Läuft bei einem TCP-IP Netzwerk der gesamte Traffic immer über den Router?

MarcDK

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Hi,

ich habe eine Fritz.Box 7490 und einen Switch (TP-Link TL-SG105E Gigabit Easy Smart). Nun hängt mein NAS (Synology) direkt an der FritzBox und mein Samsung TV ebenfalls. Wenn ich nun das NAS und den Samsung TV an den Switch hänge, wird dann überhaupt noch Traffic bei 4K Streams über den Router abgewickelt oder läuft das dann nur noch direkt über den Switch?

Der DHCP-Server im Router hat die IP-Adressen ja den Geräten zugewiesen und damit ist seine Arbeit doch getan. Oder?

Warum frage ich das: Ich habe das Gefühl, dass der "Switch" in der Fritzbox schlechter ist als der TP-Link Switch. Nun will ich nicht unnötig den ganzen Traffic über die Fritzbox laufen lassen.
 
Läuft über den Switch anhand der MAC Adressen.

Schlechter wird der in der FritzBox aber nicht sein. Pakete weiterleiten können alle Switche eigentlich gleich gut.
 
Innerhalb eines Subnetzes werden die Pakete nicht geroutet. Die Kommunikation findet daher direkt zwischen NAS und TV statt, wobei der Switch switched, also die Pakete an den richtigen Port weiterleitet.
 
Wenn du Traffic innerhalb deines vom sendenen Client befindlichen Subnetzes (z.B. 192.168.178.0/24) sendest, wird dies nicht zur Fritzbox geschickt, sondern bleibt auf dem Switch und wird da verarbeitet.
Hier ist es auf Layer2 Ebene -> MAC Adresse.
Außnahme: Broadcast Traffic, dieser wird zu jedem Gerät innerhalb des Subnetzes geschicktt.

Falls du Traffic nach außerhalb deines Subnetzes schicken solltest, wird dieser an dein Default - Gateway (evtl. Fritzbox) geschickt und dann weiter verarbeitet.
 
Ich habe das Gefühl, dass der "Switch" in der Fritzbox schlechter ist als der TP-Link Switch.
Ports der Fritzbox von Eco Modus auf Power gestellt damit sie auch Gigabit haben?
Wenn ja dann sind die genauso schnell wie der TP-Link, da gibts keinen Unterschied.
 
Es gibt noch einen Spezialfall: NAT Loopback. Nutzt man DDNS, um von außen komfortabel zugreifen zu können und nutzt diese Adresse auch lokal, wird der Traffic eben doch über den Router gehen.

Beim NAT-Loopback erkennt der Router, dass die vermeintliche Ziel-IP seine eigene WAN-Port ist und dreht den "ausgehenden" Traffic noch im WAN-Port um, ohne ihn zum ISP zu schicken. Anschließend durchläuft der gedrehte Traffic die Portweiterleitungen genau wie externer Traffic und geht dann zum lokalen Ziel.

Beispiel :

DDNS: mein.ddns
WAN-IP: 12.34.56.78
NAS-IP : 192.168.1.123
Portweiterleitung: TCP 80 --> NAS

Ruft man zB aus der Uni mein.ddns im Browser auf, landet man auf dem NAS.
Ruft man im LAN 192.168.1.123 im Browser auf, landet man auf dem NAS, direkt, weil geswitcht.
Ruft man im LAN mein.ddns im Browser auf, wird vom DNS die IP 12.34.56.78 kommen und der PC denkt "is im www" --> Router. Router merkt "das bin ich!" und leitet gemäß Portweiterleitung an das NAS weiter.

Das ist allerdings sehr speziell und der Switch im Router sollte kein Problem sein, weil Switches sich in der Basisfunktion nicht wirklich unterscheiden. Evtl ist sogar der identische Chip verbaut... In obiger Konstellation wäre die NAT Performance wesentlich wichtiger, weil im worst case eben nicht mehr 1 Gbit/s durch den Router laufen, weil er eben noch NATten muss.

Der DHCP-Server hat wie du schon richtig erkannt hast nichts damit zu tun. Sobald der DHCP Adressen vergeben hat, tut er rein gar nichts mehr bis das nächste Gerät eine neue IP anfragt. Der DHCP muss ja auch nicht auf dem Router laufen, sondern kann überall im Netzwerk sein - auf einem NAS, einem PI, einem PC oder auch einem (geeigneten) zweiten Router.
 
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Wow. Danke! Ich haben viel gelernt!

Und ja, Gigabit war in der FB bei den LAN Ports bereits eingeschaltet.
 
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