Linux ISOs verkaufen? Ernsthaft?

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McMoneysack91

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Liebe Freunde,

ich durchstöberte gerade die Seite von Debian und stieß auf die Rubrik, wo Händler aufgelistet waren, die Debian vertrieben. Naja, ich dachte das seien irgendwelche IT-Firmen, die ihren Kram anbieten und ganz nebenbei Debian ISOs zum Download anbieten. Kostenlos versteht sich. :D Weit gefehlt.

https://www.debian.org/CD/vendors/

Die aufgeführten Händler bieten Debian in Form von CD/DVDs, USB Sticks etc. und das zu recht sportlichen Preisen. 49EUR, 89EUR, 120EUR, 189EUR, das waren die deutschen. Manch andere Länder gar 250EUR...

Ich mein...keine Ahnung ob auch nur ein Verkauf generiert wurde aber ist das nicht wie Luft in Beuteln verkaufen? Oder Sand in der Wüste? Oder Leitungswasser in Deutschland? Man verkauft etwas das damit wirbt kostenlos zu sein :D

Baut man darauf, dass die Leute nicht wissen, wie BalenaEtcher funktioniert?

Ein 32GB USB Stick kostet etwa 4 Euro. Jetzt flashe ich da Debian, OpenSUSE, oder was auch immer drauf und verkaufs für 39,95EUR. Der Käufer braucht nur noch reinschieben, installieren und hat sogar nen 32GB Stick oben drauf. Stark. Natürlich mit Nebenservice wie eine Anleitung für Einsteiger, Erste Schritte, Verweise auf Tutorials etc.

Zudem sehen die Seiten wirklich wirklich nicht einladend aus (auch wenn einige wiederum coole Retro-Feelings bei mir auslösen).

https://www.debianland.de/shop/dvds
http://www.hinner.de/linux/
https://www.joomla-programmieren.de/debian-linux.html

Ich mein Debian ist eine Distro von absolut globaler Tragweite und bei den Deutschen Vertrieblern stehen etwa 7, davon die paar hier aufgeführten Seiten... muss man irgendwie zum engen Vitamin-B Kreis von Debian gehören, um deren ISOs zu vermarkten? Darf das nur eine ganz kleine Schar Auserwählter?

Irgendwie krieg ichs grad nicht in mein Weltbild :D

EDIT:

Sorry, damit der Thread nicht bloß meine Verwunderung darstellt, hier die Frage:

Wird das vom Normalnutzer etwa in der Tat genutzt? Gibt es Leute oder Firmen die hingehen und einfach für eine ohnehin kostenlose Installations-ISO Geld hinlegen? Wir reden hier zudem nicht von 2,99EUR als symbolische Spende oder was. 199EUR locker.
 
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McMoneysack91 schrieb:
ich durchstöberte gerade die Seite von Debian und stieß auf die Rubrik
Nenn' doch einfach mal den konkreten Link damit wir überhaupt ne seriöse Diskussionsgrundlage haben.
 
McMoneysack91 schrieb:
Ich mein Debian ist eine Distro von absolut globaler Tragweite und bei den Deutschen Vertrieblern stehen etwa 7, davon die paar hier aufgeführten Seiten... muss man irgendwie zum engen Vitamin-B Kreis von Debian gehören, um deren ISOs zu vermarkten? Darf das nur eine ganz kleine Schar Auserwählte
https://de.wikipedia.org/wiki/GNU_General_Public_License
Musst nicht direkt die Lizenz lesen, der Artikel sollte reichen.
Debian steht unter Freier Copyleft Lizenz, die auch kommerzielle Nutzung erlaubt. Das einzige was wirklich vorgeschrieben ist, dass auch änderungen wieder frei (nicht undbedingt kostenlos!!) zur verfuegung gestellt werden muessen
 
Naja, es gibt auch in Deutschland leider Gottes Leute, für die ein Download der ISO-Images aufgrund mangelnder Internet-Geschwindigkeit eine komplexe Angelegenheit ist... die Zielgruppe ist klein, aber vorhanden würde ich sagen.
 
Der Verkauf von Datenträgern mit nem kostenlosen und quelloffenen Betriebssystem ist an sich nicht verboten, aber es ist aus meiner Sicht moralisch nicht so vertretbar.

Ich hab letztens bei eBay und Amazon massig überteuerte DVDs und Sticks mit Linux Mint, Ubuntu etc. gefunden. Also wie gesagt: der Verkauf von quelloffener Software ist an sich erlaubt, aber aus meiner Sicht halt etwas schwachsinnig. DVDs kriegt man nen Spindel für unter 10€ und nen brauchbaren Stick gibts im Restpostenverkauf oder wenn man ein Billo-Modell bestellt auch schon ab 2€. Dann noch ein Tool wie Ventoy, etcher oder Rufus verwendet und der Stick ist fertig
 
Wusste gar nicht das Leitungswasser bei uns in Deutschland kostenlos ist...

Kann mir auch nicht vorstellen das auch nur ein Mensch so ein Angebot wahrgenommen hat, wer tatsächlich Interesse an einer der unzähligen Linux Distributionen hat wird es wohl schaffen einen USB-Stick mit den nötigen Dateien zu bespielen.
 
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Solange es genug Unbedarfte gibt, die es nicht besser wissen...
 
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@madmax2010 das ist ja schon klar. Ich sehe ja mit meinen (wenn auch verblüfften Augen), dass das praktiziert wird.

Ich KANN mich in der Wüste hinstellen und Sand in Säckchen und Schälchen verkaufen. Aber wird sowas allen Ernstes Abnehmer finden? Meine Vermutung nein.

Daher auch meine Verblüffung ob jemand wirklich kostenlose Software kaufen würde. Zumal (und das ist rein subjektiv) ich jemandem, der sich bewusst für Linux entscheidet, per se eine Affinität und gewisse Kenntnisse in Sachen IT zuschreibe. Wie man sich einen Stick flasht wird doch JEDER wissen.

Und @fixedwater wäre dies ein Grund 50 hart verdiente Euronen auf den Tisch zu legen? Debian ist ja jetzt nicht 70GB groß und mein Router steht in der Regel nicht im Amazonas Regenwald. Diese 1,7GB dürfte in Deutschland jeder einigermaßen fix hinbekommen. Selbst wenn man im Zweifelsfall sagt ich stell morgens den Download an und zum Abendessen dürfte das ganze fertig sein.
 
Mein Vater hat sich vor Jahrzehnten mal SUSE auf CD gekauft zum ausprobieren. Das war aber noch zu Zeiten, bei denen der Download zwei Tage gedauert hätte.

Sollte es da heute keine Lizenzprobleme (bzgl privater und gewerblicher Nutzung) geben, wäre das für mich heute Bauernfängerei. Wenn man sich manche Threads hier im Forum ansieht und bedenkt, dass das schon zur “gehobenen Klasse” gehört (immerhin hat man das Forum gefunden, einen Account und Thread erstellt), wird man damit sicherlich sein Geld verdienen.
 
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McMoneysack91 schrieb:
Die aufgeführten Händler bieten Debian in Form von CD/DVDs, USB Sticks etc. und das zu recht sportlichen Preisen. 49EUR, 89EUR, 120EUR, 189EUR, das waren die deutschen. Manch andere Länder gar 250EUR...
16 DVDs kosten halt auch Geld. Natürlich nicht viel, aber bei solchen Kleinstmengen werden die bestimmt von Hand gebrannt. Evtl. noch bedruckt. Dauert alles seine Zeit, die bezahlt werden will. Dann hast du als Kunde natürlich auch noch Garantie / Gewährleistung auf den Kram. Das ist auch nicht gratis und wird über den Produktpreis bezahlt.
Vielleicht gibt's noch 'ne hübsche Verpackung oder so. Wer weiß.
Also 50€ fände ich dafür ganz akzeptabel.

Axxid schrieb:
Mein Vater hat sich vor Jahrzehnten mal SUSE auf CD gekauft zum ausprobieren.
Da war auch noch immer so ein hübsches kiloschweres Handbuch dabei inkl. farbiger Bildern und so :D Das waren noch Zeiten.
 
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wenn es keine nachfrage gäbe, würde es wohl auch nicht das angebot geben ;)

Ich hab damals, als man Ubuntu kostenlos auf CD bestellen konnte - selbiges gemacht, weil ich damals nur ein 768kbit DSL hatte, welches noch zusätzlich ein 1GB Limit im monat besaß ^^

Was auch immer die leute dahin bewegt, eine CD/DVD oder USB Stick zu erwerben, jeder wird wohl seine gründe haben.

Die Preise mit dem Material zu vergleichen, halte ich aber kaum für tragbar.
Wenn eine IT Firma solch eine leistung anbietet, dass wird das ohnehin nicht das Big Business sein. Aber dennoch muss die Zeit Bezahlt werden. Begonnen damit einen USB Stick aus der Verpackung zu holen und endend damit, dass der verpackt und verschickt wird. ggf kommt noch ein Label drauf und Rechnung muss auch noch geschrieben werden.
Ich wurde damals für 105€ die stunde in Rechnung gestellt - halbe Stunde haste damit bestimmt zu tun. :)
 
Axxid schrieb:
Mein Vater hat sich vor Jahrzehnten mal SUSE auf CD gekauft zum ausprobieren. Das war aber noch zu Zeiten, bei denen der Download zwei Tage gedauert hätte.
Anfangs gabs es SuSE nur in der Buch Handlung zu kaufen, zum einen, waren Downloads nicht möglich nicht jeder hatte Internet zu hause und wenn dann nur mit 56K Modem da lädst du keine 7 CDs in 2 Tagen runter und zudem hätte das mehr gekostet als die CDs zu kaufen Und dann war da eben ein dickes Buch dabei die ganze Installations und Anwender Anleitung weil Internet und Wiki gab es auch noch nicht

Das war ein sehr fairer Preis den man da bezahlt hat andere Linux Bücher waren teurer und da waren keine Linux CDs oben drauf dazu

Reich geworden, ist Suse damit, nicht das war am anfang auch nur, ein ganz kleiner Laden
 
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McMoneysack91 schrieb:
Irgendwie krieg ichs grad nicht in mein Weltbild :D
Eingeschränkte Perspektive würde ich mal sagen...

Sollte ich für meinen Arbeitgeber eine Offline-Version erstellen müssen, dann wäre mein Vollkostensatz pro Stunde höher als der Kaufpreis der fertigen Datenträger - unabhängig von den Materialkosten.

Fehlende Downloadmöglichkeiten etc. mal ausgeblendet: Für manche kann es sinnvoller sein etwas fertiges zu kaufen, als alles selbst zu machen. Wie groß die Nische ist, sei in dem Bereich mal offen.

Aber es gab ja auch schon Leute, die Klingeltöne etc. kauften...
 
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Bei Debianland werden ja offensichtlich bespielte DVDs vertrieben. 42€ für 16 DVDs sind ja eigentlich ok..
Bieten die anderen mit den 3-stelligen Preisen vielleicht noch Support dazu an ?
 
@Reuter ja, so stelle ich mir das fast vor. Wenn die Aufmachung professionell und hochwertig genug daherkommt, komm vielleicht niemand auf die Idee, dass es eigentlich kostenlos ist.

Wenn ich so eine Seite betreiben würde, würde ich in ständiger Erwartung der ersten stockwütenden Mail leben, was mir einfiele was kostenloses zu verkaufen, weil der Nutzer im Forum spitz bekommen hat, dass das eigtl freeware ist.

Der einzige Grund, so stelle ich mir vor, wie man dem Käufer den Kaufpreis trotz offenkundiger Kostenlosigkeit verkaufen könnte, wäre TONNENWEISE an Support und mit Liebe gemachte Features.

Angenommen ich kenne Debian und OpenSUSE wie meine Westentasche. Dann spicke ich meine Seite rendvoll mit allen möglichen Troubleshootings und Lösungen und das so detailliert wie in keinem Forum oder YouTube Video. Und das auch noch genial strukturiert, gut leserlich und angenehm zu durchforsten.

Sodass meine Seite zum ersten Anlaufpunkt für den Käufer wird, statt in Foren 700 Seiten voller Streit und Diskussionen zu durchstöbern oder YouTubes "Moiiin Leudeee was geht ab" zu hören.
 
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Debians Motivation ist doch auf https://www.debian.org/CD/vendors beschrieben:
Einige Verkäufer ermöglichen es ihren Kunden, zusätzlich zum Kaufpreis noch Geld an Debian zu spenden. Andere spenden einen Teil des Kaufpreises an Debian. Das wird in der Spalte Erlaubt Spenden angezeigt. Wir hoffen, dass Sie eine Spende an Debian in Betracht ziehen.
Die Preise von Debianland von 42€ für ein Paket von 16(!) DVDs finde ich moderat.
 
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Händler, die das anbieten, dürften es auch schon vor 10 oder gar 20 Jahren getan haben. Hatte damals vermutlich noch eine gewisse Berechtigung.
 
McMoneysack91 schrieb:
Daher auch meine Verblüffung ob jemand wirklich kostenlose Software kaufen würde. Zumal (und das ist rein subjektiv) ich jemandem, der sich bewusst für Linux entscheidet, per se eine Affinität und gewisse Kenntnisse in Sachen IT zuschreibe. Wie man sich einen Stick flasht wird doch JEDER wissen.
hmja, gibt leichtere methoden damit geld zu verdienen.
Ich verdiene mein Geld auch mit Beratung und Hosting im Umfeld freier Software. 20% der Profite landen in den Projekten.

Die goodies, die bei so DVDs gern bei sind sind nice :)
irgendwo sollte ich noch mein FreeBSD 4.2 Poster haben. Meine erste Unix Erfahruung.
 

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