Lehramtstudium - Erfahrung, Meinung

FürDieEwigkeit

Lieutenant
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Okt. 2008
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Hallo liebe CB'ler,

ich wollte diese Frage ursprünglich nicht stellen, jedoch weiß ich, dass hier viele kompetente und vor allem seriöse erfahrene Nutzer im Forum sind. Ihr seid mehr als Spitze, das weiß ich jetzt schon! ;)

Nach dem Abitur (2012), habe ich eine Ausbildung (2015) absolviert. Anschließend habe ich auf Vollzeit sowohl auch auf Teilzeit gearbeitet, um Berufserfahrung zu sammeln. Nun habe ich mich entschieden, dass ich studieren will.

Ich bin 25 Jahre alt geworden und möchte auf Haupt/Real-Gesamtschule Deutsch und Sozialwissenschaften studieren, weil ich mich für Bildung und Kinder sehr interessiere.

Leider ist mein NC (3,2!) nicht so gut, ursprünglich war ein Medizinstudium geplant, aber das wird wohl nichts.
Ich lag leider im Krankenhaus, dafür habe ich aber einen BFD absolviert und bis dato 8 Wartesemester, was ja eindeutig mehr als genug ist.

1.) Hat hier wer Erfahrung, was das Studium, Jobaussichten im Nachhinein angeht? Die beiden Fächer haben meist ein NC und sind oft beliebt. Die aktuellen Prognosen vom Schulministerium habe ich mir schon angesehen.

2.) Wie ist eure Beurteilung zu der Fächerkombination? Mir liegen andere Fächer gar nicht nah, ich kann mich dafür nicht interessieren, habe es schon zwingend versucht. Würdet ihr deshalb, so gesehen, euren Traum aufgeben, wenn ihr in meiner Lage wärt? Viele sind ja der Meinung, dass man lieber Mathe oder Physik nehmen sollte, weil man so evtl. höhere Aussichten für einen Job hat. Es ist nicht so, dass ich mich von Meinungen ableiten oder negativ beeinflussen lasse, jedoch möchte ich Erfahrungen sammeln, worauf ich mich einlasse. Mit 2-3 Lehrern, die in meiner Straße wohnen, habe ich auch schon gesprochen. Diese sind auch der Meinung, dass Lehrer immer gesucht werden(!).

3.) 25 Jahre, sagen viele, ist noch recht jung für ein Studium. Es gibt auch viele Seiteneinsteiger, findet ihr, dass mein Alter noch angemessen für ein Studium ist?

4.) Mir geht es nicht darum, dass ich verbeamtet werde, sondern Spaß im späteren Berufsleben habe. Aber wie sind denn derzeit die Aussichten dazu? Hat wer Erfahrung bzgl. Verbeamtung? Ich bin nicht übergewichtig, sportlich und kerngesund. In den Medien hört man zwar Vieles, aber die Realität hat mehr Bedeutung für mich. Es soll nicht so sein, dass ich 10 Jahre lang einen anderern Job ausüben muss, bis ich einen Platz bekomme ;)

Ansonsten Wissenswertes:
Ich habe keine finanziellen Probleme, kein Druck von Außen (Sprich: Eltern, Bekannten etc. wie man es sonst kennt!). Ich schreibe dies hier völlig freiwillig und habe schon intensive Gespräche mit diversen Studienberatern geführt. Es heißt immer, dass man Lehrer immer sucht und ich über die Fächerwahl mir absolut keine Sorgen machen müsste. Außerdem weiß ich, dass mir die beiden Fächer gefallen. (Damit ist nicht die Schule Sek 2 gemeint, sondern empirisch belegt)

PS: Wenn ich im falschen Forumzwei gelandet bin, bitte um Verschiebung!
 
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Es sind dann aber 5-6 Jahre Studium und 2 Jahre Referendariat (zumindest hier in Bayern). Soll heißen, Du wärest dann erst mit ca. 33 Jahren fertig. Es kann Dir keiner die Jobaussichten in 7-8 Jahren prognostizieren!

Bei GHR ist es übrigens so, dass ca. ein Drittel des Studiums aus Pädagogik/Psychologie/Didaktik besteht.

Außerdem musst Du Dir überlegen, ob Du charakterlich den "Bumms" hast, eine Gruppe von 30 Flöhen mal in einen Sack zu stecken und solange die Luft zuzuhalten, bis es da drinnen so richtig ruhig wird. Sorry, das klingt hart, aber es geht manchmal nicht anders (Gruppendynamik!)

Das Wort "Spaß" ist seeeeeeeehr selten als Ziel im Lehrerberuf zu finden. Für mich ist "Spaß" auch dabei, aber deswegen bin ich kein Lehrer geworden... Ich interesssiere mich seit ein paar Jahren ausschließlich nur noch für die Wirkung meines Unterrichts. Schüler kommen und gehen. Man respektiert zwar jeden einzelnen. Was für mich zählt ist aber, dass keine Unterrichtsstunde verschwendet wird, die Schüler selber viel in die Hand nehmen, dass die Materialien von denen auch mitgestaltet werden (z.B. Generalfragen für einen Text), dass die Schüler mehr sagen als ich, etc. Dafür gibts halt keinen "Spaß", sondern da ist viel Konzentration und gefühlsmäßige Arbeit gefragt, wie Regeln ausarbeiten, anmahnen und trotzdem Geduld zeigen, usw.
 
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Auch Pädagogen werden in der Zukunft ersetzbar werden.
Ich glaube durch immer bessere Programme, Videos und Kurse werden die Kinder soweit sogar so selbständig, dass sie einfach vor dem PC alles lernen und wahrscheinlich teilweise sogar besser als es der durchschnittliche Lehrer rüberbringen könnte.


Passiert das in den nächsten 10 Jahren? Nein glaube ich nicht. In 20 vllt. schon eher.

Sauron Reloaded schrieb:
Mir geht es nicht darum, dass ich verbeamtet werde, sondern Spaß im späteren Berufsleben habe. Aber wie sind denn derzeit die Aussichten dazu? Hat wer Erfahrung bzgl. Verbeamtung?

Hier widersprichst du dir selbst. Du sagst, dass dir die Verbeamtung egal ist, aber dennoch möchtest du scheinbar unbedingt Informationen hierzu. Zu deiner Frage: Das wird teilweise sehr unterschiedlich gehandhabt. Manche werden "sofort" verbeamtet und andere gar nicht. Letztere müssen immer als Aushilfen für den Zeitraum X and eine andere Schule, die ggf auch mal 100km weiter weg liegt als der Wohnsitz und werden jährlich zu dem Sommerferien entlassen. Zahlen hierzu habe ich nicht. Diese kann man aber vllt. googlen.

Bevor du so ein Studium anfängst, mach ein Praktikum und schau ob du einer Bande von 20-30 unzivilisierten Bengeln gewachsen bist. Es bringt dir nichts, dass du etwas studierst und am Ende an der Flasche hängst, weil dich der Job einfach nur ankotzt.

Auch sollte ein Studium reiflich überlegt sein. Wer nur studiert um zu sagen, dass er studiert hat, der wirft meistens das Handtuch.
 
1) Wenn du die aktuellen Prognosen kennst, hast du die wichtigsten Informationen schon. Generell ist Deutsch in vielen Bundesländern überlaufen. Hier ist die Chance nicht verbeamtet zu werden also wesentlich größer, bzw. die Chance kleiner, überhaupt einen Job zu bekommen.

2) Andere Fächer zu unterrichten, die einem nicht liegen, ist in jeder Hinsicht völlig sinnlos. Da wirst du dich vermutlich dein Leben lang ärgern und auch deine Schüler werden nichts davon haben.

3) 25 ist definitiv nicht zu alt. Eine Ausbildung und Lebenserfahrung haben einem Lehrer wohl kaum geschadet. Da hat man den Dunstkreis Schule auch mal verlassen.

4) Wenn du keine größeren Leiden hast, steht einer Verbeamtung prinzipiell nichts im Weg. Ob noch verbeamtet wird, wenn du fertig bist, ist aber natürlich nicht sicher.

Generell ist ein Praktikum (Orientierungspraktikum usw.) immer gut, das ist in der Regel vor dem Studium oder im 1/3 auch schon verpflichtend. Je nach Bundesland und Schulform kann das aber abweichen.
 
Sauron Reloaded schrieb:
Leider ist mein NC (3,2!) nicht so gut, ursprünglich war ein Medizinstudium geplant, aber das wird wohl nichts.
Ich lag leider im Krankenhaus, dafür habe ich aber einen BFD absolviert und bis dato 8 Wartesemester, was ja eindeutig mehr als genug ist.

Mit 8 Wartesemestern solltest du gute Chancen haben, einen Studiumsplatz zu bekommen. Bewirb dich einfach an vielen Unis, du hast da ja gar nichts zu verlieren.

1.) Hat hier wer Erfahrung, was das Studium, Jobaussichten im Nachhinein angeht? Die beiden Fächer haben meist ein NC und sind oft beliebt. Die aktuellen Prognosen vom Schulministerium habe ich mir schon angesehen.

Du hast dir bestimmt das Dokument des Schulministeriums angeschaut, das aus dem Jahre 2011 stammt? Solche Prognosen kannst du knicken, denke ich. Aktuell werden wegen der Flüchtlingssituation dringend Lehrkräfte gesucht, solche unerwarteten Ereignisse werden durch keine Prognose sicher abgedeckt. Wie auch. In NRW sind zur Zeit 1100 Vertretungsstellen ausgeschrieben. Allgemeine ist deine Fächerkombination aber sehr beliebt, sodass es für dich später schwieriger sein wird, eine gewünschte Stelle zu bekommen. Irgendwas wirst du natürlich bekommen, Vertretungsstellen auf jeden Fall. Mit den MINT-Fächern würde das natürlich direkt ganz anders aussehen, da du einfach noch gefragter wärst.

3.) 25 Jahre, sagen viele, ist noch recht jung für ein Studium. Es gibt auch viele Seiteneinsteiger, findet ihr, dass mein Alter noch angemessen für ein Studium ist?

Selbstverständlich. Ich finde deinen Weg gut. Ich mag die Leute nicht, die direkt nach dem Abitur auf Lehramt studieren, weil sie nicht wirklich wussten, was sie sonst machen sollen... Wenn diejenigen dann das erste Mal vor einer Klasse stehen, kommt das böse Erwachen.
Was für eine Ausbildung hast du absolviert?

4.) Mir geht es nicht darum, dass ich verbeamtet werde, sondern Spaß im späteren Berufsleben habe. Aber wie sind denn derzeit die Aussichten dazu? Hat wer Erfahrung bzgl. Verbeamtung?

Ich kann hier nur für das Grundschullehramt sprechen. Von einer Freundin weiß ich, dass ich Referendarin trotz eines eher durchschnittlichen Abschluss sofort eine ausgeschriebene Planstelle, die zur Verbeamtung führt, bekommen hat. Das kann icn 5-6 Jahren natürlich komplett anders aussehen. Selbst nach meinem Referendariat, das voraussichtlich Anfang 2018 enden wird, kann ide Situation eine völlig andere sein. Als Mann werde ich an einer Grundschule jedoch immer gute Aussichten haben... :D
Ich schätze, dass die Verbeamtung nicht so schnell aufgegeben wird. An Schulen in NRW würde eine zu krasse Zweiklassengesellschaft entstehen, wenn es plötzlich gar keine LehrerInnen verbeamtet werden, während die Alteingesessenen weiterhin den höheren Lohn bekommen.

Hast du denn Erfahrungen mit dem Lehrerberuf? Mach unbedingt ein Praktikum. Das Eignungspraktikum war in NRW eine tolle Maßnahme, jedoch wurde dies mit dem aktuellen LABG wieder abgeschafft und mit dem Orientierungspraktikum innerhalb des Studiums zusammengelegt... Meiner Meinung nach der falsche Weg. Schulen werden dich aber trotzdem sehr gerne ein Praktikum absolvieren lassen. :)

Der Vorbereitungssdienst dauert in NRW aktuell 18 Monate. Mich würde es nicht wundern, wenn weiter verkürzt wird...
Weißt du, was dich in einem Germanistik-Studium erwartet?
 
Ich bin zwar kein Lehrer aber ich habe einen Bekannten der viel von seinem Beruf als Lehrer erzählt
Und dort hört man immer wieder, dass der Beruf eines Lehrers romantischer dargestellt wird als er eigentlich ist.

Es ist viel bürokratisiert worden, dass bedeutet der Fokus auf dem Unterricht rückt immer weiter weg. Hängt auch vom Schulleiter ab wie genau er es nimmt. Förder- und Forderbewertungen für jeden einzelnen Schüler die ihren Zweck verfehlen. Es fehlen viele Fachlehrer, sodass du unstudierte Fächer unterrichten musst. Konferenzen werden immer mehr und die Eltern sind meist schwieriger als die Kinder. Und mit Glück findest du eine gute Schule mit einem modernen Kollegium.

Es steckt also viel mehr hinter dem Lehrerberuf und da sind Dinge bei die man sich gut durch den Kopf gehen lassen sollte, ob man sich so sein Berufsleben vorstellt.
 
Was für eine Ausbildung hast du absolviert?

Ich habe eine Ausbildung als Anlagenmechaniker für Sanitär Heizung Klima absolviert. Ich bin aber nicht handwerklich aktiv, sondern als Energieberater tätig gewesen, sprich viel Kundendienst, Verkauf und Beratung - sehr selten Montage.

Du hast dir bestimmt das Dokument des Schulministeriums angeschaut, das aus dem Jahre 2011 stammt?

Ja, das habe ich. Um genauer zu sein den hier: https://www.schulministerium.nrw.de/docs/LehrkraftNRW/Arbeitsmarkt/Prognosen.pdf

Ich mag die Leute nicht, die direkt nach dem Abitur auf Lehramt studieren, weil sie nicht wirklich wussten, was sie sonst machen sollen

Das soll nicht voreingenommen klingen, ich bin tatsächlich nicht so ein Fall. Das sage ich bewusst so, weil ich mich mit vielen Berufen schon auseinandergesetzt habe. Und diese Art von Menschen verstehe ich auch recht wenig. Die Fächer, die ich wohlbedacht gewählt habe (!) benötigen vermutlich kein besonderes Talent. (Vgl. MINT-Fächer, die hier auch schon genannt worden sind, wo es nur ein richtig oder falsch im Unterricht gibt). Vielleicht sind diese Fächer für viele auch nur ein Laberfach und erhoffen sich damit den faulen Lehrer als Traum, was ja der Realität absolut nicht entspricht.

Ein Lehrer braucht meines Wissens starke Nerven und Geduld dafür, unterrichten zu wollen, den Kindern Empathie zu zeigen. Nicht jeder ist für diesen Beruf geeignet.

Hast du denn Erfahrungen mit dem Lehrerberuf? Mach unbedingt ein Praktikum.

Ich hatte die Möglichkeit, durch Vitamin B, 2 freiwillige Praktika an 2 unterschiedlichen Schulen zu absolvieren, jeweils Gesamt/Realschule für 2 Wochen. Ich war aber auch schon in einigen Berufen als stellvertretende Geschäftsführung tätig und hatte sehr viel mit Druck zu arbeiten, musste Verantwortung übernehmen und Entscheidungen fällen, die definitiv nicht einfach waren. Nun möchte ich mich beim Lehrerberuf neuen Herausforderungen stellen, ich sehe keine andere Instanz momentan.

Weißt du, was dich in einem Germanistik-Studium erwartet?

Beim Germanistik als auch beim Sozialwissenschaftenstudium habe ich mir die Module angesehen. Da ich nicht mathematisch begabt bin, war dies dringend notwendig - es kommt zum Glück "nur" Statistik vor. Ich weiß, dass kein Studium oder Beruf ein Wunschkonzert ist und viel Eifer und Ehrgeiz voraussetzt. Außerdem scheint es wohl Differenzen bei den Schulformen GyGe und HRGe zu geben. GyGe Sowi ist viel schwerer als HRGe Sowi.
( Vgl. http://www.fk12.tu-dortmund.de/cms/IDIF/de/Studium/Studiengaenge/hrge_labg2009/index.html )
 
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Ein Lehrer braucht meines Wissens starke Nerven und Geduld dafür, unterrichten zu wollen, den Kindern Empathie zu zeigen. Nicht jeder ist für diesen Beruf geeignet.

Jein. Man sollte schon etwas mitbringen, das einen selbst auszeichnet. Sei es exzellente Sprachbeherrschung, gutes Erklärvermögen, oder einfach nur "gut aussehen" bzw. einfach nur "für die Schule in perfekter Weise angemessen gekleidet" sein. Das ist dann sowas wie ein/mehrere Grundtalente. Den Rest kannst Du, wenn Du gute Professoren an der Uni und/oder gute Seminarlehrer hast, selber lernen. Aber man braucht einfach auch den Willen, jeden Tag neu aufzustehen, und bei Misserfolgen weiter zu machen. Daran mangelt es in der ersten Zeit in der Schule sicher nicht :D

Oh, und was Soziologie angeht:
http://www.textlog.de/weber_grundbegriffe.html

Wenn Du Max Weber verstehst, weißt Du ganz schnell, dass die meisten Erfinder von "Corporate Governance", "Leadership and Legitimity" und "Principle-Agent Relationship"; darunter zahlreiche Größen aus Harvard/Yale etc.; alle von ihm abgeschrieben haben ;) ... und bist damit gebildeter in diesen Themen als jeder BWLer *hrhr*
 
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ChristophNRW schrieb:
Du hast dir bestimmt das Dokument des Schulministeriums angeschaut, das aus dem Jahre 2011 stammt? Solche Prognosen kannst du knicken, denke ich. Aktuell werden wegen der Flüchtlingssituation dringend Lehrkräfte gesucht

Du solltest noch anmerken, dass die genannten Stellen unterbezahlt sind.

Zum TE: ich kenne eine Menge von Lehramtsstudenten und am sichersten fährst du, wenn du neben Deutsch noch ein weiteres Hauptfach studierst(Englisch, Mathematik etc.). Denn mit Sozialwissenschaften kommst du nicht weit im Lehramt(und das hat auch gute Gründe, wenn du dir mal den "Stoff" anschaust, welcher bei SoWis durchgekaut wird). Des Weiteren wird Germanistik/Deutsch doch heutzutage sowieso von jedem 5. studiert. Wirklich gute Aussichten hast du mit Fächern wie Mathematik, Physik, Informatik, Wirtschaft(als Zweitfach eventuell?) etc. - in den Fächern brauchst du nicht einmal Topnoten, für Lehrämter ist Durchschnitt durchaus mehr als ausreichend. Die guten Absolventen dieser Fächer gehen einen anderen Berufszweig.

Ich kann dir nur dazu raten, statt Sozialwissenschaften etwas anderes zu belegen. Du musst dir darüber im Klaren sein, dass dich keine Schule langfristig anstellt, damit du nur ein Fach unterrichtest. Glaub mir, in ein paar Jahren wirst du zurückblicken und froh sein, dass du nicht Sozialwissenschaften studiert hast. Ich kenne etliche arbeitslose oder unterbezahlte SoWis.
 
Ich kann dir nur dazu raten, statt Sozialwissenschaften etwas anderes zu belegen. Du musst dir darüber im Klaren sein, dass dich keine Schule langfristig anstellt, damit du nur ein Fach unterrichtest.

Wirklich so schlimm? Auch nicht Fächer wie Gesellschaftslehre, Wirtschaft und Politik??
Deckt das Studium von Sozialwissenschaften nicht diese Fächer? Dann bin ich völlig falsch informiert.

Fächer, die noch offen wären sind:

Deutsch
Evangelische Religionslehre
Katholische Religionslehre
Praktische Philosophie
Sozialwissenschaften

oder

Sport (Eignungsprüfung erforderlich)
Technik
Textilgestaltung

Chemie, Englisch und Mathematik fallen aus, da keine Interesse besteht. :(
 
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Aus meiner Erfahrung heraus würde ich kein Lehramt studieren nach aktuellem Stand..
Wenn ich mich an meine Schullaufbahn erinnere (Gymnasium), hatten es Lehrer da schon nicht leicht. Und das war noch bevor quasi jeder dahin konnte. Haupt- und Realschule sind da nochmal was anderes.
Von dem was ich von Geschwistern, Freunden, Bekannten gehört hab, würde ich das echt nicht studieren. Gibt genug Lehrer, die sehr lange krank geschrieben sind (Monate-Jahre) und auch frühzeitig in Ruhestand gehen.
Dein Alter empfinde ich als absolut unbedenklich für ein Studium. Standard neben denen, die direkt nach dem Abitur studieren.
Auch ein dickes Fell etc nutzt sich ab im Laufe der Zeit. Das hab ich bei manchem Berufsschullehrer gesehen. Super netter Typ (Mitte/Ende 40): Er wollte das ändern, was er damals nicht gut fand an der Schule. Bspw. zu wenig praktische Versuche im Elektrotechnikunterricht. Ändern konnte er es nicht, weil zu wenig Zeit nach Lehrplan.
Manche halten das echt lange durch und der Unterricht war absolut genial, weil selbst erarbeitet und durchdacht. Hut ab vor so Leuten.
Berufsschullehrer haben aber vorher eig fast immer richtige Berufserfahrung und wissen worüber sie reden (sollte zumindest so sein :D )
Bei "normalen" Lehrer (das soll keine Abwertung sein :) ) war das teils fern der Realität. Da wurde sturr das Lehrbuch durchgeackert. Selbst wenn da nach aktuellem Stand Bullshit drin stand. Das hat die meisten dann auch nicht gejuckt.
Sehe das bei meiner kleinsten Schwester (weiterführende Schule). Also was da für ein Blödfug verzapft wird :rolleyes: Das ist kein Front gegen Lehrer, aber teils sollen/müssen die das ausm Lehrbuch beibringen, wenn auch veraltet oder zu undifferenziert. Für mich wäre spätestens letzeres nichts. Da kann man dann natürlich diskutieren und aufschlüsseln. Aber du musst auch deinen Zeitplan einhalten.

Hut ab vor denen, die das sehr lange gut machen! Finde das sehr schwer.
Es wird leider auch sehr viel romantisiert. Und das hab ich viele viele Male erlebt bei Referendaren, wenn die alleine Unterricht machen sollten. Die wurden ja teils komplett zerlegt. Sei es mangelndes Wissen oder Defizite beim Umgang mit "Kindern".
Grundschule ist ja nochmal was anderes, aber auch das ist mittlerweile gnadenlos überromantisiert. Da biste ja teils Psychologe..

Nur so als Randnotiz der Beitrag ;)

ps: Die damaligen Fächerkombis (für Lehrer) bei uns waren für Deutsch:
- Latein (Sprachen müssen einem liegen :D )
- Geschichte (die meisten waren schlecht und da war nicht mehr zu erwarten als das was im Buch stand..)
 
Einstellungschancen für jemanden, der jetzt mit dem Lehramtsstudium anfängt, kann man wohl wirklich kaum treffen. Derzeit gibt es beispielsweise extreme Unterschiede in den Bundesländern. Beispielsweise werden in NRW und Bremen zzt sehr viele Leute eingestellt (und verbeamtet). Auch Berlin sucht afaik Lehrkräfte. In Bayern dagegen sieht es ganz anders aus. Der sprunghafte Anstieg an Neueinstellungen ist an der starken Zuwanderung begründet.
Ich habe seit einem Jahr mein Referendariat beendet und wurde sofort übernommen. Bin sehr glücklich mit meiner Schule und meiner Berufswahl. Eine Freundin dagegen musste über ein Jahr lang immer wieder Vertretungsstellen besetzen, bevor sie jetzt endlich kürzlich eine verbeamtete Planstelle bekommen hat.

Was SoWi angeht: Das wird idT kaum unterrichtet. Teilweise ist das in irgendeiner Art zusammengefasst in einem Fach gemeinsam mit Politik und/oder Erdkunde. Prinzipiell muss man aber schon was nehmen, wo ein gewisses Interesse besteht. Schließlich verbringst du den Rest deines beruflichen Lebens damit.

Wegen dem Alter würde ich mir keine Sorgen machen. Einige Länder haben Altersgrenzen bei der Verbeamtung. Jedoch solltest du damit keine Probleme kriegen.
 
Sauron Reloaded schrieb:
Fächer, die noch offen wären sind:

Deutsch
Evangelische Religionslehre
Katholische Religionslehre
Praktische Philosophie
Sozialwissenschaften

oder

Sport (Eignungsprüfung erforderlich)
Technik
Textilgestaltung

Leider gibt es für alle diese Fächer ohne Ende Absolventen. Das sind die 08/15 Fächer im Lehramt-Studium ... fehlt eigentlich noch Geschichte.

Wenn du Lehrer werden willst und auch wirklich ein Job bekommen willst, dann mach Mathe, Physik & Chemie. Mit deinen jetzigen Favoriten wirst du eher arbeitslos als dass du eine längerfristige Anstellung findest. Wenn, dann bist du eher Ersatzlehrer mit 1 jährigen Arbeitsvertrag .. danach neu bewerben an neuer Schule, neuer Ort. Keine schönen Aussichten also.
 
Habe die Posts meiner Vorgänger nicht gelesen, aber kann dir garantieren, dass du mit dieser Fächerkombination erhebliche Schwierigkeiten bei der Jobsuche haben wirst. Schau dir mal aktuelle Prognosen an, das sieht alles sehr düster aus. Die Berichte gibt es beispielsweise als Broschüre an der Uni.
 
Man kann Lehrer eigentlich nur aus Berufung sein. Weder die Bezahlung noch die Zukunftsaussichten sind toll - und am Ende darf man dann mit Anwaltsdrohenden Eltern kämpfen. Also wenn du mit dem Job "Lehrer" nicht irgendeinen Traum oder Fetisch (Masochismus!) verbindest dann ist weder das Studium und auch nicht die Arbeit nach dem Studium empfehlenswert.

Im Studium muss du extrem viel in deinen Kopf pressen was du nie brauchen wirst und im Referendariat wirst du von Leuten bewertet die vorallem deine Nase bewerten und dann bist du auf dein Bundesland beschränkt - und in dem Bundesland einer hohen Willkür ausgesetzt da du quasi überall landen kannst.

Wundert mich, dass es überhaupt noch Lehrer gibt - und wundert mich garnicht, das die, die es gibt einen Knacks haben.
 
@ Niyu

Der typische Verlauf zur Entscheidung "Lehrer werden" sieht meist so aus:
-> Abiturient will was studieren und schreibt sich in Deutsch, o. Englisch, o. Geschichte, o. Musik etc. ein
-> kurz vorm Ende des Studiums bemerkt der Student, dass es zwar schön ist in einem solchen Fach studiert zu haben, aber es keine Jobs hierfür gibt
-> nach kurzer Recherche fallen sie dann über den Beruf des Lehrers, so wird noch das Lehramt Studium aufgesattelt

So erklärt sich auch, warum es für bestimmte Fächer ohne Ende Absolventen mit Lehramts-Studium gibt und für andere Fächer nicht ... mit Mathe & Co. findet man nämlich auch in der freien Wirtschaft einen Job - da muss nicht die Alternative Lehrer gewählt werden. ;)

Der Typ Student "Hauptsache was studieren" gibt es leider immer noch zu häufig. Germanistik, Anglistik oder gar Politikwissenschaften klingt dann auch noch so toll, da wird sich kein Gedanke gemacht, was machen nach dem Studium mit diesem Abschluss.
 
In meinem Bekanntenkreis war Theaterwissenschaften + Japanologie auch hoch im Kurs. Das werden hochinteressante Taxifahrer. Soviele tanzende Dolmetscher braucht der Markt nunmal nicht – um es mal blöd auszudrücken.

Das Problem mit den Verlegenheitsstudenten ist ein hausgemachtes. Deutschland braucht dringend ein Fach „reales Leben“ – hier lernt der Schüler vom Führen eines eigenen Kontos, Finanzprodukte über das Mieten, Kaufen und Bauen von Wohnungen/Häusern über Katze – Hund und Maus über seine Steuererklärung und und und (das Fach könnte locker ein Hauptfach sein). Es heißt doch dauernd man lernt nicht für die Schule sondern für das Leben. Dabei wird man von der Schule in der heutigen vielleicht zu 20% auf das Leben vorbereitet in dem Sinne, das man Lesen, Schreiben und Rechnen kann.

Das ist natürlich auch Aufgabe der Eltern – aber gerade heutzutage wo beide Eltern arbeitstätig sind und die Kinder oftmals seit dem ersten Lebensjahr fremdbetreut werden braucht es nunmal auch Fächer die eine praktische Anwendung haben.

Nun komme ich aber auch vom Thema ab.
 
Einstellungschancen für jemanden, der jetzt mit dem Lehramtsstudium anfängt, kann man wohl wirklich kaum treffen. Derzeit gibt es beispielsweise extreme Unterschiede in den Bundesländern. Beispielsweise werden in NRW und Bremen zzt sehr viele Leute eingestellt (und verbeamtet). Auch Berlin sucht afaik Lehrkräfte. In Bayern dagegen sieht es ganz anders aus. Der sprunghafte Anstieg an Neueinstellungen ist an der starken Zuwanderung begründet.
Ich habe seit einem Jahr mein Referendariat beendet und wurde sofort übernommen. Bin sehr glücklich mit meiner Schule und meiner Berufswahl. Eine Freundin dagegen musste über ein Jahr lang immer wieder Vertretungsstellen besetzen, bevor sie jetzt endlich kürzlich eine verbeamtete Planstelle bekommen hat.

Was ich echt schade finde, ist, dass viele hier schreiben, die Aussichten seien so ungemein schlecht. Liest sich etwas pessimistisch und nur die MINT-Fächer bringen den Erfolg! Mal ehrlich, früher oder später findet man auf jeden Fall etwas, es ist nicht so, dass man die genannte Fächerkombination studiert und langfristig arbeitslos ist. Einige meiner alten Deutschlehrer mussten auch warten, aber haben im Nachhinein einen Job bekommen, und hier ist nicht die Rede von einem befristeten Vertrag als Aushilfslehrer/Teilzeitlehrer. Die wurden sogar verbeamtet.

Fächerkombination war von denen:

NRW:
Deutsch - Französisch (Jahr 2002 eingestellt)
Geschichte - Deutsch (2011)
Italienisch - Sozialwissenschaften (2012)

Nichtsdestotrotz gibt es natürlich Ausnahmen. Ich verstehe die Unruhe hier, noch schlimmer wäre wohl eher die Kombination Sport / Erdkunde. Da kann ich die geringen Aussichten verstehen. Ich habe neulich mit einem Freund geredet, der GyGe Mathe und Physik studiert hat und nun in seinem Referendariat angelangt ist.
Er berichtet mir von überlaufenen Deutschlehrern an Schulen, die aber im Nachhinein einen Job bekommen haben. Er sieht es zwar kritisch, sagt aber, dass bestimmte Bedingungen unbedingt erfüllt sein müssen.
Für Deutsch, obwohl das ein beliebtes Fach ist, werden Lehrer mit DaF /DaZ Zertifkaten oder mit Migrationshintergrund gesucht, das ist ganz wichtig - sonst sehen die Karten schlecht aus. Im Falle meines ergänzt sich das mit Sozialwissenschaften prima, weil man mit den Fächern Gesellschaftslehre, Politik und Wirtschaft auf Sek 1 unterrichtet. Zudem kommt, dass nicht viele Lehrer Haupt/Realschulen unterrichten wollen, da sind wohl eher die gefragten Stellen wie Gynasium.

Niemand kann die Zukunft voraussehen, ich sehe das zum jetzigen Zeitpunkt auch vielleicht wie ihr. Und nein, aus mir wird auch kein Taxi-Fahrer - schon gar nicht mit den Fächern. Schließlich kann man im allerschlimmsten Falle in andere Bereiche des Markts Fuß fassen, da Sowi und Deutsch mit Sicherheit besser als Erdkunde/Geschichte oder Sport ist.
 
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Deine erste Frage war nach den Jobaussichten, deine zweite Frage bezog sich auf die Fächerkombinationen.

Diese Fragen haben wir dir ehrlich beantwortet. Lies ein bisschen Zeitung und rede noch weiter mit den Studenten dieser Fächer. Evtl. findest du auch ein Lehramtsforum ... dort kannst du ja mal die Leute fragen mit welcher Kombi man besser fährt.

Was wir nicht gemacht haben, wir haben dich nicht belogen. Ja klar, evtl. ist es möglich irgendwie doch noch einen Job zu bekommen als Lehrer mit Schwerpunkt Deutsch. Wirklich sicher sagen können wir dir, dass wenn du Schwerpunkte wie Mathe, Physik oder Chemie gewählt hast, dass dann deine Zukunftsaussichten besser aussehen. Auch bzgl. Verbeamtung.
 
Oh, und was Soziologie angeht:
http://www.textlog.de/weber_grundbegriffe.html

Wenn Du Max Weber verstehst, weißt Du ganz schnell, dass die meisten Erfinder von "Corporate Governance", "Leadership and Legitimity" und "Principle-Agent Relationship"; darunter zahlreiche Größen aus Harvard/Yale etc.; alle von ihm abgeschrieben haben ... und bist damit gebildeter in diesen Themen als jeder BWLer *hrhr*

Dankeschön, ich lese das erst jetzt. Da musste ich ein wenig schmunzeln :D


Was wir nicht gemacht haben, wir haben dich nicht belogen. Ja klar, evtl. ist es möglich irgendwie doch noch einen Job zu bekommen als Lehrer mit Schwerpunkt Deutsch. Wirklich sicher sagen können wir dir, dass wenn du Schwerpunkte wie Mathe, Physik oder Chemie gewählt hast, dass dann deine Zukunftsaussichten besser aussehen. Auch bzgl. Verbeamtung.

Genau deshalb habe ich gefragt, weil ich hier gerne rumstöber und ihr, obwohl ich euch nicht kenne, immer ehrlich seid. Das beste Forum. Ich danke jedem einzelnen von euch! :)
 
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