Kreative Berufsbilder mit M.Sc. Wirtschaftsinformatik?

tryk

Ensign
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Hallo,
ich wende mich an Euch, weil ich mir vorstellen kann, dass hier einige Informatiker unterwegs sind,
die mir eventuell helfen können.
Zu mir:
Ich befinde mich zur Zeit im letzten Jahr meines Wirtschaftsinformatik Masterstudiums. Ich habe das Studium damals
gewählt, weil ich zum einen eine Neigung zu analytischen Aufgaben habe und den IT-Bereich interessant finde
und zum anderen weil das ganze für mich nach viel Flexibilität klang. Ich muss dazu sagen, dass ich seit Ewigkeiten
viel Musik mache und mich weitaus mehr als Musiker als als Informatiker sehe. Das finde ich bis heute auch in Ordnung so,
weil ein Musikstudium für mich nie in Frage kam und ich gerne (finanziell) unabhängig in meinen künstlerischen Entscheidungen bleiben möchte. In meinem Studium war es glücklicherweise so, dass ich immer sehr viel Zeit für meine musikalischen Projekte hatte und ich möchte gerne, dass das im groben und ganzen so bleibt.

Nun stehe ich vor der schwierigen Entscheidung in welche Richtung es bei mir gehen soll. Ich habe bereits einige Werkstudenten Jobs gemacht und auch meine Bachelorarbeit in einem großen Unternehmen geschrieben (beides im Bereich E-Commerce/Shopsysteme). Das war interessant, aber ist langfristig nicht mein Ding. Ich möchte gerne etwas "sinnvolleres" tun, als Projekte zu betreuen in denen es ausschließlich um Umsätze geht. (Mir ist bewusst, dass es am Ende des Tages immer darum gehen wird).

Jetzt würde ich gerne von euch hören, welche Sparten ihr als interessant bezeichnen würdet, wenn es darum geht vimittelfristig flexibel arbeiten zu können (<35-40h/Woche, Homeoffice, etc.) und trotzdem keine ausschließlich stumpfen Tätigkeiten machen zu müssen.
Mir geht es darum weiterhin möglichst viel Zeit für meine Hobbies zu haben und ich bin nicht daran interessiert so viel Kohle wie möglich verdienen zu wollen. Lieber 2 Tage frei die Woche und weniger Geld/Ansprüche.

Eine Idee die mir gekommen ist, ist sich im Bereich Wordpress umzuschauen. Also quasi das Einbinden, Erweitern, Umsetzen von der Plattform. Das könnte ich mir interessant und kreativ vorstellen. Allerdings habe ich bisher nur privat mit Wordpress gearbeitet und daher fehlt mir auch ein bisschen der Überblick über ähnliche Tätigkeitsfelder.

Ich hoffe, dass der ein oder andere meinen Zwiespalt versteht, als Wirtschaftsinformatiker ohne besondere Programmierkenntnisse, einen Arbeitsbereich/Qualifikation zu finden, die mich flexible und kreative Jobs ausüben lässt und mir vielleicht ein paar Erfahrungen und Tipps geben kann.

Liebe Grüße
 
tryk schrieb:
...Jetzt würde ich gerne von euch hören, welche Sparten ihr als interessant bezeichnen würdet, wenn es darum geht vimittelfristig flexibel arbeiten zu können (<35-40h/Woche, Homeoffice, etc.) und trotzdem keine ausschließlich stumpfen Tätigkeiten machen zu müssen....

"Keine ausschließlich stumpfen Tätigkeiten" - bitte genauer: meinst du die Projekte und die Tätigkeiten als Werksstudent oder das, was du studiert hast?

Als Branche nach deinen Vorstellungen würde ich dir den sozialen Bereich empfehlen, DRK, Johaniter, AWO, usw.
 
Fu Manchu schrieb:
"Keine ausschließlich stumpfen Tätigkeiten" - bitte genauer: meinst du die Projekte und die Tätigkeiten als Werksstudent oder das, was du studiert hast?

Als Branche nach deinen Vorstellungen würde ich dir den sozialen Bereich empfehlen, DRK, Johaniter, AWO, usw.
Ich glaube ich habe mich da etwas falsch ausgedrückt. Stumpf ist wohl die falsche Wortwahl, ich meinte damit eher "Stumpf Richtung Gewinnmaximierung, Umsatz etc.". Also quasi Rein von Projekt zu Projekt mit ausschließlichem Fokus auf Wirtschaftlichkeit. Mir ist klar, dass es am Ende des Tages immer darum geht, aber das ist eben auch ein Aspekt der mich am Ecommerce mittlerweile stört, der ständige Bezug zu Umsätzen, der Frage wie man noch mehr verkauft etc.

meph!sto schrieb:
Denk' an deine Rentenpunkte

Hm soll ich meine nächsten 10 Jahre davon abhängig machen, was vielleicht in 50 Jahren ist?
 
ch möchte gerne etwas "sinnvolleres" tun, als Projekte zu betreuen in denen es ausschließlich um Umsätze geht. (Mir ist bewusst, dass es am Ende des Tages immer darum gehen wird).

Naja dein Startpost ist insgesamt recht schwammig...
Eventuell solltest du erstmal mal anfangen zu schauen, in welchen Branchen IT heutzutage im mehr oder minder großen Stil gebraucht wird und dich dann an der Branche orientieren. Mir scheint es hier eher eine "moralische" Entscheidung zu sein.
Ansonsten zeugt deine "Umsatz"-Aussage eher davon, dass du dich bisher nur in dem E Commerce Bereich bewegst hast. Oftmals sind IT-Syteme nicht direkt der Unternehmenswertschöpfung zuordbar und tragen nur einen indirekten Wert dazu bei. Einen Umsatubezug ist im Kontext Gesamtunternehmung gegeben, aber direkt wird man sich bei Betriebsgruppen eher um den Kostenpunkt kümmern.

edit: Es ist heutzutage in vielen Branchen üblich, dass man bis zu 40% als Itler Home Office machen kann. Fragt sich, aber ob es wirklich so toll ist wie du dir das vorstellst. Viele Leute im Home Office arbeiten tendentiell länger und schalten schlechter ab. Zudem kommt noch dazu, dass man dadurch Arbeit und Freizeit/Familie vermischt. Wäre bei sowas sehr vorsichtig, wenn man es noch nicht auf Dauer probiert hat.

Ansonsten bin während des Studiums musisch auf öfters tätig gewesen. Freunde, die es im Arbeitsleben weiter intensiv betrieben haben, suchten sich meist Unternehmen mit einer fixen 40h Woche, Freizeitausgleich bei Überstunden und Möglichkeit unbezahlten Urlaub nehmen zu können. Auf der anderen Seite gurken sie teilweise nach 4 Jahren immernoch bei 50k rum, wovon man aber nicht wirklich arm ist. Sind alles Sachen, die man im Bewerbung Gespräch bereits klären kann.
 
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tryk schrieb:
Hm soll ich meine nächsten 10 Jahre davon abhängig machen, was vielleicht in 50 Jahren ist?

Das wäre weise und vorausschauend?

Aber ernsthaft: Master in Informatik, um im Anschluss Wordpress für einen Hungerlohn zusammen zu klicken?
Was stimmt denn nicht mit dir?

Mein persönlicher Ratschlag an dich: Mache Dinge im Leben immer konsequent, integer und sei dabei auch ehrlich zu dir selbst. Du willst für deine Musik dein Informatikstudium opfern und Wordpress klicken, um Musik machen zu können. Dann opfer dein Informatikstiudium doch konsequenterweise richtig und werde Musiker.
Wozu soll das Wordpressgeklicke dabei gut sein?
 
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tryk schrieb:
Ich habe bereits einige Werkstudenten Jobs gemacht und auch meine Bachelorarbeit in einem großen Unternehmen geschrieben (beides im Bereich E-Commerce/Shopsysteme).

Ich persönlich finde fast alles im Bereich Wirtschaftsinformatik recht stumpf, weil häufig - gerade in Deutschland - der Wirtschaftsteil überwiegt. Manchen Leuten gefällt es natürlich in irgendeinem Bereich, etwa E-Commerce wie bei dir, ROIs zu optimieren & Co. Innovativ oder kreativ ist das aber sicherlich nicht. Dir scheint es um Kreativität und Innovation zu gehen, also potentiell spannendere Dinge.

Es ist sicherlich nicht zu spät, neue Dinge zu probieren. Grundsätzlich würde ich mit Bachelor/Master in W-Inf da aber sagen: falsches Studium.

Es gibt ein paar Dinge im Bereich Business Intelligence, Projektmanagement, Consulting die viel Interaktion/Koordination zwischen verschiedenen Komponenten bedingen und wenn du da dann beispielsweise Projektkoordination für autonomes Fahren bei BMW machst (einfach um mal irgendwas innovatives zu nennen), ist das sicherlich nicht uninteressant. In den meisten Branchen und fast allen anderen Bereichen von W-Inf bleibt es aber so trocken, wie du deine bisherigen E-Commerce-Erfahrungen geschildert hast.


ayngush schrieb:
Aber ernsthaft: Master in Informatik, um im Anschluss Wordpress für einen Hungerlohn zusammen zu klicken?
Was stimmt denn nicht mit dir?

Master in Wirtschaftsinformatik mit dem typischen Fehler vieler Studenten (gefühlt gerade dort):
tryk schrieb:
Wirtschaftsinformatiker ohne besondere Programmierkenntnisse, einen Arbeitsbereich/Qualifikation

Für interessante Berufsaussichten bei Akademiker ist es schon nicht so unwichtig, nicht an der nächstbesten FH studiert zu haben (nichtmal nur um des Studiums selbst willen, sondern auch wegen der vielfältigeren Möglichkeiten an etablierten Adressen) und sich rechtzeitig zu spezialisieren.

Hat man das nicht getan, dann hat man eben (stark pauschalisiert!) gerade als W-Inf'ler nur die üblichen Code-Monkey-Skills mit allgemeinem BWL-Background.

Für solches Personal gibt es natürlich massenhaft Bedarf, aber das ist halt kein rocket science. Kreativität/Innovation wird man da mit der Lupe suchen müssen.
 
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