Langsamer Übertragungsrate mit virtuellem iSCSI-Target

nhi

Lt. Commander
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Hallo,

Ich würde auf meinem Server (Ubuntu Server 13.10 mit Gnome-Core) gerne ein virtuelles iSCSI-Target erstellen. Ich habe dazu qemu/kvm mit dem virt-manager gewählt. Als OS für den virtuellen Server habe ich Nas4Free gewählt. Eigentlich funktioniert alles wie es soll, ich habe alles installiert und mit einem Windows PC per Windows Initiator darauf zugegriffen. Die Netzwerkübertragungsrate liegt aber nur bei ~19 mb/s. Laut dem Nas4Free Systemmonitor nutzt die VM nur eine 100mbit Leitung, also habe ich verschiedene Netzwerkadaptereinstellungen versucht, allerdings ohne Erfolg, die VM nutzt nur 100 mbit. An was könnte das liegen? Das Hostsystem hat 2 Netzwerkadapter welche beide mit jeweils 1000 mbit angeschlossen sind.

Ich habe gestern Testweise eine Testversion von Windows Server 2012 installiert und da das Onboard iSCSI-Target-Tool benutzt. Die Übertragungsraten liegen da zwar auch nur bei 60 mb/s, allerdings hatte ich keine Netzwerkkartentreiber etc. installiert.

Als Laufwerk für das iSCSI-Target dienen 2 15k SAS-HDD's an einenem Hardware-Raidcontroller, der Server hat auch genügend RAM und eine Quad-Core CPU, es sollte also nicht an der Hardware liegen.

An was könnte das liegen?

Vielen Dank und Gruss
 
19 MB/s kann ja auch nicht stimmen, wenn es nur eine 100 Mbit Verbindung sein soll.

Wie genau sieht denn die Hardware von deinem Host aus? Was für ein Raidcontroller, welche Platten, welche CPU und welche NICs nutzt du?

Es gibt ein paar Geschichten bzgl. Optimierung von iSCSI, allerdings sollte das bei 1 GbE nicht weiter relevant sein. Das wird erst bei 10 GbE spannend bzw. einfach notwendig um eine gescheite Performance zu bekommen.
 
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Hey und danke dir für die schnelle Antwort, die Specs wären:

CPU: Intel Xeon E5504 LGA1366
RAM: 12 GB 1333 MHz DDR3 ECC
OS HDD: HP 15K SAS 146GB
iSCSI HDD: Seagate Cheetah 15k7 300GB
NIC: HP NC362i Integrated Dual Port Gigabit Server Adapter
Controller: HP Smart Array P212 Controller
PSU: HP 460W Hot-Plug

Ein Problem mit den Festplatten oder dem Controller schliesse ich aus, beim lokalen Benchmark schafft die iSCSI-Platte ~200 mb/s.
 
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Also irgendein kleiner HP G6 Server? Hast du die CPU Auslastung vom Host und vom Guest mal beobachtet?
 
Ja es handelt sich um ein HP DL160 G6. Die CPU des Hostsystems liegt eigentlich immer bei einer Auslastung unter 60%. Die der virtuellen Maschibe liegt bei ungefähr 30%.
 
Ich hab bei sowas immer erstmal die Netzwerkkarte in Verdacht. Eine kurze Suche hat aber nichts aufschlussreiches geliefert. Weißt du, was sich hinter der NC362i für ein Chipsatz verbirgt?
 
Leider weiss ich das nicht, ich kann nacher mal kurz nachschauen.

Netzwerkkarte denke ich nicht, auf eine Windowsnetzwerkfreigabe kann ich mit voller Geschwindigkeit zugreifen. Ich denke an ein Softwareproblem.
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So ich habe das Problem jetzt zumindest teilweise gelöst.

Die 19-20mb/s scheinen ein Bug von HD-Tune zu sein, CrystalDiskMark und ein Kopiervorgang mit Windows Explorer zeigen andere Werte an. Ich habe nochmals Windows Server 2012 installiert und so nochmals ausprobiert, HDTune zeigt immernoch ~60mb/s an, CrystalDiskMark misst hier allerdings 98mb/s lesend und 78mb/s schreibend. Das wären zwar gute Werte, beim Kopieren eines Windowsordners (ca. 20GB mit kleinen und grossen Dateien) schwankt die Übertragungsrate aber enorm, mal ist sie auf 120 mb/s und dann wieder nur bei 35 mb/. Durchschnittlich liege ich da bei 45-55mb/s. Diese Werte sind zwar wesentlich besser, aber immernoch nicht so wahnsinnig berauschend. Das Problem mit dem starken schwanken trittvorallem bei Schreibvorgängen auf, bei Lesevorgängen jkönnen 60-70mb/s konstant gehalten werden.

Wie kann ich das weiter verbessern? Ehrlic gesagt erwarte ich schon mindestens stabile 90 mb/s, denn der Samabserver schafft auch 110 mb/s.
 
Das Problem mit unrealistischen Benchmarks hatte ich auch, als ich die Performance von meinem iSCSI Gedöns über 10G ausgelotet habe. Vielleicht hast du also überhaupt kein Problem. Wenn du möglichst realitätsnah, also entsprechend der Performance bei kopieren im Betriebssystem, messen willst, dann musst du ATTO nehmen: http://www.chip.de/downloads/ATTO-Disk-Benchmark_41802004.html

Beim kopieren eines Windowsordners halte ich konstante 110 MB/s als Ziel eigentlich für nicht realistisch, dafür sind Festplatten bei den ganzen kleinen Zugriffen einfach zu langsam. Daher kommen ja auch die Einbrüche der Datenrate. Das kriegst du nur hin durch schnellere Devices an beides Enden.

Ansonsten sind so iSCSI Tuning Maßnahmen z.B. Jumbo Frames, aber das ist eigentlich sehr 10G spezifisch, und Interrupt Drosselung. Aber auch das ist eigentlich 10G spezifisch und hat, im Endeffekt, mit der CPU Last zu tun, die mit den Default Werten eher gering gehalten wird. Zu Lasten des Speicherverbrauchs könnte man den Rx und Tx Buffer größer einstellen. Das sind allesamt Einstellungen im Treiber der Netzwerkkarte. Wie die da bei dir heißen und wo man sie findet, sofern sie überhaupt da sind, kommt auf den Netzwerkchip, den Treiber und das OS an.
 
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