Mobilfunk Leben ohne Festnetz - das Internet komplett optional machen

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Wechsler

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Hier wurde vor ein paar Monaten der Wunsch nach einem Erfahrungsbericht geäußert, wie das Leben ohne privaten Festnetz(internet)anschluß so läuft: Einwandfrei. Und was man beruflich braucht: Darum hat sich der Arbeitgeber zu kümmern.

In der Schwuppdizität ist kein Unterschied feststellbar. Der geographisch beschränkte 50/25-Mbit/s-LTE-Anschluß der Telekom ist genauso brauchbar wie der Festnetzanschluß, kostet aber nur 3 € pro Monat - bis das erste Gigabyte verbraucht ist - danach ist es ein 384/384-kbit/s-Anschluß. Aber auch das Shaping ist deutlich besser als die überlaufenden Puffer des typischen Festnetzanschlusses, zumal der Telefoniebetrieb (GSM o. VoLTE auf einer anderen SIM-Karte) davon unabhängig ist. Eine Überlastung der Luftschnittstelle habe ich bis dato noch nicht erlebt. Selbst bei guter Auslastung (die anderen zwei Netzbetreiber haben die schon mal) gibt es die typischen Shared-Media-Phänomene, die den Festnetz-Zugang unbrauchbar machen, nicht. Für den Alltag reicht das also völlig aus.

Der Hintergrund für die Abschaffung des privaten Festnetzanschlusses mit 250/40 Mbit/s war der eingebrochene Traffic nach Ende der Corona-Beschränkungen durch fehlende Nutzung digitaler (Streaming-)Angebote wegen Übersättigung. Aber nachdem der Festnetzanschluß weg war, wurden automatisch auch die sonstigen Bindungen zur Cloud gelockert. Es ging weg vom Smartphone voller Digitalkontakte, dann aber auch weg von den immer mehr aufkommenden proprietären Zwangs-Apps mit "Zwei-Faktor-Authentifizerung" und irgendwelchen TANs.

Selbst die Krankenkasse wollte neulich noch meine Endgeräte einzeln für den Login registrieren. Und PSD2 hat das ehemals praktische Home-Banking zum Idiotentest gemacht, wo man durch immer mehr brennende Reifen springen muß, nur um mal seinen Kontostand einsehen zu können. Die ganzen Logins und Accounts fürs "Real-Life" jetzt alle weg, da eigentlich komplett überflüssig. 90jährige brauchen das auch nicht, wozu brauche ich das dann?

Was bleibt übrig? Das privat genutzte Internet von Anfang der 2000er als lustige Spielerei für Nerds - das was flatrate.de und ok.de mal waren. Bequem nutzbar auch mit 384 kbit/s, unterwegs auch über eine GSM-EDGE-Schmalbandverbindung auf 32 kbit/s gedrosselt. Riesige Datenpakete, StreamOn usw: Alles nicht nötig, wenn man eh keine Accounts hat.
 
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Wer hätte gedacht dass man ohne anständigen Internetanschluss auskommt, wenn man kein Internet benutzt, sondern höchstens ab und an mal ne Website ohne großartige Medien ansurft? Ich bin jedenfalls schwer überrascht.

Mal im Ernst, 60% des Posts sind nur Rant, kein Erfahrungsbericht. Aber was will man auch in einen Erfahrungsbericht schreiben, wenn das Thema eigentlich mit "Ich nutze Internet fast überhaupt nicht mehr" erschöpft ist?

Übrigens, um hier gleich möglichen Missverständnissen vorzubeugen:
Und was man beruflich braucht: Darum hat sich der Arbeitgeber zu kümmern.
Nö, das müssen sie nur dann, wenn sie doof (oder nett) genug sind das Ganze als Home Office zu deklarieren. Wenn sie, wie die meisten Arbeitgeber, das als Mobiles Arbeiten benennen, dann ist wo und wie du arbeitest komplett dein Problem, inklusive Arbeitsmittel und Internetanschluss.
 
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Wechsler schrieb:
Hier wurde vor ein paar Monaten der Wunsch nach einem Erfahrungsbericht geäußert, wie das Leben ohne privaten Festnetz(internet)anschluß so läuft: Einwandfrei.
Besten Dank!

Wechsler schrieb:
Aber auch das Shaping ist deutlich besser als die überlaufenden Puffer des typischen Festnetzanschlusses,
Da hast Du Glueck, mein O2 VDSL2 Anschluss hat einen wesentlich besseren Traffic-Shaper am Start als mein prepaid Congstar LTE25... (O2 oszilliert unter Last zwischen 30 und 75 ms im Download und liegt im Upload bei 50ms; bei Congstar-LTE geht es in den Bereich 200-300ms unter Last). Mit dem O2 Verhalten liesse sich auch ohne zusätzliches kompetentes AQM arbeiten, mit dem Congstar Anschluss eher nicht (und es liegt nicht am Empfang, der Sende-Mast ist 20-30m entfernt).

Wechsler schrieb:
Bequem nutzbar auch mit 384 kbit/s, unterwegs auch über eine GSM-EDGE-Schmalbandverbindung auf 32 kbit/s gedrosselt. Riesige Datenpakete, StreamOn usw: Alles nicht nötig, wenn man eh keine Accounts hat.

Naja, bei 384 und erst recht bei 32 Kbps muss man schon sehr tolerant sein, weil damit schon das Browsen zur Tortur werden kann... Ich glaube Dir gerne, dass Du als Kabelkapper hochzufrieden bist und nichts vermisst, aber 32Kbps ist schwerlich "bequem nutzbar" zumindest fuer meine Bequemlichkeit. ;)
 
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@Gnah Danke, ich wollte auch schon...

Ich sehe da auch wenig Erfahrungsbericht.

Wechsler schrieb:
In der Schwuppdizität ist kein Unterschied feststellbar

Kein Wunder, du vergleichst ja auch nichts miteinander ;)
 
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Digital Detox 👍🏼
 
Ist das in Deutschland wirklich so anders mit dem Mobilen Internet? Gefühlt nehmen sich, hier bei uns in Österreich, immer mehr Leute Mobiles Internet für Zuhause, da es für den Alltag meinstens komplett reicht. Ich bekomme hier mit dsl 65Mbit, mit 5g würde ich sogar 80 bekommen.

Sry bin etwas verwirrt über den Thread.
 
Viel geschrieben, dafür verhältnismäßig wenig ausgesagt. Aber gut: manche brauchen/wollen Internet, manche nicht. Hätte als tl,dr genügt. Sorry.
 
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Immer locker bleiben, Jungs. Ich hatte @Wechsler explizit um Erfahrungs-/Erlebnissberichte gebeten. Wenn ich Euch beschweren wollt, dann bei mir. Und wenn man eine Frage nach subjektivem Erlebniss stellt, so wie ich das getan habe, dann ist eine subjektive Antwort genau das womit man rechnen muss (und genau das was ich hören wollte). Hier muss niemand seinen eigene Internet-Zugang rechtfertigen oder sich dadurch verunsichern lassen, dass andere Zugangsformen auch formidabel funktionieren können.
 
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pufferueberlauf schrieb:
Da hast Du Glueck, mein O2 VDSL2 Anschluss hat einen wesentlich besseren Traffic-Shaper am Start als mein prepaid Congstar LTE25... (O2 oszilliert unter Last zwischen 30 und 75 ms im Download und liegt im Upload bei 50ms; bei Congstar-LTE geht es in den Bereich 200-300ms unter Last). Mit dem O2 Verhalten liesse sich auch ohne zusätzliches kompetentes AQM arbeiten, mit dem Congstar Anschluss eher nicht (und es liegt nicht am Empfand, der Sende-Mast ist 20-30m entfernt).

Im "besten Netz" bin ich hauptsächlich wegen der tariflichen Möglichkeiten gelandet. Die anderen Betreiber kopieren halt meist nur die Mainstream-Pakete mit größeren Datenvolumen, die mich nicht (mehr) interessieren. Nischenangebote wie den 50/25MBit/s-"Standby-Anschluß" gibt es dort eher nicht. Tarifexperimente waren früher mal das Steckenpferd von E-Plus. Noch früher gab es sowas ähnliches sogar im Festnetz statt der heute üblichen 24-Monats-Knebel.

Und ja, das mobile Internet war bis zu einem gewissen Punkt in Norddeutschland ziemlich unterträglich: Vom löchrig ausgebauten LTE, überlastetem UMTS und komplett fehlendem EDGE war alles dabei. Man merkte auch ohne Drossel jederzeit beim Surfen, daß man mobil unterwegs war, weil mir bis 2019 noch gern die TCP-Verbindungen zwischendurch abgebrochen sind. Das passiert mir nun selbst in der niedrigen Bandbreitenklasse nicht mehr. Der Kommentar zur Schwuppdizität bezog sich natürlich auf den komplett ungedrosselten Zugang.

pufferueberlauf schrieb:
Naja, bei 384 und erst recht bei 32 Kbps muss man schon sehr tolerant sein, weil damit schon das Browsen zur Tortur werden kann... Ich glaube Dir gerne, dass Du als Kabelkapper hochzufrieden bist und nichts vermisst, aber 32Kbps ist schwerlich "bequem nutzbar" zumindest fuer meine Bequemlichkeit. ;)

E-Mail und textlastige Seiten wie CB sind gut nutzbar, über GSM ist auch der Shaper gnädiger (durchschnittlich 32k statt Peak 32k). Online-Shopping unterwegs geht halt nicht - aber damit ist es bei mir nach dem großen Datenschutz-Rundumschlag eh vorbei. Der Festnetz-Exit war aber auch eher Konsequenz vom Digital Exit statt andersrum. Finanziell hat sich das auch rundherum gelohnt - die Zeiten des Geldsparens durch Online-Self-Service egal bei welchem Thema sind eh schon lange vorbei.

Die berufliche Nutzung habe ich oben in einem Nebensatz bewußt ausgeklammert, weil sonst kommt jemand bei der Frage nach der Abschaffung des privaten Pkw mit "Ich bin aber Paketzusteller" an. Bei meinem Erfahrungsbericht ist kein "Dienstwagen" im Spiel, ich arbeite auch nach der Pandemie immer noch mit Menschen aus Fleisch und Blut und nicht mit Social-Media-Identitäten. Gott sei Dank.
 
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