LGA 1700: Stabile CPU primär zum Compilen (oder: wo gibt's stabile Firmware?)

Stannis

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Gab kürzlich erst diesen Thread hier, aber der ist recht schnell zur GPU-Diskussion abgewandert, daher hier separat.

Ich habe aus einer Reihe Gründen (siehe Anhang) das Asus Prime Z790-P im Auge, welches den LGA-1700 Sockel hat.

Zweck der Maschine ist primär, riesige Code-Projekte zu kompilieren. Außerdem sollte das Board Platz für 1-3 Grakas bieten und einige NVMe-Steckplätze haben, was bei genanntem Board ganz gut passt.
Videospiele werden vielleicht auch mal wieder relevant, das ist aber sekundär.

Jetzt habe ich aber kürzlich erst von dem Stabilitätsproblem bei Intel gehört. Was ich nicht klar aus den Berichten herauslesen konnte, war, ob das nun willkürlich Kunden traf, oder primär solche, die gerne Sachen treiben wie CPUs zu übertakten.
Wie auch immer scheint es nun so, als wäre mit dem Mikrocodeupdate das Problem aus der Welt? So sicher weiß das eigentlich niemand. Viele scheinen aber optimistisch zu sein.

@D0m1n4t0r hat hier empfohlen, eine T-Variante der Intel-CPUs zu wählen, da die das Problem nicht (oder seltenst) gehabt hätten. Wie ich das verstehe, sind die T-Varianten exakt gleich, haben aber gedrosselte Leistung? Es wundert mich ein wenig, warum es eine solche Produktreihe gibt

Ich werde mir jedenfalls zu o.g. Zwecken demnächst einen Desktop zusammenbauen. Grafikkarten und Festplatten brauche ich keine, d.h. es ist eigentlich recht viel Budget (insgs. ca. 1500€, +/-) übrig, das z.gr.T. in eine anständige CPU investiert werden könnte.

---

Anhang, Hintergrund:

Mein eigener Desktop ist von 2012. Läuft seit über einem Jahrzehnt anstandslos durch, kommt aber langsam der Last nicht mehr hinterher und müsste sowieso mal modernisiert und neu mit OS usw. bespielt werden, d.h. es fällt grad eh viel Arbeit an und wäre eine gute Gelegenheit für was Neues.

Mein Computertrauma der letzten Jahre ist Firmware / BIOS. Ich habe mit dem Zeug unfassbare Abenteuer (Traumata) erlebt. Ich könnte ganze Blogartikel darüber schreiben. Maschinen, die einfach rebooten, die hart immer Windows booten und das Bootmenü ignorieren, die eine Tastatur immer erst nach 1 Reboot erkennen, die den Boot abbrechen wenn keine Tastatur vorhanden ist und verlangen, dass man eine Taste drückt um fortzufahren (sic!)...

Neueste Sternstunde ist eine Workstation in meiner Firma, ein Dell-monstrum. Braucht unermesslich lange zum Booten, hat hundert Milliarden Funktionen im BIOS und selbst, wenn man den unnötigen Kram abschaltet, braucht sie ewig zum Booten, was für meine Entwicklungsarbeit furchtbar ist (häufige Reboots).
AMD GPUs (von 2020) erkennt das BIOS gar nicht (wozu auch, Nvidia Beste yolo! /s) und output wird erst sichtbar wenn das OS startet (d.h. kein Boot-Menü usw. verfügbar)

Auch wollte ich alte PCs von mir mit PCIe-NVMe Adapter-Karten aufrüsten und weiterverwenden. Klappt an sich tadellos, aber erst, sobald das OS mit seinen Treibern da ist. BIOS kann kein NVMe, d.h. man kann nicht davon booten. Letzte verfügbare Version ist natürlich von 2012.

Jetzt habe ich entdeckt, dass es endlich doch zwei moderne Boards mit open source Firmware gibt, und zwar von MSI, portiert von Dasharo. Ob das dann wirklich besser ist und langfristigen Support bietet, wird sich zeigen müssen. Aber ich bin willens, das Experiment zu wagen.
Jedenfalls ist Firmware auf x86 eine einzige Katastrophe, und das sagen sogar die Firmwareentwickler selbst..

Das Dilemma besteht nun darin, dass eben nur der Sockel 1700 unterstützt wird.

An sich hätte ich schon dringend Lust gehabt, Intel mal den Rücken zu kehren und auf Ryzen aufzuspringen, aber man muss nun mal entscheiden, was einem wichtiger ist.

Und letztlich habe ich leider noch nie von einem Hersteller gehört, der aktiv damit wirbt, für seine Mainboards qualitativ hochwertige, stabile, getestete, langfristig unterstütze Firmware auszuliefern. Das interessiert in der Gaming-Welt nicht, so lange man nur die CPU mit hübschem grafischen Menü übertakten kann ;p
 
Edit: Hier stand Mist, sorry.

Zu den T-Varianten: Die sind auch oft genug eher für OEMs. Deshalb auch tray-Version.
 
Für dieses Thema braucht es kein ellenlanges Posting,
Aktuelles BIOS aufspielen, passenden 14xxx reinbauen, dafür sorgen dass die Intel-Einstellungen geladen sind und gut ist.
Zum Hintergrund noch: wir befinden uns in 2024 und nicht mehr in 2012, somit exiistieren die Probleme von damals schon lange nicht mehr.

Du kannst somit, wenn Du die Rechenleistung brauchst und den Strom bezahlen willst und auch noch die passende Kühllösung dann am Start ist, loslegen und musst keine Angst um die CPU haben.

Es wären aber auch die 16-Kerner von AMD eine durchausch ebenbürtige Alternative mit weniger Stromverbrauch.
Aber das entscheidest Du selbst.
 
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prian schrieb:
Für dieses Thema braucht es kein ellenlanges Posting,

Nennt sich mit Grund „Anhang“ und ist optional.

prian schrieb:
Zum Hintergrund noch: wir befinden uns in 2024 und nicht mehr in 2012, somit exiistieren die Probleme von damals schon lange nicht mehr.

Dein Wort in Gottes Ohr. Ich habe kürzlich erst die abstrusesten Boot-Probleme mit einer immens teuren Dell-Tower-Workstation erlebt.

Von daher würde man sich über Berichte über Mainboards freuen, die hier in gutem Ruf stehen.

Kernproblem von 2012 bleibt ohnehin bestehen, für dein 2024-Board wirst du in zwei Jahren keine Updates mehr bekommen.
 
Was für ein Budget steht den für das Board bereit?
Mir fällt da ja eher eine Xeon-CPU ein, Mainboardhersteller würde ich wohl eher bei Supermicro oder Kontron (früher Fujitsu) schauen.
 
Stannis schrieb:
Mein Computertrauma der letzten Jahre ist Firmware / BIOS. Ich habe mit dem Zeug unfassbare Abenteuer (Traumata) erlebt. Ich könnte ganze Blogartikel darüber schreiben. Maschinen, die einfach rebooten, die hart immer Windows booten und das Bootmenü ignorieren, die eine Tastatur immer erst nach 1 Reboot erkennen, die den Boot abbrechen wenn keine Tastatur vorhanden ist und verlangen, dass man eine Taste drückt um fortzufahren (sic!)...
Mit Verlaub: Jedes Mainboard, das so ein Verhalten zeigt, zeigt kein normales Verhalten. Eine konkrete Empfehlung für Mainboards, die das nicht tun, ist meiner Meinung nach deshalb sinnlos.
 
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Wird unter Windows oder Linux kompiliert? Gibt es einen speziellen Grund, dass Intel/LGA1700 Pflicht ist?

Gerade bei Server/Workstation-Rechnern mit vielen Kernen und/oder ECC-RAM kann das Booten lange dauern, weil die Boards einfach mehr Hardware zu initialisieren haben.

Zu Asus Prime kann ich allgemein sagen: Mein Asus Prime X370-Pro von 2017 wurde vor ein paar Monaten noch mit einem BIOS-Update versorgt. Ansonsten kann Linux z.B. auch CPUs beim Booten mit Microcode-Updates versorgen - da braucht es teilweise nicht mal BIOS-Updates.
 
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Stannis schrieb:
Dein Wort in Gottes Ohr. Ich habe kürzlich erst die abstrusesten Boot-Probleme mit einer immens teuren Dell-Tower-Workstation erlebt.
Ich hab Zugriff auf einige dieser teuren DELL Tower Workstations und keines davon macht auch nur im Ansatz das was du beschreibst. ECC und co verlängern aber natürlich den Bootvorgang, das liegt in der Natur der Sache und hat nichts mit DELL oder sontwas zutun sondern ist technisch bedingt.

Stannis schrieb:
Jetzt habe ich aber kürzlich erst von dem Stabilitätsproblem bei Intel gehört. Was ich nicht klar aus den Berichten herauslesen konnte, war, ob das nun willkürlich Kunden traf, oder primär solche, die gerne Sachen treiben wie CPUs zu übertakten.
Das ist ein grundsätzliches Problem der Architektur und keines das auf den Kunden zurückzuführen ist. Intel hat schlichtweg Mist gebaut. Es gibt BIOS Updates dagegen und die sollten auch zwingend genutzt werden und damit einhergehend die Intel Baseline verwendet werden, ansonsten kann das nach wie vor passieren.
 
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Ich würde um Raptor Lake (Refresh) einen Bogen machen, da ich Intel nicht vollends vertraue und wenn man sich die einschlägigen Youtuber - wie "Tech Jesus" - ansieht, ist das auch nicht unbegründet.
Es gibt keine Langzeitdaten hierzu und Intel will natürlich die Aufmerksamkeit auf Arrow Lake lenken. Du kannst auf die fünf Jahre Garantie setzen und dein Glück versuchen oder nimmst Alder Lake (12k) bzw. Arrow Lake (200).
Bei Raptor Lake (Refresh) sind die schwächeren Modelle (sub-600er?) eigentlich Alder Lakes und daher von der Problematik nicht betroffen. T-Modelle sind ein Blödsinn, da du reguläre Modelle m BIOS einbremsen kannst, falls notwendig.

ECC bietet sich an und da bist du beim Chipsatz bei W680, bekommst auch IPMI/BCM oft dazu ohne einen PiKVM zu nehmen.
Du könntest natürlich auch auf W880 für Arrow Lake warten, aber das wird wohl erst frühestens mit Jänner 2025 vorgestellt und teurer wird es auch, da die Prozessoren nicht im Abverkauf sind, im Gegensatz zu Alder Lake.
 
Hi,

du schreibst von 1-3 Grakas. Ist es denn okay, dass nur eine Graka richtig (PCIe5 x16) angebunden ist, die zweite halbherzig (PCIe4 x4) und die dritte mies (PCIe3 x1)?
Stannis schrieb:
Und letztlich habe ich leider noch nie von einem Hersteller gehört, der aktiv damit wirbt, für seine Mainboards qualitativ hochwertige, stabile, getestete, langfristig unterstütze Firmware auszuliefern. Das interessiert in der Gaming-Welt nicht, so lange man nur die CPU mit hübschem grafischen Menü übertakten kann ;p

Das wird nicht an die grosse Glocke gehängt, da es den Durchschnittskunden schlichtweg nicht interessiert.
Mein X370-Mainboard von Gigabyte (Release: März 2017) bekommt immer noch Updates (aktuelles: September 2024). Und das trotz Klicki-Bunti OC-Menü...
 
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Klingt für mich nach 2x PCIe 5.0 x8 und ECC.
Habe ich verpasst warum es ein Intel sein muss? Nutzt du/ihr für Projekte z.B. die Intel MKL?

Frohe Weihnachten!
 
Onleini schrieb:
Hi,

du schreibst von 1-3 Grakas. Ist es denn okay, dass nur eine Graka richtig (PCIe5 x16) angebunden ist, die zweite halbherzig (PCIe4 x4) und die dritte mies (PCIe3 x1)?

Ob man PCIe4 jetzt halbherzig nennen mag … ;)
Hat 3x PCIe4 x16. Das ist schnell genug.

Ich mache tatsächlich eher Treiber-Tests, weniger richtig viel Nutzlast wie mit wissenschaftlichem Rechnen z.B.

Klar wäre ein Board mit 10 PCIe5 x16 besser, aber irgendwo spart man dann doch.
Wenn du aber ein Board mit mehr PCIe5 empfehlen möchtest (bevorzugt für Ryzen), dann nur zu, ich würde das dann mal mit dem Budget abstimmen

Onleini schrieb:
Das wird nicht an die grosse Glocke gehängt, da es den Durchschnittskunden schlichtweg nicht interessiert.
Mein X370-Mainboard von Gigabyte (Release: März 2017) bekommt immer noch Updates (aktuelles: September 2024). Und das trotz Klicki-Bunti OC-Menü...
Interessant, gut zu hören

floTTes schrieb:
Klingt für mich nach 2x PCIe 5.0 x8 und ECC.
Habe ich verpasst warum es ein Intel sein muss? Nutzt du/ihr für Projekte z.B. die Intel MKL?

Frohe Weihnachten!

Muss nicht Intel sein, wollte aber dieses Board, weil es das erste in der Geschichte ist, in dem man offene Firmware testen könnte.

Warum bevorzugen hier alle ECC? Ich betreibe keine kritische Infrastruktur und veröffentliche keine build-releases mit der Maschine. Für sowas haben große Softwareklitschen in der Regel dedizierte Build-Server.

Ebenso Frohe Weihnachten ;)
 
Stannis schrieb:
Muss nicht Intel sein, wollte aber dieses Board, weil es das erste in der Geschichte ist, in dem man offene Firmware testen könnte.
Es wäre suboptimal, sich das Asus Prime Z790-P zu holen.
Das von Dasharo unterstützte Board ist ein MSI PRO Z790-P.
 
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Deathangel008 schrieb:
es ging primär um das _x4, nicht das 4.0 an sich.


ja, mechanisch. elektrisch sind die "4.0_x16"-slots beim Prime Z790-P alle x4. und hängen am chipsatz.

Oh ja, das ist in der Tat ungut – danke für den Hinweis!

Gut, damit hätte sich das Board wohl eigentlich erledigt..
 
@dms Ist alles recht sekundär, meine alte Maschine hat nen i7 3770 und 16GB RAM. Da geht nicht mehr viel.
Von daher ist eigentlich jede Wahl eine Verbesserung; hauptsächlich für Treiber und Kernel in C
 
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