbürtigen Industrienation aufstieg.

Noch verblüffender mutet die Ursache an, die Höffner für diese Entwicklung ausgemacht hat: Ausgerechnet das Copyright, das die Briten bereits 1710 eingeführt hatten, ließ nach seiner Ansicht die Welt des Wissens im Vereinten Königreich veröden."
 
ITX schrieb:
Wer das Geschäftmodell der VG Media mal weiterspinnt, kommt nur zu 2 weiteren Möglichkeiten:
1. Entweder das Gesetz wird angepasst. Die Lobby war ja bisher schon groß genug um überhaupt eines zu schaffen.

Ja, aber es gibt keine Möglichkeit, dass ein deutsches Gesetz Google zu irgendwas zwingt. Und um in der EU das durchzubekommen fehlt es der VG Media sicherlich in der Kriegskasse (sprich Googles ist größer und kann bei den Lobbying locker mithalten)
 
Man könnte den Eindruck bekommen wir leben in einer verdrehten Welt. Die zwangsweisen Abgaben, für Leistungen die man gar nicht wünscht, winken mittlerweile an jeder Ecke. Und wie absurd ist es wenn man verklagt wird weil man Jemandem einen kostenlosen Dienst erbracht hat? Denn das die Produkte der Verlage in einer Suchmaschine gelistet werden müsste doch in ihrem Interesse sein. Wenn man diese Geschichte weiter spinnt müssen Feuerwehr, Polizei und Ärzte demnächst für ihren Einsatz am Bürger diesen auch bezahlen. Im Zweifelsfall für das Vergnügen ihm helfen zu dürfen. Langsam, aber mit steigendem Tempo, verkommt die Welt zum Irrenhaus.
 
„Die Verlage haben sich zuerst darüber beklagt, dass Google ihre Inhalte (angeblich) rechtswidrig nutzt. Nun beklagen sie sich darüber, dass Google ihre Inhalte nicht mehr rechtswidrig nutzt."

diese formulierung bringt es eindeutig auf den punkt. habe schon ewig überlegt, wie man das ganze am besten bezeichnen kann, aber besser gehts echt nicht :D
und wie immer kann man bei diesem thema nur den kopf schütteln...
 
@ kowa

Die VG Media vertritt nur einen Teil der deutschen Presselandschaft - Axel Springer und Burda, die in der News genannt werden, sind auch schon die einzigen nennenswerten in deren Liste. Anders gesagt: Bild, Welt, Focus, Bunte und Hörzu.

Spiegel, Zeit, Sueddeutsche und viele andere alte Printmedien haben mit der VG Media nichts zu tun und haben ihre Vereinbarungen mit Google. Sowas sollte man ruhig bedenken, wenn man Medienschelte betreiben will.
 
Ich bin ja jetzt kein Anwalt, aber ist die wohl offensichtlich falsche Beschludigung daß Google die VG Media erpresse nicht etwas wogegen Google juristisch vorgehen könnte? Sowas muß man sich doch nicht gefallen lassen, oder?
 
Wenn jeder, der äußert, dass er sich von jemandem in Verhandlungen erpresst fühlt, verklagt werden würde, hätten wir keine Verhandlungen mehr. Deutsche Bahn und GDL erpressen sich grad auch gegenseitig, Lufthansa und Cockpit erpressen sich gegenseitig - wer da jedesmal ausbuddelt, dass Erpressung eine Straftat ist, und man das deshalb nicht einfach so behaupten dürfe, lebt an der gesellschaftlichen Realität vorbei. Man kann deswegen ja die VG Media unseriös finden - aber mal ehrlich Leute, bis auf Welt und "Rheinische Irgendwas" ist eh alles in deren Portfolio unseriös, also muss man auch nicht erstaunt darüber sein, dass die von Erpressung reden - zumal wie gesagt auch jeder Vorstandsvorsitzende und jeder Gewerkschaftsführer in tagesschaurelevanten Tarifverhandlungen ähnliches Vokabular verwendet.

P.S.
Überhaupt sollte man sich ruhig fragen, ob es lohnt, jetzt wegen einer Vertragsverhandlung zwischen einer Mediengruppe und einem Internetkonzern, die einen selbst nicht betrifft, die große persönliche Echauffierung auszupacken, während man dadurch andere Dinge, die in der Welt geschehen, verpasst. Hauptsache man denkt darüber nach, ob Google durch die Bildzeitung gerecht behandelt wird, während unsere gewählten Volksvertreter Gesetze beschließen, die im Gegensatz zu diesen Verhandlungen vielleicht auch etwas mit uns zu tun haben.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Beiträge zusammengeführt)
hallo7 schrieb:
Ja, aber es gibt keine Möglichkeit, dass ein deutsches Gesetz Google zu irgendwas zwingt. Und um in der EU das durchzubekommen fehlt es der VG Media sicherlich in der Kriegskasse (sprich Googles ist größer und kann bei den Lobbying locker mithalten)
Wie gesagt, unterschätze mal die VG Media nicht. Mir kann keiner erzählen, dass die die Antwort von Google nicht erwartet haben und sich nicht entsprechend auf eine Reaktion vorbereitet haben. Zudem halte ich es neben der Leermedienabgabe durchaus für möglich, dass man auch Google zu einer Abgabe zwingen kann.
 
Das ist so absurd was da vor sich geht, ich kann kaum glauben, dass sich das schon so lange auf diesem Niveau ziehen kann ...
 
So wie ich die VG Media kenne, werden sie auch dies wieder als Erfolg für sich verbuchen. :rolleyes:
 
Das Internet funktioniert nur durch Verlinkung und Symbiose. Wer das Internet benutzt, der muss sich auch linken lassen - kostenfrei.
Wer dies nicht will, soll das Internet nicht nutzen und seinen Kram in Print geben.
 
Zurück
Oben