Kaufberatung HD Camcorder für Dokumentation

Wintermute

Fleet Admiral
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Hallo zusammen. :)
Ich werde bald ein längeres Projekt (Extremismusprävention) begleiten und soll die Doku machen. Dafür brauchen wir Equipment, namentlich den passenden Camcorder. Wichtig wären folgende Eigenschaften:
- gute lowlight Leistung
- Anschluss für externes Mikrofon (Für Interviews unterwegs + Clip-Mikros für Interviews in Räumen)

Muss nicht kompakt sein und falls jemand ein empfehlenswertes externes Mikrofon kennt: nur her damit. Da wir über 410 Euro extra Anträge stellen müssen, wäre es super, wenn die Einzelteile jeweils nicht mehr kosten würden (z.B. CC 400 Euro, Mikro 150, Tasche 50, etc. ...).

Was könnte mir an Zubehör noch helfen?
Wie gesagt werden Interviews gefilmt, dazu kommen noch Rollen- und Geländespiele (drinnen, draußen und Tag und Nachts).

Eine andere Frage wäre noch: da das Projekt über mehrere Jahre geht stand die Überlegung im Raum, auf 4k zu setzen. Allerdings sind die Camcorder ja noch wahnsinnig teuer und ein passender Schnittplatz würd ja auch noch einmal gut Geld verschleißen. Lohnt sich momentan noch eher weniger, oder?

Danke schonmal für Vorschläge! :)
 
Ich habe mal an einer Doku vom NDR teilgenommen, und die haben alles mit einer Nikon D5300 und einem selbst gebastelten Schulterständer gedreht. Die Filmaufnahmen wurden auch unter unvorteilhaften Lichtbedingungen durchgeführt und sind dennoch bemerkenswert rauschfrei und farbecht.
Der Kameramann meinte, die nehmen bevorzugt die DSLR's von Nikon für solche Aufgaben, weil sie Qualitativ den professionellen Recordern von Canon (10.000€ und mehr kosten die Dinger) das Wasser reichen können, kleiner und handlicher sind und bei Beschädigung der Finanzielle Verlust bei weitem geringer ist.

Die ist zwar etwas über der Obergrenze von 400€ (600€ der Body ohne Objektiv) aber für eine Bildtechnisch professionelle Doku wohl die günstigste Cam. Alternativ gibts den Vorgänger als D5200 für unter 400€ als Body, die Unterschiede in der Video-Bildqualität zur D5300 sind gering (zb kein 50p, nur 30p und 60i, langsamerer Bildprozessor).
Hier ein Beispielvideo einer D5100:
https://www.youtube.com/watch?v=ZuonNIsHZus

Auch hilfreich:
https://www.youtube.com/watch?v=AZ9aIB57-Nw

Einen Mikrofoneingang besitzt sie auch, ich würde aber ein separates Aufnahmegerät empfehlen.
Im Edit macht es kaum einen Unterschied, ob der Ton nun von der Kamera kommt oder von einem externen Aufnahmegerät. Qualitativ ist eine zweigleisige Lösung außerdem besser zu handeln.
Nebenbei hat der Kameramann mehr Freiraum und hängt nicht an der Leine des Tontechnikers.

4K in diesem Preisbereich würde ich mir abschminken, es sei denn ihr wollt die ganze Doku im Fisheye-effekt mit der GoPro filmen. In unserem Sprachgebiet sind wir bei den Öffentlich Rechtlichen bis heute nicht bei 1080p angekommen, da wird deine Doku noch lange nicht dem Standart hinterher hinken.
 
Zuletzt bearbeitet:
dslr kameras sind generell nicht für gescheite videoaufnahmen geeignet, da autofokus und bildstabilisator unterirdisch.
 
dslr kameras sind generell nicht für gescheite videoaufnahmen geeignet, da autofokus und bildstabilisator unterirdisch.

Beides falsch.

Autofokus ist im professionellen Bereich das mit Abstand unwichtigste Feature überhaupt, Bildstabilisatoren sind oft vom Objektiv abhängig und da gibts auch durchaus gute Ergebnisse, ein Freund von mir hat eine Konferenz mit einem 400mm-Tele aus der Hand gefilmt und das Material war weitestgehend ruckelfrei bzw. ohne Wackler.
 
hmmm ... das ist ja ganz was anderes, als das, an was ich gedacht hatte. Aber ja, klar, gute Idee.

Wie würde ich das mit einem externen Aufnahmegerät für den Ton machen? Ich fand es hobbymäßig immer angenehm, dass der Ton direkt ans Video gekoppelt war und ich den nachher nicht mühsam synchronisieren muss. Wie würde denn so eine Konstruktion mit DSLR + externer Audioquelle aussehen?

Welche Art Objektiv sollte man verwenden für Videoaufnahmen? Die Standard-Weitwinkelscherbe? Auch im Bezug auf die Bildstabilisation wäre es interessant mehr zu erfahren.

Ich seh' schon, da öffnet sich der Abgrund =D Jetzt geht's los ;)

//edit:
Ok, Zusammenfassung:
Ich glaube am angenehmsten fände ich auf den ersten Blick als Allrounder eine D5200 mit einem Schultermount und dem oben genannten Videomic angeflanscht. Dazu noch ein Deadcat, damit es weniger ins Mic windet. Stellt sich noch die Frage nach dem passenden Objektiv. hmm. Viele Camcorder haben eine sehr hohe Lichtstärke - wie verhält sich das mit DSLRs? Wenn ich dort ein Zoomobjektiv mit 2.0 haben möchte, bin ich auf der Stelle arm und/oder arbeitslos. ;)

Wie wäre es mit diesem hier? Sieht mir recht flexibel und günstig aus:
http://geizhals.at/de/nikon-objekti...5-6g-ed-jaa805da-a360861.html?hloc=at&hloc=de
Oder lieber mehr Geld und weniger Zoom, dafür 2.8er Lichtstärke zwischen 17 und 50mm?
http://geizhals.at/de/tamron-objekt...fuer-nikon-b005n-a459611.html?hloc=at&hloc=de

Und welches Rig?
Im Grunde würde Grundplatte + Schulterstütze + Gegengewicht reichen. Evtl. eine Matte Box? Zu teuer sollte es auch nicht werden bzw. das Budget nicht komplett sprengen. Habe mir mal ein Quenox ausgeschaut für 150 Euro, dazu ein follow focus und matte Box und wir sind bei 200, was für den Anfang locker reichen sollte.

Was haltet ihr von der Idee?
 
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Kommt halt drauf an welche Qualität du erreichen willst.
Mit einem Camcorder bist du mit einem Gerät für viele Dinge gerüstet, ist einfach zu handeln und schnell in der Bearbeitung.
Dafür kriegst du natürlich auch nie so einen Look hin wie mit einer DSLR oder Profi Cam.

Was ist dir wichtiger? Bildquali oder Handhabung?

DSLR wird, auch wenn die Cam selber nur 400 euro ist, sehr schnell teurer. Da musst du wie gesagt, RIG, Objektive, evtl. ND Filter etc. dazu rechnen, sonst kriegst du da ein bild, dass man nicht anschauen kann.

Zudem braucht es auch Erfahrung und Übung. Ich weiss nicht was du schon gemacht und an Erfahrungen hast :)

Wie wäre es mit diesem hier? Sieht mir recht flexibel und günstig aus:

Oder lieber mehr Geld und weniger Zoom, dafür 2.8er Lichtstärke zwischen 17 und 50mm?

Ich glaube du kannst die Lichstärke nicht richtig deuten. Weniger ist hier mehr. Also das obere mit 1.35 hat das deutlich hellere Bild und somit die bessere low-light Eigenschaft als das 2.8er. Mit 2.8 musst nicht gross versuchen im Dunkeln zu filmen, da siehst du nicht mehr viel.

Für Dokus würde ich schon schauen, dass du ein Zoomobjektiv hast. Ist sonst schnell umständlich.

Greez
 
DSLRs sind gut für Videos geeignet und viele Objektive haben auch einen guten Bildstabilisator, guten Autofokus bekommt man mittlerweile auch bei der EOS 70D oder den Sony SLTs. So weiter 2.8 ist eigentlich eine relativ gute Lichtstärke, ich sehe außerdem kein Objektiv mit 1,35 und hab auch noch nie eins mit Ende 1,35 gesehen, das 18-105mm hat eine maximale Offenblende von 3,5. Bei Blende 1,35 hätte man aber auch eine enorm kleine Schärfentiefe.
Ich würde evtl. eine Canon nehmen z. B. 600D gibt's glaub recht günstig ansonsten 650D oder 700D das ist alles kein großer Unterschied. Der Vorteil ist man kann die Blende während der Aufnahme verstellen und mit MagicLatern hat man viele zusätzliche professionelle Funktionen. Das Tamron Objektiv gibt es ja auch für Canon, alternative zum 18-105 von Nikon wäre hier das 18-135mm. Eine 50mm Festbrennweite z. B. mit Blende 1.8 gibt's schon ab gut 80€ allerdings haben die Festbrennweiten keinen Bildstabilisator. Hier wäre es von Vorteil einen Stabilisator im Gehäuse zu haben wie bei Sony und Pentax aber ich meine gehört zu haben der Kamerainterne Stabilisator ist bei Videos nicht aktiv, der im Objektiv hingegen schon. Richtmikrofon von Rode ist nicht schlecht und gute Ansteckmikros gibt's schon um die 5€.
 
SSD Turbo schrieb:
So weiter 2.8 ist eigentlich eine relativ gute Lichtstärke, ich sehe außerdem kein Objektiv mit 1,35 und hab auch noch nie eins mit Ende 1,35 gesehen, das 18-105mm hat eine maximale Offenblende von 3,5. Bei Blende 1,35 hätte man aber auch eine enorm kleine Schärfentiefe.

Hä was meinst du damit, gibt es nicht?? Steht doch bei seinem Objektiv, welches er verlinkt hat -.-
Lichtstärke: 1:3.5-1:5.6

2.8 finde ich für Film sehr Grenzwertig wenn man in dunkeln Umgebungen filmt.
 
Das 1:3.5-1:5.6 hat aber nicht Blende 1,35 sondern Blende 3,5.

Im Endeffekt lässt das Tamron 17-50 2.8 im unteren Bereich 66% mehr Licht durch und 300% mehr im oberen Bereich.

Wintermute schrieb:
Da wir über 410 Euro extra Anträge stellen müssen, wäre es super, wenn die Einzelteile jeweils nicht mehr kosten würden (z.B. CC 400 Euro, Mikro 150, Tasche 50, etc. ...).
Und gibt da ein Limit wieviele Einzelteile (<410€) anschaffen dürft?
 
Hehe, schön dass das mit der LS schon geklärt wurde. So unbefleckt bin ich dann doch nicht. ;)

Dummerweise wurde unser Budget gerade zusammengestrichen, das ist die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht: es sind bereits zwei DSLR da, die ich mal inspizieren gehen werde. :) Wenn das wegfällt, haben wir gute Karten was die restlichen Teile angeht. Leider darf ich nicht (mehr) mit Geld um mich werfen. Also wird der Spaß wohl auf DSLR + Rig + Objektiv + Matte Box + Cat begrenzt werden. Wenn der Body wegfällt (hoffentlich passt eine der Cams) sollten wir uns da gut im Rahmen halten können.

Was ändert sich bei der Handhabung mit dem Videos, die ich mit einer DSLR aufnehme, anstatt mit dem Camcorder? Ich habe bereits mehre Dokus gemacht und bin auf der Fotografie-Seite recht lange schon unterwegs. Von daher denke ich, dass ich mit einer etwas komplexeren Bearbeitung ganz gut zurecht komme.

Danke für die Tipps bisher! :)

Wäre also z.B. eine Canon mit einem stabilisierten 50mm Objektiv sinnvoll?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du ein stabilisiertes 50mm findest, und wenn das dann noch bezahlbar ist. Das 50mm aus dem Video oben ist auch nicht stabilisiert aber wenn man kein Stativ verwendet oder irgend ein anderes Stabilisierungssystem kann ein Bildstabilisator nicht schaden, weiß nicht wie ruhig das ist wenn man das auf die Schulter stützt kommt wohl drauf an ob man laufen möchte oder nur im stehen aufnehmen.
 
Was ändert sich bei der Handhabung mit dem Videos, die ich mit einer DSLR aufnehme, anstatt mit dem Camcorder? Ich habe bereits mehre Dokus gemacht und bin auf der Fotografie-Seite recht lange schon unterwegs. Von daher denke ich, dass ich mit einer etwas komplexeren Bearbeitung ganz gut zurecht komme.

Wer mit einer DSLR (semi-)professionell drehen will (technisch nicht inhaltlich) muss sein Handwerk beherrschen, ansonsten kommt sprichwörtlich Müll dabei raus. Natürlich sollte man auch mit einem Camcorder umgehen können, aber das ist nochmals wesentlich einfacher. Ich würde mir daher gut überlegen, ob du mit einer DSLR wirklich besser fährst. Anhand deiner Aussagen würde ich dich nicht so erfahren einschätzen (ich kann mich aber natürlich auch täuschen). Eins ist auf jeden Fall klar: Wenn du noch nie mit einer DSLR gedreht hast, solltest du vorher viel Zeit mit "Training" verbringen. Ansonsten garantiere ich dir, dass nichts halbwegs vernünftiges dabei rauskommt. Viele Videos bei Youtube, die mit DSLRs gefilmt worden sind, auch das Beispiel in diesem Thread, werden oftmals von statischen Motiven gedreht. Da ist es kein Problem, wenn man mal den Fokus falsch zieht oder das Bild nicht richtig kadriert ist. Wie oft kommt sowas in der Realität vor - nur selten. Das heißt: Wenn du ne Doku machst, wirst du oft bis fast nie die Gelegenheit haben, eine Szene zweimal zu drehen. Ergo muss der Fokus, die Belichtung und die Kadrierung fast immer stimmen. Zumindest erstere beiden Punkte macht ein Camcorder mit hoher Wahrscheinlichkeit besser als eine DSLR. Hier kannst du dich also auf den Bildausschnitt konzentrieren. Wenn du alle drei Punkte beachten musst, arbeitest du selbst als erfahrener Kameramann in nicht wenigen Situationen am Limit. Ohne Erfahrung -> no Chance!

Festbrennweiten mit eigenem Bildstabilisator gibt es so gut wie nicht, hier kommen nur Kameras mit integriertem Stabi infrage. Bei Canon und Nikon bleibt effektiv nur ein Zoom mit durchgängig F2,8, alternativ gibt es noch das Canon EF35mm F2 IS USM. Dies erfüllt viele Ansprüche kostet aber auch 500 Euro. Eine Doku mit FB zu drehen kann ein Spiel mit dem Teufel sein, ein Zoom ist hier immer besser. Es sei denn du weißt, dass du Zeit zum Wechseln der Objektive hast.

Ich komme also wieder auf den einen Punkt zurück. Hast du Erfahrung im Filmen mit DSLRs oder bleibt noch genug Zeit dich einzuarbeiten? Wenn nein, dann ist ein Camcorder die bessere Wahl.
 
Das kommt auch immer auf den Camcorder an, es gibt auch das Sigma 18-35mm 1.8 allerdings 700€. Bei einer 70D und 7D Mk II hätte man auch autofokus sind aber teuer. Also ich habe zwar schon das ein oder andere DSLR Video gedreht und kenne meine 60D an sich halt gut aber ganz so schwer wie du es beschreibst find ich es jetzt nicht so, natürlich ist es mit Camcorder einfacher aber man bekommt nicht zwingend besser Ergebnisse.
 
Danke euch nochmal! :)

@Burner:
Grundsätzlich habe ich genug Zeit mich einzuarbeiten. Gibt's irgendwo eine gute Guide, die alles abdeckt und mir Tipps & Übungshinweise gibt? :) Ich formuliere bei Anfragen in Foren prinzipiell erst sehr allgemein um festzustellen, ob ich grundsätzliches übersehen habe.

Stand momentan:
Wir hätten eine kleine Canon 1100D mit der ich erstmal arbeiten könnte.
In der nächsten Finanzierungsrunde 2016 könnte ich dann auf einen anderen Body wechseln mit integriertem Mic-in. Nachteil: die 1100D spuckt kein Full HD aus. Schwierig ...

Bezahlt werden würde mir:
- Audiorecorder + Mic für 2015 weil kein Eingang an der Cam (gute Sache: den Audiorekorder könnte ich dann 2016 mit zweitem Mikrofon an einen Tonhelfer geben)
- Rig
- oben genanntes Tamron 17-50mm mit durchgängig 2,8er Lichtstärke

Für den Audiorekorder hätte ich ca. 50-100 Euro als Spielraum. Spontan raus kam ein Tascam DR-05. Der hat ja auch ein Stativgewinde und ist relativ bezahlbar + bekommt gute Review. Wie könnte ich einen Rekorder dieser Art am Rig befestigen? Gibt es da vllt gar eine passende Klemme mit passender Schraube für's Gewinde dran? Weiterhin empfohlen wurde der Zoom H1.

Wobei mir ja im Grunde ein Audiorekorder ohne Mikrofon daran komplett reichen würde, weil eh ein Externes ran kommt. Gäbe es da eventuell eine bessere Alternative als den Tascam/Zoom?

Momentan überlegen wir uns das Rig + Zubehör zu kaufen und uns eine Kamera (600D aufwärts) + Objektiv von der Medienzentrale zu mieten. Glaube damit wären wir P/L mäßig am besten unterwegs und könnten dann 2016 weitersehen. Was denkt ihr?
 
Zuletzt bearbeitet:
Die 1100D bietet zudem nur beschränkte Einstellungsmöglichkeiten, oder bietet sie überhaupt manuelle Videoeinstellungen? Magiclatern gibt es glaub ich auch nicht, aber einfach mal googlen oder auf der Seite schauen.
Das Zoom H1 soll gut sein, habe ich auch schon öfters gehört.
Je nachdem was die Miete kostet und wie lange ihr sie braucht, lohnt sich das evtl. nicht so. In den meisten Fällen ist mieten so teuer, dass sich Kaufen schon nach wenigen Wochen lohnt aber das kann man ja alles durchrechnen.
 
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