Willkommen in meinem User-Review des Corsair RMi 650.
Einleitung
Im Oktober 2015 wurde hier auf Computerbase von Corsair ein User-Review für das noch relativ neue RMi 650 ausgeschrieben. Dabei wurde ich als einer der Tester ausgewählt und präsentiere hier nun meine Ergebnisse.
Ich erlaube mir an dieser Stelle nochmals den Hinweis darauf, dass dies ein Leser-Test ist und die Messergebnisse einer größeren Schwankung unterliegen können.
Ich hoffe mein Testbericht ist auch für Laien gut lesbar, da ich als Messtechniker einen eigenen und teilweise sehr ausführlichen Schreibstil habe.
Wer sich nur für die Ergebnisse interessiert, kann sich die Punkte Interpretation (quasi eine Kurzzusammenfassung der Messergebnisse) und das Fazit am Ende lesen.
Nun wünsche ich den Lesern viel Spaß!
Lieferumfang und Kabelausstattung
Am Bild ist der komplette Paketinhalt zu sehen, der sich aus folgenden Dingen zusammensetzt:
Corsair liefert hier alles mit, was benötigt wird oder benötigt werden könnte.
Die Kabel sind komplett in Schwarz gehalten und entweder gesleevt oder als Flachkabel ausgeführt. Trotz der relativ geringen Leistung von 650W werden vier 8-Pin Grafikkartenanschlüsse zur Verfügung gestellt. Dies finde ich positiv, da heutige CPUs weniger Strom verbrauchen und sich dadurch ein SLI/Crossfire-System mit mittel-großen GPUs realisieren lässt, ohne auf Adapter zurückgreifen zu müssen.
Erwähnenswert ist auch, dass insgesamt 7 Molex-Anschlüsse zur Verfügung stehen. Damit können auch genug Hot-Swap-Backplanes größerer Home-Server mit Energie versorgt werden. Weiters legt Corsair zwei Molex-Floppy-Adapter bei. Dies erspart dem Käufer Extra-Kosten wenn ein solcher Anschluss benötigt wird und kostet dem Hersteller nicht viel. Meine Soundkarte freut sich, denn diese hat genau den Anschluss.
Der Textilbeutel ist beim Auspacken nett, aber ich habe eigentlich keine Verwendung dafür, daher sehe ich ihn als unnötige Beigabe.
Insgesamt ermöglicht Corsair dem Anwender viel Flexiblität.
Einbau und Verkabelung im Gehäuse
Bevor es an den Einbau des neuen Netzteils geht, hier mein PC von beiden Seiten mit meinem alten Cougar S700 Netzteil.
Die beiden Netzteile.
Der Einbau ging vergleichsweise schnell von der Hand, allerdings traten ein paar Kleinigkeiten auf, die für mich das bisher positive Gesamtbild trüben.
Beim Auspacken fiel mir schon das riesige Stück Schrumpfschlauch beim Mainboard-Anschluss (24P-ATX) auf und beim Einbau bestätigten sich meine Befürchtungen bezüglich der Biegeradien und Platzverhältnisse. Nach einer kurzen Recherche fand sich auch der Grund dafür, Corsair hat hier zusätzliche Stützkondensatoren verbaut. Das selbe ist auch bei den Grafikkarten sowie EPS-Stecker (12V CPU) vorhanden, allerdings weniger ausgeprägt. Ich finde, dies ist ein nettes Gimmick, zerstört aber fast alle Möglichkeiten einer sauberen Kabelführung hinter dem Mainboard-Tray, zumindest beim ATX-Stecker. Bei dem Einbau werden die einzelnen Adern der Kabel deshalb noch enger geknickt als sie ohnehin schon werden. Vom technischen Standpunkt aus gesehen, finde ich die Kondensatoren nicht notwendig, da eine gute Komponente ihre eigenen Stützkondensatoren mitbringt und die viel näher am Verbraucher liegt und daher effizienter ist. Weiters werden die Spannungen für CPU/GPU mittels DC/DC-Wandler onboard erzeugt und sind daher sowieso von den 12V unabhängig.
Die beiden zusätzlichen Pole am 8-Pin GPU-Stecker sind bei mir leider etwas kürzer, weshalb das ohnehin schon starre Kabel leicht schräg von der Grafikkarte weg verläuft.
Hier sind noch die Bilder nach dem Umbau. Die etwas missglückte Kabelführung ist speziell beim ATX-Stecker gut erkennbar (die armen Kabel …)
Als erstes nach dem Einbau fällt auf, dass die Kabel nicht viel kürzer sein dürfen. Besitzer eines richtigen Big-Towers werden um die eine oder andere Verlängerung nicht herum kommen.
Trotz allen Vorteilen beim Einbau drängt sich für mich die Frage nach dem Sinn eines voll-modularen Netzteils auf, denn mein PC wird ohne den 24 poligen ATX-Stecker nicht funktionieren. Dieser könnte für ruhig fix sein und dafür schon als geschlossenes, flexibleres Kabelbündel aus dem Netzteil kommen.
Corsair’s RMi 650 gibt sich hier keine Blöße und die aufgeführten Punkte bleiben letzten Endes eine Geschmacksfrage.
Messungen
Umwelt- und Randbedingungen
Folgendes System wurde für die Tests verwendet:
Das DVD-Laufwerk,die HDD und der Lüfter an Boden sind nicht angesteckt.
Alle Tests fanden bei einer Raumtemperatur von 21°C statt. Die beiden Monitore wurden in einer Eyefinity-Group zusammengefasst und ergeben damit eine Auflösung von 3840x1080. Diese wurde in allen Tests beibehalten, außer in Futuremark, welches nur FullHD (1920x1080) unterstützt.
Die Leistungsaufnahme wurde mit einem nagelneuen Brennenstuhl PM231 ermittelt. Wobei möglich ist, dass ich hier ein defektes erhielt, da es erst ein- und ausgesteckt werden muss, um korrekte Werte zu erhalten. Ich muss dem noch nachgehen.
Die Außentemperaturen wurden mit einem IR-Thermometer ermittelt, für die Systemtemperaturen wurde HW-Monitor verwendet. Dieser lief bei allen Messungen. Die Statistiken von HW-Monitor wurde vor jeder Messung gelöscht und nach (bzw. sofern möglich während) der Belastung die Maximalwerte herangezogen. Für die CPU wurde die “CPU-Package”-Temperatur gewählt.
Die Ausgangsspannungen des Netzteils wurden mit einem Digitalmultimeter von Agilent gemessen, jeweils an einem SATA-Power-Stecker.
Die Lautstärke basiert auf meiner subjektiven Einschätzung, im Abstand von ca. 20cm. Als Referenz möchte ich hier einen Noctua 140mm PWM bei 600rpm mit einem groben Lüftergitter auf der Druck-Seite nennen, welcher für mich in diesem Betriebspunkt ein leise hörbares Luftrauschen erzeugt.
Bevor die Messwerte ausgezeichnet wurden, wurde dem System bei jedem Test 20min zum einpendeln der Werte gegeben, sofern bei der detailierten Testbeschreibung nicht anders angegeben. Die Tests wurden in der Reihenfolge wie aufgelistet durchlaufen.
Die einzelnen Testabläufe:
Ergebnisse
Die Kernpunkte der Messungen, Verbrauch und Temperatur, habe ich in zwei Diagrammen aufgearbeitet.
Zusätzlich dazu ist hier noch die Tabelle mit den Spannungswerten, dem Lüfter-Status und der Lautstärke.
[TD="colspan: 6"]Spannungen[/TD]
[TD="colspan: 3"]Multimeter[/TD]
[TD="colspan: 3"]Software[/TD]
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[TD="bgcolor: #d9d9d9"]keine Geräusche[/TD]
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[TD="bgcolor: #d9d9d9"]leises Luftrauschen, keine sonstigen Geräusche[/TD]
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[TD="bgcolor: #d9d9d9"]hörbares Luftrauschen, keine sonstigen Geräusche[/TD]
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[TD="bgcolor: #d9d9d9"]an[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9"]hörbares Luftrauschen, keine sonstigen Geräusche[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9"]aus[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9"]keine Geräusche[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9"]aus[/TD]
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[TD="bgcolor: #d9d9d9"]keine Geräusche[/TD]
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[TD="bgcolor: #d9d9d9"]aus[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9"]keine Geräusche[/TD]
Interpretation
Bei dem Verbrauch lässt sich ein eindeutiger Trend erkennen, das Corsair RMi650 ist effizienter als das Cougar S700. Im ausgeschalteten Zustand verbraucht das RMi 0,8W und im Standby 2,5W, während das S700 auf 1,5W bzw. 3,2W kommt. Beim Windows Desktop ist kein nennenswerter Unterschied erkennbar, in dem Spiel ist das RMi wesentlich effizienter. Bei dem Benchmark sind die Netzteile wieder gleichauf, was nahe legt, dass mein Messgerät doch einen gröberen Defekt haben könnte. Oder ich habe die Zeitpunkte nicht gut erwischt.
In meinem System sind die Netzteile mit dem Lüfter nach oben verbaut und unterstützen somit die Belüftung des Gehäuses. Nachdem das RMi650 eine semi-passive Kühlung aufweißt, war ich sehr an dem Einfluss dessen auf die Temperaturen des restlichen Systems interessiert.
Wie die Diagramme zeigen, werden CPU und GPU minimal wärmer. In Anbetracht der restlichen Lüfter, deren Luftdurchsatz und dass das Netzteil am Boden montiert ist, gehe ich davon aus, dass das Netzteil einen relativ geringen Beitrag zur Kühlung leistet.
Selbst wenn der Lüfter des RMi650 aus ist, kann ein leichter Luftstrom am äußeren Gitter des Netzteils festgestellt werden, mein System kühlt quasi mein Netzteil mit. Trotz all den Benchmarks und Spielen lief der Lüfter des RMi650 sehr selten an. Der Fan-Test-Button bringt der Lüfter zum laufen, er ist nicht defekt.
Software: Corsair Link
Die USB-Schnittstelle ist wohl eines der Highlights dieses Netzteils. Die Software inkl. Treiber lässt sich problemlos installieren und erkennt das Netzteil sofort. Die Oberfläche ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber das Design beinhaltet die Corsair-typischen Merkmale, wie Schriftart, Icons, “Brushed-Alu-Look”. Einstellmöglichkeiten werden einem so gut wie keine geboten, aber für Licht-scheue Wesen existiert ein dunkler Skin.
Eine gute Idee ist die Systemübersicht, wo man sein eigenes Foto nutzen kann. Leider ist die Anordnung eines hochauflösenden Bildes nicht perfekt, bei mir ergibt sich ein oder mehrere Scrollbalken. Die platzierten Icons wandern herum und bleiben nicht an ihrem Platz. Hier muss noch ein wenig nachgebessert werden.
Damit schafft Corsair die Möglichkeit, die Messwerte in einem PC für den Anwender übersichtlicher und intuitiver zu visualisieren. Trotzdem ist ein Vorwissen nötig, um die Werte den Komponenten zuzuordnen und sie am Bild zu platzieren. Der Screenshot entstand direkt beim Tippen dieser Zeilen.
Der Tab, der sich dem Netzteil und dessen Werten widmet, ist relativ unspektakulär und zeigt alle erwarteten Werte. Die Auflösung der Messungen finde ich relativ grob, aber man erkennt in welcher Region man sich bewegt. Messen ist dafür jedenfalls der falsche Ausdruck.
Insgesamt gesehen hat die Software für das Netzteil alleine nur begrenzten Nutzen. Nachdem ich keine weiteren Teile von Corsair mit deren Schnittstelle habe, verschwindet das Tool wieder in der Schublade. Dieses hat für Systembuilder, einfache oder uninteressierte Nutzer keinen Mehrwert.
Fazit
Der Lieferumfang kann als vollständig für heutige Maßstäbe angesehen werden. In Anbetracht der Garantiezeit und damit Lebensdauer eines solchen Netzteils wäre es wünschenswert, wenn Corsair Klettbänder anstatt der Kabelbinder beilegt. Einerseits sind sie wiederverwendbar, andererseits schonen und schützen sie die Isolierung der Kabel und sind optisch ansprechender. Positiv hervorzuheben ist, dass zwei Floppy-Adapter beiliegen.
Corsair verbaut, wie schon im Punkt Einbau erwähnt, zusätzliche Stützkondensatoren am Beginn der Sleeves unter den Schrumpfschläuchen bei den Mainboard-, CPU- und GPU-Steckern. Dies verhindert teilweise ein sauberes Verlegen der Kabel ohne diese zu knicken. Diese Kondensatoren sind bei Komponenten und Netzteilen, welche die Spezifikationen einhalten, meines Erachtens nicht notwendig. Oder wird uns hier ein Problem als Feature verkauft?
Die Länge der Kabel ist für Midi-Tower ausreichend, aber für große Big-Tower ist z.b. das EPS/CPU-12V-Kabel zu kurz.
Die technische Basis des Netzteils scheint ausgereift zu sein, denn es lassen sich keine Probleme oder Elektronik-Geräusche feststellen. Die semi-passive Kühlung scheint nicht nur auf die Leistung zu achten, sondern auch die Temperatur mit einzubeziehen, denn der Lüfter läuft bei mir fast nie. Die gemessenen Temperaturen bleiben trotzdem im grünen Bereich.
Die Software ist, sofern man nur das Netzteil besitzt, eine Spielerei, die mir keinen Aufpreis wert wäre.
Anhang
Revisionen/Änderungen
18.10.2015 Veröffentlichung
Einleitung
Im Oktober 2015 wurde hier auf Computerbase von Corsair ein User-Review für das noch relativ neue RMi 650 ausgeschrieben. Dabei wurde ich als einer der Tester ausgewählt und präsentiere hier nun meine Ergebnisse.
Ich erlaube mir an dieser Stelle nochmals den Hinweis darauf, dass dies ein Leser-Test ist und die Messergebnisse einer größeren Schwankung unterliegen können.
Ich hoffe mein Testbericht ist auch für Laien gut lesbar, da ich als Messtechniker einen eigenen und teilweise sehr ausführlichen Schreibstil habe.
Wer sich nur für die Ergebnisse interessiert, kann sich die Punkte Interpretation (quasi eine Kurzzusammenfassung der Messergebnisse) und das Fazit am Ende lesen.
Nun wünsche ich den Lesern viel Spaß!
Lieferumfang und Kabelausstattung
Am Bild ist der komplette Paketinhalt zu sehen, der sich aus folgenden Dingen zusammensetzt:
- Das Netzteil ansich, verpackt in einer Gewebetasche
- ein Kaltgerätekabel
- 10 Kabelbinder
- Schwarze Netzteilschrauben.
- Kabelset, ebenfalls in einer Tasche verpackt
- USB-Kabel um das Netzteil an einem internen USB-Header anzuschließen
- Corsair-Link-Kabel
- Bedienungsanleitung und Garantiekarte
Corsair liefert hier alles mit, was benötigt wird oder benötigt werden könnte.
Die Kabel sind komplett in Schwarz gehalten und entweder gesleevt oder als Flachkabel ausgeführt. Trotz der relativ geringen Leistung von 650W werden vier 8-Pin Grafikkartenanschlüsse zur Verfügung gestellt. Dies finde ich positiv, da heutige CPUs weniger Strom verbrauchen und sich dadurch ein SLI/Crossfire-System mit mittel-großen GPUs realisieren lässt, ohne auf Adapter zurückgreifen zu müssen.
Erwähnenswert ist auch, dass insgesamt 7 Molex-Anschlüsse zur Verfügung stehen. Damit können auch genug Hot-Swap-Backplanes größerer Home-Server mit Energie versorgt werden. Weiters legt Corsair zwei Molex-Floppy-Adapter bei. Dies erspart dem Käufer Extra-Kosten wenn ein solcher Anschluss benötigt wird und kostet dem Hersteller nicht viel. Meine Soundkarte freut sich, denn diese hat genau den Anschluss.
Der Textilbeutel ist beim Auspacken nett, aber ich habe eigentlich keine Verwendung dafür, daher sehe ich ihn als unnötige Beigabe.
Insgesamt ermöglicht Corsair dem Anwender viel Flexiblität.
Einbau und Verkabelung im Gehäuse
Bevor es an den Einbau des neuen Netzteils geht, hier mein PC von beiden Seiten mit meinem alten Cougar S700 Netzteil.
Die beiden Netzteile.
Der Einbau ging vergleichsweise schnell von der Hand, allerdings traten ein paar Kleinigkeiten auf, die für mich das bisher positive Gesamtbild trüben.
Beim Auspacken fiel mir schon das riesige Stück Schrumpfschlauch beim Mainboard-Anschluss (24P-ATX) auf und beim Einbau bestätigten sich meine Befürchtungen bezüglich der Biegeradien und Platzverhältnisse. Nach einer kurzen Recherche fand sich auch der Grund dafür, Corsair hat hier zusätzliche Stützkondensatoren verbaut. Das selbe ist auch bei den Grafikkarten sowie EPS-Stecker (12V CPU) vorhanden, allerdings weniger ausgeprägt. Ich finde, dies ist ein nettes Gimmick, zerstört aber fast alle Möglichkeiten einer sauberen Kabelführung hinter dem Mainboard-Tray, zumindest beim ATX-Stecker. Bei dem Einbau werden die einzelnen Adern der Kabel deshalb noch enger geknickt als sie ohnehin schon werden. Vom technischen Standpunkt aus gesehen, finde ich die Kondensatoren nicht notwendig, da eine gute Komponente ihre eigenen Stützkondensatoren mitbringt und die viel näher am Verbraucher liegt und daher effizienter ist. Weiters werden die Spannungen für CPU/GPU mittels DC/DC-Wandler onboard erzeugt und sind daher sowieso von den 12V unabhängig.
Die beiden zusätzlichen Pole am 8-Pin GPU-Stecker sind bei mir leider etwas kürzer, weshalb das ohnehin schon starre Kabel leicht schräg von der Grafikkarte weg verläuft.
Hier sind noch die Bilder nach dem Umbau. Die etwas missglückte Kabelführung ist speziell beim ATX-Stecker gut erkennbar (die armen Kabel …)
Als erstes nach dem Einbau fällt auf, dass die Kabel nicht viel kürzer sein dürfen. Besitzer eines richtigen Big-Towers werden um die eine oder andere Verlängerung nicht herum kommen.
Trotz allen Vorteilen beim Einbau drängt sich für mich die Frage nach dem Sinn eines voll-modularen Netzteils auf, denn mein PC wird ohne den 24 poligen ATX-Stecker nicht funktionieren. Dieser könnte für ruhig fix sein und dafür schon als geschlossenes, flexibleres Kabelbündel aus dem Netzteil kommen.
Corsair’s RMi 650 gibt sich hier keine Blöße und die aufgeführten Punkte bleiben letzten Endes eine Geschmacksfrage.
Messungen
Umwelt- und Randbedingungen
Folgendes System wurde für die Tests verwendet:
- Intel Core i7 3770K
- Intel DZ77GA Mainboard
- Kingston HyperX black 16GB
- Sapphire R9 290 Tri-X
- Transcend SSD370 512GB (OS, Software, Games)
- Samsung SSD 830 (keine Verwendung beim Test)
- Asus Xonar DX Soundkarte
- Fractal Design Define R5
- 3x 140mm Noctua PWM mit max. 1500 rpm
- Windows 7 Home Premium 64-bit
- Catalyst 14.12
- Corsair Link 3.2.5742
- 2x Dell U2312
Das DVD-Laufwerk,die HDD und der Lüfter an Boden sind nicht angesteckt.
Alle Tests fanden bei einer Raumtemperatur von 21°C statt. Die beiden Monitore wurden in einer Eyefinity-Group zusammengefasst und ergeben damit eine Auflösung von 3840x1080. Diese wurde in allen Tests beibehalten, außer in Futuremark, welches nur FullHD (1920x1080) unterstützt.
Die Leistungsaufnahme wurde mit einem nagelneuen Brennenstuhl PM231 ermittelt. Wobei möglich ist, dass ich hier ein defektes erhielt, da es erst ein- und ausgesteckt werden muss, um korrekte Werte zu erhalten. Ich muss dem noch nachgehen.
Die Außentemperaturen wurden mit einem IR-Thermometer ermittelt, für die Systemtemperaturen wurde HW-Monitor verwendet. Dieser lief bei allen Messungen. Die Statistiken von HW-Monitor wurde vor jeder Messung gelöscht und nach (bzw. sofern möglich während) der Belastung die Maximalwerte herangezogen. Für die CPU wurde die “CPU-Package”-Temperatur gewählt.
Die Ausgangsspannungen des Netzteils wurden mit einem Digitalmultimeter von Agilent gemessen, jeweils an einem SATA-Power-Stecker.
Die Lautstärke basiert auf meiner subjektiven Einschätzung, im Abstand von ca. 20cm. Als Referenz möchte ich hier einen Noctua 140mm PWM bei 600rpm mit einem groben Lüftergitter auf der Druck-Seite nennen, welcher für mich in diesem Betriebspunkt ein leise hörbares Luftrauschen erzeugt.
Bevor die Messwerte ausgezeichnet wurden, wurde dem System bei jedem Test 20min zum einpendeln der Werte gegeben, sofern bei der detailierten Testbeschreibung nicht anders angegeben. Die Tests wurden in der Reihenfolge wie aufgelistet durchlaufen.
Die einzelnen Testabläufe:
- Off: System wurde vom Strom getrennt und wieder verbunden, nach 5min wurde gemessen
- Standby: Das System wurde gestartet und sofort in Standby geschickt. Messung nach 5min
- Desktop: Selbsterklärend
- Anno 1404 Venice: Meine Wahl fiel auf dieses Spiel, da es schon etwas älter ist und daher nicht so sehr von den aktuellen Entwicklungen im GPU/Treiber-Bereich abhängig. Ein fortgeschrittener Spielstand wurde geladen und lief bis zur Messung durch. Es wurde nicht aktiv gespielt.
- Futuremark: Das Szenario “Sky Diver” wurde verwendet. Es lief einmal komplett durch und in einem weiteren Durchlauf wurden die Messwerte während des Grafiktests 1 ermittelt.
Ergebnisse
Die Kernpunkte der Messungen, Verbrauch und Temperatur, habe ich in zwei Diagrammen aufgearbeitet.
Zusätzlich dazu ist hier noch die Tabelle mit den Spannungswerten, dem Lüfter-Status und der Lautstärke.
Lüfter | subj. Lautstärke | ||||||||
3V3 | 5V | 12V | 3V3 | 5V | 12V | Status | |||
Zustand | [V] | [V] | [V] | [V] | [V] | [V] | |||
Cougar S700 | Off | ||||||||
Standby | |||||||||
Desktop | |||||||||
Spiel | |||||||||
Benchmark | |||||||||
Corsair RMi650 | Off | ||||||||
Standby | |||||||||
Desktop | |||||||||
Spiel | |||||||||
Benchmark |
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[TD="colspan: 3"]Multimeter[/TD]
[TD="colspan: 3"]Software[/TD]
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[TD="bgcolor: #d9d9d9"]aus[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9"]keine Geräusche[/TD]
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[TD="bgcolor: #d9d9d9"]leises Luftrauschen, keine sonstigen Geräusche[/TD]
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[TD="bgcolor: #d9d9d9, align: right"]12,280[/TD]
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[TD="bgcolor: #d9d9d9"]hörbares Luftrauschen, keine sonstigen Geräusche[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9, align: right"]3,424[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9, align: right"]5,114[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9, align: right"]12,270[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9"]an[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9"]hörbares Luftrauschen, keine sonstigen Geräusche[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9"]aus[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9"]keine Geräusche[/TD]
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[TD="bgcolor: #d9d9d9, align: right"]3,300[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9, align: right"]5,100[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9, align: right"]12,200[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9"]aus[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9"]keine Geräusche[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9, align: right"]3,341[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9, align: right"]5,058[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9, align: right"]12,140[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9, align: right"]3,300[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9, align: right"]5,100[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9, align: right"]12,200[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9"]aus[/TD]
[TD="bgcolor: #d9d9d9"]keine Geräusche[/TD]
Interpretation
Bei dem Verbrauch lässt sich ein eindeutiger Trend erkennen, das Corsair RMi650 ist effizienter als das Cougar S700. Im ausgeschalteten Zustand verbraucht das RMi 0,8W und im Standby 2,5W, während das S700 auf 1,5W bzw. 3,2W kommt. Beim Windows Desktop ist kein nennenswerter Unterschied erkennbar, in dem Spiel ist das RMi wesentlich effizienter. Bei dem Benchmark sind die Netzteile wieder gleichauf, was nahe legt, dass mein Messgerät doch einen gröberen Defekt haben könnte. Oder ich habe die Zeitpunkte nicht gut erwischt.
In meinem System sind die Netzteile mit dem Lüfter nach oben verbaut und unterstützen somit die Belüftung des Gehäuses. Nachdem das RMi650 eine semi-passive Kühlung aufweißt, war ich sehr an dem Einfluss dessen auf die Temperaturen des restlichen Systems interessiert.
Wie die Diagramme zeigen, werden CPU und GPU minimal wärmer. In Anbetracht der restlichen Lüfter, deren Luftdurchsatz und dass das Netzteil am Boden montiert ist, gehe ich davon aus, dass das Netzteil einen relativ geringen Beitrag zur Kühlung leistet.
Selbst wenn der Lüfter des RMi650 aus ist, kann ein leichter Luftstrom am äußeren Gitter des Netzteils festgestellt werden, mein System kühlt quasi mein Netzteil mit. Trotz all den Benchmarks und Spielen lief der Lüfter des RMi650 sehr selten an. Der Fan-Test-Button bringt der Lüfter zum laufen, er ist nicht defekt.
Software: Corsair Link
Die USB-Schnittstelle ist wohl eines der Highlights dieses Netzteils. Die Software inkl. Treiber lässt sich problemlos installieren und erkennt das Netzteil sofort. Die Oberfläche ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber das Design beinhaltet die Corsair-typischen Merkmale, wie Schriftart, Icons, “Brushed-Alu-Look”. Einstellmöglichkeiten werden einem so gut wie keine geboten, aber für Licht-scheue Wesen existiert ein dunkler Skin.
Eine gute Idee ist die Systemübersicht, wo man sein eigenes Foto nutzen kann. Leider ist die Anordnung eines hochauflösenden Bildes nicht perfekt, bei mir ergibt sich ein oder mehrere Scrollbalken. Die platzierten Icons wandern herum und bleiben nicht an ihrem Platz. Hier muss noch ein wenig nachgebessert werden.
Damit schafft Corsair die Möglichkeit, die Messwerte in einem PC für den Anwender übersichtlicher und intuitiver zu visualisieren. Trotzdem ist ein Vorwissen nötig, um die Werte den Komponenten zuzuordnen und sie am Bild zu platzieren. Der Screenshot entstand direkt beim Tippen dieser Zeilen.
Der Tab, der sich dem Netzteil und dessen Werten widmet, ist relativ unspektakulär und zeigt alle erwarteten Werte. Die Auflösung der Messungen finde ich relativ grob, aber man erkennt in welcher Region man sich bewegt. Messen ist dafür jedenfalls der falsche Ausdruck.
Insgesamt gesehen hat die Software für das Netzteil alleine nur begrenzten Nutzen. Nachdem ich keine weiteren Teile von Corsair mit deren Schnittstelle habe, verschwindet das Tool wieder in der Schublade. Dieses hat für Systembuilder, einfache oder uninteressierte Nutzer keinen Mehrwert.
Fazit
Der Lieferumfang kann als vollständig für heutige Maßstäbe angesehen werden. In Anbetracht der Garantiezeit und damit Lebensdauer eines solchen Netzteils wäre es wünschenswert, wenn Corsair Klettbänder anstatt der Kabelbinder beilegt. Einerseits sind sie wiederverwendbar, andererseits schonen und schützen sie die Isolierung der Kabel und sind optisch ansprechender. Positiv hervorzuheben ist, dass zwei Floppy-Adapter beiliegen.
Corsair verbaut, wie schon im Punkt Einbau erwähnt, zusätzliche Stützkondensatoren am Beginn der Sleeves unter den Schrumpfschläuchen bei den Mainboard-, CPU- und GPU-Steckern. Dies verhindert teilweise ein sauberes Verlegen der Kabel ohne diese zu knicken. Diese Kondensatoren sind bei Komponenten und Netzteilen, welche die Spezifikationen einhalten, meines Erachtens nicht notwendig. Oder wird uns hier ein Problem als Feature verkauft?
Die Länge der Kabel ist für Midi-Tower ausreichend, aber für große Big-Tower ist z.b. das EPS/CPU-12V-Kabel zu kurz.
Die technische Basis des Netzteils scheint ausgereift zu sein, denn es lassen sich keine Probleme oder Elektronik-Geräusche feststellen. Die semi-passive Kühlung scheint nicht nur auf die Leistung zu achten, sondern auch die Temperatur mit einzubeziehen, denn der Lüfter läuft bei mir fast nie. Die gemessenen Temperaturen bleiben trotzdem im grünen Bereich.
Die Software ist, sofern man nur das Netzteil besitzt, eine Spielerei, die mir keinen Aufpreis wert wäre.
Anhang
Revisionen/Änderungen
18.10.2015 Veröffentlichung