Kombinationen aus Mesh-Produkten: Was macht wann Sinn?

MuhKalb

Ensign
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Hallo liebe Community,

ich lese mich gerade etwas in das Thema Mesh ein und suche eine Lösung für ein Haus mit insgesamt 4 Stockwerken. Fritzbox 7590 steht im Erdgeschoss und ich möchte gerne vom Keller bis in das 2. OG alles vernünftig mit WLAN abdecken.

Ich habe allerdings noch so einige grundsätzliche Verständnisprobleme wie es mir scheint. Ich habe schon einige Gerätetests gelesen, aber mir erschließt sich absolut noch nicht, wann welche Kombination aus Mesh-Geräten sinnvoll ist.

Beim lesen dieses Tests (https://www.computerbase.de/2020-02/avm-fritz-repeater-3000-mesh-wlan-test/) habe ich mir die Frage gestellt, wieso hier die Kombination Fritzbox 7590 + Repeater2400 + Repeater3000 genutzt wird. Hätte ich nicht die beste Geschwindigkeit mit 2x 3000er Repeater?

Und generell ist mir noch nicht klar, wann jetzt eigentlich Powerline sinnvoll ist und wann die Repeater. Manchmal wird auch eine Mischung daraus empfohlen wie etwa bei diesem Test (https://www.computerbase.de/2020-02/avm-fritz-box-mesh-wlan-test/).

Das Haus ist ein Neubau, daher hätte ich vermutet, Powerline wäre eine gute Option da die Leitungen recht vernünftig sein sollten. Oder hat das nichts mit dem Alter des Gebäudes zu tun?
Je nach Stromkreisverteilung und angeschlossenen Geräten kann es hier ja immer zu Problemen kommen.

Wäre somit die Repeater-Lösung am stabilsten? Und wenn ja, macht es dann Sinn die Fritzbox mit 2 oder sogar 3 3000er Repeatern zu verbinden?

Hab ihr vielleicht ein paar generelle Ratschläge zu dem Thema?
Ich wäre euch wirklich dankbar, wenn ihr den Verwirrungsknoten in meinem Hirn etwas lockern könntet 😵.


Vielen dank schon mal und viele Grüße,
MuhKalb
 
Erstmal: Wenn du Ethernet legen kannst ist Kabel IMMER mit Abstand am besten. Wenn Leerrohre im Neubau vorhanden sind, diese nutzen. Wenn nicht, mal überlegen ob nicht trotzdem irgendwie das Haus noch verkabelt werden kann.


Thema Powerline: Wenn möglich, vermeiden. Je mehr Powerline-Geräte gleichzeitig reden, umso schlechter und noch schlimmer falls du vdsl mit 100 oder 250 MBit/s hast, weil das verträgt sich überhaupt nicht gut mit Powerline im Haushalt.


MuhKalb schrieb:
Beim lesen dieses Tests (https://www.computerbase.de/2020-02/avm-fritz-repeater-3000-mesh-wlan-test/) habe ich mir die Frage gestellt, wieso hier die Kombination Fritzbox 7590 + Repeater2400 + Repeater3000 genutzt wird. Hätte ich nicht die beste Geschwindigkeit mit 2x 3000er Repeater?
Klar, aber vermutlich hatten die keine 2x 3000er zur Verfügung.
 
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Was macht am meisten Sinn? LAN

Wie meine Vorredner sagen. Versuch in alle Etagen LAN zu bekommen.
Bestenfalls relativ zentral. Bei mir konnte ich einen Kamin nutzen, der nicht mehr aktiv ist. Beim Neubau müssten doch Leerrohre liegen.
Wenn Eigentum -> müsstest du es wissen oder den Bauherren fragen, wenn gekauft.
Wenn Mieter -> Vermieter fragen. Mehr als "Keine Ahnung" oder "Ich lege da nichts mehr" kann er nicht sagen.
Vllt. ist das ein Technikfreak und er kümmert sich drum.

Wenn die Kabel liegen würde ich im AVM Netz mit Boxen arbeiten.
Ich habe 7590 als Router und ne 4040 eine Etage höher als eine Art "Access Point".
Du hast gutes WLAN und die Option noch 3 Geräte per LAN anzuschließen.
Ne Fritz 4040 ist mobil.
Wenn du Hardware sowieso neu kaufen musst, macht das mehr Sinn als nur einen Repeater. Der kostet 110€ und die 4040 nur 70€.
Der 3000er Repeater ist neuer und hat WPA3 statt WPA2, kann auf der 5GHZ Frequent mit 1733 und die 4040 nur mit 867, das sollte aber momentan bei dir noch nicht den Ausschlag geben, zumal du ja über PowerLine nachgedacht hast.

Die würde ich sofort aus deinem Kopf verbannen. Wenn es irgendwie geht: kein DLAN, PowerLAN.
Ich habe selbst welche gehabt, mein Vater auch. Da gab es nur Probleme mit.
Nicht umsonst ist eine der ersten Fragen der Support Hotlines, nach der Frage ob der Router neu gestartet wurde, ob ein PowerLAN genutzt wird.

Wenn du die Möglichkeit hast: kannst du auch überlegen eine ordentliche Konfiguration mit Dosen, Verlegekabeln und Switch zu realisieren.
Ich habe mir für unter 400€ einen 10 Zoll Rack, Switch, Patchpanel etc. besorgt und bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Ordentliche, gut beschriftete und zukunftssichere Investition. Habe zwar viel Lesen müssen und mir auch hier im Forum Hilfe geholt, würde das aber immer wieder so machen.
 
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Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten.
Das Haus ist vom Bauherrn gekauft, aber es sind teilweise Leerrohre vorhanden. Das wäre also eine Möglichkeit.
Ich dachte nur mit den heutigen Sendeleistungen und Mesh wäre es auch rein über WLAN machbar.

Die aktuelle Struktur ist eine Fritzbox 7590 mitten in einer 3-Zimmer Wohnung. Funktioniert hier natürlich gut ;-)

Also wäre es am sinnvollsten, die Leerrohre zu belegen und in jedem? Stockwerk eine AP zu installieren welcher per Kabel mit der Fritzbox verbunden ist?

Powerline ist bäh - alles klar, hab ich verstanden ;-)

Ich habe trotzdem noch eine Frage zur WLan-only Option:

Wie verhält es sich denn generell mit Repeatern? Wenn ich z.B. 100 Mbit Internet habe, ist es dann im Prinzip egal, ob über WLan in der letzten Ecke des Hauses 800 Mbit oder 150 Mbit ankommen, da das so oder so für die 100 Mbit Internet reicht?
Oder kann man das nicht so `milchmädchenmäßig verrechen?

Wenn der Repeater dann nur noch 50 % des Signals der Fritzbox bekommt, dann kann er ja auch nur noch diese Menge an Signal weitergeben. Also trotz Repeater wird mein Signal immer schwächer.
Außer wenn ich natürlich genug Repeater einsetzte, so dass der Repeater immer noch das volle Signal der Fritzbox bekommt. Versetehe ich das in etwa so richtig?


Vielen Dank noch mal und viele Grüße,
MuhKalb
 
Ich habe heute bei einem anderen Beitrag folgendes geschrieben: "Deshalb ist das optimale Heimnetzwerk eine Kombination aus LAN und WLAN. Alles was stationär ist hängt man ans LAN und für die mobilen Geräte installiert man WLAN Access Points die auch am LAN hängen."

Ein Neubau der heute nicht zumindest eine Netzwerkgrundverkablung hat, ist für mich im letzten Jahrtausend stehen geblieben. WLAN wurde zwar in den letzten Jahren schneller, aber durch höhere Frequenzen nahm die Reichweite ab. Wenn WLAN über ein Stockwerk zu übertragen wird ist halt meist eine Stahlbetondecke mit Fußbodenheizung im Weg. Da kommt meist nicht mehr viel an. Wenn nun das reichweitenstärkere 2,4 GHz Netz durch Nachbarnetzwerke voll ist, dann schaut es schlecht aus. WLAN wurde halt nie für diesen Anwendungsfall entwickelt.
 
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MuhKalb schrieb:
Ich dachte nur mit den heutigen Sendeleistungen und Mesh wäre es auch rein über WLAN machbar.

Also wäre es am sinnvollsten, die Leerrohre zu belegen und in jedem? Stockwerk eine AP zu installieren welcher per Kabel mit der Fritzbox verbunden ist?

Wie verhält es sich denn generell mit Repeatern? Wenn ich z.B. 100 Mbit Internet habe, ist es dann im Prinzip egal, ob über WLan in der letzten Ecke des Hauses 800 Mbit oder 150 Mbit ankommen, da das so oder so für die 100 Mbit Internet reicht?
Oder kann man das nicht so `milchmädchenmäßig verrechen?
Die Sendeleistung von 5Ghz WLAN ist deutich geringer als von 2,4GHz. Darum wird sich in absehbarer Zukunft die Reichweite nicht mehr gegenüber 2,4GHz steigern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wireless_Local_Area_Network#802.11

Eine strukturierte Verkabelung ist der Grundstein für ein zukunftssicheres Netzwerk. Ein Neubau ohne Netzwerk entspricht nicht mal den DIN Minimalstandards.
heep.de/elektro/elektroinstallation/planung
hea.de/resources/pdf/projekte/hea-ral-678.pdf
elektro-plus.com/resources/pdf/eplus-raumplaner.pdf

In der Praxis reduziert jeder Repeater die Bandbreite um mehr als die Hälfte. Mit mehreren Repeatern ist es also möglich, von theoretischen 600Mbit/s praktisch auf 75Mbit/s zu kommen.
en.wikipedia.org/wiki/Template:Wi-Fi_Generations
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ich habe ein ähnliches Thema, nur bei mir geht es um zwei Häuser. Kabel ist übrigens keine Option.

Haus 1 hat einen Kabelanschluss von Magenta wo 1 Gbit/s möglich sind [IMG]http://xdsl.at/images/smilies/smile.gif[/IMG]
Haus 2 (ca. 7 m entfernt von Haus 1) hat einen Festnetzanschluss wo genau 10 Mbit/s mögliche sind [IMG]http://xdsl.at/images/smilies/dummguck.gif[/IMG]

Jetzt ist die Idee Haus 1 mit Haus 2 mit einem WLAN Mesh zu verbinden.
Was ich schon ausprobiert habe ist, eine FritzBox 4040 und ein AVM Fritz!Repeater 1200 - also Empfang habe ich schon mal in Haus 2 mit dem 2.4 Ghz Netz der FritzBox 4040.

Jetzt die Frage:
Was wäre die beste Mesh Konfiguration für dieses Setup? Müsste in Haus 2 auch nochmal weiter verteilen. Das passiert momentan teilweise über LAN und Powerline. Ich würde hier auch gern vereinheitlichen.

Meine Idee:

Haus 1:
  • Router von Magenta als Bridge einstellen
  • Mesh Router (verbunden mit LAN zum Magenta Router)
Haus 2:
  • Mesh Satellit Nummer 1 (nimmt Signal von Haus 1 auf)
  • Mesh Satellit Nummer 2 (nimmt Signal von Satellit Nummer 1 auf und verteilt weiter per LAN und WLAN)

Bin flexibel was Marken anbelangt. Haus 2 hat grundsätzlich die höheren Anforderungen an die Internetgeschwindigkeit.

Danke für eure Tipps.
 
schwim13 schrieb:
Jetzt ist die Idee Haus 1 mit Haus 2 mit einem WLAN Mesh zu verbinden.
Immer dieses furchtbare Mesh-Marketing. Was sollte Mesh in so einem Szenario überhaupt bewirken? Jetzt mal ganz ohne Spaß? Das was du suchst ist eine WLAN-Bridge, die man zB mit MikroTik Wireless Wire sehr performant herstellen kann. Wie du in Haus 2 dann das Netzwerk weiterverteilst, steht auf einem ganz anderen Blatt. Dort kannst du einen Switch anschließen und das ganze Haus via Kabel versorgen oder aber weitere APs für das WLAN.

Kriegsentscheidend ist wer die beiden Häuser bewohnt. Internetanschlüsse zu teilen ist ja ganz groß in Mode, wenn man sich die zahlreichen Threads dazu anguckt, aber sein privates Netzwerk zu teilen ist noch etwas ganz anderes. Selbst wenn Haus 1 und 2 von Bruder und Schwester bewohnt werden, würde ich niemals alles in ein und dasselbe Netzwerk packen. Getrennte Hausnetze - zB über einen WLAN-Router, den man via WAN-Port an die WLAN-Bridge anschließt.
 
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schwim13 schrieb:
ich habe ein ähnliches Thema, nur bei mir geht es um zwei Häuser. Kabel ist übrigens keine Option.
Jetzt ist die Idee Haus 1 mit Haus 2 mit einem WLAN Mesh zu verbinden.
Was wäre die beste Mesh Konfiguration für dieses Setup?
Kannst du den Hintergrund der Option Netzwerkkabel genauer erläutern?
Das ist nämlich die sicherere, zuverlässigere, stabilere, zukunftssichere und leistungsfähigere Lösung.

Ein Mesh als Richtfunk zu Mißbrauchen kann funktionieren, muss es aber nicht.
Wie Raijin schon schrieb, ist der Zweck von Mesh ein ganz anderer.
 
Kabel ist keine Option, weil dort wo dieses verlegt werden müsste, in 6-12 Monaten ein Schotterweg gemacht wird. Gewährleistet muss auf jeden Fall werden, dass die Verbindung (halbwegs) stabil ist. Es hängen zwar keine hochkritischen Anwendungen davon ab, aber wenn die Geräte alle paar Wochen wieder zurückgesetzt werden müssen und die Verbindung nicht stabil ist, wäre das keine Option.
 
schwim13 schrieb:
Kabel ist keine Option, weil dort wo dieses verlegt werden müsste, in 6-12 Monaten ein Schotterweg gemacht wird.
Da bietet sich ein unterhalb verlegtes Polokalrohr (Abflussrohr DN100) an. 80cm unter der Oberfläche sollte ausreichen um keine Schäden zu erwarten. Dazu nimmt man Kabuflexrohr. z.B. in 110mm.
 
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Wenn sowieso Erdarbeiten anstehen, ist das doch gerade die Gelegenheit, eine Verbindung über Kabel* herzustellen.

*) Nicht mit Kupferkabel, sondern LWL-Kabel + Medienwandler! Ansonsten kann der Potentialunterschied bei einer elektrischen Verbindung zweier Gebäude schlimmstenfalls zu einem Brand führen!
 
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