Leistungsstarkes Nano-ATX gesucht

Bösendorfer

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Hallo liebe Forengemeinde,

ich bin auf der Suche nach einem geeigneten Mainboard im Nano-ITX-Format (120x120 mm).

Hintergrund:
Ich spiele/übe Klavier auf einem sogen. Masterkeyboard, dies ist eine Konzertflügel-Klaviatur ohne Klangerzeugung, nur mit MIDI-Ausgang (auch über USB). Die Klangerzeugung geschieht auf dem Laptop, dort ist der "VSL Synchron Bösendorfer Imperial" in der Vollversion installiert, natürlich auf einer SSD. Die Anforderungen an die Hardware sind schon nicht ohne, da bin ich nur mit 32 GB RAM auf der sicheren Seite und die sind im Laptop auch installiert (2x 16GB SODIMM DDR4).

Nun hätte ich ja am liebsten den Computer auch noch ins Gehäuse des Masterkeyboards (Kawai VPC1) integriert, welches vom Gewicht her sowieso nur zu zweit zu transportieren ist, weshalb 2 Kilo mehr dann auch egal sind. Bin mir bewusst, dass dies eine Bastelarbeit mit bohren, sägen und feilen wird. Die Schnittstellen (Netzbuchse, USB, HDMI und, falls ich die externe Soundkarte auch noch ins Gehäuse einbaue, die Kopfhörerbuchse und den Lautstärkeregler) könnte ich sogar in den hinteren Bereich der Bodenplatte verlegen (Pressspan 13mm), falls ich in die Stahl-Rückwand keine weiteren Aussparungen schneiden will.

Da das Gerät nur 3 kleine Platinchen enthält, ist im Gehäuse noch massig Platz, aber eben nicht für die Geometrie eines Laptop-Mainboards. Sondern ich habe 30 x 144 mm Platz und in der Tiefe jeweils einen halben Meter von links und rechts bis zum Beginn der Platinen. Ich könnte also auf einer Länge von mehr als einem Meter alles mögliche einbauen, aber eben nur max. 30 mm dick und 144 mm breit. Auf dem Foto sieht man die L-förmige Stahl-Einhausung, die Platinchen sind an der Rückwand verschraubt.

Da ein Laptop-Mainboard nun also viel zu lang und breit ist, muss ein Nano-ITX her. Am liebsten mit SODIMM DDR4, damit ich meine Riegel gleich weiterverwenden könnte. Die Anforderungen an die Rechenleistung sind moderat (der Laptop hat einen Intel I5) und die Grafikleistung ist erst recht scheißegal (1080p, 24), natürlich kommt so ein Quatsch wie Intel Atom nicht infrage, mit dem Ding kann man einen Brief schreiben und das wars.

Ich habe mir schon einen Wolf gegoogelt, mir werden einige wenige Nano-ITX-Mainboards nur von Alibaba und Consorten gezeigt. Kann es sein, dass reine Mainboards in diesem Format kaum verkauft werden, sondern nur Barebones im Gehäuse?

Für die Verlustwärme würde ich mir sogar eine Bastellösung zutrauen, und zwar den Selbstbau einer "flexible heatpipe" aus einem dicken Strang Reinkupfer-Litze, die ich dann unter Verwendung von Wärmeleitpaste mit der Stahleinhausung verschraube und auf der CPU-Seite vielleicht mit hoch silberhaltigem Lot auf eine Kupferplatte löte, die ich mir zuschneiden und bohren muss.

Mir ist klar, dass ich einen integrierten WLan-Chip dann nicht verwenden kann, wegen der Stahl-Einhausung und weil sogar die Bodenplatte eine Abschirmung aus Alufolie hat, da kommt dann ein USB-WLan-Stick ran. Wie ja auch ein USB-Stick für kabellose Tastatur und Maus.

Da es also offenbar keine einzelnen Mainboards zu kaufen gibt (in China bestelle ich nichts), kann mir jemand einen Mini-PC in diesem Format empfehlen? Dessen Gehäuse wäre dann halt übrig, aber egal.

Danke und Gruß,
Hartmut

Bild1.jpg
 
Ich würde mich entweder nach einem Thinclient der üblichen Hersteller umsehen (Fujitsu, HP, Dell) oder versuchen einen fertigen PC mit Intel N100 zu bekommen, der die gewünschten Maße hat. Dein Problem wird sein, dass du Ram Slots brauchst und das Teil dennoch klein sein muss. Die meisten PCs in der Größe haben (falls fest verlötet) nämlich meist nur 4 oder 8gb Ram, aber keine 32gb...

Ältere Kisten mit DDR3 bringen dich auch nicht weiter, weil du dort den Ram nicht unterbekommst. Also ist wenigstens DDR4 Pflicht.

Ich denke an sowas wie einen Fujitsu Futro S7011, der ist mit Gehäuse 36x147x165mm groß, passif gekühlt und hat zwei SODDR4 Slots. Knapp, aber könnte passen. Der Spaß ist natürlich nicht günstig...
 
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Mercie für die erste Antwort! Dann werde ich gleich mal nach dem Fujitsu und nach dem Intel N100 googeln.
 
Bösendorfer schrieb:
Da es also offenbar keine einzelnen Mainboards zu kaufen gibt (in China bestelle ich nichts), kann mir jemand einen Mini-PC in diesem Format empfehlen? Dessen Gehäuse wäre dann halt übrig, aber egal.
Wie kommst du drauf? Gerade für solche Zwecke hätte sich ein (ex-Intel) NUC Board empfohlen.
1720330199423.png

https://geizhals.de/intel-nuc-13-pro-board-nuc13anbi5-arena-canyon-bnuc13anbi50000-a2953606.html

Die Sparte hat zwar nun ASUS übernommen, müsste aber genauso weiter geführt werden wie bisher und das Format 10x10cm bietet sich für solche Zwecke perfekt an.
 
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NUC ist natürlich auch eine super Idee.
Bösendorfer schrieb:
und nach dem Intel N100 googeln.
Die typischen kleinen PCs aus China haben den aktuell verbaut. Der Intel N100 hat (trotz N-Serie) ordentlich Dampf und lässt sich gut kühlen. Der dauerhafte Support (Bios Updates etc) ist natürlich so eine Sache... Dafür sind die relativ günstig und man bekommt meist eine SSD und SODDR rein.

Der erwähnte NUC ist auch eine gute Idee, beides jedenfalls besser als zu versuchen ein Laptop zu schlachten und das Board irgendwie ohne Gehäuse ans laufen zu bekommen.

Der S7011 war nur ein Beispiel, es gibt sicherlich geeignetere Thin Clients von Dell (Wyse) oder HP. Achtung: Fujitsu stellt aktuell einige Sparten ein und stampft dort die PC Produktion ein. Ich glaube Laptops sind betroffen, bei den Thin Clients bin ich mir nicht sicher.
 
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Kaufe dir doch direkt ein Mainboard mit integrierter CPU im NUC-Format, Asus hat so etwas.
 
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Hier donnern ja schon von den Frühaufstehern die Antworten nur so rein, daran könnte ich mich gewöhnen, Mercie! Da habe ich heute zu tun, die alle durchzuarbeiten.
@xexex DAS könnte es durchaus sein! Wie findest du sowas? Ich hatte mir schon 1 Wolf gegoogelt und den zweiten auch schon fast.

Wer musikalisch ist, wird übrigens verstehen, dass ich nichts anderes mehr als den Bösendorfer spielen will und ich da auch keinen Aufwand scheuen will.
Der Fügel, der da aufwändig gesampelt wurde, kostet selbst übrigens 200.000 Euro.

Momentan übrigens steht ein Monitor neben dem Instrument, obwohl das Betriebsystem schon so eingerichtet ist, dass beim Einschalten der Steckdose der Laptop hochfährt und den Bösendorfer öffnet, sowie beim Ausschalten der Steckdose über seinen Akku automatisch runterfährt. Ich denke sogar schon drüber nach, einen Monitor so umzubauen, dass er dann als Notenpult angeklemmt werden kann. Dann ist er Notenpult und bei Bedarf Monitor zum Navigieren und zum Darstellen von Partituren als PDF.
 
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Bösendorfer schrieb:
Wie findest du sowas? Ich hatte mir schon 1 Wolf gegoogelt und den zweiten auch schon fast.
Nun ja, für sowas ist ein Forum da und die NUCs sind eigentlich seit vielen Jahren bekannt. Schon lange gibt es den NUC als "PC", Barebone oder Platine zu kaufen und passend dazu von einigen Drittanbietern, Gehäuse und Zubehör. Ich hoffe das bleibt nach der Übernahme der Sparte durch ASUS auch weiterhin so bestehen.

Viel Spaß beim Basteln!

1720338689202.png

https://www.asus.com/de/displays-desktops/nucs/nuc-mini-pcs/asus-nuc-13-pro/

Passive Gehäuse gibt es zum Beispiel von Akasa, aber möglicherweise würde sogar ein normaler NUC schon mitsamt Gehäuse passen.
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https://akasa.co.uk/update.php?tpl=list/CHASSIS+POWER.tpl&type=FANLESS+CASES&type_sub=Intel+NUC&nuc=all&generation=all


Nicht vorenthalten möchte ich dir jedoch auch die Brix Serie von Gigabyte, auch wenn sie nie aus dem Schatten der NUCs herauskam.
1720339043600.png

https://www.gigabyte.com/de/Mini-PcBarebone
 
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Die Brix nutzen wir sehr erfolgreich als Kiosk-PC hinter diversen TV. Taugen ganz gut, die Teile.

Lattepanda ist auch interessant, allerdings liegt das Teil mit 32gb Ram bei 700USD, auch wenn das Board sehr klein ist. Der genannte ASUS NUC kostet die Hälfte auch wenn man dort noch Ram und SSD kaufen muss in meinen Augen die bessere Option.
 
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Jupp Panda ist $$$

Aber alles was halt sehr klein ist und 32GB kann ist halt eher Sonderserie. Es gibt aber etwas Auswahl

Bei sowas ist ipc immer meine erste wahl mögliche Modelle zu finden - und dann muss man halt schaue ob man das bekommt - oder Aliexpress natürlich. :D

Ja das Asus + Brix sehen auch super aus werd ich mir mal merken ist sicher für so Heimbastelein auch günstiger als Industrieboards :D
 
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Bohnenhans schrieb:
Aber denke passive Kühlung ist bei einem Musikinstrument sicher fast Pflicht- und ob es die Leistung braucht?
Ja, die ist natürlich Pflicht. Aber die Einhausung aus Stahl hat eben so viel Fläche, dass das Fehlen von Kühlrippen nichts ausmacht. Die Leistung braucht es weniger in der CPU als eben im RAM und in der Festplatte. Es gibt ja auch noch die Fraktion der Musiker, die per Sample-Software ("Hauptwerk") eine Kirchenorgel spielen, das verlangt noch mehr Speicher, da dort oft mehrere Pfeifenregister gleichzeitig abgerufen werden, die spielen dann ab 64 GB RAM.

xexex schrieb:
Viel Spaß beim Basteln!
Ach, den hab ich immer. Nachdem ich die Tage am Fahrrad den kompletten Antrieb erneuert hatte, ist nun wiedermal Feinmotorik fällig.

Übrigens hatte ich wohl mit dem zwar richtigen aber unpassenden Suchbegriff "Nano-ITX" gegoogelt und deshalb nichts gefunden.

Nebenbei gesagt gibt es auch Instrumentenklänge, die keine Samples sind, sondern "modelled", bei jedem Tastenanschlag errechnet werden ("Pianoteq"), die reichen aber noch auf lange Sicht nicht an aufwändige Samplebibliotheken heran. Die Hardware-Anforderungen sind dort aber so gering, dass die Leistung eines schäbigen Smartphones ausreichen würde.

Tzk schrieb:
Der genannte ASUS NUC kostet die Hälfte auch wenn man dort noch Ram und SSD kaufen muss in meinen Augen die bessere Option.
Eigentlich ist meine Idee, den RAM aus dem Dell-Laptop zu nehmen, Blödsinn. So teuer ist DDR4 nun auch wieder nicht und dann läge ein Laptop ohne RAM rum.
 
Es macht selten Sinn bei so "Einzelprojekten" die einem wichtig sind an der falschen Ecke zu sparen. Da wird ja vermutlich viele Jahre im Einsatz sein - ob das dann pro Woche 10 Cent mehr kostet oder nicht ist am Ende halt egal wenn es dafür genau das ist was man wollte - oder zumindest nahe genug dran.
 
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Bohnenhans schrieb:
Es macht selten Sinn bei so "Einzelprojekten" die einem wichtig sind an der falschen Ecke zu sparen.
Sehe ich ja auch so. Musik ist mit das beste, was man machen kann und vor allem Kindern kann man mit schlechten Instrumenten alles versauen. Je reicher, meist umso geiziger. Da ist dem Papa stets das neueste Iphone wichtig und das Kind, das Klavier lernen will, kriegt einen Plastikbomber für 100 Euro aus den Kleinanzeigen.

Karre schrieb:
Wie gesagt, einfach außen montieren.. würde da nicht weiter basteln.
Als letzte Notlösung. Das Kawai sieht sehr edel aus, da ist außer einem winzigen Power-Taster kein Bedienelement dran. Außerdem müsste der NUC dann leicht abzumontieren sein, da es sonst nicht in das Transport-Case passen würde. Was da normalerweise alles draußen dran hängt, ist schon ein richtiger Wust: der Laptop, dessen Netzteil, das Netzteil vom Kawai, der Kopfhörerverstärker (externe Soundkarte) samt Netzteil und am Laptop der Lizenz-Dongle und ein USB-Hub. Und das würde eben alles noch ins Gehäuse des Kawai reinpassen.

Intel N100:
den habe ich gerade abgecheckt, der spricht leider nur bis 16 GB an.
 
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