-byTe-
Ensign
- Registriert
- Jan. 2009
- Beiträge
- 205
Hallo Community,
nachdem ich mir erst kürzlich (vor knapp zwei Jahren) mit viel Mühe und (selbstverschuldeter) Not meine Traumwasserkühlung im kompakten "Gehäuse" zusammengebaut hatte, musste jetzt gezwungener Maßen mal wieder was neues her. Hintergrund ist, dass ich beim ASUS-Angebot vor ein paar Wochen der RX6900XT erlegen war - ganz dem Motto, "nimm, was du kriegen kannst und gib nichts wieder her."©
Nun gut; - die Karte kam an und ich war, obwohl ich mir die Maße schon zuvor rausgelassen hatte, ein wenig von der Dimension überrascht:
Die Karte war einfach größer als gedacht, aber sei es drum, ich hatte es ja im Modell schon gegengeprüft. Theoretisch hätte man beim Austausch meiner VEGA56 noch schlappe 1mm Luft zum vorderen Radiator gehabt und ganz zufällig ist auch Bohrbild der Kühleraufnahme von VEGA56 zu RX6900XT quasi identisch...
Ich war also kurz davor, eine nagelneue Grafikkarte, die noch keine Sekunde gelaufen war, auf CUSTOM-WAKÜ umzubauen, bei der ich nicht wusste, ob alles mechanisch passt und wie sich die VRAMs ohne zusätzliche Kühlplatte verhalten. Zum Glück bin ich dann doch noch zur Besinnung gekommen und habe mich (vorerst) dagegen entschieden. Eigentlich schade, denn das vorherige Projekt hatte viel Spaß gemacht und ich kann mich schlecht von Dingen trennen, die nach langer Überlegung und Fertigungszeit endlich funktionieren.
Also nochmal von vorne überlegt. Die TUF-Kühlung sei gar nicht so schlecht - und in der Tat, die pure Masse der Karte spricht für sich. Ich habe mich dann für einen Aufbau ohne Riser-Kabel entschieden, und meine restlichen Komponenten so aufgebaut, um (wieder einmal) so kompakt, wie möglich bauen zu können. Hier mal ein paar Screenshots:
Ich hatte hin- und hergeschoben, Lüfter oben, Lüfter unten, bis ich dann "erleuchtet" war und folgenden Einfall hatte: Frontal einen 140er Lüfter, direkt dahinter das Netzteil (SF750), welches direkt einen Teil des Luftstroms wieder nach außen (hier noch: "oben") führt, seitlich ein weiterer 140er, der dann die beiden etwas schneller laufenden 120er vom Macho bedient.
Von Unten kamen nochmal zwei 140er direkt auf die GPU. Bei jener wollte ich nämlich die drei 100er Lüfter entnehmen - kleiner als 120mm kommt mir nicht mehr ins Gehäuse
Gesagt, getan:
Als Grundplatte dient eine "Restholz"-Platte (Kiefer?) aus'm Bauhaus mit 15mm Stärke, der Rest sollte PMMA (6mm) werden. Da bei der GPU unfassbar wenig Platz war, habe ich die Lüfter in der unteren PMMA-Platte sogar um 4mm versenken müssen. Die restlichen "Verstrebungen" waren ebenfalls aus Holz (Kiefer, 19x13mm).
Der Plan war gesetzt. Jetzt ging es ans fertigen. Unglücklicherweise mache ich gerade beim spannenden Part immer den gleichen Fehler: keine Bilder. Das ist jetzt (nach der WaKü-Bastelei) schon das zweite mal und es ärgert mich wahnsinnig, dass ich wieder nichts zum vorzeigen habe (außer das Endprodukt).
Immerhin ein paar Fusion360-Bilder kann ich euch mitgeben. Gefräst wurde wieder auf meiner China-Hobby-Fräse, dieses mal sogar mit nur einem Werkzeugbruch. Holz+PMMA lassen sich einfach sooooooooooo viel besser bearbeiten als Kupfer (wer hätte das gedacht).
Es gab damit insgesamt eine Holzplatte und 3 PMMA-Platten zu bearbeiten. Habe dafür einen ø3er und ø6er Fräser genommen, hat wunderbar geklappt. Bis auf einen ø3er Fräser, den ich nur aufgrund einer Kollision mit dem Niederspanner verloren habe, ging das diesmal sehr günstig von der Bühne: 5,- für das brett + 30,- für das PMMA + unbezahlbare Lern- und Bastelzeit für mich.
btw: EMV wurde natürlich großzügig ignoriert.
Nachdem alles gefräst war wurde zusammengesteckt (bitte nicht den Saustall beachten und ja: das ist Märklin und mein altes ux500vz. Bitte keine Fragen!)
Für das Einschrauben in Holz habe ich von WÜRTH "Holz-Ensats" verwendet (für M3er Schrauben). Hat ganz gut geklappt, Kiefer ist ein wenig weicher, habe daher den Kerndurchmesser etwas kleiner gewählt, statt vorgegeben (die Ensats sind eher für weiche Metalle und Hartholz).
Ich habe dann den Rechner vorerst wie auf obigem Bild zu sehen liegend benutzt. Musste dann aber relativ schnell feststellen, dass die beiden 140er Lüfter der GPU nicht genügend Auslassmöglichkeiten haben, um die warme Luft wieder auszublasen. Also doch die stehende Variante (wie in den Modellansichten weiter oben). Hierbei hat sich dann herausgestellt, dass die langsamdrehenden eLoops (B14-1 => max. 600U/min) ca. 4-5cm "lichten Abstand" zum Boden benötigen, um ordentlich Luft ansaugen zu können. So große Füße wollte ich aber nicht da drunter bauen:
Also habe ich den "Spies" wortwörtlich umgedreht. Frei nach dem Motto: "Was oben ist, ist unten und was unten ist, ist oben"© (Jack Sparrow, die zweite)
Hier für war "nur" ein gewinkelter Kaltgerätestecker nötig und ein "kleines" Kantholz als Fuß. Aufgrund der Zimmeraufteilung sehe ich nun nicht mehr das innere des PCs, sondern die Holzseite - ehrlich gesagt, empfinde ich diese sogar als schöner und beruhigender. Also alles richtig gemacht
(PS: Auf dem rechten Bild sieht man, dass sich durch die Abwärme der kleine Steg an der PMMA-Auslasseite schon minimal verformt hat. Den hätte ich etwas breiter ausführen müssen. Wieder was dazu gelernt)
So, genug geschrieben. Ich hoffe, ich konnte den ein oder anderen auf eine (für mich jedenfalls) "spannende" Reise beim Modding mitnehmen.
Folgende Hardware:
Temperaturen seit der "up is down"-Umstellung:
Ich bin diesmal noch positiver überrascht, insbesondere durch die up-is-down-Umstellung. Das hat die Temperaturen massivst verbessert und mein Verständnis für Thermodynamik nochmal etwas geschult (langsam drehende Lüfter brauchen einfach viel mehr Platz zum ansaugen, als gedacht).
Grüße,
-byTe-
nachdem ich mir erst kürzlich (vor knapp zwei Jahren) mit viel Mühe und (selbstverschuldeter) Not meine Traumwasserkühlung im kompakten "Gehäuse" zusammengebaut hatte, musste jetzt gezwungener Maßen mal wieder was neues her. Hintergrund ist, dass ich beim ASUS-Angebot vor ein paar Wochen der RX6900XT erlegen war - ganz dem Motto, "nimm, was du kriegen kannst und gib nichts wieder her."©
Nun gut; - die Karte kam an und ich war, obwohl ich mir die Maße schon zuvor rausgelassen hatte, ein wenig von der Dimension überrascht:
Die Karte war einfach größer als gedacht, aber sei es drum, ich hatte es ja im Modell schon gegengeprüft. Theoretisch hätte man beim Austausch meiner VEGA56 noch schlappe 1mm Luft zum vorderen Radiator gehabt und ganz zufällig ist auch Bohrbild der Kühleraufnahme von VEGA56 zu RX6900XT quasi identisch...
Ich war also kurz davor, eine nagelneue Grafikkarte, die noch keine Sekunde gelaufen war, auf CUSTOM-WAKÜ umzubauen, bei der ich nicht wusste, ob alles mechanisch passt und wie sich die VRAMs ohne zusätzliche Kühlplatte verhalten. Zum Glück bin ich dann doch noch zur Besinnung gekommen und habe mich (vorerst) dagegen entschieden. Eigentlich schade, denn das vorherige Projekt hatte viel Spaß gemacht und ich kann mich schlecht von Dingen trennen, die nach langer Überlegung und Fertigungszeit endlich funktionieren.
Also nochmal von vorne überlegt. Die TUF-Kühlung sei gar nicht so schlecht - und in der Tat, die pure Masse der Karte spricht für sich. Ich habe mich dann für einen Aufbau ohne Riser-Kabel entschieden, und meine restlichen Komponenten so aufgebaut, um (wieder einmal) so kompakt, wie möglich bauen zu können. Hier mal ein paar Screenshots:
Ich hatte hin- und hergeschoben, Lüfter oben, Lüfter unten, bis ich dann "erleuchtet" war und folgenden Einfall hatte: Frontal einen 140er Lüfter, direkt dahinter das Netzteil (SF750), welches direkt einen Teil des Luftstroms wieder nach außen (hier noch: "oben") führt, seitlich ein weiterer 140er, der dann die beiden etwas schneller laufenden 120er vom Macho bedient.
Von Unten kamen nochmal zwei 140er direkt auf die GPU. Bei jener wollte ich nämlich die drei 100er Lüfter entnehmen - kleiner als 120mm kommt mir nicht mehr ins Gehäuse
Gesagt, getan:
Als Grundplatte dient eine "Restholz"-Platte (Kiefer?) aus'm Bauhaus mit 15mm Stärke, der Rest sollte PMMA (6mm) werden. Da bei der GPU unfassbar wenig Platz war, habe ich die Lüfter in der unteren PMMA-Platte sogar um 4mm versenken müssen. Die restlichen "Verstrebungen" waren ebenfalls aus Holz (Kiefer, 19x13mm).
Der Plan war gesetzt. Jetzt ging es ans fertigen. Unglücklicherweise mache ich gerade beim spannenden Part immer den gleichen Fehler: keine Bilder. Das ist jetzt (nach der WaKü-Bastelei) schon das zweite mal und es ärgert mich wahnsinnig, dass ich wieder nichts zum vorzeigen habe (außer das Endprodukt).
Immerhin ein paar Fusion360-Bilder kann ich euch mitgeben. Gefräst wurde wieder auf meiner China-Hobby-Fräse, dieses mal sogar mit nur einem Werkzeugbruch. Holz+PMMA lassen sich einfach sooooooooooo viel besser bearbeiten als Kupfer (wer hätte das gedacht).
Es gab damit insgesamt eine Holzplatte und 3 PMMA-Platten zu bearbeiten. Habe dafür einen ø3er und ø6er Fräser genommen, hat wunderbar geklappt. Bis auf einen ø3er Fräser, den ich nur aufgrund einer Kollision mit dem Niederspanner verloren habe, ging das diesmal sehr günstig von der Bühne: 5,- für das brett + 30,- für das PMMA + unbezahlbare Lern- und Bastelzeit für mich.
btw: EMV wurde natürlich großzügig ignoriert.
Nachdem alles gefräst war wurde zusammengesteckt (bitte nicht den Saustall beachten und ja: das ist Märklin und mein altes ux500vz. Bitte keine Fragen!)
Für das Einschrauben in Holz habe ich von WÜRTH "Holz-Ensats" verwendet (für M3er Schrauben). Hat ganz gut geklappt, Kiefer ist ein wenig weicher, habe daher den Kerndurchmesser etwas kleiner gewählt, statt vorgegeben (die Ensats sind eher für weiche Metalle und Hartholz).
Ich habe dann den Rechner vorerst wie auf obigem Bild zu sehen liegend benutzt. Musste dann aber relativ schnell feststellen, dass die beiden 140er Lüfter der GPU nicht genügend Auslassmöglichkeiten haben, um die warme Luft wieder auszublasen. Also doch die stehende Variante (wie in den Modellansichten weiter oben). Hierbei hat sich dann herausgestellt, dass die langsamdrehenden eLoops (B14-1 => max. 600U/min) ca. 4-5cm "lichten Abstand" zum Boden benötigen, um ordentlich Luft ansaugen zu können. So große Füße wollte ich aber nicht da drunter bauen:
Also habe ich den "Spies" wortwörtlich umgedreht. Frei nach dem Motto: "Was oben ist, ist unten und was unten ist, ist oben"© (Jack Sparrow, die zweite)
Hier für war "nur" ein gewinkelter Kaltgerätestecker nötig und ein "kleines" Kantholz als Fuß. Aufgrund der Zimmeraufteilung sehe ich nun nicht mehr das innere des PCs, sondern die Holzseite - ehrlich gesagt, empfinde ich diese sogar als schöner und beruhigender. Also alles richtig gemacht
(PS: Auf dem rechten Bild sieht man, dass sich durch die Abwärme der kleine Steg an der PMMA-Auslasseite schon minimal verformt hat. Den hätte ich etwas breiter ausführen müssen. Wieder was dazu gelernt)
So, genug geschrieben. Ich hoffe, ich konnte den ein oder anderen auf eine (für mich jedenfalls) "spannende" Reise beim Modding mitnehmen.
Folgende Hardware:
- Ryzen 3600
- 32 GB 3200 (Danke @Hovac , immer noch die gleichen Riegel )
- 3x SSD 2,5"
- Asrock B450 ITX
- Corsair 750W SFX (Danke @tnev )
- TR Macho mit 2x noctua NF-A12x15 PWM
- ASUS RX6900XT mit 2x eLoop B14-1 (Danke an @mouz ; die Lüfter haben das Projekt irgendwie und unterbewusst geprägt und definiert)
- 2x eLoop B14-1 als Gehäuselüfter (Front+Seite)
Temperaturen seit der "up is down"-Umstellung:
bei unhörbarer Geräuschentwicklung.GPU HotSpot 70°C (vorher 80-85°C)
CPU HotSpot 56°C
Ich bin diesmal noch positiver überrascht, insbesondere durch die up-is-down-Umstellung. Das hat die Temperaturen massivst verbessert und mein Verständnis für Thermodynamik nochmal etwas geschult (langsam drehende Lüfter brauchen einfach viel mehr Platz zum ansaugen, als gedacht).
Grüße,
-byTe-
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