Ich find die Mindstorms ja schon interessant, aber meiner Meinung nach ist das nix für Kinder/Jugendliche. Für ein bischen vor- und zurückfahren ist das ja noch gut, aber sobald die Aufgabenstellung komplexer und auch interessanter wird, braucht man doch einiges an "Programmierdenken", was man in dem Alter noch nicht hat. Tendenziell also eher ein Papa-Sohn-Projekt.
Bevor jetzt große Proteste entstehen: Wenn das Kind technisch gut drauf ist und auch großes Interesse an dem "dahinter" hat, dann sieht das anders aus. Für 0815 Sohnemann wird's aber schwierig.
Die Software für den EV3 habe ich selbst noch nicht getestet, aber einige Videos dazu gesehen. Da wird bei den Motoren beispielsweise in Umdrehungswinkeln gerechnet, um die Fahrstrecke zu definieren. 360° = eine Umdrehung, 720° = zwei Umdrehungen. Wie weit der Roboter damit fährt, muss man ausprobieren. Nu isses aber nicht unbedingt besonders intuitiv, dass "Umdrehungen" in "Grad" = Fahrtstrecke sind..... Darüberhinaus werden die Modulbausteine hintereinandergesteckt und das eine Programm was ich gesehen habe war gefühlte 4 Bildschirme breit. Eine der Grundregeln bei grafischer Programmierung besagt aber, dass man nie größer als der Bildschirm programmieren darf -> Kapselung. Mag sein, dass das auch geht, aber das ist wiederum "Programmierdenke", die man in dem Alter noch nicht unbedingt hat.
Zu den Preisen kann ich nur sagen: Unverschämt und maßlos überteuert. "Entwicklungskosten" sind in meinen Augen kein großes Argument, da sich diese in Grenzen halten. Die Robotermodelle werden teilweise von der Community erstellt und der "Brick" ist nu auch alles andere als ein SpaceShuttle. Die Sensorik ist .. .. eine Frechheit. 30 Euro für einen Sensor .. IR-LEDs/-Sensoren liegen preislich teilweise unter einem Euro. Und abgesehen von einem Kabel und einem hübschen Legostein bekommt man für die 30 Euro nicht! Nicht ohne Grund gibt es etliche Roboter-Projekte mit Raspberry PI und Co, weil die Hardware nur einen Bruchteil dessen kostet.
@treesnake: Mit Labview geht das sicher richtig gut, das ist ja auch eine professionelle Entwicklungsumgebung. Allerdings hat Labview auch seinen Preis und der ist .. .. hoch.. Studentenversionen sind leider nicht jedem zugänglich und andererseits bin ich mir nicht sicher, dass das Mindstorm-Modul überhaupt mit der Studentenversion zusammenarbeitet. Immerhin braucht man so oder so ein sehr aktuelles Labview dafür. Mein LV 7.0 ausm Büro geht leider nicht