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Verglichen werden:
Lenovo T495 in der Maximal-Ausführung mit 400Nits-Display, Ryzen 7 3700U(Pro), 16GB RAM ohne Extras
Lenovo E495 in der Maximal-Ausführung mit R7 3700U
teilweise dem Asrock A300 DeskMini mit Ryzen 5 2400G, um die Leistung einordnen zu können.
TLDR; Mit dem T495 und dem E495 tut sich Lenovo schwer. Beim E-Modell hat man alles dafür getan, dass das modifizierbare Notebook zwar seine Leistung auf die Straße bekommt, aber genauso viel, damit es ja nicht zum unbeschwerten Allrounder taugt. Beim T495 hat man zwar einen – für Lenovo-Verhältnisse - explizit schönen Vertreter jener Gattung geschaffen, aber sowohl Aufrüstbarkeit als auch Leistung disqualifizieren ihn bei dem aufgerufenen Preis. Das Asrock A300 ist lediglich als Referenz zu sehen, um einen Vergleich zu haben, was die APU/Plattform – in etwa – ungebremst leisten könnte.
Methodik: Da ich noch nicht allzu viele Rezensionen geschrieben habe, werde ich mal den Versuch wagen, nach Funktionsgruppen durchzugehen. Was ich hier nicht tun will oder leisten kann, ist, die Hardware mit Intel-Produkten bis auf den letzten Millimeter zu vergleichen. Wenn man will, ist das hier so eine Art Blog, mit dem ich versuche, systematisch durch die drei Geräte zu gehen, und die jeweiligen Vor- und Nachteile zu beleuchten.
Achtung: Beide Lenovo-Geräte hatten unter Windows damit zu kämpfen, dass die maximale Leistung nicht immer zur Verfügung stand. Reproduzierbar war der Fall, dass nach dem Akku-Betrieb (und anschließendem Wiederaufladen) eine Leistungsstufe zurückgeschaltet wurde. Gleiches gilt für den Energiesparmodus, in den die Laptops verfallen dürfen, wenn man ihn denn erlaubt. Hier scheint der SOC auf 11 oder 12W – die zweite Leistungsstufe - festgenagelt worden zu sein. Zumindest kommen einem ~400 Punkte im CB R15 doch sehr bekannt für diese Leistungsstufe vor. Aber auch mitten im Betrieb kann es passieren, dass beide Prozessoren nicht mehr die volle Leistung bringen. Dann hilft lediglich ein Kaltstart von Windows (Shift-Shutdown).
Leistungsstufen CB R15-Score:
Volle Leistung: 660-680
Drossel1: ~560
Drossel2: ~400
Direkt erkennen kann man das kaum. In Stufe 2 sieht man lediglich im Taskmanager, dass sich der Takt kaum noch über 1,6GHz bewegt und selbst dann die Prozesse keinen Kern voll auslasten.
Das hat die Ergebnis-Findung der Benchmarks nicht immer sonderlich einfach gemacht. - Möglicherweise hat das damit zu tun, dass ich nicht die von Lenovo selbst zur Verfügung stehenden Treiber verwendet habe sondern wegen gesteigerter Grafikleistung und zum Test der Zukunftsfähigkeit der generischen Treiber die direkt von AMD kommenden.
Lösung? Ausstehend.
(Workaround: „Richtiges“ Betriebssystem benutzen. )
Let‘s get started!
Haptik/Optik/“Unboxing“
Beide Geräte kommen lediglich zusammen mit einem Netzteil (USB-C Power-Delivery 65W). Muss das E495 als Schlagschutz mit einer Art flexiblem Styropor vorlieb nehmen, wird die T-Variante mit stabiler Plastik-Einfassung als Stoß-Schutz geliefert. (Beides erfüllt aber den Zweck gleich.) Hat man die Geräte vor sich liegen, sieht man, dass das T495 sowohl schmaler als auch einen Hauch flacher ist. Das E495 ist dafür rund 200g schwerer und hat eine glänzendere Oberfläche, die Fingerabdrücke magisch anzieht. Das T495 ist dank eines etwas raueren grau-Tons weniger stark betroffen. - Bis hierhin definitiv ein Punkt für das T495.
Anschlüsse, LEDs und generelle Betrachtung
Das T495 kommt mit 2x USB-C (E: 1x), 2x USB3-A (E: 3x), RJ45 mit Activity-LEDs (E: Ohne LEDs), µSD-Steckplatz und Klinkenanschluss - beides hat das E-Modell auch – daher. Zusätzlich zum HDMI-Anschluss in voller Größe (E: Max. 1.4, T: 2.0) gibt es eine LED, die den Strom-Status anzeigt. (Vermutlich) Immer mit an Board ist beim T-Modell eine Blende für eine SIM-Karte und ein Slot für SmartCards. Beides müsste man aber bei Kauf zukonfigurieren, wenn man es nutzen möchte. Dem E-Modell sind beide Optionen verwehrt. Als reines Arbeitsgerät ist das auch nicht schlimm. Über einen Hotspot (WLAN oder Bluetooth) kann man Internet ebenfalls nutzen und Smartcards sind bei anderen Herstellern ohnehin schon kaum noch (bis nicht mehr) relevant. Dem T495 kann man hier zugute halten, dass es nicht nur EINEN Anschluss gibt, um das Notebook laden zu können. Sollte der C-Port beim E495 irgendwann mal einen mechanischen oder elektrischen Schaden haben, ist man dagegen sehr schnell bei höheren Reparatur-Beträgen/Unbenutzbarkeit des Laptops. Ein schönes Goodie, das man bei Lenovo beibehalten hat: Nicht nur der Power-Knopf (komme ich gleich dazu) hat eine LED, die den Betriebsstatus des Notebooks anzeigt, auch das rote i-Pünktchen des Thinkpad-Schriftzugs gibt den Betriebszustand an. (sanftes Blinken: Schlafzustand, Dauerleuchten: Aktiv)
- Leichter Vorteil für das T495 unter der Prämisse, dass der USB-C-Anschluss vorzeitig kaputtgehen könnte.
Tastatur/Touchpad/Trackstick
Beide Tastaturen sind haptisch/optisch identisch. Das T495 bietet lediglich die Option der Hintergrund-Beleuchtung. Das lässt sich auch nicht nachträglich ändern, da die Beleuchtung wohl durch einen Controller auf der Hauptplatine gesteuert wird. Eine Aktivierung der Tastaturbeleuchtung führte beim Tausch der Tastatur vom T495 ins E495 – mechanisch und elektrisch funktioniert das problemlos - zu einer unbeleuchteten Tastatur dort. Eine Aktivierung über Tastenkombination war weder im BIOS noch unter Windows/Linux möglich. Beim zurückverpflanzen ins T495 leuchtete die Tastatur auf, sobald sie mit dem Mainboard verbunden war. Lenovo hat hier also nicht gelogen und alles getan, um das Komfort-Feature ja nicht in die „Arbeiterklasse“ zu bekommen. Ansonsten sind die Eingabegeräte – wenig verwunderlich – identisch. Beide tippen sich hervorragend und laufen damit Kreise um Dell- oder HP-Tastaturen, der Trackpoint ist präzise und das Touchpad tut, was es soll. Abschalten lässt sich das Touchpad aber nicht mehr über eine Tastenkombi. Das ist nur noch im BIOS/UEFI (woran sich Windows dann hält) oder den jeweiligen Linux-Settings möglich (da sich Linux NICHT an die BIOS/UEFI-Einstellung dazu hält). Nach ein paar Tagen Arbeit mit dem E495 vermisse ich die Tastaturbeleuchtung aber weniger als gedacht. Die Tasten sind hellweiß bedruckt und auch bei schummerigem Licht noch erkennbar. - Insbesondere, da die Tasten Dank Chicklet-Design sauber voneinander abgegrenzt sind und man nach etwas Zeit schlicht weiß, welche Taste wo ist. (Auch wenn das natürlich eine echte Hintergrund-Beleuchtung oder das ehemalige ThinkLight ersetzen kann.)
Im Prinzip also Gleichstand. Betrachtet man den Preis, ist die Beleuchtung den Aufpreis nicht wert. - Auch wenn ich das lange anders gesehen habe. Beide Tastaturen haben zusätzlich LEDs in den Tasten CAPS_LOCK – löblich -, ESC (FnLock), F1 (SpeakerMute) und F4 (Mic-Mute). Bis auf Caps-Lock funktioniert deren Aktivierung aber nur unter Windows.
Powerknopf/Audio/Display-Scharniere
Bei Powerknopf und Display hat das T495 wieder klar die Nase vorn. Im E495 gibt der Power-Knopf beim Druck darauf nach rechts nach und im Display-Scharnier, das zwar fest sitzt, aber rechts und links davon jeweils ein paar Millimeter Luft hat, sieht man das Bildschirmkabel auf der rechten Seite. Die zwei Scharniere des T495 schließen bündig mit dem Chassis ab. Die Kabel sind sauber im Scharnier verlegt. Das hätte das E495 nicht nötig gehabt. Beim Audio dreht sich das Bild – je nach Anwendungsfall – wieder. Hier hat das E495 etwas mehr Klangbreite durch sein etwas höheres Chassis zu bieten. Zusätzlich noch, wenn es denn auf einer klangreflektierenden Oberfläche steht. (Auf dem Sofa oder einer Decke ist das T495 im Vorteil, da die Lautsprecher hier nach oben abstrahlen.) Mit Bässen haben beide Geräte Probleme. Und das nicht in der Art, dass sie fehlen, sondern indem sie die Lautsprecher übersteuern lassen. Das lösen andere Hersteller besser, indem sie die zu tiefen Frequenzen ausfiltern.
Display
Der Absatz wird kurz, da mir das Display des T495 bereits am ersten, echten Nutzungstag ausgefallen ist. Das Display des E495 ist – subjektive Empfindung – aber bereits für die meisten Indoor-Tätigkeiten ausreichend hell und schnell. Für Highend-Gaming und daher schnelle Reaktionszeiten eignet es sich aber nicht, wenn ich den Kollegen von Notebookcheck glauben darf. Allerdings war starkes Tearing, wenn man es denn z.B. durch schnelle(!) Kamerabewegungen erzwingt, durchaus sichtbar.
Zerlegung/Internes Layout/Erweiterungsmöglichkeiten
Beide Geräte lassen sich mit einem kleinen Kreuz-Schraubendreher und einer Kreditkarte (oder entsprechendem Spezial-Werkzeug) öffnen. Die Kunststoff-Hüllen sitzen fest, gehen bei ausreichend beharrlicher Bearbeitung aber anstandslos auseinander. Auch nach mehreren (De-)Montagen ändert sich das nicht. Optisch ergibt sich danach das gleiche Bild wie bei den T/E490-Brüdern (und Schwestern). - Mit einem entscheidenden Unterschied. Haben T/E-490 jeweils nur eine Heatpipe von CPU zum Ventilator, gibt es bei AMD derer zwei. Lenovo KANN also. - Wenn sie denn wollen. Auch zeigen sie bei beiden Geräten mit dem schmalen Schlitz vor den Kühlfinnen, dass sie an die Wartbarkeit gedacht haben. Schlitz mit dem Staubsauger absaugen, Gehäuse zusammenklipsen/verschrauben, fertig.
Auch fällt auf, dass die Anschlüsse bei beiden Geräten zwar auf der Hauptplatine eine Metallschiene zur mechanischen Stabilisierung haben, auf der Seite des Netzwerk-Stöpsels aber nur das T495 das konsequent durchzieht. (Hier kann sich das A300 von Asrock aber selbst vom E495 eine Scheibe abschneiden. Kein einziger der Anschlüsse ist beim A300 stabilisiert. Selbst beim ESD-Schutz hapert es mitunter.) Beim E495 scheinen gemäß Lenovo offensichtlich zumindest einige Anschlüsse vom Board brechen dürfen. Als Trost hat der User immerhin die Gewissheit, dass man die Tochterplatine auf dem E495 – die Seite ohne Metallschiene – separat tauschen kann, falls doch mal was abbricht.
Die Erweiterungsmöglichkeiten bestehen beim E495 aus 1x Wechsel NVMe-SSD (ohne Whitelist), einmal Verbau einer 2,5“-HDD/SSD, an dessen Stelle ein – vermutlich wegen der Gewichts-Symmetrie - im Schnitt ähnlich schwerer SSD-Dummy verbaut ist (nur E495), über 2 RAM-Slots (E: Einmal vorbestückt mit 16GB 2666 CL17, T: Nur ein Slot, bestückt mit 8 GB 2666 CL16), WLAN-Kärtchen (Wechsel nicht getestet, beim E495 ein RealTek, T495 ein Intel-Modell) bis hin zum LTE-Slot (Nur T-Modell, nur mechanisch (aber nicht elektrisch/softwaretechnisch) kompatibel zu halblangen NVMe-2280-SSDs. Für die Optimierung der Leistungsfähigkeit und der maximalen Kapazität führt hier kein Weg am E495 vorbei. Immerhin ist – technisch – beim T495 derzeit bei 8+16/32GB Schluss – bei ungleich 16GB Maximalspeicher dann auch noch Single-Channel, während das E495 schon heute preiswert mit 32GB im Dual-Channel ausgerüstet werden kann. Theoretisch gehen zwar auch 64GB, falls die Module es hergeben würden, aber in wie weit man die effektiv selbst mit dem 3700U nutzen kann (oder andere Geräte hier eine sinnvollere Plattform wären), sei mal dahingestellt. Beim Festspeicher hört es derzeit bei 1x 2TB (NVMe, Preisbereich 400-500 Euro) auf. Das E495 kann dagegen preiswert auf 3TB (1TB NVMe für das OS, 2TB SATA SSD, liegt zusammen bei rund 300 Euro) oder gar deutlich darüber aufgerüstet werden. Anstatt aber beim T495 den Akku massiv zu vergrößern, hat man die Chassis-Größe reduziert und nur ein paar Trost-Prozent Akku draufgepackt. Schade.
Klarer Punkt für das E495.
BIOS/konfigurierbare Systemeigenschaften
Hier spielt das T495 als Gerät für Firmenkunden klar auf. Kann das E495 zwar noch mit den Branchenüblichen Features zu Passwörtern, Boot-Optionen und (de-)aktivierbaren Komponenten aufwarten, geht das T495 weit darüber hinaus. Neben dem Funktionsmodus des HDMI-Anschlusses (1.4 oder 2.0) geht es um Funktionen wie „Power on when AC connected“ über Entsperrung des Gerätes Pre-Boot mittels Fingerprint-Reader bis zu den Features des Pro-3700U-Prozessors – Speicherverschlüsselung – keinen wichtigen Punkt, den sie aus meiner Sicht vergessen hätten.
Wobei ich gestehen muss, dass viele der Features für mich als normalem User eher weniger relevant sind, weswegen sie sie persönlich weniger hoch gewichte. Viel mehr stört mich z.B., dass das E495 eben kein Power-on-When-AC-connected bietet. Oder die Tatsache, dass man zwar ein Output-Display für den POST angeben kann, aber keine Reihenfolge oder ein „Automatisch“ im Angebot wäre. Gibt man z.B. HDMI als Primär-Ausgang an, stolpert man am Gerät blind durch den Boot-Vorgang. Lediglich, wenn man zur rechten Zeit die korrekten Tasten drückt, taucht nach ein paar Sekunden mit etwas Glück z.B. das Bios dann doch noch auf dem lokalen Bildschirm auf. Lenovo, das ist ein klares, NoGo. (Beim T495 kommt noch dazu, dass man spezifizieren muss, ob USB-C A oder USB-C B, ohne zu wissen, ob das insgesamt-externer-Bildschirm-1-bzw.-2 oder Bildschirm an USB-C-Anschluss 1 oder 2 bedeutet. Beschriftet sind die Anschlüsse nämlich nicht.
Für Übertakter gilt zu sagen: Für uns/euch gibt es bei Lenovo nichts zu sehen. Kein UV, kein OC, keine Speicherprofile.
Interaktion mit externen Monitoren/Geräten
Generell gibt es mit der elektrischen Funktionalität sämtlicher Anschlüsse nichts zu meckern. Die USB-Anschlüsse funktionieren, via USB-C angeschlossenes Gerät arbeitet so, wie man es davon erwarten darf. Dennoch gibt es einen Grund, warum es diesen Absatz gibt. An meinem Schreibtisch steht ein XYZ. 1440p, 144Hz, AdaptiveSync/FreeSync mit LFC. Für die hohen Framerates nutze ich den Monitor an meinem größeren Rechner. Aber insbesondere die LFC-Funktionalität war mir wichtig. Immerhin laufen so auch „Casual Sessions“ mit reduzierten Details auf dem Notebook ausreichend gut um via LFC kein Tearing/Stuttering zu haben, solange das Spiel wenigstens 20-25 FPS im Minimum schafft. Aber genau das ist der Punkt, an dem Lenovo zu viel gespart hat. Dass das E495 nur HDMI 1.4 beherrscht, hatten wir ja weiter oben schon erfahren. Allerdings verbaut Lenovo offensichtlich derart schlechte Komponenten, dass nichtmal dort Frequenzen über 70 Hz möglich werden, wo selbst das T495 im 1.4er Modus noch 75 Hz anbot. Dass es auch am Kabel nicht liegt, sehen wir gleich.
Was bleibt also? DisplayPort über USB-C. Beim T495 kein Problem. Immerhin hat das Ding 2 C-Anschlüsse. Also: Einfachen Adapter organisiert, angeschlossen. Funktioniert? Jein. Damit hatte ich dann Beim E495 immerhin die Wahl zwischen Spielefähigkeiten ODER Laden. Ein Blick bei Lenovo brachte mich auf die USB-C Docking-Station Rev.2. Die hatte einerseits den Vorteil, dass ich das displaytechnisch gestorbene T495 wieder ins BIOS begleiten und damit wenigstens weitere Tests ermöglichen konnte, da es einen funktionierenden AN/AUS-Schalter im USB-Gerät hat (und das Laptop-Display geschlossen bleiben kann), andererseits verarbeitete es auch das Displayport-Signal für das E495. Leider war genau das das Problem. Die Signale wurden verarbeitet, nicht nur durchgeleitet. Damit ging FreeSync (und damit auch LFC) den Bach runter, auch wenn jetzt sowohl via DisplayPort als auch HDMI die vollen 144Hz anstanden. Also nicht Ziel der Übung. Ein paar Stunden später (und eine deutliche Menge Haare weniger) bin ich auf den „Cable Matters USB C Multiport Adapter“ gestoßen. Kostenpunkt ~35 Euro (das Dell Dock liegt bei 150+). DisplayPort (4k/60Hz und damit das Maximum der möglichen 4 Lanes) wird durchgeschleift, PowerDelivery bis zu 60W/möglicher passiver Betrieb (Strom über Laptop), USB2 + 100MBit Ethernet als Schmankerl noch dazu. Richtig gelesen. Wenn bei USB-C die maximale Bandbreite für DisplayPort zur Verfügung stehen soll, bleibt nur noch USB 2.0 übrig, weil diese maximal 480MBit/s separat durchgeschleift werden. - Reicht aber zumindest für die meisten Belange aus. Auch im Falle des E495. Der SPOF „Einzelner USB-C-Anschluss“ wurde zum SPOC, der Laptop lädt, während er 1440p mit 144Hz bei „FreeSync aktiv“ ausgibt. Endlich. Weine ich der AN/Aus-Funktion des Dell Docks nach? Ein wenig. Aber FreeSync und eben insbesondere LFC wiegt das mehr als auf.
Liebes Lenovo, Du hast Dich wacker geschlagen, um den Leuten die Nutzung des E495 als Multimedia-Maschine zu vermiesen. Leider vergeblich. Das E495 ist dem T495 Dank dem „Cable Matters“-Adapter weitestgehend ebenbürtig.
Nachdem wir uns jetzt lange mit den meist physischen Äußerlichkeiten aufgehalten haben, geht es jetzt endlich an die digitalen inneren Werte.
Betriebssystem / BIOS-Version / Treiberstatus
Auf beiden Geräten ist Windows 10 Pro in Version 1809 vorinstalliert. Das Bios hat Rev. 1.03, zum Testzeitpunkt stand jeweils 1.05 zur Verfügung, welches je händisch installiert wurde. Eine ganze Reihe Windows-Updates stand aus, ein Upgrade auf 190x wurde mir aber erst angeboten, als ich per Hand das aktuelle AMD-Treiber-Paket installiert habe.
Anekdote am Rande: Obwohl AMD gerade erst den RyzenMaster als Tool der Wahl darstellte, um bei den Ryzen3000 die Verbrauchswerte auszulesen, tat sich AMD selber schwer, das auch anzubieten. Weder auf der Webseite des Herstellers war die 3000er APU-Version zum 18-20.07.19 gelistet, noch war dem RyzenMaster etwas anderes zu entlocken als „unsupportete CPU“. Immerhin war der Download/Installation trotzdem möglich, wenn man stattdessen die 2700U auswählte. Erst danach war es auch möglich, das Feature-Upgrade zu 190x zu bekommen. Auch meldete sich Lenovo Vantage endlich dann automatisch, um neue Treiber anzubieten, die die Systemperformance deutlich anzuheben.
Linux wurde von einem 256GB USB3.0-Stick mit Ubuntu 1904 „eingespeist“.
CPU/RAM
In beiden Geräten ist eine AMD 3700U-CPU verbaut. Der T495 hat hier noch das FeatureSet „Pro“ dabei, welches ich aber nicht genutzt habe. Vom Speicher her waren die originalen 16 GB des E495 im SingleChannel konfiguriert. Da das generell eine unsinnige Konfiguration ist, habe ich das zu Anfang durch vorhandenen 3200er CL18-Speicher SingleRank (armer A300) ersetzt. Später dann durch ein Set XYZ 2400 CL14 DualRank. 2400er Speicher ist die einzig sinnvolle Option. Höhere Taktfrequenzen werden nicht unterstützt. Auch beim T495 liegen die zusätzlichen Reserven des 2666er CL17-Speichers brach.
Was die CPU betrifft, so ist die Angabe von „bis zu 4,1 GHz“ reine Augenwischerei. In beiden Systemen war im Single-Thread-Modus im Cinebench bei 3,6-3,65GHz Schluss. Im Multithread-Modus pendelten sich beide (anfänglich) bei 3,1-3,2GHz ein um dann nach und nach auf rund 3,0-3,1 GHz in den immer mal wieder wechselnden 25MHz-Schritten einzubrechen/dort zu verweilen. (E495. Für das T495 habe ich dazu keine Langzeit-Daten.)
Thema Leistung:
E495: Schwankt im Rahmen von 660-680 Punkten. Einzelne Ausreißer gibt es mal, die fangen sich aber wieder. Übrigens macht selbst beim Cinebench die Wahl des Speichers einen Unterschied. Der CL14-Speicher ermöglicht erst regelmäßig immer mal wieder Treffer über 680 Punkte. Vorher hängt man bei rund um 660-670 Punkten „fest“.
Die Luxus-Probleme hätte man beim T495 auch gern. Allerdings bestätigt sich hier das Bild, was wir auch schon bei Notebookchecks beobachten konnten. Nach 3-4 Messläufen bricht der Cinebench R15 von 660 Punkten auf 620 Punkte ab und bleibt dann dort stabil. In Summe fehlen damit bei längerer Belastung dauerhaft 10% Leistung. Das setzt sich auch im PC-Mark mit 3893 (E495) zu 3760 (T495) Punkten Gesamtranking fort.
Ist das bei Excel, etwas Coding und Co noch okay, kann das in anderen Szenarien schon ein Ausschuss-Kriterium sein.
3D/Spiele
Das ist zwar nicht unbedingt das Haupt-Einsatzgebiet der Lenovo Thinkpad-Reihe, aber wenn man dem Slogan „Work hard, play harder“ treu bleiben möchte und man ohnehin schon eine AMD-APU verbaut hat, möchte man das Potential der 495-Modelle heben. Und hier kommen beim T495 einige Negativ-Punkte zusammen.
Bereits bekannt ist, dass der E495 ein Power-Budget von 30W bekommen hat, die er auch – Dank fehlendem STAPM – dauerhaft umsetzen kann. Der T495 dagegen hat diesen Luxus nicht. Wollte Lenovo hier bremsen? Das glaube ich noch nicht einmal. Es wird schlicht eine Notwendigkeit gewesen sein, da sie das T495 nicht auf maximalen Luftdurchsatz designed haben. Wir erinnern uns: Das T495 hat, wie das E495 zwei Heatpipes. An der Wärmeleitung liegt es also nicht. Problematisch wird beim T495, dass man einerseits Gewicht sparen wollte (und somit die Lüftungsöffnung unter der Tastatur – wohl aus Stabilitätsgründen – kleiner gestaltete als die beim E495, welcher neben der reinen Kunststofftrennwand noch eine Metallschicht verbaut hat, weswegen der Lüfter von unter der Tastatur etwas mehr Luft anziehen kann) und andererseits unbedingt ein schlankeres Notebook bauen wollte. Die fehlenden Millimeter Höhe zum E495 erkaufte man sich beim T495 damit, dass man die Füße – und damit die Möglichkeiten zur Luftzufuhr – reduzierte. Kann der E495 also vergleichsweise gemütlich Luft ansaugen, muss sich der T495 schon bei mittlerer Last mit voller Lüfterleistung abkämpfen. - Entsprechend heiß wird auch die rechte Seite des Gehäuses. Da für viele Spiele aber neben der reinen – und für den T495 schon reduzierten – CPU-Leistung vor allem die GPU-Leistung (und damit leistungsfähiges RAM) zählt, potenzieren sich die Bremsklötze weiter. Gehen im vergleichsweise kurz laufenden, rein GPU belastenden „glmark2“ nur ~4% verloren, sind es beim Heaven-Benchmark – je nach Durchlauf – zwischen 10 und 15 %. Der gleiche Trend setzt sich auch bei den Windows-Benchmarks fort. Zwischen 5 und 15% zugunsten des E495 schwanken auch die Benchmarks von Final Fantasy oder 3DMark. Hinzu kam, dass das T495 – vermutlich wegen Drosselungen? - mitunter kurzfristig komplett für bis zu eine Sekunde einfror, bevor es „ganz normal“ weiterging.
Wer sich die Frage stellt, ob 10% schlimm sind, oder nicht, dem kann ich nur antworten „kommt drauf an“. Viele halbwegs aktuelle Spiele sind für die Playstation 4 / Xbox One konzipiert, die letztlich eine ähnliche Gesamtleistung wie die aktuellen RavenRidges liefern dürften. Der 2400G im A300 ist mit seinen 65W Budget zumindest in Final Fantasy 15 in der spielbaren Demo sehr nah an der Qualität der original-PS4-Version, die dort ja auch nur mit 30FPS (und einigen Frame-Drops) lief. Die U-Modelle haben nochmal etwas weniger – real rund ein Drittel - Dampf, weswegen man die Qualität nochmals herunterschrauben muss. Viele Titel laufen daher nur in den Minimal-Einstellungen halbwegs vernünftig bei ~30 FPS. Fällt diese Leistung jetzt durch hohes Ingame-Aufkommen weiter ab auf 25 FPS, ist man mit nochmal 3 FPS des T495 weniger an einem Punkt, wo die Spielbarkeit deutlich leidet. Wir reden hier nicht über ältere Spiele (Skyrim oder Fallout) oder Casual-Titel wie Rocket League. Die laufen in den meisten Fällen klaglos. Es geht um Leistung fordernde Titel wie The Witcher 3, Final Fantasy XV oder was aktuell sonst noch gerade in der Pipeline ist. Und hier hat der T495 schlicht das Nachsehen. Die 10% können sehr schnell den Unterschied zwischen Spielspaß und -frust ausmachen, wenn die Immersion wegen zu niedrigerer Frameraten (und Aussetzer) zerreißt. Als Spieler kann ich daher ausschließlich das E495 empfehlen.
Allerdings musste auch ich eine bittere Pille schlucken. Als Linux-User fehlen auch mir zu den bereits geringen Ressourcen noch einmal ein paar Prozent. GuildWars2 wird damit z.B. mit 19 FPS unabhängig von der Auflösung völlig unspielbar. Andere Spiele (WoW, Eve Online) laufen um eine weitere Grafikstufe reduziert (WOW FullHD von 5 auf 4 bzw. bei Eve Online Minimale Grafiksettings für jeweils langfristig spielbare Frameraten). Hier wird dem Spieler zum Verhängnis, dass Wine einen gewissen CPU-Overhead erzeugt, den die bei großer GPU-Last gedrosselten CPU-Kerne dann nicht mehr so leisten können wie z.B. beim A300 (gleiche Szene in GW2 schafft hier z.B. 31 FPS).
Die Windows-Partition musste daher größer ausfallen als initial geplant. - Eine schwere Niederlage.
Geräuschentwicklung
Bis auf die Lüfter sind beide Geräte geräuschlos. Kein Fiepen, Dank fehlender Platten keine sonstigen Nebenlauf-Geräusche. Auch die Lüfter sind im normalen Niedriglast-Zustand aus. Dreht der im E495 dann in mehreren Stufen auf, entwickelt sich ein Rauschen, welches, wenn es ein Lenovo-Mitarbeiter mal etwas modulieren würde hint hint fast wie natürliches Meererauschen klingen würde. Selbst auf höchster Stufe ist es nicht unangenehm und wird, wenn man dem Laptop hinten etwas Luft gibt, im zugeklappten Zustand nochmals gedämpft. Die ausgeklügelte Luftleitung des Display-Scharniers hilft zusätzlich. Das T495 hat zwar den gleichen Lüfter und so ziemlich das gleiche Kühlsystem, auf Grund der oben genannten Probleme kommen bei dem Gerät aber ein Druck-Nebengeräusch dazu. Man hört dem Lüfter an, dass er gern mehr fördern wöllte als er aktuell zum Atmen bekommt. Das ist zwar noch Welten von so manchen Dells (Ich spreche von Dir, 5530!) oder nahezu allen HPs die ich kenne entfernt, aber es ist eben deutlicher hörbar als beim E495. Erschwerend kommt hinzu, dass der Luftauslass deutlich näher am Ohr des Laptopnutzers ist.
Massenspeicher
Beide Geräte haben 512GB-NVMe-SSDs von SK Hynix verbaut. Allerdings liegen die Leistungen auseinander wie Tag und Nacht. Hat man beim T495 noch eine Full-Size-2280-Karte verbaut, die auch jenseits der synthetischen Tests noch halbwegs punkten kann, wurde beim E495 der Rotstift angesetzt. Ja, die NVMe-SSD ist schneller, als eine SATA-SSD. Von einem Fanal für hohe Leistung ist das verbaute Silizium aber weit entfernt. Eine spaßeshalber mal eingesteckte Samsung 970 Evo Plus – auch mit 500GB – zieht allein bei der eigentlich unproblematischen Leseleistung mit bis zu drei Mal so viel Power Kreise um die halblange 2280 Leiterplatte, die Lenovo da in den E495 gedübelt hat. Zum T495-Modell fehlen nur 10%, doch zumindest in den Augenblicken, in denen man mit der 970 Evo oder der SK Hynix arbeiten musste, war der gefühlte Abstand größer.
Akkuleistung
Damit sind wir auch beim letzten Punkt angekommen. Im Prinzip ein sehr ambivalentes Thema. Das E495 hat 44,5Wh, das T495 50Wh. Beide sind lediglich im Gehäuse verschraubt. Ein defekter Akku ist also nicht das Ende der Geräte. Schwieriger wird es mit der Laufzeit. Windows zeigte beim gelegentlichen Browsen, wie es auch bei einer Lesung an der Uni üblich wäre (ich hab nebenher Fern gesehen), eine Laufzeit von 8-10 Stunden auf dem E495. Das würde den Werbeaussagen entsprechen. Beim T495 zeigt sich ein ähnliches Bild. Auch dort sollte man mit wenig Belastung über den Tag kommen. Schwieriger wird es, wenn die APU sich frei entfalten darf. Bei 30W, die sich unser Schwerarbeiter im E495 auch ohne Kabel dauerhaft genehmigen darf, ist nach etwas über einer Stunde Schluss. Damit werden aus 8-12 Stunden sehr schnell und vom User unbemerkt 4-6 Stunden. Der Uni-Tag (oder 8 Stunden Präsentation beim Kunden) wäre damit in Gefahr. Das T495 „zwangsoptimiert“ dieses Verhalten zwar wegen der Langzeit-Limitierung auf 22W etwas, aber auch dort wäre nach über 2 Stunden Volllast Ende. Ubuntu gibt bei beiden Geräten ohne jedwede Optimierungen im OnDemand-Scheduler grundsätzlich nur runde 4 Stunden Laufzeit an. Ich gehe davon aus, dass sich die GPU oder andere APU-Teile nicht weit genug schlafenlegen können.
Benchmark-Werte für die Laufzeit muss ich noch machen/reiche ich bei Gelegenheit nach. Allerdings ohne jegliche Versprechungen.
Regards, Bigfoot29
Version 0.1 - Text only, ZDF + Bilder folgen noch. Fragen/Ergänzungen gern willkommen.
Verglichen werden:
Lenovo T495 in der Maximal-Ausführung mit 400Nits-Display, Ryzen 7 3700U(Pro), 16GB RAM ohne Extras
Lenovo E495 in der Maximal-Ausführung mit R7 3700U
teilweise dem Asrock A300 DeskMini mit Ryzen 5 2400G, um die Leistung einordnen zu können.
TLDR; Mit dem T495 und dem E495 tut sich Lenovo schwer. Beim E-Modell hat man alles dafür getan, dass das modifizierbare Notebook zwar seine Leistung auf die Straße bekommt, aber genauso viel, damit es ja nicht zum unbeschwerten Allrounder taugt. Beim T495 hat man zwar einen – für Lenovo-Verhältnisse - explizit schönen Vertreter jener Gattung geschaffen, aber sowohl Aufrüstbarkeit als auch Leistung disqualifizieren ihn bei dem aufgerufenen Preis. Das Asrock A300 ist lediglich als Referenz zu sehen, um einen Vergleich zu haben, was die APU/Plattform – in etwa – ungebremst leisten könnte.
Methodik: Da ich noch nicht allzu viele Rezensionen geschrieben habe, werde ich mal den Versuch wagen, nach Funktionsgruppen durchzugehen. Was ich hier nicht tun will oder leisten kann, ist, die Hardware mit Intel-Produkten bis auf den letzten Millimeter zu vergleichen. Wenn man will, ist das hier so eine Art Blog, mit dem ich versuche, systematisch durch die drei Geräte zu gehen, und die jeweiligen Vor- und Nachteile zu beleuchten.
Achtung: Beide Lenovo-Geräte hatten unter Windows damit zu kämpfen, dass die maximale Leistung nicht immer zur Verfügung stand. Reproduzierbar war der Fall, dass nach dem Akku-Betrieb (und anschließendem Wiederaufladen) eine Leistungsstufe zurückgeschaltet wurde. Gleiches gilt für den Energiesparmodus, in den die Laptops verfallen dürfen, wenn man ihn denn erlaubt. Hier scheint der SOC auf 11 oder 12W – die zweite Leistungsstufe - festgenagelt worden zu sein. Zumindest kommen einem ~400 Punkte im CB R15 doch sehr bekannt für diese Leistungsstufe vor. Aber auch mitten im Betrieb kann es passieren, dass beide Prozessoren nicht mehr die volle Leistung bringen. Dann hilft lediglich ein Kaltstart von Windows (Shift-Shutdown).
Leistungsstufen CB R15-Score:
Volle Leistung: 660-680
Drossel1: ~560
Drossel2: ~400
Direkt erkennen kann man das kaum. In Stufe 2 sieht man lediglich im Taskmanager, dass sich der Takt kaum noch über 1,6GHz bewegt und selbst dann die Prozesse keinen Kern voll auslasten.
Das hat die Ergebnis-Findung der Benchmarks nicht immer sonderlich einfach gemacht. - Möglicherweise hat das damit zu tun, dass ich nicht die von Lenovo selbst zur Verfügung stehenden Treiber verwendet habe sondern wegen gesteigerter Grafikleistung und zum Test der Zukunftsfähigkeit der generischen Treiber die direkt von AMD kommenden.
Lösung? Ausstehend.
(Workaround: „Richtiges“ Betriebssystem benutzen. )
Let‘s get started!
Haptik/Optik/“Unboxing“
Beide Geräte kommen lediglich zusammen mit einem Netzteil (USB-C Power-Delivery 65W). Muss das E495 als Schlagschutz mit einer Art flexiblem Styropor vorlieb nehmen, wird die T-Variante mit stabiler Plastik-Einfassung als Stoß-Schutz geliefert. (Beides erfüllt aber den Zweck gleich.) Hat man die Geräte vor sich liegen, sieht man, dass das T495 sowohl schmaler als auch einen Hauch flacher ist. Das E495 ist dafür rund 200g schwerer und hat eine glänzendere Oberfläche, die Fingerabdrücke magisch anzieht. Das T495 ist dank eines etwas raueren grau-Tons weniger stark betroffen. - Bis hierhin definitiv ein Punkt für das T495.
Anschlüsse, LEDs und generelle Betrachtung
Das T495 kommt mit 2x USB-C (E: 1x), 2x USB3-A (E: 3x), RJ45 mit Activity-LEDs (E: Ohne LEDs), µSD-Steckplatz und Klinkenanschluss - beides hat das E-Modell auch – daher. Zusätzlich zum HDMI-Anschluss in voller Größe (E: Max. 1.4, T: 2.0) gibt es eine LED, die den Strom-Status anzeigt. (Vermutlich) Immer mit an Board ist beim T-Modell eine Blende für eine SIM-Karte und ein Slot für SmartCards. Beides müsste man aber bei Kauf zukonfigurieren, wenn man es nutzen möchte. Dem E-Modell sind beide Optionen verwehrt. Als reines Arbeitsgerät ist das auch nicht schlimm. Über einen Hotspot (WLAN oder Bluetooth) kann man Internet ebenfalls nutzen und Smartcards sind bei anderen Herstellern ohnehin schon kaum noch (bis nicht mehr) relevant. Dem T495 kann man hier zugute halten, dass es nicht nur EINEN Anschluss gibt, um das Notebook laden zu können. Sollte der C-Port beim E495 irgendwann mal einen mechanischen oder elektrischen Schaden haben, ist man dagegen sehr schnell bei höheren Reparatur-Beträgen/Unbenutzbarkeit des Laptops. Ein schönes Goodie, das man bei Lenovo beibehalten hat: Nicht nur der Power-Knopf (komme ich gleich dazu) hat eine LED, die den Betriebsstatus des Notebooks anzeigt, auch das rote i-Pünktchen des Thinkpad-Schriftzugs gibt den Betriebszustand an. (sanftes Blinken: Schlafzustand, Dauerleuchten: Aktiv)
- Leichter Vorteil für das T495 unter der Prämisse, dass der USB-C-Anschluss vorzeitig kaputtgehen könnte.
Tastatur/Touchpad/Trackstick
Beide Tastaturen sind haptisch/optisch identisch. Das T495 bietet lediglich die Option der Hintergrund-Beleuchtung. Das lässt sich auch nicht nachträglich ändern, da die Beleuchtung wohl durch einen Controller auf der Hauptplatine gesteuert wird. Eine Aktivierung der Tastaturbeleuchtung führte beim Tausch der Tastatur vom T495 ins E495 – mechanisch und elektrisch funktioniert das problemlos - zu einer unbeleuchteten Tastatur dort. Eine Aktivierung über Tastenkombination war weder im BIOS noch unter Windows/Linux möglich. Beim zurückverpflanzen ins T495 leuchtete die Tastatur auf, sobald sie mit dem Mainboard verbunden war. Lenovo hat hier also nicht gelogen und alles getan, um das Komfort-Feature ja nicht in die „Arbeiterklasse“ zu bekommen. Ansonsten sind die Eingabegeräte – wenig verwunderlich – identisch. Beide tippen sich hervorragend und laufen damit Kreise um Dell- oder HP-Tastaturen, der Trackpoint ist präzise und das Touchpad tut, was es soll. Abschalten lässt sich das Touchpad aber nicht mehr über eine Tastenkombi. Das ist nur noch im BIOS/UEFI (woran sich Windows dann hält) oder den jeweiligen Linux-Settings möglich (da sich Linux NICHT an die BIOS/UEFI-Einstellung dazu hält). Nach ein paar Tagen Arbeit mit dem E495 vermisse ich die Tastaturbeleuchtung aber weniger als gedacht. Die Tasten sind hellweiß bedruckt und auch bei schummerigem Licht noch erkennbar. - Insbesondere, da die Tasten Dank Chicklet-Design sauber voneinander abgegrenzt sind und man nach etwas Zeit schlicht weiß, welche Taste wo ist. (Auch wenn das natürlich eine echte Hintergrund-Beleuchtung oder das ehemalige ThinkLight ersetzen kann.)
Im Prinzip also Gleichstand. Betrachtet man den Preis, ist die Beleuchtung den Aufpreis nicht wert. - Auch wenn ich das lange anders gesehen habe. Beide Tastaturen haben zusätzlich LEDs in den Tasten CAPS_LOCK – löblich -, ESC (FnLock), F1 (SpeakerMute) und F4 (Mic-Mute). Bis auf Caps-Lock funktioniert deren Aktivierung aber nur unter Windows.
Powerknopf/Audio/Display-Scharniere
Bei Powerknopf und Display hat das T495 wieder klar die Nase vorn. Im E495 gibt der Power-Knopf beim Druck darauf nach rechts nach und im Display-Scharnier, das zwar fest sitzt, aber rechts und links davon jeweils ein paar Millimeter Luft hat, sieht man das Bildschirmkabel auf der rechten Seite. Die zwei Scharniere des T495 schließen bündig mit dem Chassis ab. Die Kabel sind sauber im Scharnier verlegt. Das hätte das E495 nicht nötig gehabt. Beim Audio dreht sich das Bild – je nach Anwendungsfall – wieder. Hier hat das E495 etwas mehr Klangbreite durch sein etwas höheres Chassis zu bieten. Zusätzlich noch, wenn es denn auf einer klangreflektierenden Oberfläche steht. (Auf dem Sofa oder einer Decke ist das T495 im Vorteil, da die Lautsprecher hier nach oben abstrahlen.) Mit Bässen haben beide Geräte Probleme. Und das nicht in der Art, dass sie fehlen, sondern indem sie die Lautsprecher übersteuern lassen. Das lösen andere Hersteller besser, indem sie die zu tiefen Frequenzen ausfiltern.
Display
Der Absatz wird kurz, da mir das Display des T495 bereits am ersten, echten Nutzungstag ausgefallen ist. Das Display des E495 ist – subjektive Empfindung – aber bereits für die meisten Indoor-Tätigkeiten ausreichend hell und schnell. Für Highend-Gaming und daher schnelle Reaktionszeiten eignet es sich aber nicht, wenn ich den Kollegen von Notebookcheck glauben darf. Allerdings war starkes Tearing, wenn man es denn z.B. durch schnelle(!) Kamerabewegungen erzwingt, durchaus sichtbar.
Zerlegung/Internes Layout/Erweiterungsmöglichkeiten
Beide Geräte lassen sich mit einem kleinen Kreuz-Schraubendreher und einer Kreditkarte (oder entsprechendem Spezial-Werkzeug) öffnen. Die Kunststoff-Hüllen sitzen fest, gehen bei ausreichend beharrlicher Bearbeitung aber anstandslos auseinander. Auch nach mehreren (De-)Montagen ändert sich das nicht. Optisch ergibt sich danach das gleiche Bild wie bei den T/E490-Brüdern (und Schwestern). - Mit einem entscheidenden Unterschied. Haben T/E-490 jeweils nur eine Heatpipe von CPU zum Ventilator, gibt es bei AMD derer zwei. Lenovo KANN also. - Wenn sie denn wollen. Auch zeigen sie bei beiden Geräten mit dem schmalen Schlitz vor den Kühlfinnen, dass sie an die Wartbarkeit gedacht haben. Schlitz mit dem Staubsauger absaugen, Gehäuse zusammenklipsen/verschrauben, fertig.
Auch fällt auf, dass die Anschlüsse bei beiden Geräten zwar auf der Hauptplatine eine Metallschiene zur mechanischen Stabilisierung haben, auf der Seite des Netzwerk-Stöpsels aber nur das T495 das konsequent durchzieht. (Hier kann sich das A300 von Asrock aber selbst vom E495 eine Scheibe abschneiden. Kein einziger der Anschlüsse ist beim A300 stabilisiert. Selbst beim ESD-Schutz hapert es mitunter.) Beim E495 scheinen gemäß Lenovo offensichtlich zumindest einige Anschlüsse vom Board brechen dürfen. Als Trost hat der User immerhin die Gewissheit, dass man die Tochterplatine auf dem E495 – die Seite ohne Metallschiene – separat tauschen kann, falls doch mal was abbricht.
Die Erweiterungsmöglichkeiten bestehen beim E495 aus 1x Wechsel NVMe-SSD (ohne Whitelist), einmal Verbau einer 2,5“-HDD/SSD, an dessen Stelle ein – vermutlich wegen der Gewichts-Symmetrie - im Schnitt ähnlich schwerer SSD-Dummy verbaut ist (nur E495), über 2 RAM-Slots (E: Einmal vorbestückt mit 16GB 2666 CL17, T: Nur ein Slot, bestückt mit 8 GB 2666 CL16), WLAN-Kärtchen (Wechsel nicht getestet, beim E495 ein RealTek, T495 ein Intel-Modell) bis hin zum LTE-Slot (Nur T-Modell, nur mechanisch (aber nicht elektrisch/softwaretechnisch) kompatibel zu halblangen NVMe-2280-SSDs. Für die Optimierung der Leistungsfähigkeit und der maximalen Kapazität führt hier kein Weg am E495 vorbei. Immerhin ist – technisch – beim T495 derzeit bei 8+16/32GB Schluss – bei ungleich 16GB Maximalspeicher dann auch noch Single-Channel, während das E495 schon heute preiswert mit 32GB im Dual-Channel ausgerüstet werden kann. Theoretisch gehen zwar auch 64GB, falls die Module es hergeben würden, aber in wie weit man die effektiv selbst mit dem 3700U nutzen kann (oder andere Geräte hier eine sinnvollere Plattform wären), sei mal dahingestellt. Beim Festspeicher hört es derzeit bei 1x 2TB (NVMe, Preisbereich 400-500 Euro) auf. Das E495 kann dagegen preiswert auf 3TB (1TB NVMe für das OS, 2TB SATA SSD, liegt zusammen bei rund 300 Euro) oder gar deutlich darüber aufgerüstet werden. Anstatt aber beim T495 den Akku massiv zu vergrößern, hat man die Chassis-Größe reduziert und nur ein paar Trost-Prozent Akku draufgepackt. Schade.
Klarer Punkt für das E495.
BIOS/konfigurierbare Systemeigenschaften
Hier spielt das T495 als Gerät für Firmenkunden klar auf. Kann das E495 zwar noch mit den Branchenüblichen Features zu Passwörtern, Boot-Optionen und (de-)aktivierbaren Komponenten aufwarten, geht das T495 weit darüber hinaus. Neben dem Funktionsmodus des HDMI-Anschlusses (1.4 oder 2.0) geht es um Funktionen wie „Power on when AC connected“ über Entsperrung des Gerätes Pre-Boot mittels Fingerprint-Reader bis zu den Features des Pro-3700U-Prozessors – Speicherverschlüsselung – keinen wichtigen Punkt, den sie aus meiner Sicht vergessen hätten.
Wobei ich gestehen muss, dass viele der Features für mich als normalem User eher weniger relevant sind, weswegen sie sie persönlich weniger hoch gewichte. Viel mehr stört mich z.B., dass das E495 eben kein Power-on-When-AC-connected bietet. Oder die Tatsache, dass man zwar ein Output-Display für den POST angeben kann, aber keine Reihenfolge oder ein „Automatisch“ im Angebot wäre. Gibt man z.B. HDMI als Primär-Ausgang an, stolpert man am Gerät blind durch den Boot-Vorgang. Lediglich, wenn man zur rechten Zeit die korrekten Tasten drückt, taucht nach ein paar Sekunden mit etwas Glück z.B. das Bios dann doch noch auf dem lokalen Bildschirm auf. Lenovo, das ist ein klares, NoGo. (Beim T495 kommt noch dazu, dass man spezifizieren muss, ob USB-C A oder USB-C B, ohne zu wissen, ob das insgesamt-externer-Bildschirm-1-bzw.-2 oder Bildschirm an USB-C-Anschluss 1 oder 2 bedeutet. Beschriftet sind die Anschlüsse nämlich nicht.
Für Übertakter gilt zu sagen: Für uns/euch gibt es bei Lenovo nichts zu sehen. Kein UV, kein OC, keine Speicherprofile.
Interaktion mit externen Monitoren/Geräten
Generell gibt es mit der elektrischen Funktionalität sämtlicher Anschlüsse nichts zu meckern. Die USB-Anschlüsse funktionieren, via USB-C angeschlossenes Gerät arbeitet so, wie man es davon erwarten darf. Dennoch gibt es einen Grund, warum es diesen Absatz gibt. An meinem Schreibtisch steht ein XYZ. 1440p, 144Hz, AdaptiveSync/FreeSync mit LFC. Für die hohen Framerates nutze ich den Monitor an meinem größeren Rechner. Aber insbesondere die LFC-Funktionalität war mir wichtig. Immerhin laufen so auch „Casual Sessions“ mit reduzierten Details auf dem Notebook ausreichend gut um via LFC kein Tearing/Stuttering zu haben, solange das Spiel wenigstens 20-25 FPS im Minimum schafft. Aber genau das ist der Punkt, an dem Lenovo zu viel gespart hat. Dass das E495 nur HDMI 1.4 beherrscht, hatten wir ja weiter oben schon erfahren. Allerdings verbaut Lenovo offensichtlich derart schlechte Komponenten, dass nichtmal dort Frequenzen über 70 Hz möglich werden, wo selbst das T495 im 1.4er Modus noch 75 Hz anbot. Dass es auch am Kabel nicht liegt, sehen wir gleich.
Was bleibt also? DisplayPort über USB-C. Beim T495 kein Problem. Immerhin hat das Ding 2 C-Anschlüsse. Also: Einfachen Adapter organisiert, angeschlossen. Funktioniert? Jein. Damit hatte ich dann Beim E495 immerhin die Wahl zwischen Spielefähigkeiten ODER Laden. Ein Blick bei Lenovo brachte mich auf die USB-C Docking-Station Rev.2. Die hatte einerseits den Vorteil, dass ich das displaytechnisch gestorbene T495 wieder ins BIOS begleiten und damit wenigstens weitere Tests ermöglichen konnte, da es einen funktionierenden AN/AUS-Schalter im USB-Gerät hat (und das Laptop-Display geschlossen bleiben kann), andererseits verarbeitete es auch das Displayport-Signal für das E495. Leider war genau das das Problem. Die Signale wurden verarbeitet, nicht nur durchgeleitet. Damit ging FreeSync (und damit auch LFC) den Bach runter, auch wenn jetzt sowohl via DisplayPort als auch HDMI die vollen 144Hz anstanden. Also nicht Ziel der Übung. Ein paar Stunden später (und eine deutliche Menge Haare weniger) bin ich auf den „Cable Matters USB C Multiport Adapter“ gestoßen. Kostenpunkt ~35 Euro (das Dell Dock liegt bei 150+). DisplayPort (4k/60Hz und damit das Maximum der möglichen 4 Lanes) wird durchgeschleift, PowerDelivery bis zu 60W/möglicher passiver Betrieb (Strom über Laptop), USB2 + 100MBit Ethernet als Schmankerl noch dazu. Richtig gelesen. Wenn bei USB-C die maximale Bandbreite für DisplayPort zur Verfügung stehen soll, bleibt nur noch USB 2.0 übrig, weil diese maximal 480MBit/s separat durchgeschleift werden. - Reicht aber zumindest für die meisten Belange aus. Auch im Falle des E495. Der SPOF „Einzelner USB-C-Anschluss“ wurde zum SPOC, der Laptop lädt, während er 1440p mit 144Hz bei „FreeSync aktiv“ ausgibt. Endlich. Weine ich der AN/Aus-Funktion des Dell Docks nach? Ein wenig. Aber FreeSync und eben insbesondere LFC wiegt das mehr als auf.
Liebes Lenovo, Du hast Dich wacker geschlagen, um den Leuten die Nutzung des E495 als Multimedia-Maschine zu vermiesen. Leider vergeblich. Das E495 ist dem T495 Dank dem „Cable Matters“-Adapter weitestgehend ebenbürtig.
Nachdem wir uns jetzt lange mit den meist physischen Äußerlichkeiten aufgehalten haben, geht es jetzt endlich an die digitalen inneren Werte.
Betriebssystem / BIOS-Version / Treiberstatus
Auf beiden Geräten ist Windows 10 Pro in Version 1809 vorinstalliert. Das Bios hat Rev. 1.03, zum Testzeitpunkt stand jeweils 1.05 zur Verfügung, welches je händisch installiert wurde. Eine ganze Reihe Windows-Updates stand aus, ein Upgrade auf 190x wurde mir aber erst angeboten, als ich per Hand das aktuelle AMD-Treiber-Paket installiert habe.
Anekdote am Rande: Obwohl AMD gerade erst den RyzenMaster als Tool der Wahl darstellte, um bei den Ryzen3000 die Verbrauchswerte auszulesen, tat sich AMD selber schwer, das auch anzubieten. Weder auf der Webseite des Herstellers war die 3000er APU-Version zum 18-20.07.19 gelistet, noch war dem RyzenMaster etwas anderes zu entlocken als „unsupportete CPU“. Immerhin war der Download/Installation trotzdem möglich, wenn man stattdessen die 2700U auswählte. Erst danach war es auch möglich, das Feature-Upgrade zu 190x zu bekommen. Auch meldete sich Lenovo Vantage endlich dann automatisch, um neue Treiber anzubieten, die die Systemperformance deutlich anzuheben.
Linux wurde von einem 256GB USB3.0-Stick mit Ubuntu 1904 „eingespeist“.
CPU/RAM
In beiden Geräten ist eine AMD 3700U-CPU verbaut. Der T495 hat hier noch das FeatureSet „Pro“ dabei, welches ich aber nicht genutzt habe. Vom Speicher her waren die originalen 16 GB des E495 im SingleChannel konfiguriert. Da das generell eine unsinnige Konfiguration ist, habe ich das zu Anfang durch vorhandenen 3200er CL18-Speicher SingleRank (armer A300) ersetzt. Später dann durch ein Set XYZ 2400 CL14 DualRank. 2400er Speicher ist die einzig sinnvolle Option. Höhere Taktfrequenzen werden nicht unterstützt. Auch beim T495 liegen die zusätzlichen Reserven des 2666er CL17-Speichers brach.
Was die CPU betrifft, so ist die Angabe von „bis zu 4,1 GHz“ reine Augenwischerei. In beiden Systemen war im Single-Thread-Modus im Cinebench bei 3,6-3,65GHz Schluss. Im Multithread-Modus pendelten sich beide (anfänglich) bei 3,1-3,2GHz ein um dann nach und nach auf rund 3,0-3,1 GHz in den immer mal wieder wechselnden 25MHz-Schritten einzubrechen/dort zu verweilen. (E495. Für das T495 habe ich dazu keine Langzeit-Daten.)
Thema Leistung:
E495: Schwankt im Rahmen von 660-680 Punkten. Einzelne Ausreißer gibt es mal, die fangen sich aber wieder. Übrigens macht selbst beim Cinebench die Wahl des Speichers einen Unterschied. Der CL14-Speicher ermöglicht erst regelmäßig immer mal wieder Treffer über 680 Punkte. Vorher hängt man bei rund um 660-670 Punkten „fest“.
Die Luxus-Probleme hätte man beim T495 auch gern. Allerdings bestätigt sich hier das Bild, was wir auch schon bei Notebookchecks beobachten konnten. Nach 3-4 Messläufen bricht der Cinebench R15 von 660 Punkten auf 620 Punkte ab und bleibt dann dort stabil. In Summe fehlen damit bei längerer Belastung dauerhaft 10% Leistung. Das setzt sich auch im PC-Mark mit 3893 (E495) zu 3760 (T495) Punkten Gesamtranking fort.
Ist das bei Excel, etwas Coding und Co noch okay, kann das in anderen Szenarien schon ein Ausschuss-Kriterium sein.
3D/Spiele
Das ist zwar nicht unbedingt das Haupt-Einsatzgebiet der Lenovo Thinkpad-Reihe, aber wenn man dem Slogan „Work hard, play harder“ treu bleiben möchte und man ohnehin schon eine AMD-APU verbaut hat, möchte man das Potential der 495-Modelle heben. Und hier kommen beim T495 einige Negativ-Punkte zusammen.
Bereits bekannt ist, dass der E495 ein Power-Budget von 30W bekommen hat, die er auch – Dank fehlendem STAPM – dauerhaft umsetzen kann. Der T495 dagegen hat diesen Luxus nicht. Wollte Lenovo hier bremsen? Das glaube ich noch nicht einmal. Es wird schlicht eine Notwendigkeit gewesen sein, da sie das T495 nicht auf maximalen Luftdurchsatz designed haben. Wir erinnern uns: Das T495 hat, wie das E495 zwei Heatpipes. An der Wärmeleitung liegt es also nicht. Problematisch wird beim T495, dass man einerseits Gewicht sparen wollte (und somit die Lüftungsöffnung unter der Tastatur – wohl aus Stabilitätsgründen – kleiner gestaltete als die beim E495, welcher neben der reinen Kunststofftrennwand noch eine Metallschicht verbaut hat, weswegen der Lüfter von unter der Tastatur etwas mehr Luft anziehen kann) und andererseits unbedingt ein schlankeres Notebook bauen wollte. Die fehlenden Millimeter Höhe zum E495 erkaufte man sich beim T495 damit, dass man die Füße – und damit die Möglichkeiten zur Luftzufuhr – reduzierte. Kann der E495 also vergleichsweise gemütlich Luft ansaugen, muss sich der T495 schon bei mittlerer Last mit voller Lüfterleistung abkämpfen. - Entsprechend heiß wird auch die rechte Seite des Gehäuses. Da für viele Spiele aber neben der reinen – und für den T495 schon reduzierten – CPU-Leistung vor allem die GPU-Leistung (und damit leistungsfähiges RAM) zählt, potenzieren sich die Bremsklötze weiter. Gehen im vergleichsweise kurz laufenden, rein GPU belastenden „glmark2“ nur ~4% verloren, sind es beim Heaven-Benchmark – je nach Durchlauf – zwischen 10 und 15 %. Der gleiche Trend setzt sich auch bei den Windows-Benchmarks fort. Zwischen 5 und 15% zugunsten des E495 schwanken auch die Benchmarks von Final Fantasy oder 3DMark. Hinzu kam, dass das T495 – vermutlich wegen Drosselungen? - mitunter kurzfristig komplett für bis zu eine Sekunde einfror, bevor es „ganz normal“ weiterging.
Wer sich die Frage stellt, ob 10% schlimm sind, oder nicht, dem kann ich nur antworten „kommt drauf an“. Viele halbwegs aktuelle Spiele sind für die Playstation 4 / Xbox One konzipiert, die letztlich eine ähnliche Gesamtleistung wie die aktuellen RavenRidges liefern dürften. Der 2400G im A300 ist mit seinen 65W Budget zumindest in Final Fantasy 15 in der spielbaren Demo sehr nah an der Qualität der original-PS4-Version, die dort ja auch nur mit 30FPS (und einigen Frame-Drops) lief. Die U-Modelle haben nochmal etwas weniger – real rund ein Drittel - Dampf, weswegen man die Qualität nochmals herunterschrauben muss. Viele Titel laufen daher nur in den Minimal-Einstellungen halbwegs vernünftig bei ~30 FPS. Fällt diese Leistung jetzt durch hohes Ingame-Aufkommen weiter ab auf 25 FPS, ist man mit nochmal 3 FPS des T495 weniger an einem Punkt, wo die Spielbarkeit deutlich leidet. Wir reden hier nicht über ältere Spiele (Skyrim oder Fallout) oder Casual-Titel wie Rocket League. Die laufen in den meisten Fällen klaglos. Es geht um Leistung fordernde Titel wie The Witcher 3, Final Fantasy XV oder was aktuell sonst noch gerade in der Pipeline ist. Und hier hat der T495 schlicht das Nachsehen. Die 10% können sehr schnell den Unterschied zwischen Spielspaß und -frust ausmachen, wenn die Immersion wegen zu niedrigerer Frameraten (und Aussetzer) zerreißt. Als Spieler kann ich daher ausschließlich das E495 empfehlen.
Allerdings musste auch ich eine bittere Pille schlucken. Als Linux-User fehlen auch mir zu den bereits geringen Ressourcen noch einmal ein paar Prozent. GuildWars2 wird damit z.B. mit 19 FPS unabhängig von der Auflösung völlig unspielbar. Andere Spiele (WoW, Eve Online) laufen um eine weitere Grafikstufe reduziert (WOW FullHD von 5 auf 4 bzw. bei Eve Online Minimale Grafiksettings für jeweils langfristig spielbare Frameraten). Hier wird dem Spieler zum Verhängnis, dass Wine einen gewissen CPU-Overhead erzeugt, den die bei großer GPU-Last gedrosselten CPU-Kerne dann nicht mehr so leisten können wie z.B. beim A300 (gleiche Szene in GW2 schafft hier z.B. 31 FPS).
Die Windows-Partition musste daher größer ausfallen als initial geplant. - Eine schwere Niederlage.
Geräuschentwicklung
Bis auf die Lüfter sind beide Geräte geräuschlos. Kein Fiepen, Dank fehlender Platten keine sonstigen Nebenlauf-Geräusche. Auch die Lüfter sind im normalen Niedriglast-Zustand aus. Dreht der im E495 dann in mehreren Stufen auf, entwickelt sich ein Rauschen, welches, wenn es ein Lenovo-Mitarbeiter mal etwas modulieren würde hint hint fast wie natürliches Meererauschen klingen würde. Selbst auf höchster Stufe ist es nicht unangenehm und wird, wenn man dem Laptop hinten etwas Luft gibt, im zugeklappten Zustand nochmals gedämpft. Die ausgeklügelte Luftleitung des Display-Scharniers hilft zusätzlich. Das T495 hat zwar den gleichen Lüfter und so ziemlich das gleiche Kühlsystem, auf Grund der oben genannten Probleme kommen bei dem Gerät aber ein Druck-Nebengeräusch dazu. Man hört dem Lüfter an, dass er gern mehr fördern wöllte als er aktuell zum Atmen bekommt. Das ist zwar noch Welten von so manchen Dells (Ich spreche von Dir, 5530!) oder nahezu allen HPs die ich kenne entfernt, aber es ist eben deutlicher hörbar als beim E495. Erschwerend kommt hinzu, dass der Luftauslass deutlich näher am Ohr des Laptopnutzers ist.
Massenspeicher
Beide Geräte haben 512GB-NVMe-SSDs von SK Hynix verbaut. Allerdings liegen die Leistungen auseinander wie Tag und Nacht. Hat man beim T495 noch eine Full-Size-2280-Karte verbaut, die auch jenseits der synthetischen Tests noch halbwegs punkten kann, wurde beim E495 der Rotstift angesetzt. Ja, die NVMe-SSD ist schneller, als eine SATA-SSD. Von einem Fanal für hohe Leistung ist das verbaute Silizium aber weit entfernt. Eine spaßeshalber mal eingesteckte Samsung 970 Evo Plus – auch mit 500GB – zieht allein bei der eigentlich unproblematischen Leseleistung mit bis zu drei Mal so viel Power Kreise um die halblange 2280 Leiterplatte, die Lenovo da in den E495 gedübelt hat. Zum T495-Modell fehlen nur 10%, doch zumindest in den Augenblicken, in denen man mit der 970 Evo oder der SK Hynix arbeiten musste, war der gefühlte Abstand größer.
Akkuleistung
Damit sind wir auch beim letzten Punkt angekommen. Im Prinzip ein sehr ambivalentes Thema. Das E495 hat 44,5Wh, das T495 50Wh. Beide sind lediglich im Gehäuse verschraubt. Ein defekter Akku ist also nicht das Ende der Geräte. Schwieriger wird es mit der Laufzeit. Windows zeigte beim gelegentlichen Browsen, wie es auch bei einer Lesung an der Uni üblich wäre (ich hab nebenher Fern gesehen), eine Laufzeit von 8-10 Stunden auf dem E495. Das würde den Werbeaussagen entsprechen. Beim T495 zeigt sich ein ähnliches Bild. Auch dort sollte man mit wenig Belastung über den Tag kommen. Schwieriger wird es, wenn die APU sich frei entfalten darf. Bei 30W, die sich unser Schwerarbeiter im E495 auch ohne Kabel dauerhaft genehmigen darf, ist nach etwas über einer Stunde Schluss. Damit werden aus 8-12 Stunden sehr schnell und vom User unbemerkt 4-6 Stunden. Der Uni-Tag (oder 8 Stunden Präsentation beim Kunden) wäre damit in Gefahr. Das T495 „zwangsoptimiert“ dieses Verhalten zwar wegen der Langzeit-Limitierung auf 22W etwas, aber auch dort wäre nach über 2 Stunden Volllast Ende. Ubuntu gibt bei beiden Geräten ohne jedwede Optimierungen im OnDemand-Scheduler grundsätzlich nur runde 4 Stunden Laufzeit an. Ich gehe davon aus, dass sich die GPU oder andere APU-Teile nicht weit genug schlafenlegen können.
Benchmark-Werte für die Laufzeit muss ich noch machen/reiche ich bei Gelegenheit nach. Allerdings ohne jegliche Versprechungen.
Regards, Bigfoot29
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