Kurze Frage zu Mikrofon-Gelenkärmen

Lynesso

Cadet 4th Year
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Jan. 2011
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122
Hallo werte Forengemeinschaft,

habe mal eine kurze Frage bezüglich Mikrofon-Gelenkärmen.
Momentan spiele ich nämlich mit dem Gedanken, mir so ein Ding zuzulegen (natürlich zusammen mit einem Mikrofon) um meine Sprachqualität zu verbessern.

Da ich nun bei vielen Games im Voicechat unterwegs bin, wollte ich mal fragen ob solche Gelenkärme nicht stören?
Ich kanns mir nicht so recht vorstellen aber sind die Dinger dann nicht voll im Bild bzw. stören eventuell beim tippen?

Danke schon mal im Voraus für Antworten!

Grüße
Killbob
 
Gehe ich richtig in der Annahme, dass du mit einem Mik-Gelenkarm ein mehrteiliges Mikrophon-Stativ meinst, so wie sie dies in Radio-Studios findet, manchmal auch in Ton-Studios ?
Falls dem so ist, würde ich dir davon für den Gebrauch am PC abraten. Diese Gelenkarme sind dafür gedacht, ein (empfindliches) Mikrophon so zu platzieren, dass sich die Person in einem bestimmten Feld bewegen kann, beispielsweise der Moderator am Mischpult, der gelegentlich nach links zum Gast und dann nach rechts zum Nachrichtensprecher schaut - oder ähnlich. Deswegen handelt es sich bei den Mikrophonen idR NICHT um Nahbesprechungs-Modelle.
Das wiederum ist eine für Teamspeak oder vergleichbare Situationen erforderliche Eigenschaft von Mikrophonen. Deshalb sind dies häufig kleine Modelle, die nahe am Mund seitlich am Kopf getragen werden. Würdest du ein solches Mik auf einen Gelenkarm montieren, müsstest du den Arm dauern nachjustieren. Sonst wärst du teilweise kaum zu hören, weil zu weit weg vom Mik. Und wenn du nachjustieren musst, kannst du derweil nicht WASD betätigen oder mit der Maus hantieren :)
 
Nö, die Dinger stören überhaupt nicht vor dem Bildschirm oder über der Tastatur, wenn Du die Dinger richtig anbringst; solltest Du so einstellen, dass das Mikro dann etwas oberhalb Deines oberen Bildschirmrandes hängt. Eine bessere Lösung, als mit diesen Gestellen, die aber ansonsten etwas unschierig auf Deinem Desk den Platz versperren oder im Wege sind und wohl auch viel preiswerter wäre meines Erachtens, die Aufhängung des Mikros an der Zimmerdecke über Dir; brauchste dazu nur einen Schraubhaken, ein etwas längeres Kabel und ggfls. eine Hilti und einen Dübel für die Decke, sofern Du keine Holzdecke über Deinem Schreibtisch hast, in die Du den Haken ganz leicht eindrehen könntest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Joa macht sich optisch bestimmt super so ein von der Decke hängendes Mikro! :evillol:
 
Also erstmal Danke für die Antworten.

Ein an der Decke angebrachtes System sieht bestimmt cool aus, aber ist vom Aufwand her nicht gerade das was ich meinte :)

Ich meine einfach so ein Arm, den man am Tisch anbringt und dann halt eben zu sich hin schwenkt... Das mit dem vielen nachjustieren ist auf jeden Fall schon mal ein gutes Argument.
Nur ich habe das Gefühl, da man ja recht nah dran sein muss oder sollte, dass das halt den halben unteren Bildschirm bedeckt...

Ansonsten muss ich mir das eventuell nochmal überlegen :)

Vielleicht bringts ja auch in Tischfuß oder wie man das dann nennt :D
 
rapanui schrieb:
Ich habe mein Mikro über dem Monitor positioniert und bin mit dem Mund ca. 50-70 cm. entfernt, der klang ist perfekt und das Mic. stört nicht.

Also sprichst du quasi auch nicht direkt von einer höhe rein sondern "diagonal nach oben"? :)
 
Genau leicht nach oben was kein Problem ist, Du kannst es aber auch einfach rechts oder links vom Monitor positionieren und sozusagen daran vorbeisprechen, auch das ist kein Problem. Ich habe meins so positionierrt da ich 3 Monitore habe und es sonst an der Seite stören würde.
 
Super, danke dir für die Infos...
War mir gar nicht so bewusst, dass man auch ein wenig davon weg sein kann und nicht mim Mund dran kleben muss :D
Das eröffnet mir viele neue Möglichkeiten :)
 
Na, das ist eben genau die "Radiostudio"-Situation, die ich oben beschrieben habe. Allerdings kostet das - siehe den Link von rapanui - alles in allem gegen 200 Euro (Stativ, Mikrophon, Kabel, Mik-Vorverstärker, Kleinmaterial).
Ich kenne deine finanziellen Verhältnisse nicht und sie gehen mich auch nichts an - aber MIR wäre das für Teamspeak eindeutig zu teuer.
Wenn du das Setting dann aber auch für die Produktion von anspruchsvollen "Let's play"-Videos oder kleinen Hörspielen oder für einen Videoblog oder oder nutzt, sieht die Sache anders aus.
Wichtig ist, dass das entsprechende Mikrophon eine sogenannte Super- oder Hypernierencharakteristik aufweist (bzw. als eine der Einstellmöglichkeiten bietet). Warum ? Weil ein normales Mik mit Nierencharakteristik das Klappern auf der Tastatur, das Quietschen des Stuhls und allenfalls weitere Nebengeräusche dann gleich laut aufnehmen würde die deine Aussagen. Eine Super/Hyperniere kannst du auf den Bereich ausrichten, wo dein Kopf normalerweise ist, also gerade vor dem Bildschirm.
 
Ja, das wäre dann das weitere denken bezüglich Videos mit benötigter Sprachqualität.

Nun habe ich wegen der Nierencharakteristik mal ein wenig geforscht.
Prinzipiell gibt es ja keine ungeheuerlich großen Unterschiede zwischen den dreien.

Bei der Super-/ Hypernierencharakteristik werden noch Geräusche von hinten mit aufgenommen.
Wäre das dann in diesem Fall nicht sogar noch schlechter für Tastengeräusche?

Denn der einzige Unterschied ist dann noch die Dämpfung der seitlich eintreffenden Geräusche.
 
Nein. Schau dir mal die Diagramme hier an. Oben links ist "Kugel"-Charakteristik abgebildet. Wichtig ist, dass man das Diagramm in drei Dimensionen interpretieren muss. Kugel nimmt also nach vorne, links,r echts und hinten, aber auch nach unten und oben alles ungedämpft auf. Ideal für - sagen wir - eine Doku über das Kreuchen und Fleuchen im Walde :D.
Die Niere nimmt "nach vorne" auf, aber auch nach "schräg vorne unten" bzw. "schräg vorne oben". Eine Superniere ebenfalls, aber mit deutlich geringerem "Aufnahmeraum" (gemeint ist natürlich, dass der Pegel von Schallereignissen innerhalb des Aufnahmeraums annähernd gleich ist; natürlich "hört" das Mikrophon das Tastenklackern auch, aber reproduziert es mit deutlich geringerem Pegel).
Noch ein Hinweis: Die "Richtmikrophone" aus dem Krimi sind (extreme) Hypernieren. Nach hinten haben die allerdings eine Dämpfung; wäre ja blöd, wenn das Schnauben des Agenten die leisen Töne der Verschwörer unverständlich machen würde ;).

Aber das führt zurück zu meiner ersten Aussage: Für Teamspeak, also das Sprechen während des Computerbedienens, ist ein Nahbesprechungsmikrophon mit kleiner, unmittelbar seitlich vom Mund platzierter Kapsel, am besten geeignet, weil dies das Tastenklackern (und andere Nebengeräusche) bau- und typenbedingt kaum aufnimmt. Die "Niere" eines solchen Miks ist (idR) so winzig, dass sie (nach vorne und schräg seitlich nach vorne) nur wenige Zentimeter umfasst.

Der Edith ist noch ein Beispiel eingefallen ....
Wenn du mit Kugelmik am PC sitzt und deine Freundin/Mutter kommt ins Zimmer, können das alle hören. Sitzt du vor einer Superniere, kannst du der Freundin/Mutter mit Zeichen zu verstehen geben, dass sie "eine Aufnahme" stören und abhauen sollen :D. Idealerweise merkt dann keiner was.
 
Zuletzt bearbeitet:
Super, danke dir für die ausführliche Erklärung.
Werde mich mal ein wenig umsehen und das auf jeden Fall mit einbeziehen.

Vielen Dank!
 
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