Laufenden Linux-Server klonen und virtualisieren

Andarkan

Lt. Junior Grade
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Aug. 2008
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331
Hallo Leute,

mein Problem ist vielleicht ein bisschen speziell. Ich möchte den Inhalt eines laufenden Linux-Servers (Suse 11), der sich im laufenden Betrieb befindet, klonen, um es dann in einer virtuellen Maschine laufen lassen zu können. Zugriff auf den Server habe ich über SSH und FTP, mit Root-Rechten. Aber wichtig ist, am laufenden System darf auf keinen Fall etwas verändert werden! Ich kann im Prinzip also nur die Dateien lesen und rüberkopieren.

Wie ihr euch bestimmt denken könnt, kann man nicht einfach mal so den Root-Ordner rüberkopieren, da es ja z.B. angeschlossene Geräte etc. gibt. Ich versuche trotzdem jetzt gerade, so viele Dateien wie möglich rüberzukopieren (etwas zeitaufwendig), in der Hoffnung, darauf etwas aufbauen zu können.
Ist mein Ansatz falsch?
 
Ja, Wartung anberaumen und offline von einem Bootmedium die VM erstellen (je nach Hypervisor gibts da entsprechende Tools). Nur dann hast du eine konsistente VM.
Mir ist nicht bekannt, dass Linux sowas vie "Volume Shadow Copy (VSS)" hat.
Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Volume_Shadow_Copy_Service
 
Andarkan schrieb:
Ist mein Ansatz falsch?
Ja. Du kannst das Ding nicht einfach so klonen, während noch dutzende Sachen drauf passieren. Schalt das Teil in nen Read Only Modus oder falls das nicht geht, muss das Ding offline gebracht werden. Erst dann kannst du alles konsistent auslesen und irgendwo hin kopieren und Spirenzchen damit veranstalten.
 
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Downtime ist wirklich ausgeschlossen.

Es ist aber wahrscheinlich nicht so, dass andauernd neue Daten auf die Festplatte geschrieben werden. Die landen eher auf der Datenbank (die in diesem Zusammenhang erst mal keine Rolle spielt).
 
Yuuri schrieb:
Erst dann kannst du alles konsistent auslesen und irgendwo hin kopieren und Spirenzchen damit veranstalten.

Jetzt wo du das sagst riecht die Sache tatsächlich etwas fischig ...

Andarkan schrieb:
Downtime ist wirklich ausgeschlossen.

Dann kannst du ja einfach mal die Platte im laufenden Betrieb unmounten und schauen, ob da tatsächlich so wenig drauf passiert ... :D
 
Du gehst das meiner Meinung nach falsch an und du gibst uns auch zu wenig Informationen.

Im Prinzip gibt es 3 mögliche Wege:

1) Clone der laufenden Partition mit DD
2) Kopie aller Daten (ohne /dev, /proc, /tmp, /mnt, /sys, /run etc.) mit RSYNC
3) Konvertierung des physischen Rechners direkt in eine virtuelle Maschine (hierfür muss man aber wissen was du zum Virtualisieren nutzt, VMware, kvm, qemu, virtualbox etc.)
 
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Ist die Frage wie du Downtime definierst. Das OS kann während einer P2V-Migration natürlich live bleiben. Andere Dienste wie zB Datenbanken sollten zwecks Konsistenz angehalten werden.
 
Downtime ausgeschlossen, das ist ein Wunschdenken, spätestens wenn eine Platte verreckt :=)

Und Updates spielt ihr auch nie ein bei Suse? Für jeden neuen Kernel brauchts nen reboot ...
 
Wenn du als Filesystem schon Btrfs hast, kannst du einfach einen Snapshot vom Dateisystem machen, und den dann in Ruhe kopieren.

Du solltest aber trotzdem eventuelle Datenbanken und Co. für die 1 Sekunden anhalten, die du für den Snapshot brauchst.
 
Der Server gehört nicht mir/"uns". Ich bin Dienstleister und arbeite im Auftrag eines Kunden, bei dem das totale Chaos herrscht, z.B. wurde alles auf diesem Server unter dem Nutzer root gemacht (von dem ich übrigens auch das Passwort weiß).

Datenbank anhalten geht auch nicht.

blablub1212 schrieb:
Du gehst das meiner Meinung nach falsch an und du gibst uns auch zu wenig Informationen.

Im Prinzip gibt es 3 mögliche Wege:

1) Clone der laufenden Partition mit DD
2) Kopie aller Daten (ohne /dev, /proc, /tmp, /mnt, /sys, /run etc.) mit RSYNC
3) Konvertierung des physischen Rechners direkt in eine virtuelle Maschine (hierfür muss man aber wissen was du zum Virtualisieren nutzt, VMware, kvm, qemu, virtualbox etc.)

Okay, also ich habe jetzt im Prinzip alle Daten (ohne /dev, /proc etc.), aber nicht mit RSYNC, sondern über FTP rüberkopiert und habe sie lokal bei mir auf einem Windows(!)-Laptop.
Jetzt bin ich mir nur nicht sicher, wie ich das in eine VM bekomme. Ich möchte übrigens VirtualBox nutzen.
 
Würde ich im Leben nicht so machen, da bekommst Du eine Menge Probleme.

Server klonen und kopieren geht im laufenden Betrieb nicht, außer Du verwendest einen Cluster mit mehreren Nodes. An Deiner Stelle würde ich dem Kunden mal erklären, daß sowas nicht geht. Downtime und Wartungsfenster müssen möglich sein!
 
Wenn du Dienstleister bist solltest du das selbst auf die Kette kriegen, oder?
Ich stell mir grade vor wenn mein IT Dienstleister bei CB anfragen müsste.....

Anyway, ich wüsste nicht dass virtual box einen live converter hat.
Aber wenn das Ding auf Virtual box soll oder jetzt auf bare metal läuft kann die Maschine nicht sooooooo wichtig sein dass NULL downtime auftreten darf sonst wäre das Ding auf nem Virtualisierungscluster mit Failover.

Verbiege nicht die Realtität, erziehe den Kunden.
 
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Kunde? Geht es hier um Business?

Sorry, da ist so ein Forum hier sowieso die falsche Anlaufstelle! Schließlich bist du dafür ausgebildet und bekommst ein Gehalt. Keiner hier sollte deinen Job übernehmen oder dir gar sagen was du zu tun hast, sonst bitte dein Gehalt aufteilen hier im Forum.

Und wie schon gesagt wurde, was der Kunde wünscht ist das eine, was umsetzbar ist das andere.
Was du da vorhast im laufenden Betrieb ist Unsinn, jeder Server hat zudem laufende Wartung ob am Wochenende oder sonstige Leerlaufzeiten. Wenn da nie ein Reboot gemacht wird oder Wartungszeit ist, dann ist das eh schon mal alles total daneben und keine ordentliche IT.
Server clonen wie es hier gewünscht ist würde ich definitiv bei einer Downtime machen, zumal man NIEMALS etwas an einem laufenden Produktivsystem macht. Denn es beeinflusst immer die Performance und Verfügbarkeit!
 
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h00bi schrieb:
Anyway, ich wüsste nicht dass virtual box einen live converter hat.

Boah, Leute, das ist doch jetzt schnurz, ob es VirtualBox ist und wie die Performance dann ist. Es geht doch jetzt nur ums Prinzip.

Also wie gesagt, ich habe die Daten schon per FTP. Bekomme ich die Daten so überhaupt bootbar auf welcher VM auch immer und wie?

Das Ding zu virtualisieren ist NICHT der Auftrag des Kunden. Das ist nur eine Idee zum Ausprobieren, damit man das System besser analysieren und damit experimentieren kann. Ist aber nur optional.

doktorpc schrieb:
Sorry, da ist so ein Forum hier sowieso die falsche Anlaufstelle! Schließlich bist du dafür ausgebildet und bekommst ein Gehalt. Keiner hier sollte deinen Job übernehmen oder dir gar sagen was du zu tun hast, sonst bitte dein Gehalt aufteilen hier im Forum.

Finde ich eine interessante Aussage. Unter Programmierern ist es doch auch völlig selbstverständlich, sich z.B. bei StackOverflow auszutauschen.
Und genau das bin ich nämlich auch, ein Programmierer (und kein Server-Spezialist). Ansonsten siehe oben.
 
Andarkan schrieb:
Finde ich eine interessante Aussage. Unter Programmierern ist es doch auch völlig selbstverständlich, sich z.B. bei StackOverflow auszutauschen.
Und genau das bin ich nämlich auch, ein Programmierer (und kein Server-Spezialist). Ansonsten siehe oben.

Es gibt dafür Fachforen (IT-Administrator und andere) dort sprichst du mit Leuten aus den Fachgebieten und echten Experten. Hier sind eher Leute unterwegs die das überwiegend als Hobby machen oder Laien sind. Da kannst du gleich den Kunden fragen ob das alles sinnvoll ist.
Deine Fragestellung ist schon sehr naiv, ich würde dir niemals ein Business anvertrauen. Produktivserver ist nichts wo man irgendwelche Tests oder Scherze macht. Am Ende lässt du eh nur alles abschmieren. Sei mir nicht böse, gib die Sache an jemanden ab der das kann, schließlich bist du Programmierer und kein Integrator.
Das ist ein anderes Fachgebiet, wird dir aber auch bekannt sein.
Ich würde da jedenfalls die Finger von lassen, aber kann hier eh keiner verhindern was du da machst. Tipp habe ich aber gegeben was machbar ist (mit in reguläre Wartung einbinden)
 
Andarkan schrieb:
Downtime ist wirklich ausgeschlossen.

Das geht nicht!
Mache ein Wartungsfenster und gut ist, und mache das auch deinem Chef, Vorgesetzen oder wem auch immer so klar.
IT ist kein "wünsch dir was" Konzert!

Andarkan schrieb:
Das Ding zu virtualisieren ist NICHT der Auftrag des Kunden. Das ist nur eine Idee zum Ausprobieren, damit man das System besser analysieren und damit experimentieren kann. Ist aber nur optional.

Der Kunde tut mir jetzt schon leid.
 
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@doktorpc hier sind auch einige Integratoren,Admins und SEs dabei.

@Andarkan Tatsächlich wäre das sinnvollste wirklich die Wartung, zeitgleich sollte man dem Kunden mal ne Failover Lösung anbieten die dann weiter läuft und sich schön neu Sync, sobald der Master wieder Online geht.....
Danach kannst du alles mögliche optimieren mit deinem "VirtualBox" Spielzeug.
Gibt genügen ausgereifte performante Tools, im Vergleich zu VirtualBox.....

Das beste wäre, wenn du dich mal an einen Server-Integrator/Admin Fachhandel/Experten-Reddit/Experten-Forum wendest.

Prost Mahlzeit, wenn der Produktiv Server irgendwann mal abraucht, oder es Probleme gibt, weil es keinen Slave oder vernünftige Backup-Strategien gibt....
 
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doktorpc schrieb:
Produktivserver ist nichts wo man irgendwelche Tests oder Scherze macht.

Ach nee, deswegen wollte ich ja einen Klon des Systems, das ich lokal bei mir laufen lassen kann.
Dann kann ich z.B. schauen, ob der C-Code dort überhaupt kompiliert oder ob externe Bibliotheken fehlen usw.

Und übrigens, die Systeme hier haben WIRKLICH keine Downtime. Keine Wartung, keine Updates, nichts. Ist in der Stahlindustrie. Den Leuten, die hier näher an der IT arbeiten, ist natürlich klar, dass das nicht gut ist. Aber wenn die Leitung schlecht ist, können die auch nichts dagegen machen (ich als Gast erst recht nicht). Die Realität ist nicht immer so, wie es sich ITler vorstellen.
 
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