Kosten für Firmware-Updates bei den großen Android-Herstellern

Krakadil

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Wir kennen alle die Sprüche a la "ich kauf lieber Samsung/Pixel als so einen Chinakracher, wo es noch nicht einmal Updates gibt" und ja, es gibt China-Hersteller, welche sehr grausam sind, wie Oukitel, Ulefone, usw. aber auch big Player versagen hier, wie ZTE/Nubia und Asus.


Darum soll es hier aber nicht in erster Linie gehen - es geht viel mehr um "Updates kosten richtig Geld" und werden deshalb kaum angeboten.

Mir fallen direkt dazu 2 Dinge ein:
1. Wie kann ein Honor, ohne Huawei, einfach 7 Jahre lang Updates anbieten, obwohl die Geräte so viel billiger sind, als die von Samsung?
2. Wie können 100 bis 200€ Geräte überhaupt 3-4 Jahre lang Updates erhalten?

Beispiel: Das Poco M3 habe ich damals mehrfach für weit unter 100€ gekauft, eins sogar für 69€ aber jeder hätte es für 99€ haben können, direkt bei Xiaomi. Für Rentner zu der Zeit einfach nur stark! Android 10 und MIUI 12 von Werk aus, bis dann mitte 2023 die letzte Update erschienen ist, mit Android 12 und MIUI 14.

Beispiel 2: Die Redmi Note 13 Serie hat nach kurzer Zeit über 3 Millionen Verkäufe alleine in China.
https://www.gizmochina.com/2024/01/...ar-perfect-98-customer-satisfaction-in-china/
Weltweit dann über 15 Millionen
https://www.mobilityindia.com/xiaom...-sold-globally-with-unprecedented-price-drop/
Hier sprechen wir von einer UVP von 150 bis 250€

Beispiel 3: Ein Honor, welches ein kleines Nichts im Vergleich zu Samsung ist, hat mitte Dezember Android 15 und Magic OS 9 für sein Flagship geliefert. Samsung versagt beim S24 Ultra auf ganzer Linie und hat April 2025, somit 5 Monate nach Honor die Update geliefert, welche heute wieder zurüclgezogen ist. Honor hingegen hat schon die zweite Beta mit Android 16 bereit und bietet ab sofort auch 7 Jahre Android Updates.

Hier passt meiner Meinung nach vieles nicht zusammen. Asus liefert 5 Jahre später ein ROG Smartphone, welches auch nur 2 Updates bekommen soll, wie das Poco bei uns. Heute Morgen lese ich Sony wird wohl nur das Xperia Flaggschiff zu uns bringen (überteuert und verspätet) aber nicht die Mittelkalsse. Vermutet wird das neue EU-Gesetz, welches mind. 5 Jahre Updates fordert, Sicherheitsupdates, nicht OS Updates 🤣


Ich als ahnungsloser User denke mir nur das:

Redmi Note 13 wird über 20 Millionen mal verkauft. Wenn wir jetzt nur 1€ für den Firmware-Support nutzen, sind das über 20 Millionen Euro. Brechen wir das auf 5 Jahre runter, dann sind das 4 Millionen pro Jahr bzw. 333.333€ pro Monat.

Bei einem Xiaomi 15 Ultra, Galaxy S25 Ultra, usw. verdient man deutlich mehr aber muss auch mehr vom Gewinn in den Firmware-Support stecken. Ich vermute das aus dem Grund Asus, Lenovo und ZTE nur 1 bis 2 OS Update liefern, weil die Teile zwar teuer sind aber sk gut wie gar nicht verkauft werden.


Kennt sich hier jemand mit dem Thema aus und könnte näher darauf eingehen?
 
Krakadil schrieb:
Redmi Note 13 wird über 20 Millionen mal verkauft. Wenn wir jetzt nur 1€ für den Firmware-Support nutzen, sind das über 20 Millionen Euro. Brechen wir das auf 5 Jahre runter, dann sind das 4 Millionen pro Jahr bzw. 333.333€ pro Monat.
Hier verstehe ich Deine Logik nicht. Ein Firmwareupdate für ein Gerät zu entwickeln kostet doch immer gleich viel, egal ob 1000 oder 20 Mio Geräte im Umlauf sind.. Wenn die Entwicklung, sagen wir mal, 10000 € kostet, dann sind das bei 1000 verkauften geräten 10€ und bei 20 Mio Geräten 0,05 Cent pro verkauftes Gerät..
 
Je weiter das Android auf dem Gerät vom Original entfernt, desto aufwändiger ist das.
Es gibt Hersteller die drehen viel (Samsung), da ist der Aufwand samt dem ganzen Testen mit mehr Aufwand verbunden. Manche scheuen diesen, manche nicht, manche verdrehen viel, manche nicht.

Deinen Rechenbeispielen kann ich nicht folgen, so kann man das jedenfalls nicht rechnen.
 
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puri schrieb:
Ein Firmwareupdate für ein Gerät zu entwickeln kostet doch immer gleich viel, [...]

Ja. Aber umgelegt auf die Stückzahl eben nicht. Irgendwie scheint es hier darum zu gehen.
 
prian schrieb:
Je weiter das Android auf dem Gerät vom Original entfernt, desto aufwändiger ist das.
Was ist denn "Original"? "Vanilla" Android ist ja ohnehin nicht brauchbar. Damit du überhaupt ein funktionsfähiges Android hast, musst du als Hersteller ja durchaus einiges an Man Power und Geld in die Software stecken. Klar. Eine gewisse Grundlage ist vorhanden und die Variante mit den Google Services bringt sicher auch schon einiges mit. Aber so oder so dürfte das egal ob Samsung, Google und Co. kein geringer Aufwand sein.
Und da die Chinesen tendenziell ihr Android zu einem iOS-Klon basteln, dort sicher auch nicht.

Und natürlich ist das der Grund, warum günstige Hersteller weniger Software-Support bieten. Ist bei den Premium Herstellern und ihren günstigeren Geräten ja auch nicht anders.
 
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Ironie an

Bei den teuren Geräten braucht man keinen langen Support... Der User käuft nach 2 Jahren eh wieder neu...

Ironie aus

Am Ende aber auch die Frage wie viele Smartphones laufen mit dern gleichen Basissystem und nicht nur das eine...

Ist die Software Basis für das

Phone A
Phone A+
Phone A++
u.s.w.

Am Ende sehr gleich spart das auch kosten.
 
Krakadil schrieb:
Poco M3 [...] mitte 2023 die letzte Update erschienen ist, mit Android 12 und MIUI 14.
Man spart auch Geld, wenn man viel zu wenige Entwickler daran arbeiten lässt, so dass Updates mit 2 Jahren Verpätung kommen...

Android 12 finale Version 4. Oktober 2021
Android 13 finale Version 15. August 2022
Android 14 finale Version 4. Oktober 2023
 
@MojoMC wenn man bedenkt das bei gleich teuren Samsung Einstiegsgeräten mit dem gleichen Alter bei Android 11 schon oft Schluss ist.. dann ist es mir Banane ob Android 12 am Ende 2-3 Monate länger brauchte ... Gegenüber den teuren Samsung Modellen..
 
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puri schrieb:
Hier verstehe ich Deine Logik nicht.
Ja, weil du nicht verstanden hast, was ich eigentlich damit sagen wollte.

Du verkaufst Gerät XYZ über 30 Millionen mal. Wenn du jetzt 1€ pro Gerät für Softwarepflege ausgeben würdest, dann wären das bereits über 30 Millionen Euro, nur für das eine Gerät und mehrere hundert tausend Euro pro Monat, wenn es 5 Jahre lang gepflegt wird.
puri schrieb:
Ein Firmwareupdate für ein Gerät zu entwickeln kostet doch immer gleich viel, egal ob 1000 oder 20 Mio Geräte im Umlauf sind..
Richtig
puri schrieb:
Wenn die Entwicklung, sagen wir mal, 10000 € kostet, dann sind das bei 1000 verkauften geräten 10€ und bei 20 Mio Geräten 0,05 Cent pro verkauftes Gerät..
Es geht nicht um die Entwicklung, es geht um die Pflege danach.
prian schrieb:
Je weiter das Android auf dem Gerät vom Original entfernt, desto aufwändiger ist das.
Das ist schon klar und logisch.
prian schrieb:
Es gibt Hersteller die drehen viel (Samsung), da ist der Aufwand samt dem ganzen Testen mit mehr Aufwand verbunden.
Samsung ist jetzt kein gutes Beispiel dafür. 6 Monate nach Release und wegen kritischer Fehler zurüclgezogen.
prian schrieb:
Manche scheuen diesen, manche nicht, manche verdrehen viel, manche nicht.
Zum Beispiel?
prian schrieb:
Deinen Rechenbeispielen kann ich nicht folgen, so kann man das jedenfalls nicht rechnen.
Wieso nicht? Wie würdest du den rechnen?

Wenn ich 300k pro Monat für Software habe und das bej nur 1€ Einsatz...
kachiri schrieb:
Was ist denn "Original"? "Vanilla" Android ist ja ohnehin nicht brauchbar.
Doch, da hast du das beste Beispiel mit Nothing. Die haben die Firmware von Qualcomm genommen. Es gibt für jeden Snapdragon ein Smartphone von Qualcomm. Dies haben die genutzt und angepasst (Name, Root zu, icons)
kachiri schrieb:
Damit du überhaupt ein funktionsfähiges Android hast, musst du als Hersteller ja durchaus einiges an Man Power und Geld in die Software stecken.
Das glaube ich halt nicht und genau das wäre meine Frage. Es gibt so viele China-Hersteller, von welchen wir noch nie etwas gehört haben. Die verkaufen die Geräte für teilweise 100€ und die laufen und bekommen sogar 2-3 Updates.

Nach dem Glauben von dir sollte das unmöglich sein oder Verlust bedeuten, was nicht möglich ist, da es zum Beispiel Ulefone schon 10 Jahre gibt.
kachiri schrieb:
Klar. Eine gewisse Grundlage ist vorhanden und die Variante mit den Google Services bringt sicher auch schon einiges mit.
Kostet 5$ pro Gerät, dann dürfen die Google Apps drauf, GMS und es wird zertifiziert. Das wissen wir heute dank Huawei.
kachiri schrieb:
Und natürlich ist das der Grund, warum günstige Hersteller weniger Software-Support bieten. Ist bei den Premium Herstellern und ihren günstigeren Geräten ja auch nicht anders.
Hast du das oben überhaupt gelesen oder verstehst du es nicht?
MojoMC schrieb:
Man spart auch Geld, wenn man viel zu wenige Entwickler daran arbeiten lässt, so dass Updates mit 2 Jahren Verpätung kommen...
Du musst das mal so sehen. Ein Poco M3 hat 99€ gekostet. Zieh Steuern und alles ab und es bleiben nicht einmal 75€. Ich hätte hier sogar applaudiert, wenn es 1 Jahr Updates geben würde.

Es spielt auch keine Rolle, wann es die Update bekommen hat, da es die Update überhaupt erhalten hat.

Sony möchte zum Beispiel über 1k haben, somit das 10 fache und ist bereit 3 Jahre OS Updates zu liefern. Asus mit dem ROG auch utopische Summen und max. 2 Jahre OS Updates.
xxMuahdibxx schrieb:
dann ist es mir Banane ob Android 12 am Ende 2-3 Monate länger brauchte ... Gegenüber den teuren Samsung Modellen..
S24 Ultra ist das beste Beispiel.
15.10.2024 gab es Android 15
15.04.2025 keine Android 15 Update

UVP irgendwo bei über 1300€. Da müssen wir erst gar nicht von den günstigen Geräte sprechen.
 
Diese verzögerten Updates wären für mich auch der Grund im Android-Lager nur die Pixels zu kaufen.. Als langjähriger iPhone-Benutzer bin ich da einfach verwöhnt. Update angekündigt - Zack kann sofort installiert werden. Im Schnitt alle 4 Wochen und sicher alle Jahre ein Major-Update - 5-6 garantiert.
 
@puri gut, in dem Fall ist es die Unwissenheit. Jetzt vor 2 Tagen zum Beispiel war die Update keine 50 MB groß, ist nur der Sicherheitspatch.

Der Nachteil ist halt so gut wie keine Funktionen. Da hättest du dir auch gleich ein Gerät mit LineageOS Support kaufen können, die sind teilweise schneller als Google selbst :D
 
Ich schrieb "wäre für mich ein Grund, im Androidlager nur Pixels zu kaufen". Allerdings bin ich seit 14 Jahren sehr zufriedener iPhone-Nutzer (mit einem Jahr erfolglosem Fremdgehen mit einem Google Nexus), und habe nicht vor zu wechseln.. Besonders, da inzwischen alle in der Familie auf iPhone gewechselt sind, lediglich meine Schwiegermutter nutzt noch Android, aber die betreut mein Neffe.
 
Krakadil schrieb:
Wieso nicht? Wie würdest du den rechnen?
Wenn ich 300k pro Monat für Software habe und das bej nur 1€ Einsatz...
Du kannst nicht mit Kosten pro Gerät rechnen als Ausgangslage, sondern was kostet es den Patch bereitzustellen incl. Verteilung grundsätzlich.
Da kommt dann rechnerisch pro Gerät eine Summe X raus, aber Du ziehst die Kostenrechnung von der falschen Seite auf.

Wenn ich also 50000 brauche und auf 30 Mio Geräte ausrolle, dann kommen 2 Cent/Gerät raus, bei nur 100000 verkauften Geräten 50 Cent. So muss man das rechnen.
 
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Ja, du hast bei der Bereitstellung eines Updates im Grunde nur Fixkosten, der Anteil der variablen Kosten ist minimal und vernachlässigbar.
Fixkosten sind die generelle Entwicklung des Zosters und der Test. Diese Kosten sind völlig unabhängig von der Anzahl der verkauften (=upzudatenden) Geräte. Hinzu kommen geringe variable Kosten für die notwendige Serverkapazität um eine gewisse Anzahl gleichzeitiger Anfragen zu verarbeiten. Hier ist zu erwarten, dass mehr gekaufte Geräte auch zu mehr vorzuhaltender Serverkapazität führen und somit Kosten verursachen.

Grundsätzlich werden die Kosten höher sein, wenn man sich weiter von Stock-Android entfernt.
Bei der Pflege mehrerer Geräteversionen ist es natürlich hilfreich Synergieeffekte durch gleiche Hardware zu erhalten, auch das senkt die Kosten insgesamt.

Und schlussendlich dürfte die Entwicklung in China einfach grundsätzlich günstiger sein als in Taiwan, Südkorea oder Japan.

Nichtsdestotrotz ist es Armutszeugnis für große Hersteller heute Updates nicht mehrere Jahre zu liefern oder ewig lange Verzögerungen gegenüber dem Release durch Google zu haben.

Im Familienkreis empfehle ich eigentlich deswegen nur noch Pixel, selbst bin ich seit Jahren iPhone-Nutzer. Da habe ich auch wenigstens auf Tablet und Smartphone gleichzeitig die gleiche Version. Bei Tablets ist es auf Androidseite ja nochmal erheblich schlechter als bei Smartphones.
 
Krakadil schrieb:
Redmi Note 13 wird über 20 Millionen mal verkauft. Wenn wir jetzt nur 1€ für den Firmware-Support nutzen, sind das über 20 Millionen Euro. Brechen wir das auf 5 Jahre runter, dann sind das 4 Millionen pro Jahr bzw. 333.333€ pro Monat.
Und wenn die Hersteller nur 2,5 Jahre Updates bereitstellen, können sie 10 Millionen in die eigene Tasche stecken, zudem werden mehr Leute erneut Geräte kaufen, da sie nach kurzer Zeit nicht mehr supportet werden.
So etwas nennt man Kapitalismus, den die meisten von uns liebend gern unterstützen!

Zudem sind 333.000 Euro pro Monat weniger als man denkt. Wenn man die Entwicklung, Support, administrative Overhead und andere Faktoren berücksichtigt ist das Geld schnell weg.
Vom Risiko des Scheiterns, und dem damit verbundenen Kosten, möchte ich gar nicht anfangen ...
 
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