LAN-Verkabelung mehrere Stockwerke(Kupfer+Glasfaser)

airwave

Lieutenant
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Guten Morgen zusammen,

Vorneweg:
Leerrohre ziehen (im klassischen Sinne), schlitzen, WiFi,PowerLan sind keine Option.


ich bräuchte ein paar Tips/Ideen/Anregungen zu folgender Situation:
  • Eigenheim (Haus), Altbau, keine Leerrohre, teilweise Wandmaterial unbekannt bzw. wechselnd
  • -2. Geschossiger Keller, Erdgeschoss, 1. Stock, 2. Stock, Dachgeschoss
  • Komplette Neustrukturierung des Netzwerks (bisher im 1. Stock die TAE-Dose + Netzerkschrank + APs in all möglichen Richtungen)
  • Geplant wäre eine Kupferverbindung pro Stockwerk (vermutlich 10Gbit) + eine weitere mit ggf. PoE drauf + Glasfaser
  • später hängen da mal dran diverse NAS, Server, ggf. zwei Internetanschlüsse + n LTE/5G Fallback + diverse PoE Kameras mit Blue Iris & Deepstack usw. aber darum gehts heir ja nicht, sondern erstmal um die Stockwerkverkabelung
- aktuell Punkt 1. bevor ich etwas andere mache: Ich möchte die Stockwerke senkrecht miteinander Verbinden via Kabelverbindungen und zwar mittels 2xCat 6A/Cat7 sowie Glasfaserkabel (die Kabel selbst kosten ja erstmal nicht viel, ob ich dann SFP+ Module anbinde oder Glasfaser zu Kupferumsetzer sei mal dahingestellt)

Außenwand (also an der Hauswand) ist maximal eine Option für -1. Kellergeschoss bis hoch zum 2. Stock, dann kommt der Dachvorsprung und Regenrinne.

D.h. von -2. Kellergeschoss bis -1. Kellergeschoss und von 1. Stock bis 2. Stock muss die Verkabelung innen statt finden, da fände ich es schöner gleich alles Innen zu machen (allein schon wegen Wärme-/kältebrucke, UV-Stabile Kabelkanäle, Kondensfeuchte, IPX-geratete Netzwerkdosen für Außen, da ich die Option zum Kabelwechsel haben möchte).

Mein Gedankengang war folgender:
  • Doppeldose cat 6A an der Decke/Wand oben im Eck im Keller -2. geschoss anbringen, sowie Doppeldose cat 6a im Eck an der Wand unten bzw. am Boden anbringen
  • Mit langem Bohrer mit dem Bohrhammer von unten/von oben ein Loch zwischen -2. Kellergeschoss und -1. Kellergeschoss machen
  • für die Dicke der Decke (respektive Länge des Loches) ein PU-Rohr einsetzen und entsprechend verkleben/Zementieren um das Rohr herum
  • 2x cat7 verlegekabel + glasfaserkabel durchs rohr ziehen
  • Kupferkabel an meinen cat6a Dosen auflegen
  • mit netzerktester verkabelung und ggf. PoE fähigkeit prüfen
  • Kabelein-/ausgänge entsprechend verschließen bzgl. Luftzug, Dämmung, Schall, usw.)

Das ganze müsste man dann insgesamt bis zu fünf mal machen:
  • -2. Keller -> -1. Keller
  • -1. Keller -> Erdgeschoss
  • Erdgeschoss -> 1. Stock
  • 1. Stock -> 2. Stock
  • 2.Stock -> Dachgeschoss

Ist das ein Vorgehen das klappen könnte?
Hat jemand bessere Ideen doer Vorschläge?

Meine aktuell größte Sorge: Ich habe nicht wirklich Pläne vom Haus (ich hab zwar zu den Wohnungen vom Notar Grundrisse aber sehr altes Zeug, nicht so optimal).
Kann ich relativ gefahrlos in den Raumecken ein Verbindungsloch bohren?
Dort dürften normal keine Leitungen/Rohre/etc. liegen.

Ich würde mich über Anregungen freuen,
vielen Dank.
 
Lösung
Ich würde das mit Leerrohren oder AP-Kabelkanal über mehrere Stockwerke innen machen. An der Außenwand ist ja schwierig zu machen. Innen relativ einfach, kommt aber auf örtliche Gegebenheiten an. Prüfen ob toter Schornstein oder andere Dinge vorhanden sind, die dafür herhalten können. Im Dachgeschoss stellt sich die Frage ob ein begehbarer Kniestock vorhanden ist, wo man Kabel verlegen könnte. Hat man irgendwo eine Gipskarton-Wand wird sowas natürlich wesentlich einfacher.
Spar dir das PU-Rohr und bohre einfach mehrere Löcher.
Dann schön mit Brandschutzmasse zuschmieren.

In der Ecke ist das normal kein Problem, sofern keine Fußbodenheizung vorhanden ist.

Rechne aber mit ordentlich Dreck und folgenden Spachtelarbeiten.

Den Kabelweg kannst du mit Rigips etc. einkasten, dann wird das unsichtbar für die Bewohner unsichtbar einhausen.



Du willst in jeder Etage einen eigenen Switch?
Wäre es nicht besser für jede Etage aus dem Keller ein Kabel zu ziehen und so eine sternförmige Topologie herzustellen?
Das hat den Vorteil, dass man da notfalls auch etwas "fuddeln" und eine Direktverbindung zwischen den Etagen herzustellen, indem man im Keller einfach duechpatcht.

Nimm pro Etage aber auf jeden Fall Doppel- bzw. Zwillingsleitung.
Also jeweils 2 Cat-Kabel und 2 Netzwerkbuchsen pro Dose.
 
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mojitomay schrieb:
Du willst in jeder Etage einen eigenen Switch?
Wäre es nicht besser für jede Etage aus dem Keller ein Kabel zu ziehen und so eine sternförmige Topologie herzustellen?
Also erstmal danke, genau solche Tips (also dein ganzen Kommentar) hatte ich mir erhofft.

Stern war angedacht (Netzwerkschrank ist schon vorhanden aber nur ne kleiner 19"er, soll durch einen großen im -1. Keller ersetzt werden wo dann die Server, Telefonanlage, NAS, USV, und und und stehen).

Ggf. sind mehrere Switche nötig, da ich auf jedenfall eine Hue-Bridge pro Etage brauche + eine Bridge für den Außenbereich (wir sind aktuell komplett am Limit der Bridge und es ist weiterer massiver Ausbau in die Richtung geplant) und diese via PoE betreiben möchte sowie eben weiter oben um/am Haus mehrere Kameras und ich ja selbst bei PoE+/PoE++ dennnoch nur ein Gerät/Kabel betreiben kann, dann müsste ich ja allein aus dem Keller 6+ PoE-beschaltete Kabel legen bis nach oben.

Oder versteh ich was falsch/denke falsch?

PoE Injektoren möchte ich auch ungern verwenden, lieber dann n kleiner PoE Switch pro Etage, spart Steckdosen.

Achso evtl. noch Zusatzhinweis: komplett Eigenheim, d.h. alle Stockwerke werden durch uns bewohnt (allerdings drei Generationen), es gibt aber ein Treppenhaus mit jeweils eigenen Wohnungstüren.
 
mojitomay schrieb:
Wäre es nicht besser für jede Etage aus dem Keller ein Kabel zu ziehen und so eine sternförmige Topologie herzustellen?
Das hat den Vorteil, dass man da notfalls auch etwas "fuddeln" und eine Direktverbindung zwischen den Etagen herzustellen, indem man im Keller einfach duechpatcht.
Hat aber den Nachteil, daß Du dann pro Etage eine Bandbreitenbegrenzung für alle Clients auf der jeweiligen Etage hast. Das würde ich für 1Gbit-LAN vermeiden wollen. Da sollte man schon gleich auf 10Gbit pro Etage gehen, damit es hier keine potentiellen Engpässe gibt. Aber dazu müßte man wissen, was da potentiell an Verkehr zustande kommen könnte.

Und wer meint, daß man mit 1Gbit (netto ca. 110-120 MB/s) nicht an die Grenzen kommt, das geht ganz fix, wenn Mama im Wohnzimmer nen Video vom NAS streamt, Papa gerade HO arbeitet und Daten lädt oder auf sein NAS sichert, während 2 Kinder gerade Updates für ihre Spiele am PC oder Konsolen laden, und die vielleicht noch zeitgleich was streamen.
airwave schrieb:
Stern war angedacht (Netzwerkschrank ist schon vorhanden aber nur ne kleiner 19"er, soll durch einen großen im -1. Keller ersetzt werden wo dann die Server, Telefonanlage, NAS, USV, und und und stehen).
Als minimale Konstellation ok. Wenn Du es jedoch möglich machen kannst, wäre eine gescheite Verkabelung auf lange Sicht doch besser. Klar ist das etwas Aufwand und Kosten, aber es rechnet sich in Bequemlichkeit und weniger rumgemurkse und Probleme später doch.
 
Zuletzt bearbeitet:
PHuV schrieb:
Da sollte man schon gleich auf 10Gbit pro Etage gehen, damit es hier keine potentiellen Engpässe gibt.
Das ist auch mein Plan.
Erstmal gings ja nur um die Verkabelung (also wie ich überhaupt physikalisch die Etagen verbunden bekomme und zwar zukunftssicher (deswegen cat7 mehrfach, dann könnte ich zur Not auch Bonding betreiben und LWL).

Vermutlich mach ich dann gleich vier Cat7 Verlegekabel an zwei Doppeldosen (wäre dann theoretisch 4*10Gbit/s + 2-fach glasfaserkabel (Multimodekabel mit LC/LC stecker oder singlemode, kommt auf den umsatz/datensatz an ist noch offen) verlgen.

Was ich dann später tatsächlich an Infrastruktur (Endgeräte bzw. Switche, usw. auch hinsichtlich Durchsatz) betreibe, ist noch offen aber so wie es im Moment ist (rein Wireless in andere Stockwerke) geht einfach nichtmehr.
 
Ich würde das mit Leerrohren oder AP-Kabelkanal über mehrere Stockwerke innen machen. An der Außenwand ist ja schwierig zu machen. Innen relativ einfach, kommt aber auf örtliche Gegebenheiten an. Prüfen ob toter Schornstein oder andere Dinge vorhanden sind, die dafür herhalten können. Im Dachgeschoss stellt sich die Frage ob ein begehbarer Kniestock vorhanden ist, wo man Kabel verlegen könnte. Hat man irgendwo eine Gipskarton-Wand wird sowas natürlich wesentlich einfacher.
 
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hildefeuer schrieb:
Prüfen ob toter Schornstein oder andere Dinge vorhanden sind, die dafür herhalten können. Im Dachgeschoss stellt sich die Frage ob ein begehbarer Kniestock vorhanden ist.
Danke auch dir!

Es hat sich tatsächlich ein toter Schronstein aufgetan, der in beiden Kellern eine Türe/Klappe hat, sowie im Dach auch.
In den Wohnungen befindet sich der Schornstein inzwischen wohl unter Putz, wovon bei zwei Wohnungen gefliest ist, bei einer ist "normale" Wand.

Ich werd die Tage mal prüfen (lassen) ob man den Nutzen kann und schauen ob der durchgängig nach unten geht vom Dach, dann wäre das optimal, weil dann kan man wirklich schön 4-6 Kabel/Stockwerk reinstopfen und n kleines AP/UP Patchpanel setzen, so dass mir dann alle Möglichkeiten und Topologien offen stehen.
 
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Also wenn du pro Wochentage nen Switch stellen willst binde ihn einfach mit 4 Fasern an. Also 3x4. Da hast du dann auch Reserve. Parallel kannst du ja noch 2 Cat Kabel pro Etage ziehen oder eben viele wenn der tote Schornstein nutzbar ist.

Den Switch pro Etage würde ich wenn möglich vermeiden. Spart einfach ne Menge Energie.

Ich würde aber nicht mit 10G BaseT arbeiten sondern mit Glasfaser.

Nimm die Cat für 1G. Das sollte schon eine ganze Weile Reichen.

Wichtig ist halt, das du JETZT wo du die Sauerei hast nicht sparst. Denn die Mehrkosten für mehr Kabel sind gering im Vergleich zum Aufwand später ein Kabel mehr ein zu ziehen.

Für die Verbindung zwischen Etagen auch immer ein oder zwei Kabel Reserve einplanen. Und bei Glas bitte keine Patchkabel verlegen. Geht zwar auch, aber soll ja ewig dort liegen...

Ich würde aber schon ein vorkonfektionierte Kabel nehmen. Gibt da auch welche mit 4 Fasern. Die sind ob 1 oder 12 Fasern etwa so Dick wie ein Cat Verlegekabel. Gibt es auch mit Zugschleife. Einfach mal bei FS.com schauen. Das Zeug taucht.

Mit 4 Fasern kannst du zwei normale Links betreiben oder 4 BiDi. Sprich zur Not reicht dir noch eine Faser um noch immer 10G+ zu haben. Das wird dir also sehr sehr lange reichen selbst wen 3 Fasern kaputt gehen.
 
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airwave schrieb:
Das ist auch mein Plan.
Erstmal gings ja nur um die Verkabelung (also wie ich überhaupt physikalisch die Etagen verbunden bekomme und zwar zukunftssicher (deswegen cat7 mehrfach, dann könnte ich zur Not auch Bonding betreiben und LWL).
Wenn du es schlau machst kommst du mit einem LWL-Kabel zwischen den Etagen aus und hast trotzdem vom Keller aus in jede Etage eigene Fasern. Entweder indem du dann in jeder Etage die LWL einfach durchpatchst oder halt gleich bei der Montage fest verspleißen und auf jeder Etage nur 4-8 Fasern aus dem Kabel auf Stecker auflegen.

Vorteil: Ein Kabel mit Durchmesser 7-8mm reicht.
airwave schrieb:
Vermutlich mach ich dann gleich vier Cat7 Verlegekabel an zwei Doppeldosen (wäre dann theoretisch 4*10Gbit/s + 2-fach glasfaserkabel (Multimodekabel mit LC/LC stecker oder singlemode, kommt auf den umsatz/datensatz an ist noch offen) verlgen.
Mach gleich Singlemode.
 
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Wie zieht man Kabel oder Leerrohr in toten Schornstein ein?
Man bohrt 25er Loch rein. Dann Bindfaden an 10er Hss-Bohrer anbringen. Den dann durch Loch in Keller fallen lasse. An Bindfaden dann oben Kabel oder Leerrohr anbinden/ankleben mit Panzerband.
Wenn im Keller 2 Öffnungen vorhanden sind, hat der Schornstein 2 Züge. Unten mal aufmachen und gucken ob Russ drin ist. Den zuvor entfernen.
 
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Danke @Skysnake @rezzler und @hildefeuer

Der Tip mit fs.com ist gold wert, hab die Antwort von Skysnake mal als Lösung markiert, weil da als erstes der alte Kamin genannt wurde.

Schornstein ist nutzbar und hat tatsächlich zwei Züge im Keller und im Dach.

Platz ist in beiden ohne Ende, Länge ist ausgemessen (langes Bandmaß + Lasermessgerät), Durchmesser ist auch endlos vorhanden (theoretisch würden sich locker 30 cat7 verlegekabel ziehen lassen.

Ich bin gerade richtig happy, weil mir das viel Arbeit erspart und ich "problemlos" Verkabeln kann.

Wie ich zum Schornstein zugang in den Wohnungen bekomme ist auch schon geklärt, allese weitere muss ich jetzt mal in Ruhe durchplanen und kalkulieren (Kabel/Stecker/Patchpanele,LWL/Spleiß,usw.) aber das eigentlich größte "Problem" ist somit gelöst.

Vielen dank nochmal an alle für den tollen Input!
 
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@hanse987 Du meinst vermutlich wegen Störerhaftung, Datenschutz, usw.?
Ist 100% Eigenheim unsere Familie aber drei Generationen, keine Vermietung, keine "Fremden".

Gedanken zur Netzwerktrennung hab ich aber sowieso in Planung via VLANs und ggf. physikalisch falls nötig (Dual WAN + 5G Fallback + Brandmelder) weil ich PoE, Kameras/Sicherheitstechnik/Brandmeldeanlage, SmartHome/Automation, Backup-Netz, Nutznetz (also normales LAN+Wlan für PC etc.) und Gastnetz trennen möchte.

Deswegen wollte ich auch erstmal prüfen, wie ich die Stockwerke verbinden kann (physikalisch) jetzt kann ich mir Gedanken zu Durchsatz und Netztrennung machen.
Das ist n Projekt, das isich vermutlich über einige Monate ziehen wird, ich klatsch sowas nicht einfach so hin.

Aber danke dir für den Hinweis :)
 
Nur aus Interesse, welche Rauchmelder haben IP? Welcher Hersteller?
Hast du eine echte Brandmeldeanlage, die eine Leitstelle alarmiert?
 
airwave schrieb:
Du meinst vermutlich wegen Störerhaftung, Datenschutz, usw.?
Ist 100% Eigenheim unsere Familie aber drei Generationen, keine Vermietung, keine "Fremden".

Meine Hinweis war eher in die Richtung, dass ohne Trennung jeder jedes Gerät im Netzwerk sieht und evtl. auch Zugriff hat.

Wenn du von VLAN sprichst, welcher Router ist da geplant?
 
@mojitomay Neee keine echte BMZ aber Hekatron Genius plus X mit funkmodulen und deren Gateway zu IP.

Die können aber auch mehrere Brandmeldelinien und haben ne "Pro" App wo man mehrere Liegenschaften hinterlegen kann und auch Protokolle aus den Meldern und lassen sich z.b. bei Mietobjekten verplomben.

@hanse987 Aktuell im Einsatz ist n wrt1900acs mit dd-wrt und als Modem n vigor176.

Ich muss mich mal umsehen.

Pfsense/openwrt und welche Hardware und so weiter.

Ubiquiti wäre bequem aber deren Switche haben kaum backplane und die sollen ja immer wieder Firmware Probleme haben andererseits kann man halt das ganze Netzwerk "sichern" und restoren/deployen.
 
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