blöderidiot schrieb:
Hallo
@Darkseth88 ,
Das Problem ist, Sprachen lernt man effektiv nur als Kind richtig, und Sprachbedeutung über die Zeitalter zu verstehen, wird im Produktionsbetrieb nicht benötigt (schon klar). Aber dafür sitzen die Leute vielleicht bei der Weihnachtsfeier mehr um einen rum, weil man gelernt hat, in klarem Deutsch interessante Dinge zu erzählen
Ich finde, das hat absolut NICHTS mit der Thematik zu tun.
Warum sollte die Sprachfähigkeit darunter leiden, weil das Kind lernt, wie ein Computer funktioniert, und bedient wird?
Oder anders gefragt: Warum sollte beides nicht zusammen möglich sein?
blöderidiot schrieb:
Welche Outlook-Version meinst Du da? Mit Autodiscovery oder ohne?
Das war nur ein Random beispiel...
Andere analogie, die ich aus meiner Weiterbildung aktuell hab: Eine mitschülerin, sehr Apple-zugeneigt, aber was technik angeht... absoluter Nomade mit Krückstock.
Weiß nicht, wie man eine PDF auf ein iPad bekommt - ein bekannter hat ihr dann so ne spezielle App installiert, einen USB-Stick App-exklusiv formatiert, und dort die gewünschten PDFs drauf gemacht (Waren Prüfungen zum Üben in PDF form).
Hat Null Ahnung, wie man Dokumente, die man z.B. vom Dozent via Email bekommt, in die Dropbox hochlädt. Damit der Rest der Klasse das auch hat.
Zumindest weiß sie, wie man aus der Dropbox was öffnet... yay.
Hat keine Ahnung, wie man bei nem Macbook irgendwelche Dokumente/Dateien in der iCloud sichert (hat aber 50gb abo).
Bei sowas denk ich persönlich: Das ist einfach eine absolute Bildungslücke.
Sobald die in nen Job kommt, wo man mit Computern irgendwie interagieren muss, ist ja schon schluss. Wochenlange schulung, wie ein Computer funktioniert.
Und genau SOWAS, finde ich, sollte vorgebeugt werden. Computer werden immer mehr Teil des Alltags, in verschiedenen Berufen.
Da reicht es nicht, dass Kinder / Junge erwachsene Smartphones nutzen, Tablets nutzen, Notebooks nutzen.
Dennoch können sie absolute Technik-nomaden sein, die es gerade so hinkriegen, das teil anzumachen und sich anzumelden.
blöderidiot schrieb:
Sehe ich nicht so. "Computerbedienung" ist eigentlich etwas sehr sehr einfaches, das kann man wie Autofahren jederzeit lernen.
Finde ich nicht nein. Siehe meine Antwort drüber ^^ Und die ist Mitte 20.
Lass es nun ältere Menschen sein, die die letzten 20 Jahre moderne Technik und Computer verteufelt haben, als wären sie von Dämonen besessen, viele können, und wollen sich sowas einfach nicht (mehr) aneignen.
Meiner Oma konnten wir die letzten JAHRE nicht beibringen, wie man mit der guten alten T9 Tastatur eine sms beantwortet. Aber solange sie eine sms lesen kann...^^
Okay, genug extrembeispiele.
blöderidiot schrieb:
"Computerzeugs" in der Schule im Frontalunterricht mit Laptop vor den Schülern bringt zu 99% imho überhaupt nichts, kann man sich sparen. Selbst wenn man den Leuten (im Gymnasium) zwei Doppelstunden lang mal TeX beibringt, haben sie nach 3 Wochen alles komplett vergessen, wahrscheinlich weil sie es in der Schule machen mußten und weil das Wissen danach (vom Lehrbetrieb) komplett ignoriert wird. IMHO Zeitverschwendung.
Und genau HIER bin ich bei dir.
Aber ganz ehrlich, denkst du Frontalunterricht beim Fach Englisch ist sinnvoller als Computer?
Wie viele gibt es, die mindestens Realschule beendet haben, aber in der realität keine einfachen Sätze englisch können?
Oder sogar wie viel % aller Schüler, aller Schulformen gibt es, die mit Mathe absolut NICHTS anfangen können, weil "man es nie braucht"? In 99% der Fälle muss man nämlich nie Nullstellen berechnen, oder schriftlich dividieren, oder was weiß ich.
Es ist völlig egal ob IT, oder die "üblichen" fächer. Wenn es langweiliger Frontalunterricht ist mit einem Lehrer, der seinen Unterricht schlecht aufbaut, ist das komplette Fach komplett für die Tonne.
"Laptopklasse": Je nach dem WIE das ganze aufgebaut ist, ist das entweder Zeitverschwendung (dann trifft das aber auf ALLE Fächer zu), oder es ist unfassbar Sinvoll und wird den Kindern im Berufsleben einen sehr großen Vorteil verschaffen.
Im gegensatz zu geschichte oder Musik ist es für einen deutlich größeren Anteil der Leute nämlich überhaupt praktisch nutzbar^^
blöderidiot schrieb:
Das Problem unserer heutigen Master und Bachelors ist weniger, dass sie keine Daddelkisten einschalten können sondern dass die meisten nicht mehr in der Lage sind einen Absatz in fehlerfreiem Deutsch verständlich zu schreiben (Tendenz wachsend). Und: dass sie keine Daddelkisten mehr ausschalten können. Auch bezüglich Differentiation und Integration verlangt man am besten gar nichts sondern versucht in Ruhe, dass den Leuten erneut beizubringen. Das ist doch die Aufgabe der Schule, oder?
Gleiches Argument wie oben: Es geht auch beides.
Umgang mit moderner Technik ist sogar praktisch relevanter für viele Jobs, als andere Dinge.
Ich finde, Aufgabe der Schule ist:
Allgemeinbildung zu vermitteln, sie auf das vorbereiten, was nach der Schule kommen wird, damit sie da optimal durchstarten können.
Und das ganze Zeitgemäß.
Deswegen finde ich: IT muss ein Hauptfach werden. Eine gewisse Grundkenntnis MUSS einfach vorhanden sein. Sonst wird man es in vielen Berufen schwer haben.
Wer in englisch nie aufpasst, wird es auch an vielen Stellen schwer haben. Und so weiter.
Was auch ein Hauptfach werden muss für mindestens die letzten 2-3 Jahre der Schulbildung:
blöderidiot schrieb:
Grundlagen der National- bzw. Betriebsökonomie? Gute Idee, bin ich dabei. Ist eigentlich interessant.
Nicht unbedingt, eher das, was für die Privatperson an sich interessant wird.
Wenn man ne Lehre anfängt (oder Studium), und dann Berufseinsteiger ist... Was dann?
Was ist mit Steuererklärung? Was ist das, warum sollte das jeder machen?
Ich will gar nicht wissen, wie viele Berufseinsteiger es gibt, die die ersten Jahre ihre Steuererklärung nicht machen (lassen), weil sie davon einfach keine Ahnung haben - oder gar nicht wissen was das überhaupt ist.
Oder Finanzen: Wie handhabt man das überhaupt? Worauf sollte man achten?
Schön, dass der Staat sich "denkt/wünscht", dass man privat vorsorgen muss, wenn die Gesetzliche Rente 43%~ vom Netto beträgt, und man das privat ausgleichen soll. Aber wie ideal?
Unwissende Laien gehen zur Bank, glauben jedes Wort, haben keine Ahnung von nichts, aber unterschreiben alles, was einem verkauft wird. Am ende hat man hohe Gebühren und weniger Rendite als auf dem Girokonto.
Oder warum man welche Versicherungen haben sollte, und welche überflüssig sind. Wie funktioniert eine baufinanzierung oder Kredite?
Warum sollte man Ratenzahlungen vermeiden etc.
Erschreckend, dass so alltägliche Dinge von niemandem vermittelt werden.
blöderidiot schrieb:
Einiges, was ich bei "Digitalausbildung" für eher sinnvoll erachte (Auswahl):
- elektrische Schaltungen + Arduino mit Basis Arduinoprogrammierung
- TeX (aber systematisch über längere Zeit)
- Word - korrekte Dokumentenstrukturierung
- (fast vergessen) Installation und Konfiguration eines Linux-Systems auf dem Schullaptop
Aber all das braucht viel Zeit und Mühe und ist heute nicht wirklich zu realisieren. Daher: ganz weglassen und auf das konzentrieren, was man den Kindern beibringen
kann. Und: Prügelstrafe für die Verantwortlichen für Laptopklassen unterhalb der 10. Klasse!
Aber das IST etwas, was man den Kindern beibringen kann.
Die Lehrer müssen sich nur mal einfallen lassen, WIE sie das sinnvoll und interessant rüberbringen können, dass es auch realistisch was bringt.
Elektrische Schaltungen? Unfug, das braucht fast niemand.
Wie man ein OS Installiert und Konfiguriert (und evtl notwendige Anwendungen Installiert) ist absolut genial. Das sollte jeder können.
Es klingt banal aber: Was ist Google, und wie googelt man etwas?
Erschreckend, wie viele dazu unfähig sind. Siehe die Kollegin von oben. kA wie Dropbox funktoiniert, aber auf die Idee kommen das mal 2 minuten zu Googeln kommt man nicht.
Das gleiche wenn man irgend ein Thema mal nicht versteht, oder nen Zusammenhang. Googeln, paar Ergebnisse anklicken, und das meiste ist erledigt.
Wie Office funktioniert sollte auch jeder können.
z.B., Ausgaben und Einnahmen mal gegenüberstellen. Jeder sollte in der Lage sein, in einer Tabelle mal aufzuschreiben, ob man am Ende vom Monat noch im Plus ist, oder im Dispo landet.
Noch mal, ganz kurz und banal: Es ist völlig scheißegal, ob Mathe/Englisch/Ges chichte/deutsch etc, oder was "modernes" wie IT oder Finanzen/BWL.
Wenn der Unterricht schlecht aufgebaut ist, ist es komplett für die Tonne. Da hat man mehr fürs Leben, wenn man zu Hause bleibt, und ausschläft.
Wenn es richtig, gut und intuitiv/interaktiv aufgebaut ist, kann man jedes Fach vernünftig rüberbringen.
Da kann man IT/"Computerzeugs" und andere Fächer nicht unterschiedlich betrachten.
Eher genau anders rum: "Computerzeugs" wird immer wichtiger und Teil des Alltags. Geschichte aber nicht. Geometrie auch fast nie. Gedichtinterpretation schon gar nicht.