LAN über TV-Kabelnetzwerk möglich?

madawi92

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Wir haben eine Doppelhaushälfte, Anfang der 90er gebaut, dicke Betonwände, 3 Stockwerke + Keller. Das Ziel ist es, brauchbares Internet in jedes Stockwerk zu bringen (100Mbit+).

Die FritzBox steht im Keller und wird durch den ganzen Beton gut abgeschirmt. WLAN haben wir mit mehreren Repeatern versucht, aber viele Funklöcher bleiben. Das Stromnetz hat mehrere Phasen, so dass Powerline nicht funktioniert (haben wir getestet). Ein Ethernet-Netzwerk gibt es nicht und einfach so LAN-Kabel im Haus auslegen möchte ich auch nicht.
Was es aber gibt sind TV-Anschlüsse in fast jedem Zimmer. Im Keller ist zudem ein analoger Hochfrequenzverstärker ohne Rückkanal (Eine Kabel-FritzBox könnte man derzeit also nur vor dem Verstärker anschließen).

Idee 1: LAN über TV-Kabel
Müsste es nicht möglich sein das Koaxialkabel im Haus für Ethernet-over-coax zu verwenden? Also ein LAN-Signal der FritzBox nach dem Verstärker im Keller in das Netzwerk einzuspeisen und in den Stockwerken dann über weitere Endpoints LAN oder WLAN zur Verfügung zu stellen? Hat jemand so etwas schon versucht? Welche Geräte empfehlen sich dafür, und wie ist die Performance?

Idee 2: Internet vom Kabel-Provider mit drei FritzBoxen
Die zweite Idee wäre es, den analogen Hochfrequenzverstärker gegen einen modernen digitalen zu tauchen, der über einen Rückkanal verfügt. Anschließend dann in jedem Stockwerk eine FRITZ!Box 6590 an einen TV Anschluss zu hängen und die selben Logindaten für das Netzwerk zu verwenden. Kabel-Internet könnten wir von KabelBW/Unitimedia bekommen. Ich bin mir aber nicht sicher ob die das so toll fänden. Hat jemand so etwas schon versucht?

Was haltet ihr von diesen Ideen? Ich habe einiges an EoC Hardware gefunden, aber taugt die was? Oder habt ihr eventuell eine ganz andere Idee wie wir zeitgemäßes Internet in unser Haus bekommen?
 
Das Stromnetz hat mehrere Phasen, so dass Powerline nicht funktioniert

Tja, ist nunmal so das man 3 Phasen hat. Dafür gibt es aber Phasenkoppler.

https://www.amazon.de/Kemo-M091N-PHASENKOPPLER-POWERLINE-PRODUKTE/dp/B002SK55P0

LAN über TV-Kabel

Um was für Kabel handelt es sich bzw. laufen die irgendwo zusammen ?
Wenn es SAT ist und diese über einen Multischalter laufen brauchst nur den Multischalter und die TV Dosen tauschen.
Gibt da mittlerweile Multischalter die neben dem SAT Signal den terrestrischen Bereich für LAN nutzen.

https://www.amazon.de/Schwaiger-MSL...=1503585926&sr=8-2&keywords=multischalter+lan
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar gibt es so was https://www.amazon.de/Axing-EOC-1-01-Koaxialkabel-Einzeladapter/dp/B00BALOJJG
Sollte auch einigermaßen gut sein weil Coax ja geschirmt ist.
Bei den Preisen würde ich mir das aber nochmals überlegen.

zu hängen und die selben Logindaten für das Netzwerk zu verwenden. Kabel-Internet könnten wir von KabelBW/Unitimedia bekommen
Ist völlig unmöglich. OK, ist möglich wenn du Unitymedia für 3 Verträge bezahlst, dann machen die das sicher.
 
john.veil schrieb:
Idee 3: Die Wischwaschi Mentalität ablegen und einen Elektriker beauftragen.

Was soll der dann machen? Alle Wände aufreißen und ein LAN-Kabel rein legen? Dafür natürlich erstmal alle Einbaumöbel raus reißen und hinterher komplett neu verputzen und tapezieren? Das wäre natürlich auch für mich die tollste Lösung, aber es gibt auch ein finanzielles Limit.
 
john.veil schrieb:
Idee 3: Die Wischwaschi Mentalität ablegen und einen Elektriker beauftragen.

Mal abgesehen, dass das ziemlich offensiv formuliert ist, was ist falsch daran, zunächst andere Möglichkeiten auszuloten?

Meines Wissens wird das mit 3 Kabel-Fritzboxen nichts. KabelBW/Unitymedia brauch da gar nichts gutzufinden, es bekommt nur diejenige FB überhaupt nur Internet geschaltet, welche beim Provider gemeldet ist, und das geht afaik nur mit einer.

Es gibt Ethernet über Coaxial, z.B. sowas hier (Spontansuche) https://www.amazon.de/Axing-EOC-1-0...coding=UTF8&psc=1&refRID=NWNQ5202YSBDA3QYAYHB
Habe aber mit derartigen Geräten noch keine Erfahrung gemacht.

Was man aber durchaus probieren könnte, trotz dicker Wände, wäre schon eine 3 Router Methode, vielleicht sogar 4. Davon wäre die eine direkt am Anschluss, die anderen jedoch im WLAN-Bridge Mode, d.h. sie wählen sich als Client in das WLAN des Hauptrouters ein und geben das an ihre Kabelgebundenen Anschlüsse weiter. Der Vorteil dabei ist, dass Router als Client durch die stärkeren Sende und Empfangsantennen eine bessere Verbindung zueinander aufbauen können als ein Client (z.B. Smartphone) durch die Wand zu einem Router. Aber da kommt dann auch schon der nächste Pferdefuß. Man will ja nicht nur Bridge WLAN haben, sondern auch für Smartphones u. Tablets auf jeder Ebene entsprechend guten Emfpang. Aber nichts desto trotz ist diese Variante vielleicht einen Blick wert.
 
Ich hätte ja nicht gedacht, daß es möglich ist, aber offenbar bietet Reichelt tatsächlich entsprechende Hardware an:

https://www.reichelt.de/CoaxNet/2/index.html?ACTION=2&GROUPID=5833

Da ich die Geräte nicht getestet habe kann ich Dir leider nicht sagen, ob die "bis zu 200MBit" erreichbar sind.
Technisch sollte es gehen, da Kabelprovider mit ähnlichen Geschwindigkeiten arbeiten. Allerdings solltest Du bedenken, daß sich alle Rechner die Geschwindigkeit des Mediums teilen. Wenn Du irgendwo ein NAS hinstellst und 5 PCs hühnern gleichzeitig darauf rum, dann ist Sense mit der Geschwindigkeit.
Außerdem mußt Du natürlich sicherstellen, daß Deine Signale nicht ins öffentliche Kabelnetz wandern - einerseits weil das das Netz von Unity oder Vodafone stören würde, aber auch, damit die Kabelprovider nicht Dein Netz stören.

Solltest Du das Thema PowerLAN noch nicht ganz verworfen haben: Dein Elektriker kann Dir im Sicherungskasten einen Phasenkoppler verbauen, wodurch Du das Signal auch phasenübergreifend übertragen kannst.
 
madawi92 schrieb:
Was soll der dann machen?.

in einer Ecke in Loch in die Decken von ca. 2 cm Durchmesser, Platz für 4 CAT7 verlegekabel, dann unter den Sockelleisten / an der Deckenkante in den jeweiligen Raum legen und Dose setzen. Die kabel kannst du dann mit Blenden / Kabelkanälen verdecken.

Tut mir leid, TV Kabel in jeden Zimmer aber kein Platz für weitere Kabel einzuplanen mit entsprechend leichten Zugang, ist einfach fahrlässig, vorallem wenn es nach 1990 gebaut wurde.

und DLAN kannst du bei deinen Anforderungen mit 100 Mbit/s und mehr auch eher vergessen, nicht wegen den verschiedenen Phasen, sondern wegen den lustigen Brutto / Netto verhältniss wie es bei WLAN auch ist.

Coax LAN ist eine Möglichkeit, allerdings ist es da genauso fraglich, ob du auf deine 100 MBit/s kommst, denn wie immer bei den Shared Medium .... bei den Amazon Link 500 MBit/s brutto -> 200 Mbit/s netto ... da weißte schon was bei noch mehr Geräten passiert.

Dir bliebt nur die Option, LAN Kabel zu verlegen!

@espiritup

die 200 MBit/s sind in eine Richtung :D sprich für Dublex steht maximal 100 Mbit/s zur Verfügung bei maximal 2 Geräten unter optimalen Bedingungen und wenn du WLAN kennst, weißte was wirklich rauskommt bei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde auch, auf Teufel komm raus, es irgendwie mit Wired-Ethernet machen. Alles andere ist nur eine halbgare Ausweichlösung.

Wenn man nicht gleich vollends renovieren würde, würde ich auch schauen wo ich dezent in Ecken durch Wände/Decken bohren könnte und entsprechend Netzwerkkabel verlegen.
 
Definitiv irgendwie LAN verlegen.
Der Kollege hier hat trotz 500mbit Coax Umsetzer nichtmal genug Bandbreite für Gamestream (was etwa 50-100mbit synchron benötigt für minimale Qualität).

https://www.computerbase.de/forum/threads/schlechter-ping-nvidia-shield-pc-ueber-netzwerk.1705555/

Mit DLAN kommst du in den selben Regionen raus, mit WLAN ebenfalls.

Es gibt flache LAN Kabel zum verlegen unter den Fußleisten. Dann noch ein Loch in jede Decke und nen Switch in jedes Stockwerk mit nem Access Point.

Voila, Volle Bandbreite über Kabel überall und volle WLAN Abdeckung für die anderen Geräte.
 
Die Axing-Anlage hatte ich schon gesehen. Ich frage mich aber ebenfalls ob die versprochene Leistung wirklich erbracht werden kann. Es muss ja einen bestimmten Grund geben, dass solche Systeme so selten sind.

Grimba schrieb:
Meines Wissens wird das mit 3 Kabel-Fritzboxen nichts. KabelBW/Unitymedia brauch da gar nichts gutzufinden, es bekommt nur diejenige FB überhaupt nur Internet geschaltet, welche beim Provider gemeldet ist, und das geht afaik nur mit einer.
Als Relikt der 90er-Jahre haben wir noch bis zu zehn Rufnummern von denen einige auch genutzt werden. Da keiner seine Rufnummer aufgeben will werden wir wohl eh einen kleinen Office Tarif buchen. Dieser hat laut Leistungsbeschreibung auch mehrere IP-Adressen und ich habe die Hoffnung, dass auch mehrere Router möglich sein müssten. (https://www.unitymedia.de/content/d...obal/pdf/Leistungsbeschreibung-Unitymedia.pdf)

Sebbi schrieb:
in einer Ecke in Loch in die Decken von ca. 2 cm Durchmesser
Abgesehen von der Optik bei Kabelkanälen im ganzen Haus sollte ich vielleicht die elektrische Fußbodenheizung erwähnen....

Sebbi schrieb:
Tut mir leid, TV Kabel in jeden Zimmer aber kein Platz für weitere Kabel einzuplanen mit entsprechend leichten Zugang, ist einfach fahrlässig, vorallem wenn es nach 1990 gebaut wurde.
Reihenhaus, die Planung war noch Anfang der 80er.

Sebbi schrieb:
die 200 MBit/s sind in eine Richtung sprich für Dublex steht maximal 100 Mbit/s zur Verfügung bei maximal 2 Geräten unter optimalen Bedingungen und wenn du WLAN kennst, weißte was wirklich rauskommt bei.
Genau das vermute ich leider auch.
 
Sebbi schrieb:
@espiritup

die 200 MBit/s sind in eine Richtung :D sprich für Dublex steht maximal 100 Mbit/s zur Verfügung bei maximal 2 Geräten unter optimalen Bedingungen und wenn du WLAN kennst, weißte was wirklich rauskommt bei.

Deswegen hatte ich schon vor dem hohen Geschwindigkeitsversprechen gewarnt.
In der "Computersteinzeit", bevor sich Twisted Pair durchsetzte, waren Coax- Kabel nach 10BASE2- Standard weit verbreitet.
https://de.wikipedia.org/wiki/10BASE2

Neben Protokolloverhead hatte man damals auch noch mit den gefürchteten "Kollisionen" zu kämpfen, die die Bandbreite immer dann, wenn sie auch gebraucht wurde, zusätzlich in den Keller ziehen konnten.
 
Wenn du Glück hast liegen die TV Kabel in Leerrohren dann sollte das ganze relativ fix gehen ohne dass irgendwo was aufgekloppt werden muss.
 
Abgesehen von der Optik bei Kabelkanälen im ganzen Haus sollte ich vielleicht die elektrische Fußbodenheizung erwähnen....

das würde der Elektriker hinbekommen, selbst solltest du da aber nicht ran. Wegen Optik, du kannst auch nen Kanal Tapezierenoder anstreichen, so das das so aussieht, als wäre das schon immer das schon so gebaut wurden

Reihenhaus, die Planung war noch Anfang der 80er.

ja da war TV überall ja der große hit ... aber dennnoch sollten dann schon erste überlegungen gemacht worden sein für die Zukunft.
 
Selbst wenn nicht: ein Haus dieses Jahrgangs hat garantiert eine umfassende Telefonverkabelung, die man bspw. durch Ethernet ersetzen könnte – oder, wenn man dafür wie die meisten zu faul ist, auch einfach so erstmal als Datenleitungen nutzen könnte. 100MBit können da schon drübergehen, für Internet reicht das. Standardmäßig hat man die auch "damals" (ist ja noch nicht sooo lange her) schon in Rohren verlegt.
 
madawi92 schrieb:
[...]Dieser hat laut Leistungsbeschreibung auch mehrere IP-Adressen und ich habe die Hoffnung, dass auch mehrere Router möglich sein müssten. (https://www.unitymedia.de/content/d...obal/pdf/Leistungsbeschreibung-Unitymedia.pdf)

Wieso sollten da mehrere Router möglich sein? IPs und Rufnummern sind rein virtuelle Zuordnungen, während Router physikalisch angebunden werden müssen. Bei Kabelmodems ist es weniger die begrenzte Anzahl an Anschlüssen sondern die begrenzte Bandbreite auf dem Kabel.

Entweder gescheit Accespoints verteilen die auf einem Kanal empfangen und auf einem anderen Kanal einen Spot aufreißen oder aber mit besagten flachen Kabeln Leitungen legen.
 
madawi92 schrieb:
Dieser hat laut Leistungsbeschreibung auch mehrere IP-Adressen und ich habe die Hoffnung, dass auch mehrere Router möglich sein müssten.
Darf ich dir diese Hoffnung nehmen? Es kann nur ein Gerät direkt mit dem Kabelnetz von UM verbunden werden. Das IP-Subnetz wird nur auf dieses Gerät geroutet und kann nicht gesplittet werden.
 
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