Kaufberatung: Dedizierte Netzwerkkarte für Hyper-V

Phoenixz

Lieutenant
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März 2004
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Hallo zusammen,

ich betreibe derzeit einen kleinen Home Server aus Basis von Windows 10 (mangels gültiger Windows Server Lizenz). Unter anderem betreibe ich auf diesem Rechner mehrere virtuelle Maschinen mithilfe von Hyper-V. Derzeit verwende ich nur meine Onboard Netzwerkkarte (Realtek RTL8111H) was dazu führt, dass sowohl mein Host als auch meine Gäste über den erzeugten externen Switch ins Internet gehen. Wie ich gelesen habe ist es Best Practice die Gäste über eine dedizierte Netzwerkkarte laufen zu lassen. Zugegebenermaßen habe ich aktuell eigentlich keinen all zu großen Bedarf, denn im Prinzip läuft aktuell alles einwandfrei, doch so eine Netzwerkkarte kostet ja auch nicht die Welt. In diesem Zusammenhang haben sich bei mir allerdings noch die folgenden Fragen gestellt:
1) Nur weil meine Onboard Karte einen Realtek Chipsatz hat, brauche ich mich doch bei der Wahl einer externen Karte nicht ebenfalls auf Realtek zu beschränken sondern kann z. B. auch eine mit einem Intel Chipsatz nehmen?
2) Auch unter Windows 10 kann ich doch in einem Rechner mehr als eine Netzwerkkarte betreiben?
3) Was haltet ihr von der HP E0X95AA? Soweit ich das Recherchieren konnte ist die identisch mit der fast doppelten so teuren Intel i210. Da ich schon ahne, dass mit gleich jemand die Intel Gigabit CT Desktop Adapter empfehlen wird, im Prinzip spricht nur der (laut einer Amazon Rezession) sehr hohe Stromverbrauch von 6 Watt gegen die Karte (andere liegen hier eher bei 2 Watt).

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!
 
Also wenn ich dein Anwendungsgebiet eher im "HomeServer" sehe dann reicht dir ne stinknormale Netzwerkkarte. 1Gbit sollte dir ja auch reichen oder?
Vom Chip kannst du auch nehmen was du magst, egal welcher dein OnBoard ist.
Windows 10 kommt mit mehreren Netzwerkadaptern gut klar. Ich persönlich würde mir aber eine günstige Windows-Server Variante anschaffen und dort dann Hyper-V installieren, ggf sogar ohne Gui aber das kommt auf deine Kenntnisse und den Aufwand an ;)
 
Ich hätte dir auch zu dem Intel CT Adapter geraten. Den Stromverbrauch würde ich getrost vernachlässigen. Aber du kannst auch bedenkenlos den von HP kaufen. Schau vorher das es Treiber für den gewünschten Adapter gibt.

Ich habe bisher mit Intel LAN Chips sehr gute Erfahrungen mit Hyper V gemacht. Allerdings auch mit Realtek. Abraten kann ich ausdrücklich von Marvell. Die vertragen offenbar kein HyperV. Seitdem nutze ich ausschließlich Intel.
 
Wie bereits erkannt ist die Karte von HP Baugleich zur Intel I210-T1. Dementsprechend funktionieren auch die Treiber von Intel mit dieser Karte. Ähnliches sieht es auch bei den Dual und Quad Karten aus. Auch hier kann man auf Umgelabelte Karten vonHP, Dell oder Fujitsu zurückgreifen.
 
Besten Dank für eure Antworte :)!

@elefant: Windows Server (2016) wäre auch meine erste Wahl gewesen (insb. auch wegen einem AD). Da ich auf Arbeit auch recht häufig mit Windows Server (2012 R2) zu tun habe würde ich mir die Einrichtung auch durchaus zutrauen, doch eine original Lizenz für Windows Server 2016 Standard übersteigt definitiv mein Budget (selbst Windows Server 2016 Essentials ist mir offen gesagt noch zu teuer und das hatte, wenn ich das richtig Verstanden habe, nicht mal Unterstützung für Hyper-V). Mir ist zwar durchaus klar, dass man beispielsweise bei eBay Lizenzen für einen lächerlich günstigen Betrag bekommen kann, doch ich habe keine Lust, dass mir MS dann nach einem oder zwei Jahren den Key sperrt und ich mich dann damit rumärgern muss. Doch das Thema Windows Server Lizenzen führt an dieser Stelle auch vom eigentlichen Thema zu weit weg. Trotzdem Danke für die im Prinzip gut Empfehlung, ich weiß das zu schätzen :)!

Edit: @elefant: Ja, 1Gbit reicht definitiv ;). Mehr würde nicht mal was bringen, da mein Switch sowieso nur 1Gbit Ports hat.
 
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Phoenixz schrieb:
Wahl einer externen Karte ... kann z. B. auch eine mit einem Intel Chipsatz nehmen?
Kannst du. Da gibs aber vollkommen verschiedene. Die Virtualisierungsunterstützung ist _DAS_ Kernthema bei den Unterschieden zwischen den verschiedenen Gruppen von Gigabit-Ethernet-Chips von Intel. i210/i211 sind eingeschränkt ggü. den i3x0er (nicht wegen single port sondern funktional). Die Chips der "CT Desktop Adapter" sind eine komplett andere Liga darunter. Anders als bei Gaming-PCs lohnt es sich bei Rechnern für Virtualisierung tatsächlich, sich mal einen Kopf darüber zu machen, welche Netzwerkchips man haben will, falls man mit einer Netzkarte _mehrere_ VMs gleichzeitig bedienen will und diese ernsthaft was übers Netz schaufeln müssen. Im Zweifelsfall: Nimm den i210, nicht den "CT Desktop Adapter".

BTW: Für die "CT Desktop Adapter" gibt Intel 1,9 Watt Verlustleistung an. 6,5 Watt für einen 1000Base-T-Port wären wirklich viel. Vermutlich eine Falschinfo
 
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