Salutos schrieb:
Hast du mir dazu Infos die das belegen?
Am besten noch mit den aktuellen Schulden und Anleihen die sie platziert haben bzw. noch platzieren wollen.
Für so etwas gibt es das Form 10 K für das Jahr 2022.
Und hier sind unter diesem Gesichtspunkt vor allem das Balance Sheet und das Statement zu den Cash Flows von Interesse.
Die Bilanz ist noch sehr gut. Intel hat mehr als 100 Mrd US Eigenkapital in der Bilanz stehen.
Aber das Umlaufvermögen (current assets) ist rückläufig während die laufenden Verbindlichkeiten (current liabilities) und Schulden (debt) ansteigen. Dass das Inventar angestiegen ist hat den Rückgang des Umlaufvermögens gedämpft. Inventar beinhaltet immer das Risiko einer Wertberechtigung. Wertberichtigungen sind unschön, weil sich damit Werte in Luft auflösen.
Der Netto Cash Flow aus dem Geschäftsbetrieb ist stark rückläufig, aber über das ganze Jahr gesehen positiv (15,433 Mrd USD). Also nichts dramatisches.
Dass die Barmittel (cash and cash equivalents, Geld oder geldähnliche Vermögenswerte) trotzdem über das Jahr angestiegen sind liegt unter anderem daran dass Intel die kurzfristigen Investitionen zurückgefahren hat, Schuldverschreibungen ausgegeben hat, Mobileye an die Börse gebracht hat und an den Erlösen aus Desinvestments (verkauf von Unternehmensteilen, Tochterfirmen).
Pat Gelsinger hat ein gewaltiges Investitionsprogramm angestoßen um TSMC Konkurrenz zu machen. Und dafür passt es überhaupt nicht dass der Netto Cashflow aus dem Geschäftsbetrieb wegbricht. Alles was Intel nicht aus dem Geschäftsbetrieb finanzieren kann muss über Fremdmittel finanziert werden. Wenn Intel also durch das Veräußern von Randaktivitäten Geld generieren kann, müssen weniger Fremdmittel beschafft werden.
Auf der anderen Seite: Intel hat 2020 bis 2022 ca. 34 Mrd USD an die Aktionäre zurückgegeben (Repurchase of common stock und Payment of dividends to stockholders).