Lesertest AiO Alpenföhn Gletscherwasser 240
Vorwort:
Hallo liebe CB-Community, in Zusammenarbeit mit CB und Caseking wurde mir die AiO-Wasserkühlung Alpenföhn Gletscherwasser 240 zur Verfügung gestellt. Dafür möchte ich mich nochmals herzlich bedanken.
Da ich die AiO kostenlos zum Testen erhalten habe, möchte ich trotzdem darauf hinweisen, dass keine weitere Einflussnahme auf den Test stattgefunden hat. Lediglich der späteste Veröffentlichungstermin am 07.02.2021 wurde vorgegeben.
Ich teste die Wasserkühlung auf Basis persönlicher Einschätzungen und stelle daher keine Ansprüche an höchste Professionalität.
Viel Spaß beim Lesen!
1. Lieferung und Verpackung
2. Testsystem und Rahmenbedingungen
3. Materialqualität und Verarbeitung
4. Einbau
5. Optik und optische Besonderheiten
6. Vergleich Kühlleistung
7. Fazit
1. Lieferung und Verpackung
Die Gletscherwasser 240 kommt gut verpackt in einen vergleichsweise relativ kleinen Klappbox nach Hause, welche sich ohne weitere Hilfsmittel öffnen lässt.
Nach dem Öffnen der Schachtel präsentiert sich der Inhalt gut strukturiert und sauber.
AIO, Lüfter und Zubehör sind direkt erkennbar und jeweils nochmal einzeln verpackt. Hier hätte man gern auf die Folien verzichten können, da auch die Verpackung aus Recyclingmaterial genug Schutz bietet. Das Montagematerial ist je nach Sockel einzeln ausgeführt und sehr gut beschriftet.
2. Testsystem und Rahmenbedingungen
Für den Test der Wasserkühlung nutze ich mein Hauptsystem, welches mit folgenden Komponenten ausgestattet ist:
| Testsystem |
CPU | AMD Ryzen 2700x Spannung: 1,315V typischer Turbotakt: 4,15Ghz (Multi) 4,35Ghz (Single) |
Mainboard | MSI MPG X570 Gaming Plus |
RAM | Corsair Vengeance RGP Pro DDR4 3200 |
Grafikkarte | Palit GeForce RTX2070 mit Arctic Accelero Xtreme 3 |
Netzteil | BeQuiet PurePower 11 CM 500Watt |
Gehäuse | Antec NX400 |
Gehäuselüfter | Front: 2x Arctic F14PWM 140mm Hinten: 1x TUF Gaming 140mm |
SSDs | 512GB Samsung 850Pro + 2TB Intel 660p |
Alle Tests werden bei einer durchschnittlichen Zimmertemperatur von 22°C durchgeführt.
Die Messung der Temperatur erfolgt mit der Software HWiNFO64 in der Version 6.34. Für die Schalldruckmessung verwendet ich mangels eines Messgeräts die App „Schallmessung“ in Version 1.70 aus dem Playstore, welche nach meinem Empfinden recht gute Ergebnisse liefert.
3. Materialqualität und Verarbeitung
Die Gletscherwasser 240 überzeugt mit einer tadellosen Verarbeitung. Pumpe und Schläuche sind sehr hochwertig verarbeitet. Der Radiator ist komplett schwarz lackiert und sieht edel aus, allerdings sind ein paar wenige Lamellen minimal verbogen, was allerdings optisch keinen großen Unterschied macht und keinerlei Einfluss auf die Leistung haben sollte. Bei dem Preis der AiO sind allerdings auch solch kleine Makel in meinen Augen ein Minuspunkt.
Die Pumpe mutet mit der Plastikummantelung sehr massiv an und ist im Vergleich zu meiner alten Cooler Master Masterliquid deutlich größer. Die Bodenplatte ist vollständig aus Kupfer und schön poliert.
Die mitgelieferten Lüfter vom Typ Alpenföhn Wingboost 3 RGB mit 120mm Durchmesser machen einen sehr ordentlichen Eindruck und sehen sehr hochwertig aus. Über direkt integrierte Gummipuffer erfolgt eine Entkopplung, was Vibrationen verhindern und die Lautstärke dadurch senken soll.
Als Wärmeleitpaste liegt die sehr gute Thermal Grizzly und sogar ein passender Spatel zur Verteilung der Paste bei.
4. Einbau
Der Gletscherwasser 240 liegt Montagematerial für alle aktuellen Sockel (inkl. AMD TR4) bei. Die einzelnen Montageschritte sind in der mitgelieferten Anleitung nach unterschiedlichen Sockeln gegliedert und grundsätzlich gut und verständlich dargestellt.
Ich habe die Montage entsprechend meiner Basis auf Sockel AM4 von AMD getestet. Die Montage erfolgt mit Hilfe der Standard-Backplate, welche jedem AM4-Board beiliegt.
Dafür werden vor der Montage der Pumpe 4 die Standardhaltebügel entfernt und durch zusätzliche Spezialschrauben ersetzt, welche einerseits die Backplate fixieren und andererseits die Aufnahme für die Pumpenplatte bereitstellen.
Die Pumpe wird dann einfach mit 4 Schraubmuttern montiert, welche nur handfest festgezogen werden müssen.
Der Radiator wird bei meinem Gehäuse im Deckel montiert. Aufgrund der Bauhöhe meines RGB-RAMs musste ich die Bohrungen im Gehäusedeckel anpassen um zusätzliche 1,5cm zu gewinnen. Durch diesen Umstand musste ich den Radiator um 180° gedreht montieren, was im Nachhinein betrachtet allerdings keinen Nachteil mit sich bringt. Im Gegenteil bin ich sogar der Meinung, dass der Luftstrom im Gehäuse so weniger behindert wird.
5. Optik und optische Besonderheiten
Die AiO hat gerade im optischen Bereich einiges zu bieten. Neben der RGB-Beleuchtung von Pumpe und Lüftern sticht vor allem die wechselbare Deckelplatte der Pumpe optisch hervor. Darüber lässt sich die Optik individuell anpassen.Mitgeliefert werden dafür 4 Glasdeckel mit unterschiedlichem Druck.
- Klar
- dunkel getönt
- thermal grizzly
- AMD
Die RGP-Beleuchtung erfolgt über ARGB-Anschlüsse. Diese werden an den entsprechenden Anschluss des Mainboards angeschlossen. Sollte keiner vorhanden sein, liegt zusätzlich ein kleiner RGB-Controller im IR Fernbedienung zum Anschluss an einen SATA-Stromanschluss im Lieferumfang.
Ein Verteilerkabel zum Anschluss aller Teile an einen einzigen ARGB-Anschluss liegt ebenfalls bei.
Da mein Mainboard über ARGB mit MSI Mystic Light verfügt, nutze ich entsprechend die Funktion des Boards, damit auch meine restlichen Komponenten synchron beleuchtet werden können.
Die Beleuchtung der Gletscherwasser 240 ist sehr stimmig und sieht wirklich edel aus. Dies wird durch eine gewisse „dezente“ Beleuchtung erreicht, da lediglich die Außenringe der Lüfter und das Logo der Pumpe beleuchtet werden. Diese Art der Beleuchtung fügt sich perfekt in das Gesamtbild meines PCs ein.
6. Vergleich Kühlleistung
Vorbetrachtung:
Mein Ryzen 7 2700x ist offensichtlich Hardwareseitig auf maximal 85°C limitiert. Sobald diese Temperatur erreicht wird, taktet die CPU so lange herunter, bis diese 85°C stabil gehalten werden.
In den Tests wird dieser Umstand berücksichtigt. Solange nicht anders angegeben erreicht die CPU den Boosttakt (4,1 – 4,3Ghz je nach Temperatur).
Sollte eine Heruntertakten einsetzen, wird die Temperatur nicht gewertet und hat dann entsprechend keinen Eintrag im Diagramm.
Zum Vergleich werden folgende Kühler verwendet
- Ryzen 2700x Boxed (Wraith Prism RGB)
- Arctic Freezer 33 Plus (bestückt mit 2 Arctic P12)
- CoolerMaster Masterliquid ML240L V2 RGB
- Alpenföhn Gletscherwasser 240
Cinebench R23 – Zweiter Durchlauf wurde gemessen
Prime95 – 15 Minuten Blend-Test
Horizon Zero Dawn – Benchmark (1440p und Hohe Details)
Dabei werden die Pumpen bei allen AiOs auf 50% Leistung fixiert.
Lüfter werden jeweils in den Modi 25%, 50%, 75% und 100% betrieben.
Als Sondertest wird für beide AiOs eine maximale Kühlleistung gemessen, wobei Pumpe und Lüfter auf 100% laufen. Dies wird im Diagramm als MAX eingetragen.
Die Regelung der Lüfter/Pumpen erfolgt über das MSI Dragon Centerin Version 2.0.98.0, da dies die exakt gleichen Einstellungen und Ergebnisse liefert, wie die direkte Einstellung im BIOS.
Ergebnisse:
Wie die nachfolgenden Diagramme zeigen, schneidet die Gletscherwasser 240 als beste Kühllösung meines Vergleichstests ab. Auffällig ist die Tatsache das beide AiOs nicht unbedingt die leiseste Kühlung bieten, dafür aber auch bei geringen Drehzahlen und somit niedriger Lautstärke noch eine hohe Kühlleistung bieten.
Im Alltag bei eingestellter Lüfterkurve erreichen beide AiOs deutlich seltener bis niemals die maximale Lautstärke, im Gegensatz zu den Luftkühlern, welche oft ans Limit kommen.
Zusätzlich fällt auf, dass Drehzahl nicht gleich Lautstärke ist. Dies hängt sehr vom Lüfter selbst ab.
Die Ergebnisse in Prime95 sind sehr mit Vorsicht zu genießen, da ich hier eine Besonderheit feststellen musste. Die Temperaturen machen bei jedem Kühler im Bereich um 10 Minuten einen massiven Sprung nach oben. Dieser Zustand hält einige Minuten an und beruhigt sich dann wieder. Die Temperaturen sinken dann wieder erheblich (teilweise um bis zu 10°C) und bleiben dann in der Folge stabil auf dem niedrigen Niveau. Das Diagramm zeigt den maximal erreichten Wert, der bei allen Kühlern sehr hoch ist.
Den besten vergleich liefert in meinen Augen der Test mit Horizon Zero Dawn, da dies gut vergleichbare Alltagstemperaturen beim Spielen liefert. Meine RTX 2070 erzeugt dabei auch einiges an Abwärme, was der Radiator mit abführen muss.
In diesem Test werden die Abstände gut erkennbar. Die Gletscherwasser ist dabei im Schnitt um 5 °C kälter als die MasterLiquid und sogar 10°C kühler als der Freezer 33 Plus, welcher ebenfalls gute Ergebnisse liefert.
In den nachfolgenden Diagrammen kann sich jeder ein eigenes Bild über die Leistung der Kühler machen.
7. Fazit
Die Alpenföhn Gletscherwasser 240 ist eine sehr gute AiO-Wasserkühlung, was allerdings auch mit einem relativ hohen Marktpreis von ~170€ bezahlt werden muss. Die Kühlleistung übertrifft alle anderen Kühler in meinem Vergleich deutlich. Im Idle kann man die AiO auch als Silentliebhaber problemlos einsetzen, wenn man bereit ist, die Lüfterkurve manuell anzupassen, was allerdings grundsätzlich zu empfehlen ist. Unter Last ist die Kühlung aber deutlich wahrnehmbar, wird dabei aber nicht störend laut. Allen voran sind dabei die Lüfter. Die Pumpe ist selbst bei 100% noch leise, bei 50% unhörbar.
Zusätzlich punktet die Gletscherwasser mit einer tollen Optik. Lüfter und Pumpe bieten eine sehr ansehnliche RGB-Beleuchtung mit adressierbaren RGB LEDs. Das Gimmick des wechselbaren Pumpendeckels bietet eine persönliche Gestaltung nach eigenen Vorlieben, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Alles in Allem fällt mein Fazit für die Alpenföhn Gletscherwasser 240 positiv aus. Ich werde die Kühlung selbst weiter betreiben und kann diese mit gutem Gewissen weiterempfehlen, wenn man bereit ist, etwas mehr auszugeben. Grundsätzlich kann man aber auch für die Hälfte des Preises eine gute AiO mit RGB kaufen ohne dabei großartige Abstriche zu machen.
--- bis +++ | |
Kühlleistung | +++ |
Lüfter | ++ |
Pumpe | ++ |
Montage | ++ |
Ausstattung | +++ |
Optik | +++ |
Preis / Leistung | - |
Dies ist mein erster Leserartikel. Ich bin jederzeit offen für Feedback, sachliche Kritik und Verbesserungsvorschläge.
PS: Wenn ich herausfinde, wie man die einzelnen Abschnitte im Inhaltsverzeichnis verlinkt, mache ich das gern.