Artikel-Update: Im
offiziellen Ouya-Blog nahm Julie Uhrmann, Gründerin des Ouya-Projekts, nun Stellung zur Kontroverse: „
Die Antwort hat uns überrascht – wir dachten, dass es [gemeint ist der „Free the Games“ Fond, Anm. d. Red.] großartig wird – wie könnte es das nicht werden?“ Uhrmann betont, dass es dem Ouya-Team wichtig sei, offene Spielentwicklung zu fördern, doch „
offen zu sein [...] bedeutet manchmal, dass Dinge nicht so klappen, wie man es sich erhofft hat. Und wenn es nicht klappt, dann bekommt es jeder mit.“.
Dennoch sei das Ouya-Team „
OK mit all dem“, denn dank der Offenheit würden Fehltritte auffallen und Ouya könnte sie korrigieren. Wie die Korrektur des Problems in den Augen der Ouya-Schöpfer aussieht, schildert Uhrmann wie folgt: „
Wir glauben (immer noch) daran, dass großartige Spiele auf diese Weise entdeckt werden können – durch euch. Wenn wir die Zweifel bei Seite schieben können und den Geist des Fonds, und von Ouya, so annehmen, wie er gemeint war, könnten wir davon überrascht werden, was ein bisschen Positivität hervorbringen kann.“
So scheint Uhrmann kein Problem damit zu haben, wenn sich ein zweifelhaftes Projekt mit großen Stücken aus dem Fond „
bedient“, da ihnen die „
Offenheit“ ihres Fonds und der Ouya-Plattform anscheinend wichtiger ist als die möglicherweise missbräuchliche Verwendung der Gelder. Entsprechend bitter war daraufhin die Reaktion aus der Spieler- und Entwicklercommunity: Mike Bithell, Schöpfer des Puzzle-Jump'n'-Runs „
Thomas Was Alone“, meldete sich in den Kommentaren zum Blogpost zu Wort. Bithell sei „
aus vielen Gründen“ traurig über die Stellungnahme und die Art, wie solch „
offensichtlich höllisch zweifelhaften Vorhaben“ öffentlich von Ouya unterstützt werden. Er hoffe darauf, dass sich die Ouya-Macher noch aus der Situation herauswinden, bevor sie auch nur einen Penny an die „Gridiron Thunder“-Initiatoren bezahlen.
Weiterhin kritisierte Bithell die Art und Weise, wie der „Free the Games“-Fond aufgezogen wurde: Es sei unmöglich für kleine Indie-Entwickler mit legitimen Projekten die 50.000-US-Dollar-Hürde überhaupt zu knacken, erst recht für neue Entwickler, die die Ouya-Plattform als solche hegen und pflegen sollte. Rein aus mathematischer Sicht sei das Konzept schon fehlerhaft, wie auch andere Nutzer in vorherigen Kommentaren zum Post anmerkten. Bithell sei bestürzt über den Prozess: „
Ein paar Reiche tricksen das System aus, um etwas reicher zu werden, während eine Reihe von unglaublich begabten Indie-Entwicklern [...] bis zu dem Punkt verärgert sind, dass sie die Plattform komplett verlassen.“ Ouya sei ein „
wunderschöner Traum einer Konsole, die komplett vom Mangel an Verständnis des Spielraums, für den sie designt wurde, ruiniert wird“.