Für Musikproduktion ist am wichtigsten, dass das Notebook bezüglich der Echtzeitwiedergabe bei mehr oder weniger kleinen Audio-Latenzen keine Probleme macht. Vorraussetzung hierfür ist eine niedrige DPC Latenz. Notebookcheck testet diesen Punkt in ihren Reviews gottseidank mit.
Das Medion Erazer X6603 hat wohl unbelastet eine DPC Latenz von 628us. Bei kleinen Buffer Settings wirds da schon langsam kritisch.
Um das besser einschätzen zu können, wären bzgl. der Nutzung von FL Studio ein paar mehr Infos deinerseits hilfreich:
- Falls vorhanden, welches Audiointerface benutzt du?
- Mit welchen ASIO Puffergrössen möchtest du arbeiten, bzw welche Audiolatenz strebst du an? Wichtig z.B. beim Einspielen über ein Keyboard. Gerade bei Fruity Lopps gibts auch Leute denen das komplett unwichtig ist, weil sie alles editieren.
- Welche CPU hat dein bisheriger Laptop? Falls du dir nicht sicher bist, mit CPU-Z nachschauen. Das ist wichtig um einschätzen zu können, welche Rechenleistung dein neuer Rechner benötigt.
- Welche Auslastung haben deine bisherigen Projekte auf dem alten Laptop erzeugt? Lade bitte mal ein anspruchsvolles Projekt und poste während dem Abspeilen am besten ein Bild vom FL CPU Meter sowie der Auslastung im Taskmanager. Das ganze ist wichtig um einschätzen zu können ob du in deinen Projekten eher Multicore oder Singlecore Leistung benötigst. Je nach Arbeitsweise und Plugin-Verschaltung kann beides der limitierende Faktor sein.
Wichtig wäre bei einem Laptop zur Musikproduktion ausserdem:
- Gutes Kühlsystem damit die Kiste nicht zu stark das Throtteln anfängt. Leider tun sie das bei entsprechend großen Projekten fast alle, nur die allerwenigsten Geräte sind für hohe Dauerlast ausgelegt. Ausserdem stell dir selber die Frage, wie laut der Lüfter beim Produzieren werden darf...
- Mach dir Gedanken über die Ergonomie. Bildschirmgröße, Auflösung, Trackpad und Keyboard sollen stimmig sein. Wenn man in stundenlangen Sessions am Laptop sitzt sollten diese Sachen nicht nerven.
- Genügend Anschlüsse. Für die Musikproduktion kommt gerne mal einiges zusammen: Audiointerface, externe Disk für Samplelibraries, Midikeyboard und oder Controller, iLok & eLicenser Dongles, usw... Letzere können sich zwar einen USB-Hub teilen, beim Audiointerface würde ich das definitiv nicht empfehlen.
- Wie wichtig ist die Mobilität? Akkulaufzeit und Gewicht sind hier die Punkte auf die es ankommt. Geh beim anspruchsvollen Produzieren davon aus, dass du nicht groß über die getestete Laufzeit im Worst-Case-Powerdrain hinauskommst.
- Wenn dir Spielen nicht so wichtig ist, lass dir nicht einreden du bräuchtest die Übergrafikkarte. Das treibt nur Preis und Verbrauch nach oben. Mit beschränktem Budget wirst du an der ein oder anderen Stelle Kompromisse eingehen müssen, eine teure GPU kommt da eher ungelegen bzw verlagert den Schwerpunkt weg vom Musiklaptop hin zur Zockerkiste.
- Service und Garantie wurde ja bereits angesprochen. Durchaus wichtiger Punkt im Falle das Falles. Leider gibts diesen nicht umsonst.
- Wie gesagt, stell dich darauf ein Kompromisse machen zu müssen. Das ideale Musikerlaptop ist für viele Fälle ein 15" Macbook Pro. Leider weit über dem Budget und FL Studio und Mac schließen sich ebenfalls aus. Ähnlich durchoptimierte Windows geräte sind aber ähnlich teuer.
Als Tip kann ich dir auch noch geben, dass du dich an einen Spezialhersteller bzw Systemhaus für Audiorechner wendest, wie zB
hier. Die Jungs von Digital Audionetworx verwenden wohl Clevo Basissysteme und optimieren sie für Audioanwendungen. Man kann sich also sicher sein, dass die Geräte diesbezüglich eine ordentliche Performance abliefern. Mit etwas Recherche sollte sich auch für das jeweilige Clevo Modell ein Test auf Notebookcheck finden, der die Qualität in den restlichen Bereichen klärt. Natürlich läßt sich so ein Anbieter diese Optimierung bezahlen, mit Eigenrecherche und Glück bekommt man höchstwahrscheinlich ein besseres Preisleistungsverhältnis. Die Chance für einen Fehlgriff besteht natürlich auch.
Soweit mal...