Kaufberatung Eigenbau NAS + HTPC

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Hallo liebe Computerbase-Comunity.
Ich habe endlich mich endlich dazu durchringen können, meinem NAS ein Update zu genehmigen. Und wenn wir schon dabei sind, dann kann man natürlich auch gleich drüber nachdenken, ob man die vorhandene IT-Infrastruktur etwas überarbeitet und in Frage stellt. Denn wirklich aufeinander abgestimmt ist da bisher nichts, es ist halt alles so über die Jahre dazugekommen.
Und da ich in diesem Bereich nicht sonderlich viel Ahung habe, bitte ich euch um Hilfe. Einerseits wegen Hardware (obwohl das wahrscheinlich noch das geringste Problem ist), anderseits zum strukturellem Aufbau der ganzen Systeme allgemein.

Was habe ich und wie benutze ich es momentan?

- NAS:

OpenmediaVault 5
AMD E-350 Prozessor (verlötet) auf einem Mini-ITX-Board
4GB DDR3 RAM
3x 14TB HDD
2x 8TB HDD
1x 256GB SATA SSD
in einem 'FractalDesign Array R2'
(insgesamt ca 21TB von 39TB belegt)

- RaspberryPi4 4GB
- RaspberryPi Zero 2


Das NAS ist Zielpunkt für tägliche Backups von 3 Computern. Weiterhin lagern dort viele Filme/Musik/Photos. Der Großteil davon sind kalte Daten aus glorreicher Piratenbeute und Schätze von diversen LAN-Parties aus der guten alten Zeit. Es kommen regelmäßig noch Downloads aus Mediatheken sowie digitalisierte CDs hinzu. Aber das sind alles keine Massen. Die Jäger und Sammlerzeit ist vorbei.

Wichtige Dokumente und Daten von sentimentalem Wert (Photos und Musik), werden in unregelmäßigen Abständen auf eine externe HDD kopiert. Der Rest hat kein Backup. Um einen ein Festplattendefekt abzufangen ist Snapraid eingerichtet. Der Sync läuft einmal täglich, gescrubbed wir einmal die Woche.
Das NAS steht im TV-Board und muss dort auch bleiben. Der Schnitt der Wohnung ist, sagen wir mal, speziell. Dementsprechend ist die Größe und Lautstärke durchaus ein Thema. Die Optik ist zudem maßgeblich für den WifeApprovalFactor verantwortlich und bei der Gehäusewahl daher ein Totschlagargument.

Der RaspberryPi4 hängt am 40" Monitor, der unseren Fernseher ersetzt. Es läuft RaspberryPi OS. Per SMB gibt es eine Ordnerfreigabe zum NAS um die Medien von dort wiederzugeben. Netflix, AmazonPrime & Mediatheken werden über den Browser aufgerufen.

Auf dem RasperryPi Zero läuft PiVPN und Pihole. Das Ding wird direkt vom USB der Fritzbox versorgt. Das kann gern einfach so bleiben.

Prinzipell bin/war ich eigentlich recht zufrieden mit dem System. Allerdings ist das alles schon heftig in die Jahre gekommen. Der Prozessor ist von 2011 und war damals schon unterste Leistungsklasse. Die CPU-Auslastung bei einem Kopervorgang im NAS liegt bei fast 50% und das Board hat noch nicht einmal USB 3. Und der Raspberry Pi bekommt auf einigen Websiten, va. Youtube, heftig ins schwitzen (zudem nervt mich die ARM-Version von Chrome), die Schwuppdizität ist einfach unterirdisch.
Ich würde gern auch meine Geodatenbank (Postgres+PostGIS) vom Desktop-Computer auf einen AlwaysOn-Pc verlagen, um auch mit Notebooks auf die gleiche Datenbasis zugreifen zu können und auch von unterwegs etwas NumberCrunching in Auftrag geben zu können.
Zudem habe ich auf dem Raspi testweise sowohl Paperless als auch Nextcloud installiert. Ich bin relativ begeistert von den Möglichkeiten (zb. direkte Übertragung von geschossenen HandyPhotos in die Nextcloud) und würde das gern mit neuer Hardware permanent (und ordentlich) einrichten.

Was soll das neue System können?
  • weiterhin: Backup für die Computer im Heimnetz
  • weiterhin: Wiedergabe von Medien (LAN/online) auf unseren 'Fernseher'
  • Neu: Postgres Server für Geodaten
  • Neu: Selfhosting einer Nextcloud
  • Neu: Paperless
  • Weiterhin Interessant, aber noch nie ernsthaft mit beschäftigt: Jellyfin, Plex &Co
  • Raum für zufünftige Projekte

Welche Hardware soll weiterverwendet werden?
Nur die 5 HDDs, der Rest wird ausgemistet/umgewidmet

Software/OS
Bei dem NAS-OS bin ich flexibel. Ich mag Openmediavault recht gern, kann mich sicherlich aber auch mit TrueNAS anfreunden. Allerdings wüsste ich nicht, welchen Vorteil ZFS für meinen Anwendungsbereich haben sollte. Bei Unraid bin ich recht skeptisch, weil properitär, aber man hört halt auch verdammt viel gutes davon. Ich bin da nicht dogmatisch und lasse mich im Zweifelsfall auch überzeugen.
Beim Media-PC wirds, wie bisher, ein einsteigerfreundliches Linux werden.

Ich habe mir lange eine eierlegende Wollmilchsau gewünscht. Bin davon aber mittlerweile etwas davon ab. Ich denke mal, dass es vernünftiger ist, wieder 2 separate Systeme zu bauen. Wartung und so... Abgesehen davon, kann es ja sein, dass sich mit einem Umzug tatsächlich dedizierte NAS-Bereiche ausserhalb von Wohnräumen auftun. Dann bräuchte man eh wieder zusätzlich einen HTPC.

Allerdings bin ich noch völlig planlos welcher der Computer welche Services hosten sollte.
Nextcloud und Paperless aufs NAS, Geodatenbank auf den Mediaserver? Oder komplett andersrum? Bare Metal, VM oder Container? :confused_alt:
Ich bitte um Vorschläge, gerne mit Pro und Contra.

Hardware
Was die Hardware betrifft, so habe ich bisher nur vage Vorstellungen (ausser das Gehäuse, das scheint gesetzt zu sein). Ich denke, dass hängt auch stark davon ab, welches OS genommen werde soll und wie die Aufteilung der Aufgaben auf die Computer aussehen wird.

aus dem Bauch heraus schwebt mir für das NAS folgendes vor:
Gehäuse: Jonsbo N4 (ist quasi gesetzt, da bei meiner Frau nicht durchgefallen und passt auch ins Wohnzimmerregal (Tiefe<300mm))
Board: irgendein AM5 uATX mit 4xRAM und recht vielen M2-Slots (Datenbank, evtl Schreibcache?)
CPU: Je nachdem ob encoding-Aufgaben anfallen, entweder eine Standard Ryzen-CPU oder halt eine 8X00G
dazu ein ordentlicher Noctua-Kühler, Netzteil und 1-3 vernünftige SSDs
ungefähr so: ganz grober Serviervorschlag

für den Media-PC liebäugle ich ja mit so einem Mini-PC à la Geekom, Beelink oder Minisfoum. Besonders angetan hat mir der Minisforum MS-A1, weil ohne verlötete CPU und im Zweifelsfall auch noch massiv mit SSDs aufrüstbar.

Beide PCs sind in der geplanten Config sicherlich heftig übertrieben, allerdings soll das Ganze auch eine Weile halten, noch Raum für zukünftige Projekte bieten und dabei auch noch Spaß machen. Der AMD E-350 hat jetzt auch sehr lang durchgehalten, aber schön wars am Ende nicht mehr zum arbeiten... Plattformen die noch nicht EOL sind und die man auch nochmal aufrüsten kann, sind daher bei mir recht hoch im Kurs.

Vielen Dank fürs bis zum Ende durchlesen. Ist eine recht große Wall of Text geworden. Sorry dafür.
Bin gespannt auf Vorschläge und konstruktive Kritik.
 
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Reaktionen: e_Lap
Ich vermute mal die 5 HDDs sind Sata Platten. Das gewählte Board kann nur 4, und benötigt für mehr dann eine Adapter Karte, oder man macht da was mit einem der vielen USB Ports.

Das Netzteil ist wahrscheinlich stark überdimensioniert., und würde auch nicht in einem effizienten Bereich betrieben werden.

Bzgl. Datensicherheit zuhause gebe ich persönlich nicht mehr viel auf Raids. Einzelne Platten kann man einfach tauschen und man braucht dann weniger, was der Hauptgrund ist. Es sind allerdings auch einzelne Speichervolumen, was ggf. mühsamer auszuwählen und zu aufzuteilen ist.. Die Sicherheit kommt nur durch redundantes Speichern auf anderen Laufwerken in einer anderen Maschine. Raid würde nur bedingt helfen bei einem Ausfall einer Platte, und steigert die kurzfristige Verfügbarkeit, welche mir im Schadensfall nicht so wichtig wäre.
 
Gilga schrieb:
Ich vermute mal die 5 HDDs sind Sata Platten. Das gewählte Board kann nur 4,
Jupp, deshalb ja auch der m2->SATA-Adapter. oder halt ne PCIe-Karte in halber Bauhöhe. Das is momentan aber noch nicht so wichtig. Ich muss mir erstmal konzeptionell klarwerden was ein sinnvoller Aufbau im Ganz
Gilga schrieb:
Das Netzteil ist wahrscheinlich stark überdimensioniert.
Das ist korrekt, trifft aber bei einem NAS, das sich 98% des Tages im idle befindet, auf wahrscheinlich alle Netzteile zu. Habe hier einfach die günstigste PSU mit semi-passiv ab Platinum gewählt. Ein Vorteil hat die Überdimensionierung: Der Lüfter wird wahrscheinlich nie anspringen und damit als Geräuschquelle rausfallen.
 
ok, habe jetzt ne Woche drüber nachgedacht und echt viel dazu gelesen und bin fleißig auf die YoutubeUniversity gegangen.
Und habe mittlerweile meinen Warenkorb aktualisiert. Warenkorb
Hatte ja eigentlich auf ein paar gute Deals am BlackFridayCyberMonday gehofft, aber irgendwie war für mich leider nichts dabei...

Es wird wohl Unraid, auch wenn ich propitäre Lösungen eigentlich nicht so mag.
Aber der Hauptgrund ist, dass man SSDs als Schreibcash definieren kann, und diese erst zu Zeitpunkt X die Festplatten beschreiben. Das ist genau das, was ich mir gewünscht habe. So können die HDDs schön schlafen, und werden nicht permanent durch Schreibvorgänge aufgeweckt.
Die ZFS-Pools von TrueNAS sind mir einfach zu unflexibel. Bei den kalten Mediendaten ist die Performance zweitrangig. Und die ganzen Programme werden auf SSDs liegen

Von dem MS-01 habe ich mich verabschiedet. So schön der Gedanke auch ist, einen aufrüstbaren Mini-PC zu haben. Aber man bekommt die gleiche Leistung für deutlich weniger Geld. Deswegen wird es ein 'Beelink SER9'.

Ich habe weiterhin beschlossen, dass ich so gut wie alle Services auf dem NAS laufen lasse. (Postgres, Nexcloud, Paperless und Jellyfin)
Falls transcoding wichtig werden sollte, dann hoffe ich bis dahin auf bessere Unterstützung von AMD-Hardware, oder ich gönn mir eine kleine Intel Arc310. Gleiches gilt für eine 10G-Netzwerkkarte. Die kann auch erst mit neuer Wohnung relevant werden können, aber die nächsten 2,5 Jahre bin ich noch auf 1GBit festgenagelt.
 
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