Klingen USB Mikrofone mit ähnlicher Bauweise wie das Blue Yeti immer weniger warm, weniger bassiger als "klasssische" Mikrofone?r

plato333

Lieutenant
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Konkreter:
Klingt die eigene Stimme tiefer, bassiger (Nahbesprechungseffekt) mit einem USB Mikrofon wie dem
t.bone SC 420, Marantz MPM-1000U oder 2000U, Auna Mic 900, FIFINE K670 als mit einem USB Mikrofon
ähnlich der Bauweise des Blue Yeti, wie z.B. Rode NT-USB Mini, M-Audio Uber Mic, t.bone SC 500 USB, Superlux E341U usw.?

Ist ein subjektiver Eindruck, den ich aus unzähligen Videos bekommen habe. Unterschiedliche Videos, jeder hat eine andere Stimme...schwer zuvergleichen. Videos, wo jemand unterschiedliche Arten von USB Mikrofonen vergleicht, gibt kaum bis gar nicht!

Mein Problem, das mir gerade die zweitgenannten Mikrofone sehr gut gefallen - ich jedoch gerne ein Mikrofon nhätte, dass meine Stimme
tiefer, bassiger macht. Würde meine Stimme als normal bezeichnen (nicht hoch, nicht tief).

Hat eine Spinne (die meist bei erstgenannteren dabei ist) auch einen Einfluß darauf?
Verwendungszeck ist Gaiming. Verhalte mich eher ruhig - dachte eine Spinne bräuchte ich nicht!?

FIFINE K670
fand ich gut vom Klang, aber Charakteristik ist wohl eher eine Acht als eine Niere = Tastengeräusche wohl sehr laut!
Rode NT-USB Mini überzeugte mich vom Klang her nicht. Zu dünn, zu hoch. Schade, gefällt mir optisch mit am Besten.
Schlicht, klassisch ohne Schnickschnack wie LEDs usw...
Suche etwas platzsparendes, das die Sicht auf den Monitor nicht behindert!
 
Lässt sich pauschal kaum sagen. Am besten schaust du mal bei Podcastage vorbei, sofern nicht schon geschehen.

Eine tiefe Stimme kannst du vor allem mit dynamischen Mics in der Nahbesprechung rausholen. Kann man aber auch alles mit dem EQ tunen.

Ich würde ein Mic nehmen, welches hinsichtlich P/L, Design und ungefährer Abstimmung gut passt. Den Rest macht man dann per Software.
 
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Noch ein Hinweis: aus dem Radiobereich bzw. aus der Publikumsforschung dazu ist seit Jahrzehnten bekannt, dass hohe Frauenstimmen generell unbeliebt sind und nicht mit "Kompetenz" assoziiert werden. Deshalb haben (fast) alle Frauen an Funk und Fernsehen eher tiefe Stimmen.

Was hat das mit einem "Gamer" zu tun? :D

Nun, wenn du den tieferen Bereich deiner natürlichen Stimme mehr betonen willst, kannst du den gleichen Trick verwenden, der beim Radio den Frauen empfohlen und von ihnen häufig praktiziert wird: Das Mik sehr nahe am Mund platzieren (Nahbesprechungseffekt, funktioniert am besten mit dynamischen Miks - auch als "Gesangsmik" bekannt), das Volumen am Kopfhörer LEISE (!!) einstellen und dann unaufgeregt, vom Charakter her leise sprechen.

Zur Begründung: Wer leise spricht (nicht mit Flüstern verwechseln), verwendet natürlicherweise eine tiefe Tonlage. Das macht aus einem Tenor keinen Bass, aber auch eher hohe Stimmen haben tiefe Frequenzanteile - die dann eben in den Vordergrund kommen.
Sobald jedoch viel Emotion oder Aufregung ins Spiel kommt, steigert man Lautstärke und Tonhöhe - in deinem Fall unnötigerweise (oder nur, wenn das Game es verlangt). Denk' an den klassischen Radio-Sportreporter, der in höherer Tonlage und sehr viel lauter als erforderlich gewissermassen in die Stube schreit, weil die Umgebung so laut ist und weil die Emotion ihn mitreisst.
Das ist auf Dauer nur nervig.
Damit aber in deiner Situation die "Umgebungsgeräusche" (gemeint ist: Die Tonspur des Spiels) dich nicht verleitet, aufgeregter als nötig zu sprechen, solltest du die Lautstärke der Umgebung auf deinem Kopfhörer so leise einstellen, dass du sie zwar noch hören kannst, ohne dass dein (Unter-)Bewusstsein dir dauernd das Gefühl gibt, du müsstest gegen den Umgebungslärm ankommen bzw. anschreien.

Du kannst das ja ruhig mal ausprobieren und eine ca. 5-minütige Spielsituation aufnehmen, die du bereits kennst: einmal mit viel Wumms auf dem Kopfhörer, einmal mit minimalster Lautstärke. Du wirst beim Abhören feststellen, dass im zweiten Fall deine Stimme insgesamt ruhiger und "überlegter", "kompetenter" klingt.

Abschliessend: Leichte Korrekturen im tiefen Frequenzbereich (< ca. 400 Hz) mit dem Equalizer sind möglich bis sinnvoll. Aber alles, was über +3dB hinaus geht, wirkt unnatürlich, dumpf, hohl - bitte vermeiden.
 
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Deine Stimme hört sich für dich selbst immer tiefer an, weshalb man meistens überrascht ist, wie man selbst über ein neutrales Mikrofon klingt. Auch kann man sich eine tiefer Stimme antrainieren, indem man sich zwingt permanent tiefer zu sprechen.
Hol dir einfach ein Mikro, dass du optimal positionieren kannst (Nahbesprechungsgrenze) und wenn das dann zu wenig Tiefton liefert, bearbeite den Frequenzverlauf mit Voicemeeter in Echtzeit.
Als Mikro kannst du dir auch ein XM8500 ansehen. Muss nur schauen, wie du es auf USB adaptierst.
In dem Sinne...
 
Danke an alle!:daumen:
Kurze Zwischenfrage - die Spinne hat aber keinen Effekt auf den Klang der Stimme!?
Weil erstgenannte Mikrofone meist mit Spinne genutzt werden.
Da ich mich ruhig beim Gaming verhalte und nicht auf meine Tastatur eindresche, dachte ich, dass so eine Spinne nicht nötig sei.
Nochmal ein Beispiel zu meiner ursprünglichen Frage:
Habe z.B. das Gefühl, dass die Stimme selbst über das günstige t.bone SC 420 tiefer wirkt, als z.B. beim M-Audio Uber Mic. Kann natürlich täuschen, da ich kein Video gefunden habe, wo die gleiche Person beide Mikrofone testet!
Hätte ja sein können, dass das allgemein so ist, z.B. wegen der 3 Kondensator-Mikrofonkapseln oder weil die Dinger immer direkt mit einem Metallständer verschraubt sind oder...
Kenne mich mit der Technik der Mikrofone nicht aus.;)
Dazu kommt noch, dass das M-Audio Uber Mic wohl nach hinten extrem gut abschirmt - da würde man nicht viel von der Tastatur hören.

@zazie
Stimmt, dynamisches Mikro käme natürlich auch in Frage, aber da ich hier mit meinem alten Philips SBC MES70
solche Probleme beim Gaming habe (zu leise - Pegel auf +20db, es macht was es will, mal funktionierts mal nicht;)), soll das neue Mikrofon auf jeden Fall laut genug sein bzw. ich will nicht ständig extrem dicht am Mikrofon hängen. Also wird es wohl kein dynamisches Mikrofon.
 
Die Spinne beeinflusst die Klangcharakteristik nicht. Sie dient dazu, das Mik akustisch zu entkoppeln, damit via Ständer, Kabel etc. keine Geräusche auf die (im Fall von Kondensator-Miks) äusserst empfindliche Mikrophon-Membrane übertragen werden.
Wirklich gute Miks verfärben den Klang nicht, sondern nehmen 1 zu 1 das auf, was sich 'vor der Membran abspielt'. Aber um sicherzustellen, dass mehrere Miks des gleichen Herstellers und Typs auch wirklich gleich klingen, braucht es Qualität und Qualitätskontrolle. Das hat dann seinen Preis (bzw. die Qualität ihren Preis). Dafür sind solche Miks dann auch über Jahrzehnte (!) in Gebrauch und klingen immer noch wunderbar. Ich nenne dafür das U87 von Neumann oder das 55s von Shure.
Was deine Eindrücke von t-bone und M-Audio betrifft - k.A. Mich würde es wundern; aber ich will nicht ausschliessen, dass bei billige(re)n Miks die Mik-Kapseln bzw. Membranen ein gewisses "Eigenleben" haben. T-bone hat aber doch einen recht guten Ruf in der Branche (wie beispielsweise auch Audio Technica, die anfangs als Billigramsch galten).
Es kommt bei Miks aber tatsächlich nicht nur auf den Preis an. Monacor hatte beispielsweise lange eine sehr günstige M58-Kopie mit guter, neutraler Kapsel im Sortiment, die oberhalb 12 kHz nicht ganz mit dem Original mithalten konnte, sich aber im Radioalltag als Demo-, Sport- und Gewittersturm-taugliches Mik sehr wohl bewährte.
 
Auf eine gefederte Aufhängung würde ich beim Gaming nicht verzichten. Eine Mikrofonmembran, welche ungefedert an die Tischplatte koppelt, fängt dir sonst sämtlichen Körperschall ein, welcher vor allem durch die Anschläge auf der Tastatur entsteht. Übertrieben formuliert darfst du dir das so vorstellen, als würdest du dein Ohr auf die Tischfläche drücken und dann jemanden auf der Tastatur schreiben lassen.

Gute Spinnen (gefederte Aufhängung) sind bei Mikrofonen unter 100 Euro eher rar. Je nach dem, wo das Stativ an den Tisch koppelt, wie massiv die Tischplatte ist und wie stark man selbst Körperschall anregt, können aber auch schon die günstigen Beilagen ausreichen.

Dynamische Mikrofone haben grundsätzlich die Schwierigkeit, dass sie nach dem passiven Modell arbeiten, d.h. selbst keinen Speisestrom von extern zur Verfügung gestellt bekommen und dementsprechend ein wirklich sehr sehr leises Signal bereitstellen. Dieses muss dann in hohem Maße durch den dahintergelegenen Mikrofoneingang verstärkt werden. Die üblichen 3,5 mm Klinkeneingänge, die man auf Mainboards oder bei (Gaming-)Soundkarten so findet, fallen da meist durch, weil sie dieses Signal nicht stark und vor allem nicht rauschfrei genug verstärken können. Ausnahmen sind immer wieder möglich, aber keines Falls die Regel. Bei einem XLR-Mikro wäre eigentlich ein Audio-Interface (quasi eine externe USB-Soundkarte) Pflicht. Dynamische USB-Mikros sind noch recht selten, werden aber immer populärer, da sich manche Nutzer eben kein zusätzliches Interface zulegen wollen.
Musst du schauen, was langfristig ab besten in dein Bedienkonzept passt ...

Aktive Kondensatormikrofone sind in der Regel leichter zu handhaben, da sie selbst schon eine gewisse Vorverstärkung mitbringen und dadurch effektiv lauter aufnehmen. In der Regel muss man nicht direkt vorm Mikro kleben, um auf Pegel zu kommen. Im Umkehrschluss bedeutet ein höherer Abstand zwischen Mund und Mikro jedoch auch, dass 1.) der Nahbesprechungseffekt abnimmt und 2.) Hintergrundgeräusche stärker ins Gewicht fallen. Alles ein Balanceakt.
XLR (Audio-Interface), 3,5 mm Klinke oder All-in-One USB gibt es hier in Hülle und Fülle. Muss man auch hier abwägen, was man braucht und welches Qualitätsniveau man längerfristig anstrebt.

zazie schrieb:
Noch ein Hinweis: aus dem Radiobereich bzw. aus der Publikumsforschung dazu ist seit Jahrzehnten bekannt, dass hohe Frauenstimmen generell unbeliebt sind und nicht mit "Kompetenz" assoziiert werden. Deshalb haben (fast) alle Frauen an Funk und Fernsehen eher tiefe Stimmen.
Klingt aber nach ner steilen These. :evillol:

Darf ich fragen, ob bei diesen Studien auch das Abspielmedium berücksichtigt wurde? Gerade der Radiokonsum läuft ja oft über Geräte, die aus baulichen Gründen kaum Bass können (Smartphones, Küchenradios, Standardanlage im Auto + Verkehrsüberlagerung). Das ist natürlich ein Trend, den man auch beim "Sounden" der Quelle berücksichtigen sollte.
 
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Ist hier OT, aber weil gefragt wurde:

Nö, das ist keine These, sondern (seit Jahrzehnten) Praxis in den Rundfunkhäusern.
Du kannst ja beim Radiohören bei weiblichen Moderations-Stimmen selbst mitzählen, wie viele davon eher tief klingen und wie viele hoch. Im Nachrichtenbereich (im weiteren Sinne, Sport dazu gezählt) dürfte der Anteil tiefer Stimmen nahe 100% sein :)

Mag sein, dass im privaten TV-Bereich bzw. bei Bildmedien bei Frauen bei der Stimme grössere Kompromisse eingegangen werden, wenn diese 'dafür' andere Qualitäten aufweisen. Anders hätten es ja gewisse Sternchen mit ihren Quäkstimmen nicht auf Moderationsposten geschafft.
Im Bereich der Social Media gilt das natürlich nicht mehr, weil sich die Leute ja selbst als Influencerinnen 'anstellen'.

Bei der Publikumsforschung werden unterschiedliche Abspielmedien benutzt, weil ja die technische Präsentation nicht die individuelle, psychologisch gefärbte Wahrnehmung überlagern soll.
 
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