Linux (Kubuntu) auf größere SSD umziehen (Dual Boot mit Win10)

Thorakon

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Hallo,

ich möchte mich auf den Umzug der Linux-Partitionen auf eine größere SSD bei meinem Bruder vorbereiten und mich zum besten Vorgehen erkundigen.
Er hatte Windows 10 (+EFI, MSR...?) auf SSD1 (SATA), eine Daten-HDD und SSD2 (SATA) wurde vor kurzem für die Installation von Kubuntu 24.04.1 LTS (Standardeinstellungen, also mit eigener Swap-Partition denke ich, keine Verschlüsselung, kein Secure Boot aktiv) genutzt und vorher platt gemacht. Zukünftig soll fast nur noch Linux genutzt werden, aber das Win10 als Fallback offline betreiben zu können war ihm wichtig. Problem: die SSD2 für Linux hat nur 64 GB und ist natürlich auch uralt. Damit wird er im Alltagsbetrieb nicht lang Freude haben und ich habe auch wenig Lust auf Troubleshooting wenn die schrittweise abraucht.

Also habe ich jetzt eine (gebrauchte) 500 GB SSD (SATA) besorgt (= SSD3) und will alles von SSD2 (also Kubuntu+Swap - die gemeinsame EFI-Partition hingegen liegt vermutlich auf SSD1, weil wir die nicht abgesteckt hatten) auf SSD3 umziehen. Danach soll natürlich die Kubuntu-Partition groß genug werden um die 500 GB auch nutzen zu können.

Die Frage ist, wie mache ich das am einfachsten? Ich habe noch von der Installation und erstem Backup zur Verfügung: Ein Ventoy-USB-Stick mit Kubuntu 24.04.1 LTS und Rescuezilla. Eine externe USB-HDD, die aber nicht platt gemacht werden darf (könnte dort evtl. ein Image zwischenspeichern).

Ich habe diese Anleitung gelesen:
https://wiki.ubuntuusers.de/Ubuntu_umziehen/
wie man es von Hand aus dem Live-Kubuntu hinbekommen könnte, aber vielleicht geht es ja viel einfacher?

Ich frage mich auch, wie in meinem Fall die gemeinsame EFI von Win10 und Kubuntu das Vorgehen beeinflussen würden.


Eine Neuinstallation möchte ich gerne vermeiden. Erstens ist das Ganze noch nicht alt (1 Monat ca.?), zweitens ging doch etwas Zeit in die Installation von Linuxsoftware/UI-Anpassung rein. (Insbesondere hat mein Bruder selbst eine neue Vereinsverwaltung/Bankingsoftware zum Laufen gebracht und ich möchte ungern den Fortschritt dabei verlieren denn das wäre Aufwand für ihn statt für mich).

Leider habe ich aktuell noch keinen Zugriff auf das System meines Bruders, die neue SSD soll eigentlich die Geburtstagsüberraschung werden, wenn ich ihn am Wochenende besuche. Aber falls nötig reiche ich Screenshots der Partitionsverwaltung oder sowas nach oder bitte ihn vorab um Infos.

Vielen Dank vorab für eure Hilfe.
 
SSD2 und SSD3 anschliessen, mit Clonezilla spiegeln und ggf später mit einer Partitionsverwaltung vergrössern (bin grad nicht sicher aber kann gut sein, dass das direkt mit Clonezilla in einem Rutsch geht).
 
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Schinken42 schrieb:
(bin grad nicht sicher aber kann gut sein, dass das direkt mit Clonezilla in einem Rutsch geht).
geht.

Manuelles vergroessern ist eher notwendig, wenn man die SSD mit dd auf eine neue klont.
 
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@madmax2010 Dachte ich mir, bei sonem mächtigen Tool wie Clonezilla wärs auch seltsam gewesen. Aber ich war nicht sicher und will ja nix falsches sagen :).
 
Ok hört sich gut an. Nun habe ich mit Clonezilla selbst noch nicht gearbeitet; Rescuezilla baut ja darauf auf, aber bietet nicht alle Optionen an (z.B. die automatische Vergrößerung der Partition). Jetzt ist für mich die Frage, was geht für einen Neuling leichter, Clonezilla lernen (Sind da nicht einige Optionen zu setzen? Größeres Risiko, dass was schiefgeht?) oder Rescuezilla "Klonen" nutzen und dann nur noch Gparted (wenn das der einzige Unterschied wäre?).

Kann mir vielleicht jemand ein aktuelles für meinen Fall halbwegs brauchbares Tutorial zu Clonezilla verlinken?
Das hier vielleicht:
Frage mich nur gerade, ob die swap-Partition nicht unnötig groß wird, wenn ich die nur "proportional" skalieren kann.
Edit: lt. einem Kommentar zu einer anderen Anleitung kann man das wohl im Expertenmodus genauer anpassen.
 
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Thorakon schrieb:
Ok hört sich gut an. Nun habe ich mit Clonezilla selbst noch nicht gearbeitet; Rescuezilla baut ja darauf auf, aber bietet nicht alle Optionen an (z.B. die automatische Vergrößerung der Partition). Jetzt ist für mich die Frage, was geht für einen Neuling leichter, Clonezilla lernen (Sind da nicht einige Optionen zu setzen? Größeres Risiko, dass was schiefgeht?) oder Rescuezilla "Klonen" nutzen und dann nur noch Gparted (wenn das der einzige Unterschied wäre?).

Kann mir vielleicht jemand ein aktuelles für meinen Fall halbwegs brauchbares Tutorial zu Clonezilla verlinken?
Das hier vielleicht:
Frage mich nur gerade, ob die swap-Partition nicht unnötig groß wird, wenn ich die nur "proportional" skalieren kann.
Clonezilla ist ziemlich selbsterklärend. Man kann damit komplizierte Dinge tun aber das Programm ist nicht kompliziert.
 
@Schinken42 Ja, du hast Recht. Ich dachte immer, ich müsste mir da die perfekten Kommandozeilenbefehle vorab ausdenken und die abfeuern, aber es gibt ja eine Art "textbasiertes GUI" zum durchklicken.
 
ansonsten hat sich der perfekte Befehl zum klonen seit 51 Jahren nicht grundlegend verändert.
Daten muessen 1:1 von einem Datenträger auf den anderen. Zum Beispiel so:

dd if=/dev/alteSsd of=/dev/neueSsd

alles weitere ist optional
 
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madmax2010 schrieb:
dd if=/dev/alteSsd of=/dev/neueSsd
das ist natürlich der einzig wahre richtige weg einem neuling das zu erklären...
aber ruhig weiter so. quick and dirty, funzt am besten
resize2fs nicht vergessen.
madmax2010 schrieb:
seit 51 Jahren nicht grundlegend verändert
das wäre 1974, interessant, wie kommst du genau auf dieses jahr? dein geburtsjahr?:smokin:
weil
Linux began in 1991 as a personal project by Finnish student Linus Torvalds to create a new free operating system kernel.
und der vorläufer unix
After AT&T had dropped out of the Multics project, the Unix operating system was conceived and implemented by Ken Thompson and Dennis Ritchie (both of AT&T Bell Laboratories) in 1969 and first released in 1970.

irgendwie stimmt deine jahresangabe dann doch nicht..
Ergänzung ()

Schinken42 schrieb:
Man kann damit komplizierte Dinge tun
und wenn man nicht aufpasst und weiss was sda, sda1 etc ist auch sehr schnell was falsch machen..
 
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n1tro666 schrieb:
das wäre 1974, interessant, wie kommst du genau auf dieses jahr?

Deshalb. 😉
1739928859739.png

https://en.wikipedia.org/wiki/Dd_(Unix)
 
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BFF schrieb:

das war aber nur die initiale version, die in den darauf folgenden jahren mehrfach überarbeitet wurde.
den damaligen linux kernel mit dd wird man kaum auf aktuelle hardware/eine aktuelle platte anwenden können. gab es damals schon sata, nvme? ich denke eher nicht.😉
natürlich lasse ich mich gern überraschen wenn mir das jemand zeigt.
habe ja selbst schonmal versucht das suse aus anfang 2000er mit som 2er kernel aus langeweile auf aktueller hardware anzuwenden aber es will einfach nicht funktionieren. sowas ärgerliches.
dd und dd scheint nicht das selbe zu sein.
 
Ich nutze für solche Sachen Gparted, die Live-Iso, auf einem Ventoy Stick… Ist quasi „Copy & Paste“. Geht wirklich einfach und funktioniert problemlos.
 
Ich habe jetzt am Ende Clonezilla genommen, ohne Experteneinstellungen (da ich scheinbar damals doch gleich auf die Swap-Partition verzichtet hatte).

Auf der alten SSD2 gab es eine 300 MiB "boot, esp" (fat32) Partition und dahinter die vom Kubuntu-System genutzte. Die ganze SSD und damit beide Partitionen habe ich disk-to-disk auf die neue SSD3 geklont (ohne prozentuale Skalierung der Größe), dann heruntergefahren, alte SSD2 abgesteckt, GParted vom USB-Stick geladen und damit dann die Kubuntu-Partition bis ans Ende der neuen SSD erweitert.

Dann nochmal runterfahren, Neustart und alles klappt (auch Boot in Win10 oder Linux-Standby, wobei ich nicht geprüft habe ob das suspend-to-disk ist).

Man musste nichts mehr manuell eintragen wie bei der Methode von https://wiki.ubuntuusers.de/Ubuntu_umziehen/ beschrieben. Die einzelnen Schritte dauerten jeweils keine 5 Minuten.

Auf meinen vorhandenen Ventoy-Stick musste ich nur im Dateimanager die ISO-Dateien der Clonezilla- bzw. GParted-Live-Systeme kopieren als Vorbereitung.
 
Thorakon schrieb:
musste ich nur im Dateimanager die ISO-Dateien der Clonezilla- bzw. GParted-Live-Systeme kopieren als Vorbereitung.

Das waere mit RescueZilla auch allein gegangen. Das hat das Gparted fuer die nachtraegliche Umpartitionierung mit dabei.
 
@BFF: Das habe ich fast vermutet, da es aber niemand in den ersten 13 Posts als Möglichkeit genannt hat trotz meiner mehrmaligen Erwähnung des vorhandenen Rescuezilla, hatte ich davon abgesehen. ;) Habe sogar zuvor noch ein Backup mit Rescuezilla gemacht. :D

Aber gut, dann weiß es die Nachwelt nun auch, und mir wird die Erfahrung mit Clonezilla ohne GUI auch nicht schaden.
 
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Thorakon schrieb:
meiner mehrmaligen Erwähnung des vorhandenen Rescuezilla

Naja. Warum sollte man es extra erwaehnen? Du hast RescueZilla erwaehnt. Da geht man davon aus, dass Du das gparted dort auch gesehen hast. Das dem nicht so war am Ende, ja ok. Nun weiss die Nachwelt was geht mit CloneZilla und RescueZilla. 😁
 
foofoobar schrieb:
cat dürfte es schon vor dd

Angeblich 1971.
Mit cat Geraete zu kopieren waere mir persoenlich nicht in den Kopf gekommen. Eher mit pv.

Aber egal.
Hat mit dem geloesten Thread eigentlich nix mehr zu tun.
 
BFF schrieb:
Angeblich 1971.
Mit cat Geraete zu kopieren waere mir persoenlich nicht in den Kopf gekommen. Eher mit pv.
Das ist eins der zentralen Konzepte von Unix: Everything is a file.
 
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