Koaxleitungen verwenden nach Glasfaseranbindung

LANgweiler

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Hallo,

ich habe diverse Beiträge zu dem Thema durchsucht, aber keiner war darunter der meine "Anfangssituation" berücksichtigte.

Derzeit haben wir DSL über Telefonnetz (Telekom). Demnächst erhalten wir einen Glasfaseranschluss. Die Inhouse-Verkabelung lief bisher über Powerline. Mit eher schlechten Ergebnissen. Im Zuge des Glasfaseranschlusses wollte ich gerne die Inhouse-Verkabelung auf Koaxialkabel umstellen.

Das Problem ist nur, dass wir überall nur die alten TV/Radio-Anschlüsse mit zwei Steckern haben. Hier müssten ja jeweils die Dosen getauscht werden, dass sie drei Anschlüsse haben. Kann das nur ein Elektriker/Fachmann machen? Wie aufwendig ist das? Oder kann man das selbst machen?
Wie sieht es aus, wenn wir den bisherigen Anbieter für Kabel-TV kündigen (würde ich dann über Glasfaser beziehen)? Die Koaxleitungen dann quasi "ungenutzt" wären? Kann man die Dosen dann auch ohne "dritten" Anschluss für die Inhouse-Verkabelung nutzen? [natürlich würde dann der Zugang zum öffentlichen Koaxialkabel getrennt].

Mir geht es zunächst nur um die Grundsatzentscheidung, welchen Weg ich einschlagen soll.
VG
 
Willkommen im Computer Base Forum.
Ich fürchte das geht so nicht, wie Du es Dir vorstellst. Mit zwei oder drei Anschlüssen hat das aber nichts zu tun. Zunächst mal musst Du prüfen, ob die Koaxleitung wie früher üblich von Dose zu Dose weitergereicht wird, oder eine Sternverkabelung, also von einem gemeinsamen Punkt aus strahlenförmig zu jeder einzelnen Dose verläuft.
 
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Incanus schrieb:
Zunächst mal musst Du prüfen, ob die Koaxleitung wie früher üblich von Dose zu Dose weitergereicht wird, oder eine Sternverkabelung, also von einem gemeinsamen Punkt aus strahlenförmig zu jeder einzelnen Dose verläuft.
Wie kann ich das überprüfen? Kann ich das überhaupt selbst überprüfen? Welche Folgen hätte das wenn entweder das eine oder das andere zutrifft?

Incanus schrieb:
Mit zwei oder drei Anschlüssen hat das aber nichts zu tun.
Ist dann ein dritter Anschluss überhaupt notwendig?
 
Wenn das Koax-Kabel ordentlich im Leerrohr verlegt ist, sollte man das gegen cat.6a oder cat.7 Verlegekabel
austauschen. Aus dem Glasfaser-Modem kommt normalerweise ein 2,5Gbit Lan Anschluss raus und da dürfte
man mit Koax nicht sehr viel weiter kommen.
 
Koaxkabel kann man selbst recht einfach bearbeiten, allerdings sollte dafür als Anfänger vielleicht noch paar Zentimeter übrig sein bevor es in der Wand verschwindet weil man es vergeigt hat und 2x kürzen muss...

Du kannst mal die goCoax MoCA anschauen. 2 Adapter, funktioniert dann oder nicht. Aber in das Thema einlesen! Gerade wenn der Hausanschluss mit Verstärker noch dran ist. Ggf. Sperrfilter damit du nicht ins Kabelnetz von deinem Anbieter jagst. Dazu dann neue Dosen.

Ich würde allerdings versuchen LAN Kabel zu verlegen. Zumindest eins, da kann man dann ja noch nen Switch anschließen und da dann ggf. nochmal Access Points oder so.
 
LANgweiler schrieb:
Wie sieht es aus, wenn wir den bisherigen Anbieter für Kabel-TV kündigen (würde ich dann über Glasfaser beziehen)? Die Koaxleitungen dann quasi "ungenutzt" wären?
Wenn die Koaxleitungen dann ungenutzt wären um im Leerrohr liegen, dann kann man die auch rausziehen und durch Netzwerkkabel ersetzen. Wenn die Leerrohre allerdings mit sehr engen Biegeradien verlegt wurden, dann ist das Einziehen zwar machbar, aber nicht lustig. Gleiches gilt für Telefonkabel im Leerrohr, auch die kann man durch Netzwerkkabel ersetzen.​

LANgweiler schrieb:
Kann das nur ein Elektriker/Fachmann machen? Wie aufwendig ist das? Oder kann man das selbst machen?
Wenn die Kabel nicht sehr kurz/massakriert sind, dann kann auch ein Laie Dosen tauschen. Allerdings muss man in der Lage sein zu lesen, zum einen die Anleitung der neuen Dose, wie diese anzuschließen ist und zum anderen die Typenbezeichnung auf der vorhandenen Dose, um die neue Dose korrekt auswählen zu können.​

Wie @Incanus schon schrieb, musst du erstmal eruieren wie dein Koaxnetz aufgebaut ist. Verteiler, Abzweiger, Durchgangs- oder Stichdosen, ...

Wenn das Kabel-TV abgeschaltet wird und dein Haus vom Kabelnetz getrennt ist, dann kann man G.hn-Adapter einsetzen (z.B. Gigacopper oder GigaBridge), wenn die Verbindung zum Kabelnetz bestehen bleiben soll, dann geht nur MoCA 2.5.

Bei meinen Eltern habe ich eine Mischung aus den genannten Lösungen. Vom Keller zum Wohnzimmer Netzwerkkabel im Leerrohr (ursprünglich Telefonkabel drin). Vom Keller zum anderen Ende des Wohnzimmers eine MoCA-Verbindung über Koaxialkabel und von dieser Ecke ein versteckter Kabelkanal ins Obergeschoss, wo Sockelleistenkanäle die Netzwerkkabel aufnehmen.
LANgweiler schrieb:
Wie kann ich das überprüfen? Kann ich das überhaupt selbst überprüfen?
Blende abschrauben und man sieht ob zwei oder ein Koaxkabel in der Dose sind.

LANgweiler schrieb:
Ist dann ein dritter Anschluss überhaupt notwendig
Für MoCA sehr zu empfehlen, aufgrund der hohen Frequenz, sonst sind Geschwindigkeitseinbußen aufgrund der Fehlanpassung zu erwarten.

Tom-S schrieb:
Aus dem Glasfaser-Modem kommt normalerweise ein 2,5Gbit Lan Anschluss raus und da dürfte
man mit Koax nicht sehr viel weiter kommen.
MoCA 2.5 schafft netto bis zu 2,5 GBit/s, G.hn bis zu 1,5 GBit/s netto. Beide Techniken sind also geeignet 1000 Down/500 Up Glasfaser-Tarife zu übertragen. Im Gegensatz zu Powerline ist die übertragbare Leistung vorhersagbar, wenn man seine Koaxinstallation kennt.
 
Aber mit 80.- Euro pro MoCa-Adapter (2 mindestens) halt auch nicht preiswert, wenn man dann auch noch einige von den Teilen braucht. Wenn man irgendwie Netzwerkkable verlegt bekommt, dürfte das dann etwas preiswerter sein.
 
LANgweiler schrieb:
Wie kann ich das überprüfen? Kann ich das überhaupt selbst überprüfen? Welche Folgen hätte das wenn entweder das eine oder das andere zutrifft?
Du kannst eine Dose vorsichtig aus der Wand holen und nachschauen, ob jeweils eine Leitung ankommt oder auch eine wieder wegführt.

So ganz hilft Dir das aber alles nicht, denn eine Coax-Leitung ist halt nicht einfach als 1zu1-Ersatz für eine Netzwerkleitung.
 
LANgweiler schrieb:
Wie kann ich das überprüfen? Kann ich das überhaupt selbst überprüfen?
I.d.R. müsste irgendwo im Keller ein entsprechender Verteiler sein mit ganz vielen Coax Abgängen. Falls du den findest, mach mal ein Foto.
 
Tom-S schrieb:
Wenn das Koax-Kabel ordentlich im Leerrohr verlegt ist, sollte man das gegen cat.6a oder cat.7 Verlegekabel
austauschen. Aus dem Glasfaser-Modem kommt normalerweise ein 2,5Gbit Lan Anschluss raus und da dürfte
man mit Koax nicht sehr viel weiter kommen.
cat-Kabel verlegen dürfte wohl etwas aufwendiger sein. Dafür müssten Schlitze gekloppt werden. Das wäre aus mehreren Gründen problematisch.

h00bi schrieb:
I.d.R. müsste irgendwo im Keller ein entsprechender Verteiler sein mit ganz vielen Coax Abgängen. Falls du den findest, mach mal ein Foto.
Ich wohne in einem 4-Parteien-haus. Eine davon bezieht ihr Internet (+ TV) über Kabelnetzbetreiber. Deshalb fällt der ganze Anschlusskram auch umfassender aus auf dem Foto:
 

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LANgweiler schrieb:
Ich wohne in einem 4-Parteien-haus


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Hier siehst du ja, dass es vermutlich 1 Zuleitung pro Wohneinheit gibt, bzw. ein Abgang weiter oben gar nicht weitergeführt wird.
Wenn du mehrere Coax Dosen in der Wohnung hast, dann sind diese in Reihe geschaltet.

Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass man eine Wohneinheit mit mehreren Anschlüssen aus dem Keller versorgt und andere gar nicht.
 
Das sieht aber so aus, als gäbe es nur eine Leitung pro Wohnung von hier aus. Wobei eine gar nicht angeschlossen zu sein scheint.
Gibt es etwas ähnliches auch noch mal in jeder Wohnung?
 
@LANgweiler kann es sein, dass du drei Dosen in der Wohnung hast? Und die Wohnungen sind alle übereinander angeordnet? Dann würde ich zur Kontrolle in jede Dose gucken. Nicht das hier damals Steigtrassen verwendet wurden und die Reihenschaltung vertikal und nicht pro Wohnung gebaut wurde.

Wo käme denn die Glasfaser an? Im Keller wo auch der Kabelverstärker ist oder in der Wohnung?
 
Incanus schrieb:
Das sieht aber so aus, als gäbe es nur eine Leitung pro Wohnung von hier aus. Wobei eine gar nicht angeschlossen zu sein scheint.
Gibt es etwas ähnliches auch noch mal in jeder Wohnung?
nein. In der Wohnung gibt es nichts. Und wenn dann ist das irgendwo unterm Putz versteckt.
beni_fs schrieb:
kann es sein, dass du drei Dosen in der Wohnung hast? Und die Wohnungen sind alle übereinander angeordnet? Dann würde ich zur Kontrolle in jede Dose gucken. Nicht das hier damals Steigtrassen verwendet wurden und die Reihenschaltung vertikal und nicht pro Wohnung gebaut wurde.
Ja. In den beiden "alten" größeren Wohnungen sind drei Anschlüsse. Sie sind diametral übereinander. Eine davon hat Internet via Kabel/Koax.
Später wurden noch zwei kleine Wohnungen oben drauf gebaut (je 2 Anschlüsse).

Die Glasfaser käme im Keller an. Wo auch die anderen Telefonleitungen ankommen (hier ist auch die Fritzbox). Hier wäre meine Frage, wie man das am besten über Koax weiterleiten kann. Vielleicht werden irgendwann perfomante Cat-Kabel oder gar Glasfaserkabel inhouse verlegt. Das ist aber ein größere Aktion, die der Vermieter derzeit nicht plant.

Welche Folgen hat es, wenn die Koax-Leitungen in Reihe geschaltet sind ?
 
LANgweiler schrieb:
Welche Folgen hat es, wenn die Koax-Leitungen in Reihe geschaltet sind ?
Dass Du sie nicht als Ersatz für Ethernet-Leitungen verwenden kannst. Du würdest andere vom Kabelempfang ausschließen.
 
Ich dachte, dass eine Leitung, die in eine Wohnung führt "exklusiv" nur für diese Wohnung ist.
 
Das wissen wir bisher ja nicht sicher. Deine letzte Antwort deutete daraufhin, dass jeweils eine Leitung zu allen räumlich übereinander liegende Dosen in den verschiedenen Wohnungen führt.
 
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Ich sag mal so: Wenn wir noch mehr Zeit in Recherche zum Kabelnetz in diesem Haus stecken, dann bekämen wir MoCA zum Laufen ohne die Nachbarn zu stören. Ich würde die Zeit aber eher in den Vermieter investieren und ihn davon überzeugen dir zu erlauben einen schönen dezenten Kabelkanal vom Keller aus an der Außenwand zu deiner Wohnung zu legen. Das ist kein Hexenwerk, bei Glasfaser im Kunststoffkanal hat man keine Probleme mit Blitzschutz. Das Geld was du dir bei den Koax-Adaptern sparst, investierst du in den Kabelkanal bzw. Kabelschutzrohr und hast die Glasfaser direkt in der Wohnung und von dort mit WLAN, Sockelleistenkanälen oder Flachbandkabeln bis zu den Verbrauchern.
 
Die Fritzbox gehört nicht in den Keller, sondern Glasfaser gehört bis in die Wohnung gelegt.

Wenn die Fritzbox im Keller stehen würde, hat da jeder seinen eigenen Schrank um den Zugriff von anderen zu verhindern? Wer zahlt den Strom der Fritzbox im Keller?
 
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LANgweiler schrieb:
Die Glasfaser käme im Keller an. Wo auch die anderen Telefonleitungen ankommen (hier ist auch die Fritzbox).
Von welchem Anbieter denn?
Hier herrscht bei Mietern/Vermietern oft auch Unwissenheit wie weit der Anbieter kostenfrei baut.
 
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