Kaufberatung Kopfhörer: Sennheiser Amperior zu "schlecht" für meine Ohren?

PGJ

Lt. Junior Grade
Registriert
Mai 2005
Beiträge
398
Hallo werte Community,

erst seit kurzer Zeit habe ich mich in das interessante Gebiet der Kopfhörer gewagt, nachdem die Musik aus meinen Apple Ear Buds mich langsam kalt ließ und vermehrt Kopfhörerangebote verfügbar waren.
Ein Kauf, den ich bisher nicht bereue, ist der Beyerdynamic DT 770 (80 Ohm): Ich liebe diese Kopfhörer. Er klingt für mich sehr ausgeglichen und ich kann Details in der Musik entdecken, die ich zuvor nie gehört hätte. Diesen Kopfhörer finde ich optimal für mich. Nach direktem Vergleich z. B. zum Beyerdynamic Custom One Pro (hier mein Vergleichstest: http://www.youtube.com/watch?v=4oMFWIGCJP8) hat sich die Entscheidung für den DT 770 noch gefestigt. An meinem iPhone und iPad stellen die 80 Ohm Impedanz kein Problem dar. Das längere Kabel schon, aber da werde ich mir noch etwas einfallen lassen (müssen).

Jetzt aber zum Problem: Den DT 770 finde ich etwas zu klobig für unterwegs. Zur Not geht das, aber sieht ein bisschen überdimensioniert aus.

Sennheiser Amperior als mobile Lösung: Deshalb habe ich mich auf die Suche nach einem kleinen portablen Kopfhörer gemacht und bin auf den Sennheiser Amperior gestoßen (HD 25 mit Aluminium Ohrmuscheln, iOS Fernbedienung und 16 Ohm Impedanz). Da dieser gerade im Angebot war für ca. 170 Euro und viele im Internet von dessen Klangqualitäten schwärmen, habe ich zugegriffen.
Aber klanglich finde ich den Amperior deutlich schlechter als den DT 770. Warum?
- Die Räumlichkeit fehlt vollständig (ok, das ist so gut wie unmöglich für ohraufliegende Kopfhörer).
- Er hat zu wenig Bass (ich bin kein Basshead, aber beim DT 770 finde ich den Bass genau richtig! Nicht zu viel und nicht zu wenig. Aber beim Sennheiser kommt das nicht so wirklich... voluminös raus)
- Der Bass ist mir zu wenig differenzierbar (mein Lieblingslied zum Testen: Lady Gaga - Alejandro. Beim Refrain wird im Hintergrund 2 oder 3 stufig der Bass gespielt. Der DT 770 ermöglicht eine klare Unterscheidung, während dies beim Amperior nur mit sehr viel "Phantasie" möglich ist).
+ Dafür höre ich z. B. Rock (P. O. D. - Boom) deutlich lieber auf dem Amperior, da dieser "energetischer" wirkt und nicht so steril / gleichgültig wie auf dem analytischen DT 770.

Meine Frage lauten:
- Sind meien Ansprüche an den Sennheiser Amperior zu groß?
- Oder habe ich das falsche Gehör, dass ich nur den DT 770 als gut empfinde und den Amperior als "schlecht"? (Gut ein ohrumschließendes System hat selbstverständlich Vorteile gegenüber einem ohraufliegenden.)
- Oder sollte ich vielleicht einen anderen Kopfhörer testen? Mir schwebt z. B. der Beyerdynamic DT 1350 vor: Analytischer Sound, wie ich ihn mag, aber im portablen Gehäuse.

Hat jemand vielleicht schon mal diese Erfahrungen gemacht und kann berichten, wie das Dilemma gelöst wurde?
Für eure Antworten, Ratschläge und Anmerkungen bedanke ich mich wie immer im Voraus.

Danke!
 
Waren deine Kopfhörer von Apple In-Ears?

Wie kommst du im Allgemeinen mit In-Ears klar?

In-Ears kommen noch eher an den bassigen, voluminösen Klang von richtigen ohrumschließenden Kopfhörern heran...

Sind auch deutlich portabler als ohraufliegende Kopfhörer...
 
wie lange hast du denn deine kopfhörer? in der regel brauchen boxen/kopfhörer ne gewisse "einspielzeit"...mein akg 301 (großer kopfhörer) sowie meine sony in ears brauchten jeweils eine gewisse zeit zum einpendeln. mittlerweile ist der sound mit der anfangszeit nicht zu vergleichen in der sie mich beide nicht so vom hocker gehauen haben...
 
Danke für die zahlreichen Antworten.

@ Suma
Es waren keine In-Ears... der genauere Name müsste "Apple Earpods" sein. Die werden also nur in das Ohr "geklemmt" und nicht wie In-Ears in das Ohr eingeführt.
In-Ears habe ich bisher noch nicht ausprobiert, aber mir gefällt der Gedanke nicht etwas in Gehörgang einzuführen... das stelle ich mir nicht sonderlich hygenisch vor und ich hätte Angst, wenn mal die Musik zu laut sein sollte, dass ich die nicht so schnell absetzen kann wie Kopfhörer.

@ Kühle Bockwurst
Bei dem DT 770 hatte ich das Gefühl, dass er direkt nach dem Auspacken schon gut klang und jetzt seine maximale Veränderung nach 1 1/2 Wochen erreicht hat.
Den Amperior habe ich über Nacht Musik abspielen lassen, weil er anfangs wirklich nicht gut klang. Mittlerweile ist er besser geworden nach 4 Tagen.

@ Alle
Ist es denn überhaupt möglich, dass der Amperior nach längerer Zeit noch
- den Bass verbessern könnte (Bsp. Bassnuancen bei Lady Gaga - Alejandro) und
- die Räumlichkeit zunimmt?

Noch ein Tipp für diejenigen, die noch auf der Suche nach einer guten iOS-Steuerung sind und nicht mit den Produkten von Belkin oder Hama zufrieden sind: Man kann die Amperior Steuerung als Ersatzteil kaufen: http://www.kopfhoerer-ersatzteile.d...n-und-iPhone-Fernbedienung-fuer-Amperior.html (gibts bestimmt irgendwo anders auch günstiger).
Diese hat einen 3,5 mm Klinkeneingang und eine Apple Klinge. Die Fernbedienung funktioniert auch an meinem DT 770. Man sollte nur darauf achten, dass das Kabel des Kopfhörers nicht zu lang ist, sonst baumelt die Fernbedienung mit integriertem Mikro irgendwo in der Hosentasche.
 
Zuletzt bearbeitet:
kühle BOckwust schrieb:
wie lange hast du denn deine kopfhörer? in der regel brauchen boxen/kopfhörer ne gewisse "einspielzeit"...mein akg 301 (großer kopfhörer) sowie meine sony in ears brauchten jeweils eine gewisse zeit zum einpendeln. mittlerweile ist der sound mit der anfangszeit nicht zu vergleichen in der sie mich beide nicht so vom hocker gehauen haben...

Eine Einspielzeit für Boxen oder Lautsprecher gibt es einfach nicht. Es sei denn, die Box stand lange in der Kälte und das Fluid im Hochtöner ist noch recht zäh und muss erst noch Zimmertemperatur erreichen.
Vielmehr ist es so, dass deine Wahrnehmung/Ohren/Gehirn eine gewisse Einhör- oder Einspielzeit brauchen.
KLICK

Gruß, Eisholz
 
Eisholz schrieb:
Eine Einspielzeit für Boxen oder Lautsprecher gibt es einfach nicht. Es sei denn, die Box stand lange in der Kälte und das Fluid im Hochtöner ist noch recht zäh und muss erst noch Zimmertemperatur erreichen.
Vielmehr ist es so, dass deine Wahrnehmung/Ohren/Gehirn eine gewisse Einhör- oder Einspielzeit brauchen.
KLICK

Gruß, Eisholz

Das würde dann ja heißen, dass ich mit keinen Kopfhörern zufrieden sein werde, so lange sie nicht genau wie die DT 770 klingen, da sich mein Gehör an diese gewöhnt hat.

Hat denn jemand Erfahrungen mit dem DT 1350? Einige sagen, dass er ebenfalls analytisch ist (z. T. noch präsziser als der DT 770), andere behaupten er wäre kraftvoll betont...
 
@PGJ

Das würde bedeuten, du glaubst, dass die DT 770 bereits das Ende der Fahnenstange sind und sich deine Ohren auch nicht an etwas Besseres gewöhnen könnten.
Das halte ich schon für extrem fragwürdig.;)

Gruß, Eisholz
 
Eisholz schrieb:
@PGJ

Das würde bedeuten, du glaubst, dass die DT 770 bereits das Ende der Fahnenstange sind und sich deine Ohren auch nicht an etwas Besseres gewöhnen könnten.
Das halte ich schon für extrem fragwürdig.;)

Gruß, Eisholz

Dass es nach oben hin (preislich sowie qualitativ) keine Grenzen gibt ist mir bewusst. Sonst wäre es ja unsinnig, dass sich Leute Verstärker kaufen oder teure Kopfhörer über 1000 Euro (z. B. Sennheiser HD 800).
Der DT 770 ist bestimmt nicht der aller beste Kopfhörer der Welt, aber ich finde ihn schon sehr gut. Meine Aussage zielte mehr auf die Meinung des von dir verlinkten Artikels, dass sich die Ohren an das anpassen, dass man am längsten hört. Aber ich wäre nicht zufrieden mit billigen Kopfhörern, egal wie lange ich sie verwenden würde.
 
"Meine Aussage zielte mehr auf die Meinung des von dir verlinkten Artikels, dass sich die Ohren an das anpassen, dass man am längsten hört. Aber ich wäre nicht zufrieden mit billigen Kopfhörern, egal wie lange ich sie verwenden würde."

Und meine Aussage bezieht sich auf die im Beitrag #3 geäußerte Meinung, dass Kopfhörer eine Einspielzeit bräuchten.
Es gibt eben Leute, die sich einen KH gekauft haben, welcher anfangs nach eigenem Empfinden nicht so gut klang.
Nach einiger Zeit (paar Stunden oder auch Tage) meinen diese Leute, dass dieser KH nun viel besser klingt und behaupten, dass dies an der Einspielzeit liegt, was völliger Blödsinn ist.
Vielmehr hat sich die eigene Wahrnehmung an den KH gewöhnt, alles andere ist Voodoo und nicht zu erklären.
Wer anderer Meinung ist, darf gerne erklären, welche Veränderungen im Kopfhörer während der Einspielzeit passieren, dass dies eine Veränderung des Klanges zur Folge hat. Ich bin schon gespannt.

Gruß, Eisholz
 
Okay, dann habe ich die verlinkte Seite zu weit aufgefasst ;-). Ich glaube auch nicht so ganz an das Einspielen.

Aber der Meinung, dass man auch mehr Details in der Musik hört, wenn man sich an den Kopfhörer gewöhnt hat, bist du nicht oder?
Denn heute habe ich nur mit dem Amperior Musik gehört und die Feinheiten, die ich mit dem DT 770 erkannt habe, höre ich mit dem Sennheiser immer noch nicht.
 
Ein Kopfhörer hat jeden Tag die gleiche Auflösung.
Natürlich kannst du aber an ein und demselben KH, je nach Tagesform unterschiedliche Höreindrücke haben.
Ich will jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, aber nimm mal ein Taschentuch und schnaube mal deine Nase aus/durch, sodass der ganze Schnodder raus ist.:D
Du glaubst gar nicht, wie sehr sich dadurch die Auflösung positiv verändern kann.;)
Dass der 770 mehr Feinheiten rüber bringt, liegt sicherlich am besseren Auflösungsvermögen dieses Modells.

Gruß, Eisholz
 
Bei dem ganzen "Einspielwahnsinn" sollte man sich außerdem mal fragen warum ein Hersteller Produkte ausliefern sollte die ihre wahre? Klangsignatur erst nach x Stunden erreichen? Und ein Produkt dass seine Eigenschaften noch dermaßen stark ändert wollte ich auch nicht kaufen, wie sieht das dann nur erst in 500 oder gar 1000 Stunden aus?
Abgesehen davon, bei Berichten von Befürwortern des Einspielens werden die LS/KH immer (wirklich, immer!) und immer besser, nie schlechter. Komisch, oder?;)
Hifiman meint bei meinem KH auch man solle ihn 150 Stunden einspielen. Ich glaube ja die wollen einfach nur dass der Kunde den KH lange genug behält um sich dran zu gewöhnen, oder eine Rückgabe gemäß FAG nicht mehr möglich ist:D
 
Zuletzt bearbeitet:
kühle BOckwust schrieb:
wie lange hast du denn deine kopfhörer? in der regel brauchen boxen/kopfhörer ne gewisse "einspielzeit"...mein akg 301 (großer kopfhörer) sowie meine sony in ears brauchten jeweils eine gewisse zeit zum einpendeln. mittlerweile ist der sound mit der anfangszeit nicht zu vergleichen in der sie mich beide nicht so vom hocker gehauen haben...

Bitte nicht immer diesen Schwachsinn verbreiten. Einspielzeit bei Kopfhörern.... irgendwann sollte man auch mal seinen Verstand benutzen :rolleyes: :freak:
 
Nachdem ich jetzt längere Zeit den Amperior gehört habe, verstärkt sich der "lebhafte" Eindruck. Ich glaube ich kann jetzt sagen, was für einen Kopfhörer ich suche:
Er sollte
- lebhaft klingen (nicht steril und gleichgültig wie der DT 770, sondern wie der Amperior)
- Bass besitzen (natürlich, nicht übertrieben oder extra betont; der Bass vom DT 770 gefällt mir, da er voluminös / räumlich erscheint, während beim Amperior dieser dumpf klingt)
- räumlich sein (ist mir mittlerweile sehr wichtig geworden; beim DT 770 ist dies schön ausgeprägt)
- komfortabel sitzen (hier wäre wohl ein ohrumschliessender Kopfhörer am angenehmsten, was aber problematisch mit dem nächsten Punkt wird)
- mobil sein (wäre super, wenn man den Kopfhörer in den Nacken legen könnte und trotzdem noch den Kopf bewegen kann wie es bei dem DT 1350 der Fall wäre).

Anders gesagt: Was mir bei meinen Kopfhörern nicht ganz gefällt ist
beim DT 770
- der sterile Sound (vieles kommt richtig und räumlich rüber, aber bei Rock wirken besonders die E-Gitarren distanziert)
(- Kabellänge und fehlende iOS-Fernbedienung)

beim Amperior
- die absolut fehlende Räumlichkeit, womit auch
- der Bass nicht voluminös / räumlich erscheint.

Ich weiß, dass es unmöglich ist all diese Vorstellungen in einen Kopfhörer zu vereinen, aber vielleicht gibt es ja einen, der fast meinen Wünschen entspricht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seltsam. Der 770 Pro ist alles - nur nicht steril....
 
Wenn du so spezifische Anforderungen an einen Kopfhörer hast, dann schreibe das ganze nochmal im Hifi-Forum...

Die kennen sich damit deutlich besser aus und wissen vllt auch besser was du mit "Steril" und "lebhaft" genau meinst...
 
Cokocool schrieb:
Seltsam. Der 770 Pro ist alles - nur nicht steril....

Dachte ich mir auch sofort.
Wenn der 770 für ihn schon steril rüberkommt, braucht er sich im AKG-Lager gar nicht erst umsehen/hören.
Aber vielleicht wäre der Audio Technica ATH-M50 was für ihn, obwohl dieser ähnlich wie der 770 abgestimmt sein dürfte.
Der funktioniert auch mobil, wenn man mit der Größe keine Probleme hat.

Gruß, Eisholz
 
Vielleicht kann ich die Sterilität etwas besser anhand von Song-Beispielen erklären: Nehmen wir mal z. B. P.O.D. - Boom. Auf dem Sennheiser Amperior wirkt die E-Gitarre kräftig, lebhaft, stark und nah (letztes wohl aufgrund der ohraufliegenden Bauweise), während es auf dem Beyerdynamic DT 770 distanziert und gleichgültig klingt. Es wirkt so als würde die Gitarre bei letzterem irgendwo in der Ferne / im Hintergrund vor sich hinspielen. Beim Sennheiser kommt es mir vor als ob sie kraftvoll dabei ist.

Oder entsteht bei mir nur dieser Eindruck, weil der DT 770 räumlicher ist und somit die E-Gitarre weit weg erscheint, während es bei dem "unräumlichen" Amperior (baulich) anders sein muss!?

Ein anderes Synonym für mein "steril" wäre vielleicht analytisch.
 
Zurück
Oben