Hallo Miuwa!
Miuwa schrieb:
würde ich gerne zumindest einen grundlegenden Burn-In-Test machen. Sprich: die ganze Platte einmal voll schreiben und danach verifizieren, dass sich alles auch wieder auslesen lässt.
Unter einem Burn-In-Test verstehe ich einen thermischen Lasttest. Was Du willst, ist eher ein Integritätstest.
Vermutlich verfügt Dein WD MyBook über ein Plastikgehäuse, und so entwickelt sich Dein Integritätstest zwangsläufig zum ungewollten Burn-In-Test.
Der Vorschlag von Fusionator, einen Lüfter zu nutzen ist sinnvoll. Zu seinen anderen Empfehlungen komme ich gleich.
h2testw ist das, was Deinen Anforderungen am nächsten kommt. Das einzige, was nicht geprüft wird, sind ein paar Metadaten. Ein Programm, das den Testumfang von h2testw auf Sektorebene durchführt, ist mir nicht bekannt. h2testw schreibt ja nicht immer dieselben Muster, sondern nutzt einen Pseudozufallsgenerator. Beim Lesen kann der erwartete Sektorinhalt rekonstruiert werden (technisch durch Nutzung des selben Startwerts oder Auswertung der Dateinummer, ich kenne das Verfahren nicht).
Hallo Fusionator!
Fusionator schrieb:
@Miuwa
Nimm anstatt h2testw lieber etwas, was auf Sektorebene arbeitet.
Das ist prinzipiell richtig, aber der Unterschied erscheint mir vernachlässigbar.
Fusionator schrieb:
Unter Windows würde ich da hddscan oder Victoria oder Veracrypt empfehlen. Mit letzterem kannst du die ganze Platte verschlüsseln, wodurch ja auch jeder Sektor beschrieben wird.
Zwar beschreiben Truecrypt und Veracrypt im entsprechenden Modus alle Sektoren einer Festplatte.
Es gibt aber dazu kein lesendes Gegenstück in den beiden Softwareprodukten - wozu auch!
Fusionator schrieb:
Hddscan und Victoria können natürlich auch lesen (nach dem Beschreiben).
Alternativ kannst du danach einen SMART extended selftest anstoßen, welcher auch die gesamte Platte ausliest. Ich bin
Ein "extended selftest" weiß nicht, was in jedem Sektor zu finden sein soll und kann die Überprüfung des Geschriebenen nicht abbilden.
Fusionator schrieb:
mir aber nicht sicher, ob der bei diesen externen WD-Platten hinhaut. Ich meine das probiert zu haben, aber dann geflucht, weil das Gehäuse die Platte in Standby versetzt.
Wirklich?! Das finde ich erstaunlich.
Fusionator schrieb:
Für den Controller zählt wohl ein SMART selftest nicht als Zugriff.
Also dann entweder wieder mit den ersten zwei Programmen arbeiten, oder Platte ausbauen und intern betreiben.
Alternative wäre badblocks unter einem LiveLinux. Das dauert aber sehr lange, da vier verschiedene Muster auf die Platte geschrieben werden.
Bei mir benötigt eine 4 TB-Festplatte mit 5400 rpm circa 8 Stunden für das Schreiben mit h2testw, macht in der Summe 16 Stunden für einmal lesen und Schreiben. Für Deine 14 TB-Festplatte dürften es 3,5 mal so lang dauern, also 28h.
Der Schreibmodus bei badblocks schreibt 4 unterschiedliche simple Muster in jeden Sektor und überprüft die zugleich. Im Gegensatz zu h2testw macht das dann 4x Lesen und 4x Schreiben. Bei Deiner Festplatte würde der Spaß dann circa 4 x 28h = 4 Tage und 16 Stunden dauern.
Fusionator schrieb:
Danach musst du ebenfalls die Platte irgendwie auslesen.
Nein, Erklärung siehe oben.
Quelle:
https://linux.die.net/man/8/badblocks
Fusionator schrieb:
Theoretisch reicht da einfach ein dd mit den richtigen Parametern.
Nein. Dazu müsste eine Datei mit einer Länge von 14 TB vorliegen. Ich finde in der dd-Syntax keine Wiederholgruppen. Des Weiteren fehlt auch ein Parameter zum Vergleich.
Quelle:
https://man7.org/linux/man-pages/man1/dd.1.html
Fusionator schrieb:
Das kommt dann einem „richtigen“ Burn-In schon näher.
Im Tuenas Forum findet sich irgendwo ein Burn-In-Script, welches sogar noch ein bisschen mehr macht (vor und nach badblocks einen SMART extended selftest).
Der "extended selftest" ist bei Nutzung von badblocks im Schreibmodus vollkommen sinnlos!
Wenn ich jeden Sektor schon viermal beschrieben und ausgelesen habe, wieso sollte ich dann noch einen
"extended selftest" laufen lassen? Das Schreiben von spezifischen Werten und Überprüfen derselben ist ein besserer Test, als ein "extended self-test" vorab, der nur die Lesbarkeit der die typischerweise mit Nullwerten gefüllten Sektoren überprüft.
Das würde für den Frager 4 Tage und 16 Stunden + 2x 28 Stunden dauern, also ingesamt 7 Tage.
Sinnvoll hingegen ist der Vorschlag von Masamune2 weiter oben:
https://www.computerbase.de/forum/threads/kostenloses-tool-fuer-burn-in-test.2093627/post-27085371
Das Auslesen der SMART-Parameter geht ganz schnell, das dauert allenfalls ein paar Sekunden, wenn die Festplatte noch anlaufen muss.
Das zweite Auslesen der SMART-Parameter zeigt dann, ob es Leseprobleme bei Sektoren gegegeben hat, was sich in einem Anstieg des "Pending Sector Count" niederschlagen würde.
Fusionator schrieb:
Das widerspricht irgendwie dem Burn-In Gedanken. Dabei soll ja der Prüfling belastet werden. Also in Hddscan und Victoria kann man den Start-LBA bestimmen, aber wie gesagt: Ist nicht Sinn eines Burn-In.
Es gibt keinen Mechanismus, der den Test abbricht, wenn die Festplatte die in der c't gerne genannten 55°C überschreitet und selbst die Annäherung an diese Betriebstemperatur erhöht die Ausfallwahrscheinlichkeit.
Die aktuellen Sommertemperaturen verschärfen das Problem noch.
Eine Festplatte, die bei Volllast 60°C erreicht,
Quelle:
https://techtest.org/western-digital-wd-my-book-14tb-kurz-review/
darf getrost als Fehlkonstruktion bezeichnet werden. (Der Autor schreibt leider nicht, bei welcher Umgebungstemperatur getestet wurde)
Dauerlast bei Backup- und Restore-Aktionen stellen das Erreichen dieser Temperatur sicher.
Zu dieser Festplatte wird ja ein 18W-Netzteil mitgeliefert und selbst wenn die Festplatte nur 9W benötigt, muss diese Wärme auch abgeführt werden.
Aus diesem Grund betreibe ich externe Festplatte entweder offen (ohne Deckel eines externen Gehäuses) oder in Metallgehäusen, in Towergehäusen immer mit davor montiertem 120mm-Lüfter.